Benutzer:Mjchael/ Brainstorming

Wikimedium Brainstorming

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Am 24.05.2011 11:08, schrieb Michael Jahn WMDE:
Hallo Mjchael,

ich erstelle bei Wikimedia Deutschland Informationsbroschüren und bin in der Redaktion unserer Wikimedium-Vereinszeitung. Wir haben darin eine kleine "Serie" über alle Wikimedia-Projekte gestartet, siehe z.B. in der letzten Ausgabe auf Seite 3:
http://wikimedia.de/images/7/75/Wikimedium-01-2011.pdf

Hättest du Lust und vor allem Zeit, so eine kurze Einführung über Wikibooks zu schreiben? Die vierteljährliche Auflage liegt derzeit bei 5000 Ex.

Viele Grüße
Micha(el Jahn)

Die Wikipedia hat 2003 Nachwuchs bekommen. Im Schwesterprojekt "Wikibooks" entsteht eine Bibliothek mit ganzen Lehr-, Sach- und Fachbüchern. Am 21. Juli 2004 ging die deutsche Version an den Start. In den knapp 7 Jahren wurden über 680 Büchern angefangen von denen derzeit gut 10% fertiggestellt wurden. Aber auch schon viele halbfertige Bücher enthalten mit ihren fast 15.000 Kapiteln eine geballte Ladung an Wissen. Dieses Wissen wird getreu der Wikipedia-Philosophie in einer freien Lizenz veröffentlicht, und ist somit jedem frei und kostenlos zugänglich. Viele der Leser haben noch nicht so ganz mitbekommen, dass man sich auch selbst am Gelingen der Bücher beteiligen kann. Wie bei der großen Schwester Wikipedia kann auch hier jedermann sofort kleinere Rechtschreibfehler korrigieren, ganze Sätze ergänzen oder sogar komplette Kapitel in ein Buchprojekt einfügen.

Seit Oktober 2008 kann man sich komplette Bücher oder auch nur eine Auswahl bestimmter Seiten als eine PDF oder als ein Open-Office-Dokument selbst zusammenstellen. Derzeit liegen über 50 Bücher als PDF zum downloaden bereit.

Die Themen sind vielfältig. Jedoch sollen die Lehr- und Sachbücher bereits gesichertes Wissen widerspiegeln. Das heißt, dass nur solche Kenntnisse in Büchern verfasst werden, die in ähnlicher Form schon in anderen tatsächlich publizierten Werken bereits dargestellt wurden. Allerdings muss man aufpassen, dass sich nicht unter dem Deckmantel der Fachinformation Werbung einschleicht, die in einem großen Buchprojekt schnell mal von den Administratoren und auch den Buchautoren selbst übersehen wird. Besonders sensibel müssen Bücher mit Themen wie Politik und Religion überwacht werden, da man oftmals versucht Meinungsfreiheit und die Forderung nach Toleranz zur Verbreitung eigener persönlicher Meinung zu verwenden. In Büchern über Tiere, Lebensführung, Gesundheit etc. tauchen plötzlich ideologisch gefärbte Inhalte auf, die unvereinbar mit der Forderung nach Neutralität stehen. Solche Inhalte in einem ganzen Buchprojekt ausfindig zu machen stellt eine besondere Herausforderung an die Administratoren dar.

Es wird also weitaus mehr Arbeit von den Administratoren erfordert, die Qualität eines Buches zu beurteilen und gegebenenfalls Einfluss auf die Gestaltung zu nehmen. Allerdings gibt es bei den Wikibooks weit weniger Administratoren als bei großen Schwester Wikipedia. Leider geht den Administratoren irgendwann mal die Luft aus, oder sie kommen vor lauter Verwaltungsaufgaben nicht mehr dazu ihr eigenes Buchprojekt voranzutreiben.

Der Erfolg der Bücher steht und fällt mit engagierten Autoren. Wegen der Größe der einzelnen Buchprojekte leidet gerade die Wikibooks besonders an Mitarbeitermangel. Ein Lexikonartikel in der Wikipedia ist halt wesentlich leichter in eine brauchbare Fassung fertigzustellen, als ein ganzes Bucn. Leider geht vielen Autoren mit der Zeit die Luft aus. So sind einige wirklich interessante Buchanfänge länger schon verwaist, und warten dringend auf Nachfolger.

