Benutzer:OnkelDagobert:Wikilinks:Psychiatrie

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Grundlagen

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Diagnostik und Therapie

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Diagnostik

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Psychopathologischer Befund

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Funktionsbereiche psychopathologische Symptome
Bewusstseinsstörungen
Orientierungsstörungen zeitlichörtlichsituativzur Person
Auffassungsstörungen vermindert/falsch • erschwert/verlangsamt • • Konkretismus
Störungen von Konzentration und Aufmerksamkeit Störungen der Daueraufmerksamkeit • Störungen der selektiven Aufmerksamkeit • Störungen der geteilten Aufmerksamkeit
Mnestische Störungen
Sinnestäuschungen
Ich-Störungen
Störungen des Raum- oder Zeiterlebens
  • Raum: Raumagnosie
  • Zeit: Verlangsamung/Dehnung • Ruckartigkeit • Fluktuationen • Zeitbeschleunigung
Störungen des Denkens
Befürchtungen und Zwänge MisstrauenHypochondriePhobieZwangsdenkenZwangsimpulse* • Zwangshandlung* • Indoktrinationssyndrom
Störung der Affektivität * eher depressiv: ratlos • deprimiert • Gefühl der Gefühllosigkeit • hoffnungslos • innere UnruheStörung der Vitalgefühle • klagsam/jammrig • InsuffizienzgefühleSchuldgefühleVerarmungsgefühleängstlich
Störungen von Antrieb und Psychomotorik
Weitere Aspekte

Apparative Diagnostik

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Polysomnographie

Bildgebung

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Therapie

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Pathologien

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Organische psychische Störungen

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Einteilung: kortikale Demenzen* • subkortikale Demenzen

weitere Demenzen
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Demenz bei...

Definition: Organisch bedingtes akutes Verwirrtheitssyndrom (früher: organisches Psychosyndrom)

Theorie:
Praxis:

weitere organische psychische Störungen

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Alkohol

Kinetik
Dynamik
Wirkung

Bilder

Links

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Definition: Psychische und körperliche Abhängigkeit von Ethanol, Entzugssymptome bei Absetzen

Einteilung: nach Konsummuster (Alkoholikertypen nach Jellinek): α • β • γ • δ • ε

Theorie:
Praxis:

Alkoholintoxikation

weitere psychische Störungen durch Alkohol

Alkohol-Folgeerkrankungen

Störungen durch andere Drogen

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Cannabis

Formen

Marihuana, Haschich

Kinetik
  • Resorption: Rauchen: in der Lunge Absorption von 20-50 %
  • Verteilung:

Bilder

Links

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Schizophrenie und andere psychotische Störungen

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Zur Einführung

Die psychotischen Störungen, allen voran die Schizophrenie, zählen nach wie vor zu den Rätseln der Psychiatrie – nur wenig weiß man über ihre Entstehung und Entwicklung. Nach allgemeiner Auffassung ist die Schizophrenie eine schwere Störung der „höheren“ Hirnfunktionen (Denken, Fühlen, Antrieb, Ich-Erleben etc.). Betroffene erscheinen als „verrückt“ oder „psychotisch“ („Psychose“ ist ein unspezifischer Begriff und bedeutet Realitätsablösung), weil sie unbelehrbar von bizarren Annahmen überzeugt sind, Stimmen „im Kopf“ hören, sich von äußeren Mächten beeinflusst glauben oder fürchten, andere könnten ihre Gedanken stehlen, sie wirken antriebsarm, deprimiert oder starr im emotionalen Ausdruck oder ziehen sich von ihrer sozialen Umgebung zurück. Ihre Lebensführung ist stark beeinträchtigt, viele können einer geregelten Tätigkeit gar nicht oder in nur sehr begrenztem Umfang nachgehen (soziale Behinderung).

