In diesem Kapitel werden Regelbesonderheiten hervorgehoben. Das offizielle Regelwerk kann auf der Seite der World Badminton Federation unter [1] oder auf Deutsch auf der Seite des deutschen Badmintonverbands [2] eingesehen werden. Auch findet sich auf der Seite des deutschen Badmintonverbands eine Kurzeinführung in die Regeln des Spiels.

Der Aufschlag

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Gerade in den unteren Ligen scheiden sich beim Aufschlag die Geister. Die Kreativität der Spieler, sich beim Aufschlag einen Vorteil zu verschaffen, kennt keine Grenzen. Da viele dieser sehr kreativen Varianten den Rückschläger oft irritieren und meist den Sinn des Spiels verfehlen, ist der Aufschlag beim Badminton auch mit sehr vielen Regeln verbunden. Nachfolgend sind die wichtigsten Punkte, die häufig zu Diskussionen führen, herausgegriffen.

Generelle Ausführung

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Generell wird die Feder durch den Aufschläger in die Hand genommen und entweder direkt aus der Hand geschlagen oder erst geworfen und dann geschlagen. Der Aufschlag erfolgt immer diagonal. Bei geradem Punktestand oder bei 0 Punkten (der aufschlagenden Partei) erfolgt der Aufschlag von der rechten Feldhälfte der aufschlagenden Partei in die rechte Feldhälfte der rückschlagenden Partei, bei ungeradem Punktestand (der aufschlagenden Partei) aus der linken in die linke Feldhälfte. Der Aufschläger wartet darauf, dass der Rückschläger in Bereitschaft ist (üblicherweise, wenn der Rückschläger den Schläger oben hält) und beginnt erst dann seinen Aufschlag.

  • Aufschlagbeginn: Der Aufschlag beginnt mit der ersten Vorwärtsbewegung des Schlägers. Zusammen mit der nachfolgenden Regel wird dadurch sicher gestellt, dass beim Aufschlag keine Finten versucht werden.
  • stetige Vorwärtsbewegung: Die Aufschlagbewegung darf nicht abgestoppt werden. Auch darf die Schlagbewegung nicht verlangsamt werden. Durch diese Regeln werden Versuche von Finten verhindert.
  • Aufstellung im Doppel: Die jeweiligen Partner von Aufschläger und Rückschläger dürfen sich auf dem Feld beliebig positionieren, solange sie dadurch nicht die Sicht des Aufschlägers oder des Rückschlägers behindern.


Rückschläger

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Chris Langridge steht als Rückschläger direkt an der vorderen Aufschlaglinie. Weiter vorne darf er nicht stehen, da der Rückschläger im Rückschlagfeld stehen muss, bis der Aufschläger aufgeschlagen hat.

Eine der Besonderheiten beim Badminton-Aufschlag liegt darin, dass auch dem Rückschläger einige Regeln auferlegt werden. So ist es ein Fehler des Rückschlägers, wenn dieser

  • sich zu früh bewegt: Der Rückschläger darf sich erst bewegen (beide Füße müssen Bodenkontakt haben), wenn der Aufschläger den Ball geschlagen hat.
  • nicht korrekt im Feld des Rückschlägers steht: Der Rückschläger darf nicht außerhalb des Rückschlag-Felds stehen. Auch dürfen seine Füße die Linien des Rückschlag-Felds nicht berühren.
  • den Aufschläger irritiert: Es ist dem Rückschläger nicht erlaubt, den Aufschläger in seiner Konzentration zu stören (z.B. durch Laute oder Bewegungen).

Schlägerhaltung

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Bei einem korrekt ausgeführten Aufschlag muss der Schläger im Moment des Schlagens nach unten zeigen. Im Regelwerk heißt es:

the shaft of the server’s racket at the instant of hitting the shuttle shall be pointing in a downward direction

Viele Aufschläger, die im Doppel mit der Vorhand aufschlagen, haben große Probleme mit dieser Regel. Möchte man den Aufschlag so hoch wie möglich ausführen aber trotzdem mit der Vorhand und dabei den Schläger dennoch nach unten zeigen lassen, führt dies zu einer sehr unnatürlichen Körperhaltung, bei welcher der Ellenbogen sehr hoch und dennoch sehr nah am Körper geführt wird. Dies resultiert entweder in einer hohen Streuung beim Aufschlag (u.a. auch ins Netz oder ins Aus) oder sehr oft auch zu nicht korrekt ausgeführten Aufschlägen.

Treffhöhe

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Bei der Treffhöhe des Federballs beim Aufschlag ist die Auffassung weit verbreitet, der Federball müsse unterhalb der Hüfte getroffen werden, was allerdings ein Irrtum ist. Der gesamte Federball muss sich beim Aufschlag weniger als 1,15 m über dem Boden befinden.

Auch beim Spiel am Netz scheiden sich in vielen Situationen die Geister. Nachfolgend werden einige Situationen herausgegriffen, die beim Badminton oft zu Diskussionen führen.