Bücher, an deren Weiterentwicklung und Fertigstellung sehr viele Leser interessiert sind, haben die größte Aussicht auf Erfolg. Bücher wie das Kochbuch oder Spiele entwickeln sich sehr unterschiedlich und manchmal auch schleppend, aber es kommen ständig neue Artikel hinzu.

Andere Bücher wurden schon Teil von sozialen Netzwerken. So werden viele Kapitel aus dem Buch Gitarre oder von diversen EDV-Büchern in entsprechenden Internetforen verlinkt. Die konstruktive Kritik der Forenteilnehmer führt nach und nach zur Verbesserung der Bücher. Entweder, dass die Forenmitglieder gleich selbst die Kapitel korrigiert oder verbessert, oder dass man eine konstruktive Kritik im Forum oder auf den Diskussionsseiten der Wikibooks hinterlässt. Vieles was einen an den handelsüblichen Fachbüchern gestört hat, kann bei den Wikibooks unmittelbar vom Leser verbessert werden. So sind viele Bücher verständlicher, kompakter und praxisbezogener geschrieben, als einige handelsübliche Fachbücher. Und wie bei den Lexikonartikeln der Wikipedia kann auf Neuerungen sehr schnell reagiert werden.

Es wäre zu wünschen, dass Universitäten und Fachschulen die Wikibooks als ein Medium zur Verwaltung von Wissen und zur Wissensvermittlung entdecken. Schüler und Studenten müssen sehr häufig Zusammenfassungen, Inhaltswiedergaben und Bearbeitungen von Büchern und Fachgebieten schreiben, die trotz ihrer Qualität später als ein Aktenordner in irgendeinem Bücherregal verstaubt. Wenn man dieses Potential nutzen würde, und in Wikibüchern investieren würde, dann käme dieses allen Studenten zugute, die das Rad nicht jedes mal neu erfinden müssten. Da jedes Semester die Bücher neu überprüft, und verbessert, würde die Form der Wissensvermittlung enorm dazu gewinnen. Unnötiges Fachchinesisch würde sich allein schon aus dem Interesse der Studenten drastisch reduzieren, und der Zugang zu den eigentlichen Lerninhalten würde sich deutlich verbessert. Gerade Wissenslücken, die Fachbuchautoren dadurch produzieren, da sie vom Leser oftmals ein zu großes Vorwissen erwarten, werden bei den Wikibooks viel schneller aufgedeckt, und beseitigt.

Reine Unterhaltungsliteratur oder Romane wird man übrigens vergeblich suchen. Jedoch sind viele der Sachbücher sehr unterhaltsam geschrieben. Besonders stechen dabei die Bücher der Wikijunior-Reihe hervor, die Kinder auf unterhaltsame Weise über Computer und Internet, das Weltall, Sprachen, Länder Europas, Großkatzen oder Schlangen informieren.

Es wird wohl noch sehr lange dauern, bis die Wikibooks für Fachbücher die von studierten Fachleuten geschrieben wurden einmal eine echte Konkurrenz darstellen wird. Aber gerade bei Büchern, die einen Überblick verschaffen sollen, die komplexe Themen zusammenfassen helfen (beispielsweise Repetitionen für Studenten) steckt in den Wikibooks ein großes Potential.

Weitere Tipps und Hinweise zum Artikel

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Angesichts der Zielgruppe sollten auch kritische Punkte möglich sein, die man aber konstruktiv formulieren kann und soll. -- Jürgen 11:57, 9. Jun. 2011 (CEST)

  • de.Wikibooks ist leider noch nicht im allgemeinen Bewusstsein angekommen. Vorteil: Seit einiger Zeit sehr wenig Vandalismus. Nachteile: Wenige Autoren, die regelmäßig mitarbeiten; auch ambitionierte Buchprojekte schlafen mangels Mitarbeit ein; es gibt zu wenig aktive Autoren und Administratoren, die die Qualität eines Buchprojekts beurteilen und beeinflussen können.

Ich habe es mal versucht halbwegs neutral mit einzubauen. --mjchael 13:30, 9. Jun. 2011 (CEST)

Dein Hinweis auf die Sammlungen von Referaten ist zweischneidig. Daraus könnten gute und sinnvolle Bücher entstehen, sofern die jeweiligen Prof's sich wirklich darum kümmern würden. In der Regel missbrauchen sie aber Wikibooks nur als kostenlosen und freien Zugang; die Seminararbeiten werden aber nicht überarbeitet und zu einem Buch zusammengefasst. -- Jürgen 14:03, 9. Jun. 2011 (CEST)
Hast du möglicherweise Recht, aber gerade Studenten haben bei den Medizinbüchern hervorragendes geleistet. Aber das hier ist ja eh bloß Brainstorming. Ich vermute, das Michael Jahn WMDE so und so nicht alles brauchen kann. --mjchael 23:59, 9. Jun. 2011 (CEST)


Artikel in Kurzform

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WIKIBOOKS – DIE FREIE BIBLIOTHEK

Wikimedia fördert verschiedene Projekte, von denen Wikipedia das bekannteste ist. Diese Serie stellt in jeder Ausgabe eines der weniger bekannten Projekte vor.

