Badminton ist ein sehr schnelles und laufintesives Spiel. Um während des Spiels nicht unter Druck zu geraten und um andererseits Druck auf den Gegner aufbauen zu können, ist es wichtig, die Schläge schnell und präzise auszuführen. Es gibt drei Gründe, weshalb ein Spieler möglichst früh am Ball sein muss:

  1. Gut zum Ball zu stehen, ermöglicht eine gute und technisch saubere Ausführung eines Schlags.
    Voraussetzung für einen guten Schlag ist, dass der Spieler bereits vor der Ausführung eines Schlags in einer guten Position zum Ball steht. Erreicht ein Spieler den Ball in einer Position, in welcher er bereits nicht mehr im Gleichgewicht steht (evtl. den Ball sehr knapp über den Boden oder in extremer Rücklage schlagen muss), ist die Ausführung eines gut platzierten Schlags sehr schwierig.
  2. Den Ball früh zu schlagen, setzt den Gegner unter Druck.
    Je früher der Ball geschlagen wird, desto weniger Zeit hat der Gegner, um auf den Schlag zu reagieren bzw. um seinerseits eine günstige Schlagposition zu erreichen. Wird der Ball an seinem höchsten Punkt geschlagen, veringert sich der Weg, den der Ball bis zum Boden der gegnerischen Feldhälfte zurücklegen muss. Dadurch verringert sich auch die Zeit, die vergeht, bis der Ball den Boden der gegnerischen Feldhälfte berührt. Um dies zu vermeiden, muss der Gegner sich schneller bewegen. Er gerät unter Druck.
  3. Das frühe Erreichen der Schlagposition ermöglicht das Spielen von Finten.
    Um eine Finte spielen zu können, muss dem Gegner das Gefühl vermittelt werden, dass ein Schlag in einen Bereich des Felds bevorsteht, obwohl ein Schlag in einen anderen Bereich des Feldes bevorsteht. Ein Spieler kann seinem Gegener jedoch lediglich dann das Gefühl vermitteln, ein Schlag stehe bevor, wenn sich dieser Spieler mit seinem Schläger bereits in unmittelbarer Nähe des Balls ("am Ball") befindet. Der Spieler ändert dann seine Schlägerposition, um einen anderen Schlag als den vorgetäuschten zu spielen. Das Täuschen des Gegners sowie das Ändern der Schlägerposition und die Ausführung des tatsächlichen Schlags kosten Zeit. Diese Zeit steht lediglich zur Verfügung, wenn der Spieler seine Schlagposition frühzeitig erreicht.

Um früh am Ball zu sein und um schnell wieder in eine gute Position im Feld (Felddeckung) zu gelangen, existieren beim Badminton eine Reihe von Techniken, die eine schnelle Bewegung auf dem Feld zu gewährleisten. Diese Techniken sind zugleich sehr effizient. Das heißt, sie sind auch auf die Minimierung der zu erbringenden Anstrengung ausgelegt.

Die wichtigsten Lauftechniken sind der Ausfallschritt und der Umsprung. Sie ermöglichen die schnelle und effiziente Bewegung zurück in die Feldmitte nach einem Schlag. Der schnelle Start aus der Mitte ist wichtig, um früh am Ball zu sein. Dazu werden Auftaktsprung bzw. Tiefentlastung verwendet. Für das effiziente Laufen (bzw. Springen) in die hinteren Ecken des Feldes werden der King- und China-Sprung sowie der Malayen-Step verwendet. Der Malayen-Step wird verwendet, um das Spielen eines Schlags mit der Rückhand zu vermeiden.

Die genannten Techniken werden im Anschluss erläutert.

Ausfallschritt

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Ratchanok Intanon bei einem Ausfallschritt.

Der Ausfallschritt ist die grundlegende Lauftechnik beim Badminton. Der Ausfallschritt wird üblicherweise verwendet, um zur vorderen Feldhälfte (nahe am Netz) oder gelegentlich auch zu den Seiten des Felds zu gelangen. In seltenen Fällen (wenn der Spieler bereits zu spät zum Ball gelangt) wird der Ausfallschritt auch verwendet, um in die hintere Feldhälfte zu gelangen.

Der eigentliche Zweck des Ausfallschritts ist aber nicht, zur Schlagposition zu gelangen, sondern die Bewegung in Richtung der Schlagposition abzubremsen, um danach wieder schnell und effizient wieder zurück in Richtung Feldmitte zu gelangen. Würde der Spieler stattdessen bis zur Schlagposition laufen, würde es ohne einen Ausfallschritt sehr schwer fallen, nach dem Schlag wieder zurück in Richtung der Mitte des Feldes zu gelangen.

Der Ausfallschritt wird so ausgeführt, dass der Spieler mit dem Ausfallschritt in die Schlagposition gelangt. Der Ausfallschritt ist ein großer Schritt (in der Größenordnung von zwei oder drei Laufschritten), der immer mit dem Bein der Schlaghandseite ausgeführt wird. Das andere Bein wird gestreckt nachgeführt.