Auf der gegnerischen Hälfte schlagen

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Beim kurzen Spiel am Netz und insbesondere beim sog. Töten des Balls am Netz tritt oftmals die Situation auf, dass der Schläger des Angreifers auf die gegnerische Spielfeldhälfte gerät. Dies ist kein Fehler, solange der Angreifer die Feder auf der eigenen Spielhälfte getroffen hat. Im Regelwerk heißt es:

13. FAULTS
It shall be a ‘fault’:
13.4 if, in play, a player:
13.4.2 invades an opponent’s court over the net with racket or person except that the striker
may follow the shuttle over the net with the racket in the course of a stroke after the initial
point of contact with the shuttle is on the striker’s side of the net;

Es ist also ein regelkonformer Schlag (und in hohen Spielklassen durchaus ein gängiger Schlag), wenn die Feder auf der eigenen Spielhälfte geschlagen wird und der Schläger auf der gegnerischen Spielhälfte durchschwingt (solange das Netz dabei nicht berührt wird). Da es sich dabei um einen regelkonformen Schlag handelt, ist das blockieren dieses Schlags durch den Gegner ein Fehler des Gegners, wie im nachfolgenden Abschnitt erläutert.

Einen legalen Schlag des Gegners blockieren

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Eine weit verbereitete Meinung beim Badminton ist: "Auf meiner Feldhälfte darf ich machen, was ich will." Dies ist bis auf wenige Ausnahmen auch tatsächlich der Fall. Eine der Ausnahmen ist, dass beim Badminton nach einem kurz gespielten Ball (Stop) der Schläger nicht auf der eigenen Feldhälfte, ähnlich wie beim Block beim Volleyball als Hindernis in einer Art "Verlängerung des Netzes", platziert werden darf. Dadurch würde ein regelkonformer Schlag des Gegners, bei dem der Schläger des Gegners über dem Netz ausschwingt (siehe vorherigen Abschnitt), gestört werden. Im Regelwerk heißt es:

13. FAULTS 
It shall be a ‘fault’
13.4 if, in play, a player
13.4.4 obstructs an opponent, i.e. prevents an opponent from making a legal stroke where the shuttle is followed over the net

Dabei ist zu beachten, dass es bereits ein Fehler ist, wenn der Schläger nach dem Stop so platziert wird, dass der Gegner bei der Ausführung eines regelkonformen Schlags gestört werden könnte. Es ist nicht nötig, dass der Gegner versucht, diesen Schlag auch tatsächlich auszuführen oder gar mit seinem Schläger den blockierenden Schläger berührt.

Über die gegnerische Hälfte geraten

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Sollte es im Spiel vorkommen, dass ein Spieler über die gegenerische Feldhälfte gerät (mit Schläger, Kleidung oder Körper) ist dies kein Problem, solange er dabei weder das Netz berührt noch seinen Gegner stört. Im Regelwerk heißt es:

13. FAULTS
It shall be a ‘fault’
13.4 if, in play, a player
13.4.3 invades an opponent’s court under the net with racket or person such that an opponent is obstructed or distracted;

Allerdings hat diese Regel kaum eine praktische Bedeutung, da dies (zumindest bei fortgeschritteneren Spielern) so gut wie nie vorkommt.

Die Feder bleibt im Netz hängen

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Bleibt die Feder während eines Ballwechsels im Netz hängen (sie fällt nicht auf den Boden), hängt es davon ab, auf welcher Seite die Felder im Netz hängen bleibt, ob es sich um einen Fehler handelt oder ob der Ballwechsel wiederholt wird. Bleibt die Feder auf der Seite der Partei hängen, die die Feder zuletzt geschlagen hat, handelt es sich um einen Fehler dieser Partei. Hat jedoch die Feder bereits die Spielfeldhälfte der Partei verlassen, die die Feder zuletzt geschlagen hat (also die obere Netzkante bereits passiert) und bleibt danach oder direkt auf der Netzkante im Netz hängen, so wird der letzte Ballwechsel wiederholt. Der Wortlaut im Regelwerk lautet:

14. LETS
14.1 ‘Let’ shall be called by the umpire, or by a player (if there is no umpire), to halt play.
14.2 It shall be a ‘let”, if:
14.2.3 after the service is returned, the shuttle is:
14.2.3.1 caught on the net and remains suspended on its top, or
14.2.3.2 after passing over the net is caught in the net;

Natürlich gilt diese Regel nicht beim Aufschlag selbst. Bleibt die Feder beim Aufschlag im Netz hängen, handelt es sich um einen Aufschlagfehler, egal auf welcher Seite des Netzes die Feder hängen bleibt.

Das Feld

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Im offiziellen Badminton-Regelwerk der BWF wird zwar die Feldgröße bis zu den Feldlinien genau definiert, nicht aber die Größe des spielbaren Bereichs hinter und neben dem Feld, der logischerweise auch zum Spielfeld gehört. Das führt dazu, dass in vielen Hallen beim Versuch, möglichst viele Badmintonfelder in einer Halle zu plazieren, die Badmintonfelder zu nah an die Wände der Halle positioniert werden. In den Spielregeln des DBV hingegen wird definiert, dass neben den Spielfeld mindestens 30cm und hinter dem Spielfeld mindestens 80cm (bzw. 1,30m zu einem weiteren Feld) frei spielbarer Bereich sein müssen (genaueres in den Satzungen, Ordnungen und Spielregeln des DBV). Es ist wichtig zu realisieren, dass der Bereich hinter und neben den Linien beim Badminton zwangsweise auch zum Feld gehört bzw. gehören muss. Insbesondere sollte sich während eines Ballwechsels direkt hinter der Grundlinie nichts befinden (insbesondere keine hindurchlaufenden Personen), da sonst die Verletzungsgefahr sehr hoch ist.