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Beispiel: Wachstumsentwicklung einer Population von Getreidekapuzinern
BearbeitenWir wollen uns der Interpolationsproblematik mit einem Beispiel aus der Biologie nähern.[1]
Viele Insekten können in kleinen Gefäßen gezüchtet werden, so beispielsweise auch Getreidekapuziner. Unter optimalen Bedingungen dauert der Entwicklungszyklus dieses Schädlings aus der Familie der Bohrkäfer ca. 25 Tage. In einem Futterkasten werden den Käfern durch ständige Reinigung und ausreichend Nachschub an Getreidekörnern nahezu konstante Umweltbedingungen geboten.
Ausgehend von einem Pärchen zählt man nun in Abständen von ungefähr zwei Wochen jeweils die vorhandenen ausgewachsenen Käfer. Dabei kommt ein Datenmaterial zustande, dass in etwa wie folgt aussieht:
Tage: | 0 | 14 | 28 | 35 | 42 | 49 | 63 | 77 | 91 | 105 | 119 | 133 | 161 | 175 | 189 | 203 | 231 | 245 | 259 |
Anzahl der Käfer: | 2 | 2 | 2 | 3 | 17 | 65 | 119 | 130 | 175 | 205 | 261 | 302 | 315 | 333 | 350 | 332 | 333 | 335 | 330 |
In der folgenden Grafik sind diese Daten im Koordinatensystem dargestellt:
Datei:Getreidekapuziner raw.svg
Die Aufgabe des Mathematikers besteht nun darin, ein passendes mathematisches Modell zu finden, dass diese Daten beschreibt. Gegeben sind also Zeitpunkte
und jeweils dazugehörige Käferzahlen
Ein mögliches mathematisches Modell kann nun beispielsweise eine mathematische Funktion sein, deren Graph genau durch die gemessenen Punkte geht. Relativ einfache Funktionen, mit denen das klappen könnte, sind Polynome. Gesucht ist also ein Polynom mit
Literatur
Bearbeiten- ↑ Erich Bohl: Mathematische Grundlagen für die Modellierung biologischer Vorgänge Springer, Berlin (1987), ISBN 978-3540181095.