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Die älteste noch erhaltene Fotografie von Nicéphore Niépce von 1826

Fotografie oder Photographie (aus altgr. φῶς, phos, „Licht (der Himmelskörper)“, „Helligkeit“ und γράφειν, graphein, „zeichnen“, „ritzen“, „malen“, „schreiben“) bezeichnet

  • ein technisches Verfahren, bei dem mit Hilfe von optischen Verfahren ein Lichtbild auf ein lichtempfindliches Medium projiziert und dort direkt dauerhaft gespeichert (analoges Verfahren) oder in elektronische Daten gewandelt und gespeichert wird (digitales Verfahren)
  • das dauerhafte Lichtbild (umgangssprachlich kurz Foto, Abzug, Vergrößerung oder Ausbelichtung genannt), das durch fotografische Verfahren hergestellt wird; dabei kann es sich entweder um ein Positiv oder ein Negativ auf Film, Folie oder Papier handeln

Allgemeines Bearbeiten

Der Begriff Photographie wurde erstmals (noch vor englischen oder französischen Veröffentlichungen) am 25. Februar 1839 vom Astronomen Johann Heinrich Maedler in der Vossischen Zeitung verwendet.[1] Bis ins 20. Jahrhundert bezeichnete Fotografie alle Bilder, welche rein durch Licht auf einer chemisch behandelten Oberfläche entstehen.

Die Fotografie ist ein Medium, das in sehr verschiedenen Zusammenhängen eingesetzt wird. Fotografische Abbildungen können beispielsweise Gegenstände mit primär künstlerischem (künstlerische Fotografie) oder primär kommerziellem Charakter sein (Industriefotografie, Werbe- und Modefotografie). Die Fotografie kann unter künstlerischen, technischen (Fototechnik), ökonomischen (Fotowirtschaft) und gesellschaftlich-sozialen (Amateur-, Arbeiter- und Dokumentarfotografie) Aspekten betrachtet werden. Des Weiteren werden Fotografien im Journalismus und in der Medizin verwendet.

Die Fotografie ist teilweise ein Gegenstand der Forschung und Lehre in der Kunstgeschichte und der noch jungen Bildwissenschaft. Der Kunstcharakter der Fotografie war lange Zeit umstritten, wird jedoch seit einigen Jahren zunehmend anerkannt. Einige Forschungsrichtungen ordnen die Fotografie der Medien- oder Kommunikationswissenschaft zu (zum Beispiel Werner Faulstich), auch diese Zuordnung ist umstritten.

Die Farbfotografie entwickelte sich aus der Schwarzweißfotografie, welche jedoch noch heute viele Anhänger findet.

Heutzutage ist mit der Digitalfotografie (oder Fotografie nach der Fotografie) und anderen fotografieähnlichen Bilderzeugungsmöglichkeiten eine neue Definitionsdiskussion entbrannt, die noch einige Zeit die Geister scheiden wird.

Die Fotografie unterliegt dem komplexen und vielschichtigen Fotorecht; bei der Nutzung von vorhandenen Fotografien sind die Bildrechte zu beachten.

Unbekannt: „Unbekannt“
Quelle: Unbekannt

Fotograf als Beruf Bearbeiten

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den Beruf des Fotografen zu erlernen und ihn auszuüben:

  • staatlich anerkannte Berufsausbildung im Handwerk mit der Abschlussprüfung als Geselle oder eine IHK-Abschlussprüfung beziehungsweise Abschlussprüfung an Berufsfachschulen und mit der zusätzlichen Möglichkeit des Ablegens der Meisterprüfung im Handwerk oder der Prüfung als staatlich geprüfter Techniker der Fachrichtung Fototechnik durch ein Studium an einer staatlichen Fachschule oder
  • Autodidaktische Aneignung und Tätigkeit

Die Bezeichnung Fotograf ist in Deutschland nach wie vor als Handwerkliche Berufsbezeichnung geschützt. Gemäß § 18 Abs. 2 gehört Fotograf zwar nach dem Dritten Gesetz zur Änderung der Handwerksordnung und anderer handwerksrechtlicher Vorschriften vom 24. Dezember 2003 zu den zulassungsfreien Handwerken, eine gebührenpflichtige Eintragung in die Handwerksrolle ist trotzdem notwendig. Fotograf/in ist nach wie vor ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf. Die Berufsbezeichnungen Fototechnischer Assistent, Fotolaborant und Fotoingenieur sind gesetzlich geschützt. Der Titel staatl. geprüfter Techniker und die akademischen Grade Diplomfotograf, Diplomdesigner, Diplomingenieur und Diplomkameramann dürfen nur nach absolviertem Fachschul- bzw. Hochschulstudium geführt werden.