Zu den Ursachen der Erkrankung liegen allenfalls Hinweise vor. Man erklärt ihre Entstehung mit Hilfe des Vulnerabilitäts-Stress-Modells, demzufolge bestimmte Umweltveränderungen (Stress, life events) bei genetisch disponierten Personen zum Ausbruch der Erkrankung führen; möglicherweise spielen (Virus-)Infektionen eine Rolle. Auch der Pathomechanismus der Erkrankung liegt weitgehend im Dunkeln. Zwar fand man in den vergangenen Jahrzehnten bei Untersuchungen des Gehirns auf verschiedenen Betrachtungsstufen (Hirnmorphologie, Hirnstoffwechsel etc.) Unterschiede zwischen schizophrenen Patienten und der Normalbevölkerung (z. B. Verminderung der kortikalen und subkortikalen grauen Substanz, Dopaminüberschuss im limbischen System, Dopamindefizit und verminderte metabolische Aktivität im Frontallappen) – doch die entdeckten Veränderungen waren entweder nur unspezifisch, nicht bei allen Erkrankten oder stattdessen auch bei einigen Gesunden vorhanden oder könnten sowohl Ursachen als auch Wirkungen des Krankheitsprozesses widerspiegeln. Wahrscheinlich liegt der Schlüssel zum Verständnis dieser psychischen Störung – wie auch fast aller anderen psychischen Störungen, außer denen der F0-Gruppe – in den Mikrostrukturen des Gehirns, deren exakte Beschreibung mit den vorhandenen Methoden (noch) nicht geleistet werden kann.

Da noch keine eindeutigen, zuverlässigen somatischen Korrelate der Schizophrenie bekannt sind, kann die Krankheit beim einzelnen Patienten nur anhand der klinischen Symptomatik diagnostiziert werden, und zwar mittels der aktuell gültigen Diagnosekriterien (in Deutschland ICD-10, in den USA DSM-5), in denen die Kriterien Kurt Schneiders von 1938 eine entscheidende Rolle spielen. Einige dieser Kriterien beruhen stark auf soziokulturellen Konventionen. Zentral ist etwa der Begriff des Wahns, der meist definiert wird als „unkorrigierbare Überzeugung von subjektiver Gewissheit, die gegen die allgemeine Realitätsauffassung verstößt“. Es wird deutlich, dass hiermit erkenntnistheoretische Annahmen verbunden sind, die nicht unproblematisch sind und vor ihrer Anwendung einer kritischen Reflexion bedürfen (intersubjektive Übereinkunft als Wahrheitskriterium – demzufolge wären auch Kopernikus, Kant oder Einstein wahnkrank gewesen). Interessanterweise fallen religiöse Überzeugungen nicht unter den Wahnbegriff. Auch bei anderen psychischen Störungen kann Wahn auftreten, entscheidend bei der Schizophrenie ist jedoch der Charakter des Bizarren, des für Andere nicht Nachvollziehbaren (z. B. die Überzeugung, von Außerirdischen gesteuert zu werden).

Je nach vorherrschender Symptomatik und verwendetem Einteilungsschema unterscheidet man verschiedene Subformen der Schizophrenie; es wird nach wie vor darüber diskutiert, welches Einteilungsschema das angemessenste ist. Das mannigfaltige und zum Teil unspezifisch anmutende Symptomenspektrum weckt Zweifel daran, ob das diagnostische Konstrukt „Schizophrenie“ auf die Wirklichkeit passt: Handelt es sich vielleicht um die unspezifische Endstrecke anderer Störungen – wie etwa beim Delir? Umfasst das Konstrukt möglicherweise mehrere verschiedene Krankheiten, die streng voneinander getrennt werden sollten, um eine effektivere Behandlung zu gewährleisten?

In der heutigen Psychiatrie ähneln sich die Behandlungsstrategien bei den verschiedenen Subtypen der Schizophrenie. Angewendet werden in erster Linie Antipsychotika, also Medikamente, die auf Schizophrenie-Symptome zielen und im Wesentlichen als Antagonisten an D2-Rezeptoren wirken. Auch wenn Antipsychotika wegen der oftmals gravierenden Nebenwirkungen (die jedoch bei den späteren Antipsychotika-Generationen deutlich gemildert werden konnten) in die Kritik geraten sind, ist es der Entwicklung und Anwendung dieser Medikamente zu verdanken, dass die Prognose von Schizophrenie-Patienten heute deutlich besser ist als in der Zeit vor 1950. Heute bildet die Behandlung mit Antipsychotika die Basis für psychotherapeutische und andere Interventionen. Im Zentrum der Bemühungen steht zum einen die Sekundärprävention, d. h. das Bestreben, den Ausbruch der Schizophrenie bei disponierten Individuen zu verhindern, zum anderen versucht man mehr und mehr, die Patienten in ihrer gewohnten Umgebung zu behandeln. Nichts desto trotz steht die Forschung zur Schizophrenie am Anfang – intensive Anstrengungen sind vonnöten, um mehr Klarheit über dieses bedeutsame Krankheitsbild zu erhalten.

