Die Höhlenmalerei in der Magura-Höhle/ Nacherzählung
Unter der Annahme, dass in den sieben ersten dargestellten Szenen in der Magura-Höhle eine zusammenhängende Schöpfungsgeschichte erzählt wird, ist in diesem Kapitel hier eine entsprechende, jedoch rein fiktive Nacherzählung zu finden.
Nacherzählung des Schöpfungsmythos in der Magura-Höhle
BearbeitenDer Lichtbringer
Bearbeiten1,1
Am Anfang war unsere Welt in Finsternis, und es gab nur eine unermessliche Urflut ohne Lebewesen.
1,2
Dann tauchte der große Lichtbringer über dem Horizont auf und schwebte über der Urflut.
1,3
Von da an gab es Licht am Tag und Finsternis in der Nacht.
Der Himmelsstier
Bearbeiten2,1
Am Nachthimmel erschien der große Himmelsstier, der zuerst schon die Sonne als Herrscherin über den Tag geboren hatte.
2,2
Aus ihm wurden nun auch unzählige weitere Lichter am Himmelsgewölbe geboren.
2,3
Sie traten aus ihm in die Finsternis, um auch in der Nacht zu leuchten.
Die sieben Wandergestalten
Bearbeiten3,1
Der Himmelsstier gebar nach der Sonne auch noch den Mond als Herrscher über die Nacht.
3,2
Dann schuf er fünf weitere große Lichter als Gefährten von Sonne und Mond.
3,3
Alle sieben großen Lichter werden als Herrscher der Zeiten für immer an den vielen kleinen Lichtern vorüberziehen.
Der Himmel und die Erde
Bearbeiten4,1
Der Himmel ist auf ewig von den Lichtern bevölkert.
4,2
Unter dem Himmel wurde als dessen Abbild die Erde geschaffen.
4,3
Wie die Lichter den Himmel bevölkern, so bewohnen die Lebewesen die Erde.
Die Menschen
Bearbeiten5,1
Inmitten der vielen Lebewesen auf der Erde wurden als Abbilder der Lichter des Himmels auch die Menschen geschaffen.
5,2
Die Menschen wurden gemacht als Frau und Mann.
5,3
Sie sollen sich vermehren und die Lichter des Himmels achten.
Das Wasser
Bearbeiten6,1
Das Wasser der Urflut gelangte ins Meer und wurde dadurch vom Land der Erde getrennt.
6,2
Das Wasser konnte von da an auch im Himmel und auf dem Land fließen.
6,3
Dieses Wasser stillt den Durst der Lebewesen und lässt die Pflanzen und die Nahrung wachsen.
Die Vollendung
Bearbeiten7,1
So waren der Himmel mit seinen Lichtern und die Erde mit ihren Lebewesen vollendet.
7,2
Die sieben wandelnden Lichter am Himmel werden vom Anfang bis zum Ende über die Erde wachen.
7,3
Sie dienen als sichtbare Zeichen für den immerwährenden Zyklus der Tage, der Wochen, der Monate und der Jahre.