Fotodesigner oder Foto-Designer ist hingegen bis dato keine geschützte Berufsbezeichnung.

Siehe auch: Liste der Kunstakademien, Kategorie:Designhochschule

Fototechnik Bearbeiten

 
Objektiv einer Großformatkamera

Prinzipiell wird mit Hilfe eines optischen Systems, dem Objektiv, fotografiert. Dieses projiziert das von einem Objekt ausgesendete oder reflektierte Licht auf ein lichtempfindliches Medium, beispielsweise die lichtempfindliche Schicht eines Films, und fixiert dieses als (latentes) Abbild darauf.

Fotoapparat Bearbeiten

Der fotografischen Aufnahme dient eine Fotografische Apparatur (Kamera). Durch Manipulation des optischen Systems (unter anderem die Einstellung der Blende, Scharfstellung, Farbfilterung, die Wahl der Belichtungszeit, der Objektivbrennweite, der Beleuchtung und nicht zuletzt des Aufnahmematerials) stehen dem Fotografen zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten offen. Als vielseitigste Fotoapparatbauform hat sich sowohl im Analog- als auch im Digitalbereich die Spiegelreflexkamera durchgesetzt. Für viele Aufgaben werden weiterhin die verschiedensten Spezialkameras benötigt und eingesetzt.

Lichtempfindliche Schicht Bearbeiten

Bei der herkömmlichen Fotografie (Analogfotografie, Silber-Fotografie) ist die lichtempfindliche Schicht auf der Bildebene eine Dispersion (im allgemeinen Sprachgebrauch Emulsion). Sie besteht aus einem Gel, in dem gleichmäßig kleine Körnchen eines Silberhalogenids (zum Beispiel Silberbromid) verteilt sind. Je kleiner diese Körnchen sind, umso weniger lichtempfindlich ist die Schicht (siehe ISO 5800), umso besser ist allerdings die Auflösung („Korn“). Dieser lichtempfindlichen Schicht wird durch einen Träger Stabilität verliehen. Trägermaterialien: Zelluloseacetat, früher Zellulosenitrat (Zelluloid), Kunststofffolien, Metallplatten, Glasplatten, Textilien (siehe Film).

Bei der Digitalfotografie besteht das Äquivalent der lichtempfindlichen Schicht aus Chips wie CCD- oder CMOS-Sensoren.

Entwicklung und Fixierung Bearbeiten

Durch das Entwickeln wird auf chemischem Wege das latente Bild sichtbar gemacht. Beim Fixieren werden die nicht belichteten Silberhalogenid-Körnchen wasserlöslich gemacht und anschließend mit Wasser herausgewaschen, so dass ein Bild bei Tageslicht betrachtet werden kann, ohne dass es nachdunkelt.

Ein weiteres älteres Verfahren ist das Staubverfahren, mit dem sich einbrennbare Bilder auf Glas und Porzellan herstellen lassen.

Ein digitales Bild muss nicht entwickelt werden; es wird elektronisch gespeichert und kann anschließend mit der elektronischen Bildbearbeitung am Computer bearbeitet und bei Bedarf auf Fotopapier ausbelichtet oder beispielsweise mit einem Tintenstrahldrucker ausgedruckt werden.

Geschichte der Fotografie Bearbeiten

Siehe: Geschichte und Entwicklung der Fotografie

13. Jahrhundert Bearbeiten

Der Name Kamera leitet sich vom Vorläufer der Fotografie, der Camera obscura („Dunkle Kammer“) ab, die bereits seit dem 11. Jahrhundert bekannt ist und Ende des 13. Jahrhunderts von Astronomen zur Sonnenbeobachtung eingesetzt wurde. Anstelle einer Linse weist diese Kamera nur ein kleines Loch auf, durch das die Lichtstrahlen auf eine Projektionsfläche fallen, von der das auf dem Kopf stehende, seitenverkehrte Bild abgezeichnet werden kann. In Edinburgh und Greenwich bei London sind begehbare, raumgroße Camerae obscurae eine Touristenattraktion. Auch das Deutsche Filmmuseum hat eine Camera Obscura, in der ein Bild des gegenüberliegenden Mainufers projiziert wird.

