Computerhardware: Netzwerk: UMTS

Theoretische Datenübertragungsraten
Mbyte/s Mbit/s (theoretisch, maximal)
0,005 0,052 Modem, analog
0,007 0,055 GSM ohne EDGE
0,008 0,064 ISDN (64 kbit/s) (pro Kanal)
0,028 0,220 GSM mit EDGE
0,048 0,384 UMTS ohne HSPDA
0,125 1 Bluetooth
0,125 1 DSL 1000
0,450 3,6 UMTS mit HSDPA
0,900 7,2 UMTS mit HSDPA (wenige Orte)

GSM (Global System for Mobile Communications) ist das Übertragungsverfahren für die digitalen D- und E- Mobilfunknetze. Außer der Sprache überträgt GSM auch SMS und Daten. Die Datenübertragung ist extrem langsam, wie man in der Tabelle sieht. Surfen mit GSM ist nervenaufreibend und Verbindungsabbrüchen sind nicht selten.

Mit einer Technik „EDGE“ konnte die Datenübertragung beschleunigt werden. T-Mobile bietet EDGE seit 2008 fast flächendeckend an. Bei den anderen deutschen Mobilfunkanbietern gibt es noch Versorgungslücken außerhalb der Ballungsräume.

UMTS (Universal Mobile Telecommunications System) ist ein Mobilfunkstandard der dritten Generation. Im Jahr 2000 wurden die Funkfrequenzen vergeben, seit 2004 ist UMTS in Deutschland kommerziell verfügbar. Die höhere Übertragungsrate wurde durch modernere Übertragungsverfahren und gleichzeitige Nutzung mehrerer Kanäle möglich.Allerdings ist ein guter UMTS-Empfang nur in wenigen Ballungsräumen möglich. In ländlichen Gegenden ist UMTS in der Regel nicht möglich. Eine Download-Rate von 0,22 Mbit/s reicht für den E-Mail-Empfang, aber zum stressfreien Surfen braucht man mindestens DSL-1000. UMTS wird ständig weiterentwickelt. HSPDA (High Speed Downlink Packet Access) vergrößert die Downlink-Datenraten deutlich. UMTS mit HSPDA ist in bereits vielen Ballungsräumen verfügbar. Ein flächendeckender Empfang dürfte noch lange dauern, denn in dünn besiedelten Gebieten amortisieren sich die notwendigen hohen Investitionen nicht.

Selbst wenn es UMTS in Ihrer Gegend gibt, ist nicht sicher, ob Sie es nutzen können. Der Sendemast des einen Anbieters kann in günstiger Entfernung und Richtung liegen, der Mast eines anderen Anbieters nicht. Wenn ein Sendemast überlastet ist, kann er Sie an einen anderen Mast weiterreichen, der in der Regel ungünstiger liegt. Die UMTS-Sticks sind eigentlich für den Außeneinsatz konzipiert. In Wohngebieten gibt es mannigfaltige Reflexionen und Dämpfung durch Wände oder andere Hindernisse. Schlimmstenfalls können Sie nur GSM nutzen.

„Computerbild“ hat im Februar 2011 einen großen Vergleichstest durchgeführt[1]. Die Messungen erfolgten in fünf Großstädten an Orten mit guten Empfangsbedingungen (mindestens vier von fünf Balken). Die wichtigsten Ergebnisse:

  • Im Durchschnitt erreichten Telekom, Vodafone und O2 knapp über 20% des beworbenen Maximaltempos, BASE (E-Plus) nur 11%.
  • Starke Geschwindigkeitsschwankungen während der Übertragung, Minimal- und Maximalgeschwindigkeit unterscheidet sich innerhalb weniger Minuten um mehr als eine Größenordnung. Oft treten sekundenlange Aussetzer aus.
  • Vor allem für Online-Spiele ist die „Ping-Zeit“ wichtig (die Zeit, bis auf eine Anfrage vom anderen PC eine Antwort kommt). Diese Reaktionszeit lag zwei- bis fünfmal höher als über DSL. Zitat: Wer über UMTS spielt, wartet noch, während der Gegner schon gewonnen hat[2].
  • Optionstarife für mehr UMTS-Tempo sind Nepp. Der Gewinn an Geschwindigkeit ist minimal oder nicht nachweisbar. Möglicherweise ist das größere maximale Datenvolumen für Vielsurfer interessant.
  • Die Übertragung ist Tagsüber im Schnitt halb so schnell langsam wie nachts.
  • T-Mobile und Vodafone sind mit etwa 2 Mbps am schnellsten, O2 erreichte 1 Mbps im Durchschnitt und BASE nur 0,5 Mbps.

Suchen Sie sorgfältig nach einem geeigneten Anbieter. Die Empfehlung eines Freundes taugt nur dann etwas, wenn er die Verbindung mit seinem UMTS-Stick getestet hat – und zwar an dem Ort, wo Ihr Notebook liegt. Riesige Preisunterschiede zeigte die Analyse der Datentarife auf. Die Kosten für Wenigsurfer lagen zwischen lediglich 1,90 Euro und bis zu knapp 30 Euro im Monat[3]. Zahlreiche Anbieter kassieren 3 € pro Tag bei einer Begrenzung auf 1 GB/Tag oder 25 € pro Monat bei einer Begrenzung auf 5 GB/Monat.

Der Nachfolger der UMTS-Technik heißt LTE

Quellen
  1. Vergleichstest UMTS: Computerbild 6/2011 S. 82
  2. UMTS hat hohe Ping-Zeiten: Computerbild 6/2011 S. 84
  3. Deutsches Institut für Servicequalität: Datentarife http://www.lifepr.de/pressemeldungen/disq-deutsches-institut-fuer-service-qualitaet-gmbh-co-kg/boxid/199289