Video zur Einführung: Sendung „Scobel“ auf Youtube

Definition: Schwere psychische Erkrankung mit "abnormer Erlebnisweise" und Störungen von Wahrnehmung, Denken, Antrieb und/oder Affektivität

Einteilung:   

Theorie:
Praxis:
Erst- und Zweitrangsymptome nach Schneider    :
Störungsbereich Erstrangsymptome Zweitrangsymptome
Wahrnehmungsstörungen

akustische Halluzinationen:

  • dialogische Stimmen
  • kommentierende Stimmen
  • Gedankenlautwerden
andere akustische Halluzinationen
leibliche Beeinflussungserlebnisse
andere
Ich-Störungen
  • Gedankeneingebung
  • Gedankenentzug
  • Gedankenausbreitung
  • Erleben des Gemachten
Denkstörungen Wahnwahrnehmungen Wahneinfälle
Störungen der Affektivität
  • deprimiert
  • ratlos
  • euphorisch
  • Gefühlsverarmung
Grund- und akzessorische Symptome nach Bleuler    :
Grundsymptome akzessorische Symptome
  • Ambivalenz
  • Autismus (Stupor, Mutismus)
  • Affektstörungen
  • Assoziationslockerung
  • Störung des subjektiven Erlebens der eigenen Persönlichkeit
  • Sinnestäuschungen
  • Wahnideen
  • Auffälligkeiten von Sprache/Schrift
  • katatone Symptome

Subtypen der Schizophrenie

Subtyp Beschreibung Abbildung

paranoid-halluzinatorische Schizophrenie

Klassischer Subtyp mit v. a. Wahn und Halluzinationen

hebephrene Schizophrenie

Klassischer Subtyp mit v. a. Affektstörungen (heiter-läppische Grundstimmung), Antriebsstörungen (apathisch bis distanzlos-enthemmt) und Denkstörungen (ungeordnetes, bizarres Denken)

katatone Schizophrenie

Klassischer Subtyp mit v. a. katatonen Symptomen

undifferenzierte Schizophrenie

(Ausweichkategorie bei akuter Schizophrenie)

Schizophrenia simplex

Chronische Schizophrenie mit langsamem "Versanden" des Patienten im Hinblick auf Affektivität, Antrieb und Psychomotorik (zunehmende Negativsymptome bei fehlenden Positivsymptomen)

postschizophrene Depression

Vorherrschende depressive Symptomatik nach einer (nicht vollständig remittierten) Schizophrenie-Episode im Vorjahr

schizophrenes Residuum

Negativsymptomatik für mindestens 1 Jahr nach vormaliger Schizophrenie-Episode

Andere psychotische Störungen

Gruppe Störung Stichworte Abbildung
vorübergehende akute psychotische Störungen akute polymorphe psychotische Störung Akute Psychose mit vielgestaltiger, rasch wechselnder Symptomatik
Einteilung: nach Vorliegen von Schizophrenie-Symptomen (HalluzinationenIch-Störungen • (bizarrer) Wahn): ohne Schizophrenie-Symptome • mit Schizophrenie-Symptomen
Theorie:
Praxis:
akute schizophreniforme psychotische Störung Schizophrenie, die das ICD-Zeitkriterium (Dauer: > 1 Monat) nicht erfüllt
andere akute vorwiegend wahnhafte psychotische Störung
andauernde wahnhafte Störungen anhaltende wahnhafte Störung
paranoides Zustandsbild im Involutionsalter
Querulantenwahn
schizoaffektive Störungen schizomanische Störung
schizodepressive Störung
gemischte schizoaffektive Störung
andere induzierte wahnhafte Störung
schizotype Störung
Puerperalpsychose

Unipolare affektive Störungen

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Definition: Psychische Störung mit niedergedrückter Stimmung und Antriebsstörungen

Einteilung:

  • nach Dauer und Schwere:
mild schwer
DSM-IV
akut (> 2 Wochen) Minor Depression Major Depression
chronisch (> 2 Jahre) Dysthymie Double Depression (Depression + Dysthymie) • chronische Major Depression • Major Depression mit unvollständiger Remission
ICD-10
akut (> 2 Wochen) leichte depressive Episode mittelgradige depressive Episode • schwere depressive Episode (mit psychotischen Symptomen • ohne psychotische Symptome)
chronisch (> 2 Jahre) Dysthymie rezidivierende depressive Episode