16. bis 17. Jahrhundert Bearbeiten

Ein Durchbruch ist 1550 die Erfindung der Linse, mit der hellere und gleichzeitig schärfere Bilder erzeugt werden können. 1685: Ablenkspiegel, ein Abbild kann so auf Papier gezeichnet werden.

18. Jahrhundert: Vorläufer und Vorgeschichte Bearbeiten

Siehe auch Laterna magica, Panorama und Diorama. Chemiker wie Humphry Davy begannen bereits, lichtempfindliche Stoffe zu untersuchen und nach Fixiermitteln zu suchen.

19. Jahrhundert: Die frühen Verfahren Bearbeiten

 
Historische Kamera

Die erste Fotografie wurde 1826 durch Joseph Nicéphore Nièpce im Heliografie-Verfahren angefertigt. 1837 benutzte Louis Jacques Mandé Daguerre ein besseres Verfahren, das auf der Entwicklung der Fotos mit Hilfe von Quecksilber-Dämpfen und anschließender Fixierung in einer heißen Kochsalzlösung oder einer normal temperierten Natriumthiosulfatlösung beruhte. Die auf diese Weise hergestellten Bilder, allesamt Unikate auf versilberten Kupferplatten, wurden als Daguerreotypien bezeichnet. Bereits 1835 erfand der Engländer William Fox Talbot das Negativ-Positiv-Verfahren. Auch heute werden noch manche der historischen Verfahren als Edeldruckverfahren in der Bildenden Kunst und künstlerischen Fotografie verwendet.

Im Jahr 1883 erschien in der bedeutenden Leipziger Wochenzeitschrift Illustrirte Zeitung das erste gerasterte Foto (Autotypie) in einem deutschen Presseorgan.

20. Jahrhundert: Die Formate werden kleiner Bearbeiten

 
Kompakte Kleinbildkamera
 
Faltbalgen-Kamera Beier Precisa aus dem Jahre 1952

Fotografien konnten zunächst nur als Unikate hergestellt werden, mit der Einführung des Negativ-Positiv-Verfahrens war eine Vervielfältigung im Kontaktverfahren möglich. Die Größe des fertigen Fotos entsprach in beiden Fällen dem Aufnahmeformat, was sehr große, unhandliche Kameras erforderte. Mit dem Rollfilm und insbesondere der von Oskar Barnack bei Leica entwickelten und 1924 eingeführten Kleinbildkamera, die den herkömmlichen 35-mm-Kinofilm verwendete, entstanden völlig neue Möglichkeiten für eine mobile, schnelle Fotografie. Obwohl, durch das kleine Format bedingt, zusätzliche Geräte zur Vergrößerung erforderlich wurden, und die Bildqualität mit den großen Formaten bei weitem nicht mithalten konnte, setzte sich das Kleinbild in den meisten Bereichen der Fotografie als Standardformat durch.

Ende des 20. Jahrhunderts: Einführung der Digitalfotografie Bearbeiten

 
Digitale Spiegelreflexkamera

Die erste CCD (Charge-coupled Device) Still-Video-Kamera wurde 1970 von Bell konstruiert und 1972 meldet Texas Instruments das erste Patent auf eine filmlose Kamera an, welche einen Fernsehbildschirm als Sucher verwendet.

1973 produzierte Fairchild Imaging das erste kommerzielle CCD mit einer Auflösung von 100 × 100 Pixel.

Dieses CCD wurde 1975 in der ersten funktionstüchtigen digitalen Kamera von Kodak benutzt. Entwickelt hat sie der Erfinder Steven Sasson. Diese Kamera wog 3,6 Kilogramm, war größer als ein Toaster und benötigte noch 23 Sekunden, um ein Schwarz-weiß-Bild mit 100x100 Pixeln Auflösung auf eine digitale Magnetbandkassette zu übertragen; um das Bild auf einem Bildschirm sichtbar zu machen, bedurfte es weiterer 23 Sekunden.

1986 stellte Canon mit der RC-701 die erste kommerziell erhältliche Still-Video-Kamera mit magnetischer Aufzeichnung der Bilddaten vor, Minolta präsentierte den Still Video Back SVB-90 für die Minolta 9000; durch Austausch der Rückwand der Kleinbild-Spiegelreflexkamera wurde aus der Minolta 9000 eine digitale Spiegelreflexkamera; gespeichert wurden die Bilddaten auf 2-Zoll-Disketten.

