Computerhardware: Drucker: Nadeldrucker

Funktionsprinzip Bearbeiten

 
Prinzip des Nadeldruckers
 
Schriftbild eines 9-Nadel-Druckers
 
Blick auf Druckkopf und Farbband eines Nadeldruckers
 
9-Nadel-Drucker von Epson

Es gibt Drucker mit 9 und 24 Nadeln. Die Nadeln haben weniger als einen Millimeter Durchmesser. Sie sind senkrecht in einer Reihe angeordnet und zusammen so hoch wie eine Zeile. Während der Druckkopf sich waagerecht über das Papier bewegt, schleudern Elektromagneten die Nadeln aus dem Druckkopf heraus auf das Farbband und es entstanden schwarze Punkte.

Die Drucker haben mehrere Betriebsarten.

  • Im Draft-Modus (englisch Entwurfsmodus) erreicht der Druckkopf die höchste Geschwindigkeit von 200 bis 400 Zeichen pro Sekunde. Dabei wird oft eine Schriftart mit einem Raster von nur 8×9 Punkten verwendet.
  • Im NLQ-Modus (Near Letter Quality, zu deutsch nahezu Korrespondenzqualität) wird der Druckkopf in halben Schritten bewegt, um in waagerechter Richtung die doppelte Pixelzahl zu drucken. Dann erfolgt ein Zeilenvorschub um ½ Nadeldurchmesser und die Zeile wird erneut gedruckt. Im Ergebnis sind waagerecht und senkrecht die doppelte Auflösung gedruckt, allerdings dauert der Druck bis zu viermal mehr Zeit.

Mit der geeigneten Ansteuerung können die Drucker auch Grafik drucken. Sogar Farbdrucke sind möglich. Dazu braucht man Farbbänder mit vier übereinanderliegenden Farbstreifen: Schwarz, Blaugrün, Purpur und Gelb. Je nach gewünschter Farbe wurde das Farbband unterschiedlich angehoben.

Nadeldrucker sind laut und haben kein gutes Schriftbild. Sie wurden im privaten Bereich durch Tinten- und Laserdrucker abgelöst. Es gibt aber noch einige Anwendungen im professionellen Bereich.

Vorteile Bearbeiten

  • Die Druckkosten sind unschlagbar gering. Das Farbband des Epson FX-890 kostet knapp 10 Euro und druckt fast 10 Millionen Zeichen. Bei 2000 Zeichen pro Seite ergibt das Kosten von 0,2 Cent pro Seite. Viele Laserdrucker liegen bei ein bis zwei Cent pro Seite.
  • Jede Art Papier ist bedruckbar.
  • Drucken mit handelsüblichen Durchschlägen ist möglich, üblicherweise bis zu vier Durchschläge. Spitzenmodelle schaffen neun Durchschläge. Das macht sie zu idealen Formulardruckern.
  • Der Ausdruck ist dokumentenecht, wasserfest und nach mehreren Jahrzehnten noch lesbar. Nadelausdrucke eignen sich gut für die Archivierung.
  • Im Unterschied zu Laserdruckern können sie Endlospapier bedrucken, wodurch sie als Protokolldrucker gut geeignet sind.
  • Viele Modelle haben einen Flachbetteinzug und können Pappe, Umschläge und Reisepässe bedrucken.
  • Im Unterschied zu Seitendruckern können sie auch Teile einer Seite bedrucken, beispielsweise ein einzelnes Klebeetikett auf einem Etikettenbogen.
  • Die Umweltverträglichkeit ist blendend: Während bei Laserdruckern Trommeln und Tonerbehälter mit gefährlichem Feinststaub entsorgt werden müssen, sind Farbbänder harmlos und fallen nur in geringster Menge an.
  • Der Energieverbrauch ist äußerst niedrig. Es ist keine Fixiereinheit vorhanden, die warm gehalten werden muss.
  • Die Mechanik eines Nadeldruckers kann Jahrzehnte ohne Reparaturen durchhalten. Eine Lebensdauer von einer Million Seiten ist nicht ungewöhnlich.
  • Sie sind robust und vertragen Staub, Feuchtigkeit, extreme Temperaturen und Vibrationen.
  • Sie vertragen mehrmonatige Arbeitspausen, ohne dass ein Druckkopf eintrocknen kann.
  • Hochleistungsdrucker können bis zu 40 Seiten pro Minute bedrucken.

Einsatzmöglichkeiten Bearbeiten

Deshalb gibt es immer noch Anwendungen für Nadeldrucker:

  • In Arztpraxen als Rezeptdrucker und zum Druck von Kassenzetteln.
  • An Bord von Fahrzeugen, in Speditionen und Leitständen und anderen Einrichtungen, wo eine hohe Zuverlässigkeit wichtig ist.
  • Wo fälschungssichere Durchschläge benötigt werden.
  • In Leitständen als Protokolldrucker. Jede Protokollzeile wird sofort gedruckt und ist sofort einsehbar, im Unterschied zu Laserdruckern, die mit dem Druck warten, bis die Seite voll ist.

Preis Bearbeiten

Nadeldrucker sind hochwertige Präzisionsmaschinen, deshalb liegt ihr Preis oft zwischen 500 und 1000 Euro. Durch die geringen Betriebskosten amortisieren sich die Drucker bald.