Bei der Ausführung des Ausfallschritts ist auf die folgenden Punkte zu achten:

  • Korrekte Stellung des Fußes: Der Fuß sollte in die Laufrichtung zeigen. Bei vielen Spielern steht der Fuß beim Ausfallschritt quer zur Laufrichtung, was nicht nur für das Sprunggelenk, sondern auch für das Knie auf Dauer schädlich sein kann. Außerdem kann die Bewegung nicht durch den Oberschenkel-Muskel aufgefangen werden, weshalb es auch schwierig ist, aus der eingenommenen Position schnell wieder zurück in die Feldmitte zu gelangen.
  • Korrekte Stellung des Knies: Sowohl aus gesundheitlichen als auch aus spielerischen Gründen darf das Knie nicht zu stark angewinkelt werden. Als Daumenregel sollte ein Winkel von 90° nicht unterschritten werden. Ist der Winkel spitzer steht der Spieler sehr instabil und belastet dies das Knie sehr stark, außerdem droht dann spielerisch die Gefahr, dass der Spieler über sein Knie kippt und sich nicht mehr zurück in Richtung Feldmitte drücken kann.
  • Korrekte Haltung des Oberkörpers und der Hüfte: Der Oberkörper sollte beim Ausfallschritt so aufrecht, wie in der gegebenen Spielsituation möglich verbleiben. Oft wird der Oberkörper weit nach unten gebeugt, der Ausfallschritt aber nicht tief genug ausgeführt. Dies geht zu lasten der Stabilität und der Effizienz (die Ausführung ist anstrengender). Durch das Drücken der Hüfte in den Ausfallschritt hinein wird ein aufrechterer Ausfallschritt ermöglicht. Lässt es die Spielsituation nicht anders zu muss der Spieler sich natürlich strecken, allerdings sollte im Training erstmal der aufrechte Ausfallschritt traininert werden.

Umsprung

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Nach dem Ausfallschritt ist der Umsprung die zweitwichtigste Lauftechnik beim Badminton. Analog zum Ausfallschritt ist es auch beim Umsprung Zweck, schnell und effizient zurück in Richtung Feldmitte zu gelangen. Allerdings wird der Umsprung für Bälle verwendet, die überkopf in der hinteren Feldhälfte geschlagen werden. In der nebenstehenden Animation wird der Bewegungsablauf der Füße (für Rechtshänder) beim Umsprung gezeigt. Nachfolgend werden dazu die wesentlichen Schritte erläutert:

 
Badminton-Umsprung
  1. Vorbereitung: In Vorbereitung auf den Schlag (und den Umsprung) stehen die Füße hintereinander in Richtung der Schlagbewegung (die Richtung in die der Ball geschlagen werden soll). Das Bein der Schlaghandseite ist hinten. Das Gewicht ruht primär auf dem hinteren Bein.
  2. Absprung: Der Spieler springt mit beiden Beinen gleichzeitig, wobei der großteil des Sprungimpulses über das hintere Bein kommt. Dies ist insbesondere der Fall, wenn noch eine Rückwärtsbewegung vorliegt. Dann springt der Spieler sozusagen über das hintere Bein in die Luft. Drehung: Die Schlagbewegung wird durch die Drehung der Hüfte eingeleitet (vergleiche hierzu auch die Angaben zu den Schlagtechniken von Clear, Smash und Drop im Kapitel über die Schlagtechniken). Zeitgleich zur Schlagbewegung dreht sich die Hüfte und die beiden Beine drehen sich mit.
  3. Landung: Nach dem Schlag landet das linke Bein (bei linkshändern das rechte Bein) zuerst und drückt den Spieler bereits bei der Landung in Richtung der Feldmitte. Impuls zur Mitte: Durch den Impuls des linken Beins, welches den Spieler in Richtung der Feldmitte drückt, kann das rechte Bein weiter nach vorne gedrückt werden.
  4. Erwartungshaltung: Mit einem kleinen Sprung wird der Körper weiter nach vorne geschoben. Beide Beine landen (fast) gleichzeitig hintereinander.

Auf den nachfolgenden Fotografien werden verschiedene Phasen während des Umsprungs gezeigt.


Tiefentlastung und Eckenlaufen

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Neben dem Ausfallschritt und dem Umsprung ist es vor allem wichtig zu wissen, wie die Laufwege aus der Zentralposition heraus in die Ecken verlaufen, d.h. welche Lauftechniken verwendet werden können, um vor allem schnell und effizient in die Ecken zu laufen und danach wieder schnell und effizient aus den Ecken zurück in Richtung Feldmitte zu gelangen. Während der Start aus der Zentralposition immer nach dem gleichen Prinzip verläuft und deshalb in einem eigenen Unterabschnitt erläutert wird, sind die Laufwege in die vier Ecken des Feldes jedes mal unterschiedlich und werden alle gesondert beschrieben. Der Einfachheit halber werden alle Laufwege für Rechtshänder beschrieben. Linkshänder verwenden für die rechten Ecken die Laufwege, die für die linken Ecken beschrieben sind und umgekehrt.