1987 folgten weitere Modelle der RC-Serie von Canon sowie digitale Kameras von Fujifilm (ES-1), Konica (KC-400) und Sony (MVC-A7AF). 1988 folgte Nikon mit der QV-1000C und 1990 sowie 1991 Kodak mit dem DCS-System (Digital Camera System) sowie Rollei mit dem Digital Scan Pack. Ab Anfang der 1990er Jahre kann die Digitalfotografie im kommerziellen Bildproduktionsbereich als eingeführt betrachtet werden.

Die digitale Fotografie revolutionierte die Möglichkeiten der digitalen Kunst, erleichtert insbesondere aber auch Fotomanipulationen.

Auf der Photokina 2006 scheint die Zeit der filmbasierten Kamera endgültig vorbei zu sein.[2] Im Jahr 2007 sind weltweit 91 Prozent aller verkauften Fotokameras digital[3], die herkömmliche Fotografie auf Filmen schrumpft auf Nischenbereiche zusammen.

Siehe auch: Chronologie der Fotografie, Geschichte der Fotografie

Fotografie als Kunst Bearbeiten

Der Kunstcharakter der Fotografie war lange Zeit umstritten; zugespitzt formuliert der Kunsttheoretiker Karl Pawek in seinem Buch „Das optische Zeitalter“ (Olten/Freiburg i. Br. 1963, S. 58): „Der Künstler erschafft die Wirklichkeit, der Fotograf sieht sie.“

Auch der Fotograf Henri Cartier-Bresson, selbst als Maler ausgebildet, sah die Fotografie nicht als Kunstform, sondern als Handwerk: „Die Fotografie ist ein Handwerk. Viele wollen daraus eine Kunst machen, aber wir sind einfach Handwerker, die ihre Arbeit gut machen müssen.“ Gleichzeitig wurden gerade Cartier-Bressons Fotografien sehr früh in Museen und Kunstausstellungen gezeigt, so zum Beispiel in der MoMa-Retrospektive (1947) und der Louvre-Ausstellung (1955).

Fotografie wurde bereits früh als Kunst betrieben (Julia Margaret Cameron, Lewis Carroll und Oscar Gustave Rejlander in den 1860ern). Der entscheidende Schritt zur Anerkennung der Fotografie als Kunstform ist den Bemühungen von Alfred Stieglitz (1864–1946) zu verdanken, der mit seinem Magazin „Camera Work“ den Durchbruch vorbereitete. Weiterführender Verweis hierzu: Portrait Alfred Stieglitz und Camera Work

Erstmals trat die Fotografie in Deutschland in der Werkbund-Ausstellung 1929 in Stuttgart in beachtenswertem Umfang mit internationalen Künstlern wie Edward Weston, Imogen Cunningham und Man Ray an die Öffentlichkeit; spätestens seit den MoMA-Ausstellungen von Edward Steichen (The Family of Man, 1955) und John Szarkowski (1960er) ist Fotografie als Kunst von einem breiten Publikum anerkannt, wobei gleichzeitig der Trend zur Gebrauchskunst begann.

Der Modefotograf Walter E. Lautenbacher gründete 1969 in Stuttgart mit seinen Freunden Franz Lazi und Ludwig Windstoßer sowie sechs weiteren Kollegen den "Bund Freischaffender Fotografen" (BFF). Dieser Verband versteht sich als offizieller Berufsverband kommerzieller Fotografen mit künstlerischem Anspruch auf höchstem Niveau. Ein Beitritt erfordert das positive Urteil einer mehrköpfigen Jury des BFF mit dem Ziel, den hohen künstlerischen Anspruch des Verbands zu sichern. Eine Aufnahme beim BFF ist damit für die Finanzbehörden als Nachweis des erforderlichen „künstlerischen Anspruchs“ ausreichend, um auch steuerlich als freischaffender Künstler anerkannt zu werden. Um diesen künstlerischen Anspruch des neuen Berufstands zu untermauern, popularisierte Lautenbacher wenig später dafür den Begriff "Fotodesigner". Diese Bezeichnung fand in der gesamten Branche schnell Akzeptanz, so dass der BFF in "Bund Freischaffender Foto-Designer" umbenannt wurde.

Heute ist Fotografie als vollwertige Kunstform akzeptiert: Indikatoren dafür sind die wachsende Anzahl von Museen, Sammlungen und Forschungseinrichtungen für Fotografie, die Zunahme der Professuren für Fotografie sowie nicht zuletzt der gestiegene Wert von Fotografien in Kunstauktionen und Sammlerkreisen. Zahlreiche Gebiete haben sich entwickelt, so die Landschafts-, Akt-, Industrie-, Theaterfotografie und andere mehr, die innerhalb der Fotografie eigene Wirkungsfelder entfaltet haben. Daneben entwickelt sich die künstlerische Fotomontage zu einem der malenden Kunst gleichwertigen Kunstobjekt.