Theorie:
Praxis:
  • Symptome:
Funktionsbereich Symptome
Emotion depressive VerstimmungAnhedonie
Motivation erhöhte Ermüdbarkeit • Hemmung der Psychomotorik bei innerer Unruhe*
Kognition Konzentrationsstörungen und Denkstörungen (Pseudodemenz) • verringertes Selbstwertgefühl und Schuldgefühlesynthyme Wahnsymptome
Vegetativum Verminderung von Appetit und Libido • diverse körperliche Symptome
Schlaf Schlafstörungen
andere Suizidalität
Weitere Ressourcen zum Thema

Definition: Störung mit gehobener Stimmung und gesteigertem Antrieb

Praxis:

Definition: Störung mit Wechsel zwischen depressiven und manischen Episoden, Beginn meist in der Jugend

Einteilung: Bipolar I (mit manischen Episoden) • Bipolar II (mit hypomanischen Episoden)

Praxis:

Unterformen:

Definition: Störungen mit anfallsartiger, in bestimmten Situationen auftretender oder andauernder Angst

Einteilung:

  • nach Ätiologie: primär • sekundär (bei zerebraler oder extrazerebraler Grunderkrankung)
  • nach Merkmalen des Auftretens:
    • Dauer: episodisch • persistierend
    • Auslöser: mit Auslöser • ohne Auslöser
  • nach Symptomatik: Panikstörung • spezifische Phobiengeneralisierte Angststörungsoziale Phobie

Theorie:
Praxis:
  • Symptome: Reaktion auf 4 Ebenen: emotional • kognitiv • vegetativ • Verhalten
  • Verlauf: unbehandelt meist Chronifizierung in moderater Ausprägung
  • Komorbiditäten: andere AngststörungenDepression
  • Diagnostik: Ausschluss organischer Erkrankungen (endokrine Störungen • metabolische Störungen • Störungen von Herz, Lunge, Gehirn etc.) • Ausschluss anderer psychischer Störungen
    • Anamnese
    • klinische Interviews (SKID • CIDI • etc.)
    • Verhaltensanalyse
  • Therapie: PharmakotherapiePsychotherapie

Definition: Störung mit sich aufdrängenden, ich-dystonen Gedanken und Handlungsimpulsen, meist in der Adoleszenz beginnend

Theorie:
  • Ätiologie und Pathogenese:
    • neurobiologisch:
      • Neuroanatomie: Zwangsstörungen gehäuft nach neurologischen Erkrankungen (v. a. mit Beteiligung der Basalganglien) • gestörtes Zusammenspiel von Frontalhirn, Basalganglien und limbischem System → Disinhibition des Frontalhirns mit Haftenbleiben an einmal begonnenen motorischen oder kognitiven Prozessen
      • Neurotransmitter: Störung des Serotonin-Systems (Überaktivität postsynaptischer Serotonin-Rezeptoren) • Dopamin-System • Glutamat-System
    • psychologisch:
      • lerntheoretisch: Zwei-Faktoren-Modell (Mowrer) • Teufelskreismodell (Zwangsgedanke → Vermeidungsverhalten (Zwangsgedanken nicht zuende denken • Gegenritual) → Angstreduktion (negativer Verstärker) → erhöhte Wiederauftretenswahrscheinlichkeit von Zwangsgedanken)
      • gedächtnispsychologisch: affektiv stark besetzte Gedanken werden schlechter vergessen als neutrale Gedanken • Assoziation von Zwangsgedanken mit dysfunktionalen Annahmen (katastrophierende Gedanken • etc.)
Praxis:

Definition: Durch außergewöhnliche psychosoziale Stressoren innerhalb eines Monats hervorgerufene Veränderungen von Erleben und Verhalten, deren Ausprägung jedoch für eine operationalisierte Diagnose zu gering ist, bis zu 6 Monaten nach Beendigung des Stressors

Einteilung: nach Symptomatik: mit vorwiegender Störung von Gefühlen • mit vorwiegender Störung des Sozialverhaltens • gemischt

Theorie:
  • Ätiologie und Pathogenese:
  • Weitere Aspekte: positive Aspekte von Stressoren (Stressoren stärken Widerstandskräfte • etc.)
Praxis:

Definition: Durch ein Trauma hervorgerufene Störung mit tiefgreifenden Veränderungen des Erlebens und Verhaltens, eher bei Frauen