+++WIKIBOOKS+++
  • Slogan; Die freie Bibliothek
  • Start: 21. Juli 2004
  • Umfang: 680 Bücher
  • Seitenaufrufe: 140.000 pro Tag

Mit "Wikibooks" entsteht eine freie Bibliothek mit Lehr-, Sach- und Fachbüchern. Alle Inhalte stehen unter einer freien Lizenz und können damit von jedermann kostenlos genutzt und frei weiterverwendet werden. Die Bücher behandeln vielfältige Themen von Sprachen und Naturwissenschaften, über praktische Tipps, bis hin zu Gesellschaftskritischem oder Spielebeschreibungen.

Seit der Gründung der deutschen Sprachversion wurden über 680 Büchern angelegt, von denen derzeit gut 10 Prozent fertiggestellt sind. Selbst die noch unfertigen Bücher enthalten mit ihren etwa 15.000 Kapiteln eine geballte Ladung Wissen. An ihrer Vervollständigung kann sich jeder Leser selbst beteiligen. Wie bei Wikipedia lassen sich sofort Rechtschreibfehler korrigieren, Sätze ergänzen oder sogar komplette Kapitel in ein Buch einfügen. Die Kapitel sollen bereits gesichertes Wissen widerspiegeln, d.h. es wird nur aufgenommen, was in ähnlicher Form schon in anderen publizierten Werken dargestellt wurde.

Besonders wegen der Größe der einzelnen Bücher ist das Projekt ständig auf neue Helfer angewiesen. Einige wirklich interessante Buchanfänge sind länger schon verwaist und Bearbeiter werden dringend gesucht. Die Wikibooks-Autoren und Administratoren helfen jederzeit gerne mit Rat und Tat.

Einzelne Bücher wurden schon Teil von sozialen Netzwerken. So sind Kapitel aus dem Buch „Gitarre“ oder diverser EDV-Bücher in Internetforen verlinkt. Die konstruktive Kritik der Forenteilnehmer führt nach und nach zur Verbesserungen. Viele Bücher werden so verständlicher, kompakter und praxisbezogener als handelsübliche Fachbücher.

Wikibooks-Aktive wünschen sich, dass Fach- und Hochschulen das Projekt als ein Medium zur Verwaltung und Vermittlung von Wissen entdecken. Schüler und Studenten müssen oft Zusammenfassungen von Büchern und Fachthemen schreiben, die trotz ihrer Qualität später allzu oft in Aktenordnern verstauben. Bei Wikibooks gibt es großes Nutzungspotenzial für diese Inhalte. Reine Unterhaltungsliteratur oder Romane wird man bei Wikibooks übrigens vergeblich suchen. Jedoch sind viele der Sachbücher sehr unterhaltsam geschrieben, beispielsweise die Bücher der Wikijunior-Reihe. Sie informieren kindgerecht über Computer, das Weltall, Sprachen oder Großkatzen.

Infobroschüre Wikibooks

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Vielen, vielen Dank für die spontane Ideensammlung! Wikimedia Deutschland bringt zu allen Wikimedia-Projekten jeweils eine kurze Einführungsbroschüre heraus, zu finden u.a. auf der Vereinsseite. Die verteilen wir auf Veranstaltungen und bieten sie zum Herunterladen und als kostenlose Informationsblätter für jeden an. Dabei geht es explizit auch darum, selbst Leute zu erreichen, die keine Ahnung haben, was ein Wiki eigentlich ist. Ein paar Broschüren sind schon fertig und ich möchte gerne in den nächsten Wochen eine für Wikibooks erstellen. Das wird dann eine doch schon umfassendere Projektdarstellung. Wenn ihr Interesse habt, da mit eurem Detailwissen die Inhalte zu bestimmen, dann würde ich mich sehr freuen! Einfach mal eine erste Anfrage... -- Michael Jahn WMDE 15:49, 9. Jun. 2011 (CEST)