Fotografen Bearbeiten

 
Fotograf im Studio, um 1850

Die Fotografie als Objekt der Kunstwissenschaft wurde geprägt durch herausragende Fotografinnen und Fotografen wie beispielsweise – ohne Wertung quer durch die Zeit- und Stilgeschichte der Fotografie – W. H. Talbot, E. S. Curtis, Henri Cartier-Bresson, Ansel Adams, August Sander vor dem Zweiten Weltkrieg, Otto Steinert, Richard Avedon, Diane Arbus und unzählige andere bis hin zu „Modernen“ wie Helmut Newton, Walter E. Lautenbacher, Thomas Ruff, Jeff Wall, Andreas Gursky und Gerhard Vormwald. Mit jedem dieser berühmten Fotografen ist eine bestimmte Zeit, eine bestimmte Auffassung von Fotografie, ein persönlicher Stil – möglicherweise innerhalb eines bestimmten Fachgebietes der Fotografie – und eine eigene Thematik verbunden.

Einige Fotografen organisierten sich in Künstlergruppen wie f/64 um Edward Weston in den USA in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts oder arbeiteten zusammen in Foto- oder Bildagenturen wie Magnum Photos oder „Bilderberg – Archiv der Fotografen“, andere arbeiten dagegen bevorzugt alleine.

Oft sind künstlerisch bekannte Fotografen in ihrem „Brotberuf“ eher unauffällig und durchschnittliche „Handwerker“, erst in ihren freien Arbeiten treten sie mit Ausstellungen oder durch Preisverleihungen in den Blickpunkt der Öffentlichkeit. Als Beispiel seien der Modefotograf Helmut Newton, der Werbefotograf Reinhart Wolf, der Landschafts- und Architekturfotograf Robert Häusser und der deutsche Eisenbahnfotograf Carl Bellingrodt genannt. Sie wurden mit völlig anderen Sujets als denen ihrer täglichen Arbeit bekannt, nämlich Akt-, Eisenbahn-, Food-, Architektur- sowie mit künstlerisch eigenwilliger Schwarz-weiß-Fotografie.

Die Fotografie ist jedoch keine exklusive Kunstform, sondern wird auch von zahllosen Amateurfotografen betrieben; die Amateurfotografie ist der Motor der Fotowirtschaft und Motivation für die Produktion der allermeisten Bilder, deren Zahl weltweit monatlich in die Milliarden geht.

Siehe auch: Liste bedeutender Fotografen

Theorie und Praxis Bearbeiten

Die Fotografie wird in zahlreichen Einzeltheorien diskutiert, eine einheitliche und umfassende Theorie der Fotografie existiert jedoch bisher nicht. Die Fotopraxis ist gekennzeichnet durch die gestalterische Gratwanderung zwischen der fotografischen Technik und der gewünschten Bildaussage; sie hat sich in den vergangenen rund sechzig Jahren differenziert und umfasst zahllose Bereiche.

Eine Übersicht verschiedener fotografischer Genres, Techniken und Verfahren zeigt das Vorlage:Portal

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Erich Stenger: Der Ursprung des Wortes "Photographie". In: der freie lichtbildner (Offizielles Organ ders Arbeiter-Lichtbild-Bundes), Jg. 2, Nr. 2, 15. Februar 1933, S. 14f
  2. spiegel-online.de: „Die Zeit der Analogkameras scheint endgültig vorbei.“
  3. golem.de: 2007 sieben Millionen digitale Spiegelreflexkameras verkauft