Einteilung: nach Verlauf: akut (< 3 Monate) • chronisch (> 3 Monate)

Theorie:
Praxis:

Definition: Störungen mit Abspaltung von psychischen, sensorischen oder motorischen Funktionen aus dem Bewusstsein

Einteilung: nach Symptomatik: pseudoneurologische Störungen • auf mentale Funktionen beschränkte dissoziative Störungen

Theorie:
Praxis:

Arten dissoziativer Störungen:

Gruppe Störung Stichworte Abbildung
pseudoneurologische Störungen dissoziative Sensibilitätsstörung
dissoziative Bewegungsstörung
dissoziativer Krampfanfall
auf mentale Funktionen beschränkte Störungen dissoziative Amnesie
dissoziative Fugue
dissoziativer Trancezustand
dissoziativer Besessenheitszustand
Depersonalisationsstörung
multiple Persönlichkeitsstörung
Ganser-Syndrom

Definition: Störung mit verminderter oder überschießender Nahrungsaufnahme

Einteilung: nach Symptomatik: Anorexia nervosaBulimia nervosapsychogene Hyperphagie

Theorie:
  • Ätiologie und Pathogenese:
    • biologisch:
      • genetische Faktoren
      • Störung der Hunger- und Sättigungsregulation (Hypothalamus • endokrine Einflüsse • Sättigungswahrnehmung)
    • psychologisch: Hungern zur Emotionsregulation • Hungern zu Kompensation von Selbstwertproblemen • Anpassung an soziokulturelle Schönheitsideale • belastende Lebensereignisse • gestörte intrafamiliäre Beziehungsmuster


Arten von Essstörungen:

Störung Stichworte Abbildung
Anorexia nervosa Absichtlich herbeigeführtes (extremes) Untergewicht
Einteilung: nach Art der Herbeiführung des Untergewichts: asketisch • bulimisch
Praxis:
Bulimia nervosa Heißhungerattacken mit anschließenden gegenregulierenden Verhaltensweisen
Praxis:
  • Symptome:
  • Therapie:
    • Psychotherapie
    • Pharmakotherapie: appetithemmende Antidepressiva (SSRI)
    • andere: symptomatische Behandlung körperlicher Folgen (Ausgleich von Elektrolytstörungen • etc.)
psychogene Hyperphagie Rezidivierende Essattacken (ohne gegenregulierende Maßnahmen)
Praxis:
  • Therapie: Gewichtsreduktion (Diät • Psychotherapie • appetithemmende Antidepressiva (TopiramatSSRISNRI))

Definition: Störungen mit körperlichen Symptomen ohne somatische Korrelate

Einteilung: nach Symptomatik (ICD-10): Somatisierungsstörung • somatoforme autonome Funktionsstörung • anhaltende somatoforme Schmerzstörung • hypochondrische Störung • dysmorphophobe Störung • andere

Theorie:
  • Ätiologie und Pathogenese:
    • biologisch:
    • psychologisch:
      • traumatische Lebenserfahrungen
      • pathologische Denk- und Verarbeitungsmuster: erhöhte Sensibilität für interozeptive Reize • dysfunktionale Bewertungs- und Denkmuster (Teufelskreis: physiologische Körpervorgänge werden fälschlich als pathologisch interpretiert (Katastrophierung) → Arousal mit Verstärkung der Symptome → ...) • "Checking behavior" • Kreisen des Denkens um die Themen "Krankheit" und "Gesundheit"
      • Persönlichkeitsfaktoren: Alexithymie (verminderte emotionale Sensibilität • Affektarmut • übersteigert rationales Denken • etc.)
      • tiefenpsychologisch: passiver Ausdruck aggressiver Impulse • Abwehr nicht akzeptierter Schuld- und Insuffizienzgefühle
    • sozial: Einnahme der PatientenrolleKrankheitsgewinn
Praxis:

Arten somatoformer Störungen:

Störung Stichworte Abbildung
Somatisierungsstörung Multiple, häufig wechselnde Symptome
somatoforme autonome Funktionsstörung Gesteigerte vegetative Erregbarkeit
somatoforme Schmerzstörung Schmerzen im Vordergrund der Symptomatik
hypochondrische Störung Starke (unbegründete) Angst, an einer oder mehreren Krankheiten zu leiden
dysmorphophobe Störung Intensive Beschäftigung mit vermeintlichen Entstellungen des eigenen Körpers

