Ein Öl, welches für alle Holzarten Verwendung findet, ist das Leinöl. Es ist im Handel meist als Leinölfirnis zu beziehen. Hierbei handelt es sich um mit Sikkativen, also Trockenbeschleunigern, versehenes Leinöl.

Wikipedia hat einen Artikel zum Thema:
Leinöl in Flasche auf einem behandelten Untergrund.

Für den ersten Anstrich sollte das Leinöl wie andere Öle mit etwa 20 % Balsamterpentin verdünnt werden.[1] Insgesamt sollten etwa 4 dünne Anstriche aufgetragen werden, mit einer Trocknungszeit von jeweils mindestens einem Tag. Fünf bis zehn Minuten nach dem Anstrich wird die Oberfläche abgerieben, um überschüssiges Öl zu entfernen. Zum Schluss kann die Oberfläche noch mit einem Wachsbalsam behandelt werden. Dazu erhitzt man 85 % Leinöl, 10 % Bienenwachs und 5 % Carnaubawachs, bis sich die Wachse gelöst haben, und reibt das Balsam nach dem Abkühlen ein.[2] Durch das Wachs perlen Wassertropfen besser ab als bei einer rein mit Öl behandelten Oberfläche.

Rohes oder gekochtes Leinöl ohne Sikkative trocknet bzw. polymerisiert wesentlich langsamer, es wird deshalb eher von Künstlern für die Herstellung von Farben verwendet.[3]

  1. Weitere Details zur Verarbeitung von Ölen sind auch unter Finish: Einleitung beschrieben.
  2. Das Wachsbalsam-Rezept ist auf reintechnisch.de beschrieben.
  3. Die Herstellung von Farben mit Leinöl ist auch in der Oberflächenfibel von Dictum beschrieben.