Literatur Bearbeiten

Fototechnik, Gestaltung und Fotopraxis Bearbeiten

Geschichte, Chronologie Bearbeiten

  • Jörn Glasenapp: Die deutsche Nachkriegsfotografie: Eine Mentalitätsgeschichte in Bildern, Paderborn: Wilhelm Fink Verlag 2008, ISBN 978-3-7705-4617-6
  • Hans-Michael Koetzle, Das Lexikon der Fotografen: 1900 bis heute, München: Knaur 2002, ISBN 3-426-66479-8
  • Walter E. Lautenbacher, Inszenierte Modefotografie 1953–1983 und wie sie entstand. Eine Chronologie., Cantz 1994, ISBN 3-89322-677-X
  • Walter E. Lautenbacher, Mode, Models und ihr Fotograf, 2000, ISBN 3-933989-06-X
  • Reinhold Mißelbeck: Prestel-Lexikon der Fotografen: von den Anfängen 1839 bis zur Gegenwart; mit Glossar. München u.a.: Prestel 2002 (287 S.), ISBN 3-791-32529-9
  • Therese Mulligan, David Wooters, Geschichte der Photographie - Von 1839 bis heute. 25 Jahre Taschen. Jubiläumsausgabe, Taschen-Verlag 2005 - ISBN 3-8228-4775-5
  • Beaumont Newhall, Geschichte der Photographie, Schirmer, Mosel, München 1998 / 2005 ISBN 3-88814-319-5
  • Franz-Xaver Schlegel, Das Leben der toten Dinge - Studien zur modernen Sachfotografie in den USA 1914-1935, 2 Bände, Stuttgart: Art in Life 1999, ISBN 3-00-004407-8

Fototheorie, Kunst, Gesellschaft Bearbeiten

  • Roland Barthes, Die helle Kammer. Bemerkung zur Photographie, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1994/2005 ISBN 3-518-38142-3
  • Walter Benjamin, Das Kunstwerk im Zeitalter seines technischen Reproduzierbarkeit (neben Barthes eines „der“ Standardwerke)
  • Pierre Bourdieu, Eine illegitime Kunst: die sozialen Gebrauchsweisen der Photographie, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1983 /Europäische Verlagsanstalt 2006 ISBN 3-434-46162-0
  • Bernd Busch, Belichtete Welt: eine Wahrnehmungsgeschichte der Fotografie, München: Hanser 1989, ISBN 3-446-15089-7
  • Philippe Dubois, Der fotografische Akt. Versuch über ein theoretisches Dispositiv, hrsg. u. mit einem Vorw. v. Herta Wolf, übers. v. Dieter Hornig, Amsterdam u. Dresden: Verlag der Kunst 1998,ISBN 3-86572-457-4
  • Gisèle Freund, Photographie und Gesellschaft, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1993 / 2002, ISBN 3-499-17265-8
  • Judith Freyer Davidov, Women's Camera Work: Self/Body/Other in American Visual Culture, Duke University Press 1998
  • Jörn Glasenapp, Die deutsche Nachkriegsfotografie: Eine Mentalitätsgeschichte in Bildern, Paderborn: Wilhelm Fink Verlag 2008
  • Stefan Hartwig, Gestaltung und Wahrnehmung von Public Relations-Bildern. Lehren aus der Wissenschaft. In: www.gpra.de
  • Wolfgang Kemp (Hrg.), Theorie der Fotografie, Gesamtausgabe in einem Band, Schirmer/Mosel 2006, ISBN 3-8296-0239-1
  • Rosalind E. Krauss, Die Originalität der Avantgarde und andere Mythen der Moderne, hrsg. u. mit einem Vorw. von Herta Wolf, übers. v. Jörg Heininger, durchges. u. neu bearb. v. Wilfried Prantner, Amsterdam u. Dresden: Verlag der Kunst 2000, ISBN 3-86572-458-2
  • Herbert Molderings: Die Moderne der Fotografie, EVA, Hamburg 2007, ISBN 978-3-86572-635-3
  • Susan Sontag, Über Fotografie, Wien: Hanser 2002
  • Susan Sontag, Das Leiden anderer betrachten, Frankfurt am Main: Fischer 2005
  • Herta Wolf (Hg.), Paradigma Fotografie. Fotokritik am Ende des fotografischen Zeitalters, Bd. 1, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2002, ISBN 3-518-29198-X
  • Herta Wolf (Hg.), Diskurse der Fotografie. Fotokritik am Ende des fotografischen Zeitalters, Bd. 2, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2003, ISBN 3-518-29199-8

Sonstige Bearbeiten

  • (Franz-Xaver Schlegel) Das Werk. Technische Lichtbildstudien (1931). Vorbemerkung von Eugen Diesel (1931). Neudruck der Erstausgabe 1931 nebst Materialien zur Editionsgeschichte. Einführender Essay von Franz-Xaver Schlegel (2002). Hrsg. von der Albertina, Wien. Königstein i. Ts. 2002 (= Die Blauen Bücher). ISBN 3-7845-3560-7
  • Sigrid Schneider und Stefanie Grebe, Wirklich wahr!: Realitätsversprechen von Fotografien, Ostfildern-Ruit: Hatje Cantz], 2004

Weblinks Bearbeiten

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