Definition: Heimliche und meist in qualitativ verändertem Bewusstseinszustand vollzogene Vortäuschung, Erzeugung oder Verstärkung von körperlichen oder psychischen Symptomen

Einteilung: nach Symptomatik: Kerngruppe artifizieller Störungen • Münchhausen-SyndromMünchhausen-by-proxy-Syndrom

Theorie:
Praxis:
  • Diagnostik: (soweit möglich) Ausschluss körperlicher Erkrankungen • AnamneseKomorbiditätsmuster
  • Therapie:
    • Beziehungsgestaltung: initial: symptomorientierte Behandlung • später: Psychotherapie-Motivation aufbauen • als Behandler die eigenen, durch das Verhalten des Patienten evozierten aggressiven Tendenzen erkennen, aber nicht ausagieren
    • Psychotherapie: Erarbeitung des intrapsychischen und biographischen Hintergrunds der Störung • PsychoedukationVerhaltenstherapie
    • Pharmakotherapie: LithiumCarbamazepinSSRI
Störung Stichworte Abbildung
Kerngruppe artifizieller Störungen Künstliche Erzeugung von körperlichen oder psychischen Symptomen, v. a. bei Frauen
Einteilung: nach Verlaufsmuster: akut • chronisch • rezidivierend
Theorie:
  • Pathologie: an jedem Organ und jedem Körperbereich möglich
Praxis:
Münchhausen-Syndrom Erfindung oder Vortäuschung von Symptomen, um medizinisch behandelt zu werden, v. a. bei jüngeren Männern
Praxis:
Münchhausen-by-proxy-Syndrom Körperliche Schädigung eines anderen Menschen (meist des eigenen Kindes (v. a. < 4 Jahre)), um in den Kontakt mit dem medizinischen Versorgungssystem zu kommen, v. a. bei Frauen, häufig kombiniert mit autodestruktiven Tendenzen
Praxis:

Definition: Störung des Schlafs mit zuviel oder zuwenig Schlaf (Dyssomnien) oder Auftreten besonderer Verhaltensweisen während des Schlafs (Parasomnien)

Einteilung:

  • nach Ätiologie: primär • sekundär

  • nach Symptomatik: Dyssomnien • Parasomnien



primäre Schlafstörungen

Gruppe Schlafstörung Stichworte Abbildung
Dyssomnien primäre Insomnie
Theorie:
Praxis:
Ressourcen
Medien
primäre Hypersomnie
Theorie:
Praxis:
Narkolepsie
Theorie:
Praxis:

Schlafapnoe-Syndrom

Schlafstörung aufgrund gestörter Atmung
Einteilung: nach Pathogenese: OSAS • ZSAS
Theorie:
Praxis:
Ressourcen
Medien
Jet-lag-Syndrom Schlafstörung nach Zeitzonenwechsel
Theorie:
Praxis:
  • Symptome: EinschlafstörungenDurchschlafstörungen • gesteigerte Tagesmüdigkeit und verminderte Leistungsfähigkeit • vegetative Symptome
  • Therapie:
    • kurzer Aufenthalt in neuer Zeitzone: Beibehaltung des ursprünglichen Schlaf-Wach-Rhythmus
    • langer Aufenthalt in neuer Zeitzone: Einstellung auf neuen Schlaf-Wach-Rhythmus • Melatonin
Syndrom der verzögerten Schlafphase Verlagerung des Nachtschlafs nach hinten
Theorie:
  • Ätiologie: genetische Disposition
Praxis:
  • Symptome: Verlagerung des Nachtschlafs um 3-6 Stunden nach hinten
  • Diagnostik: SchlaftagebuchPolysomnographie • Messung biologischer Rhythmen (Hormonsekretion • Temperatur)
  • Therapie: weitere Schlafverlagerung nach hinten bis zur gewünschten Einschlafzeit • helles Licht am Morgen • Melatonin
Ressourcen
Medien
Schlafstörungen durch Schichtarbeit Durch Schichtarbeit verursachte Schlafstörung
Theorie:
  • Ätiologie: Diskrepanz zwischen endogenen biologischen Rhythmen und dem veränderten Schlaf-Wach-Rhythmus
Praxis:
Restless-Legs-Syndrom Störung mit Missempfindungen in den Beinen
Einteilung: nach Ätiologie: primär • sekundär (bei Grunderkrankung)
Theorie:
Praxis:
Ressourcen
Medien
chronisches Erschöpfungssyndrom Chronische Müdigkeit ohne vermehrte Schlafdauer, v. a. bei Frauen
Theorie:
  • Ätiologie: evtl. Virusinfektion
Praxis:
Parasomnien nächtliche Albträume Mit sehr unangenehmen Gefühlen verbundene Träume, v. a. bei Kindern und Frauen, v. a. im letzten Nachtdrittel
Theorie:
  • Ätiologie: belastende Lebensereignisse • Medikamente (REM-Schlaf-stimulierende Substanzen • Entzug REM-Schlaf-supprimierender Substanzen) • psychische Grunderkrankung
Praxis:
  • Symptome: unangenehme nächtliche Träume (Inhalt: vitale Gefährdung)
  • Therapie: bei gehäuftem Auftreten
Pavor nocturnus Angsterfülltes Erwachen mit starker vegetativer Aktivierung, v. a. bei Kindern, v. a. in der ersten Nachthälfte
Theorie:
  • Ätiologie: genetische Faktoren • belastende Lebensereignisse • Medikamente (Antipsychotika und Lithium)
Praxis:
Somnambulismus Schlafwandeln
Theorie:
  • Ätiologie: genetische Faktoren • Belastung (Stress • Übermüdung • etc.) • Medikamente (Antipsychotika und Lithium)
Praxis:
Ressourcen
Medien
REM-Schlaf-Verhaltensstörung Verstärkte motorische Aktivität während des REM-Schlafs, v. a. bei Männern
Theorie:
  • Ätiologie: neurologische Störungen (Läsion inhibitorischer Bahnen zu motorischen Zentren des Rückenmarks) • etc.
  • Pathogenese: erhöhte Aktivität von Motoneuronen des Rückenmarks • Assozation mit Träumen (Inhalt: Verfolgung, Bedrohung)
Praxis:
  • Symptome: verstärkte motorische Aktivität während des REM-Schlafs
  • Diagnostik: Polysomnographie
  • Therapie:
    • allgemein: Sicherung des Patienten
    • Pharmakotherapie: REM-supprimierende Substanzen (ClonazepamTrizyklika)

sekundäre Schlafstörungen

  • Schlafstörung im Rahmen einer organischen Störung
  • substanzinduzierte Schlafstörung
  • Schlafstörung im Rahmen einer anderen psychischen Störung

Sexualstörungen

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Cluster Störung Stichworte Abbildung
A Paranoide Persönlichkeitsstörung
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Schizoide Persönlichkeitsstörung
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B Dissoziale Persönlichkeitsstörung
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Emotional instabile Persönlichkeitsstörung

  • impulsiver Typ
  • Borderline-Typ
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Histrionische Persönlichkeitsstörung
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Narzisstische Persönlichkeitsstörung
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C Anankastische Persönlichkeitsstörung
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Ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung
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Abhängige Persönlichkeitsstörung
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andere

andere Persönlichkeitsstörungen

  • exzentrisch
  • passiv-aggressiv
  • psychoneurotisch
  • unreif
  • haltlos
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Definition: Verhaltensstörungen mit Auftreten unkontrollierbarer Handlungsimpulse, Beginn meist in der Adoleszenz

Theorie:
  • Ätiologie und Pathogenese:
    • biologisch:
    • psychologisch:
      • lerntheoretisch: operante Konditionierung bestimmter Verhaltensweisen
      • kognitionspsychologisch: Kontrollillusion (Illusion, mit dem eigenen Verhalten die Realität kontrollieren zu können)
      • Suchttheorie: vermindertes Anspannungsniveau → Impulskontrollstörung als Ausdruck einer Suche nach Anspannung
Praxis:
  • Symptome: Auftreten unkontrollierbarer Impulse • Anspannung vor der Handlung • Erleichterung und Euphorie während der Handlung
  • Komorbiditäten: ADHS
  • Therapie: Psychotherapie • Pharmakotherapie (SSRI • etc.)

Arten von Impulskontrollstörungen:

Störung Stichworte Abbildung
pathologisches Glücksspiel
pathologische Brandstiftung
pathologisches Stehlen
Trichotillomanie
Störung mit intermittierend auftretender Reizbarkeit
pathologischer Internetgebrauch

Juristische und forensische Aspekte

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Definition: Selbsttötung

Theorie:
Praxis:
Weitere Ressourcen zum Thema
Medien