Tiefentlastung und Start

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Da beim Badminton die Laufwege relativ kurz sind und für die Schläge meist sehr wenig Zeit bleibt, ist ein schneller Start sehr wichtig. Beim Start geht bei unerfahrenen Spielern die meiste Zeit verloren. Durch schnelles Laufen nach dem Start lässt sich ein langsamer Start kaum mehr korrigieren. Der gängigste Fehler, der durch unerfahrene Spieler bei den Laufwegen gemacht wird, ist das "Fallen" oder "Neigen" in Richtung der Schlagposition statt den Körper aktiv in Richtung der Schlagposition zu drücken. Dies wird ganz besonders deutlich, wenn Anfänger überspielt werden, ihren Oberkörper nach hinten lehnen und in kleinen Schritten nach hinten "tippeln". Auch auf dem Weg nach vorne oder zur Seite ist das Fallen in Richtung der Schlagposition ein üblicher Fehler. Der Spieler "lehnt" sich in Richtung der Schlagposition, erreicht diese aber nicht rechtzeitig und streckt sich zum Schlag (oft wird dabei noch der hintere Fuß gehoben). Erreicht der Spieler den Ball noch, kippt er oft noch über die Schlagposition hinweg.

Die Ursache zu diesem Fehler liegt in der aufrechten Erwartungshaltung mit gestreckten Beinen. Aus einer solchen Haltung kann die Bewegung nur durch ein "Lehnen" initiiert werden. Ein "Drücken" in Richtung der Schlagposition ist nicht mehr möglich. Aus diesem Grund ist eine Erwartungshaltung mit einem tiefen Stand wichtig. Dazu macht ein Spieler kurz vor dem Schlag des Gegners eine sog. Tiefentlastung. Der Spieler geht dazu nur ein wenig in die Knie. Dadurch ist der Körper tief genug, dass der Spieler sich nach dem Schlag des Gegners schnell in alle Richtungen gut abdrücken kann, ohne sich zuerst in die Richtung lehnen zu müssen. Zusätzlich neigt der Spieler den Oberkörper leicht nach vorne. Dadurch kann er sich sowohl gut mit dem Füßen vor dem Körper nach hinten drücken als auch den Lauf nach vorne durch ein Abdrücken von hinten initiieren. Des weiteren sind die Fersen leicht vom Boden abgehoben. Auch dadurch wird ein schnelleres Abdrücken ermöglicht.

Das Drücken beim Start in Richtung der Schlagpostion erfolgt immer aus der entgegengesetzten Richtung. Möchte sich der Spieler nach vorne bewegen, muss er sich dafür mit den Füßen nach vorne drücken. Dabei sind die Füße hinter dem Körper platziert. Möchte ein Spieler nach hinten, muss er sich mit den Füßen vor dem Körper nach hinten abdrücken. Aus diesem Grund erfolgt der erste Schritt immer entgegen der Richtung der Schlagposition. Dies mag zunächst paradox erscheinen, aber die Bewegung in Richtung der Schlagposition ist dennoch durchgängig, da der Körper durch die vorausgegangene Tiefentlastung bereits tief steht. Der Spieler kann deshalb die Bewegung mit dem Oberkörper bereits in Richtung der Schlagposition initiieren, sich gleichzeitig mit einem Fuß aus der entgegengesetzten Richtung in Richtung Schlagposition drücken.

Um zu verstehen, weshalb der erste Schritt bei Start in Richtung der Schlagposition in die entgegengesetzte Richtung der eigentlichen Laufbewegung erfolgen muss, können einige triviale Experimente dienlich sein:

  • Ein Spieler stellt sich in Erwartungshaltung in die Zentralposition und soll aus dieser den ersten Schritt in eine vorher definierte Ecke machen. Ein anderer Spieler stellt sich vor/hinter den Spieler und hindert diesen daran, den ersten Schritt in die definierte Ecke zu laufen. Der Spieler in der Zentralposition wird ganz von selbst einen Fuß in die entgegengesetzte Richtung stellen, um gegen den anderen Spieler anzukommen.
  • Alle Spieler stellen sich auf die Seitenlinie eines Feldes und sollen auf Kommando (z.B. ein Klatschen) so schnell wie möglich bis zur Mittellinie gelangen. Die Spieler die vor dem Klatschen tief stehen und den ersten Schritt hinter sich machen, haben die besten Chancen, die Mittellinie als erste zu erreichen. Noch deutlicher wird dies, wenn die Spieler sich umdrehen und vor dem Start mit dem Rücken zur Mittellinie stehen.


Rechte vordere Ecke

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Es existieren zwei grundlegende Varianten, um aus der Zentralposition in die rechte vordere Ecke zu gelangen. Eine Variante mit Nachstellschritten und eine Variante mit Laufschritten. Welche Variante besser geeignet ist, hängt von den Vorlieben (und nicht zuletzt den physikalischen Eigenschaften wie beispielsweise Größe) der Person, dem Zeitpunkt der Reaktion, von dem Ort der Startposition und von der Zielposition (dort wo der Ball geschlagen werden soll) ab. Jeder Spieler sollte für sich beide Varianten ausprobieren und seine eigene Lauftechnik auf dem Feld für sich entdecken.

 
Die Schrittfolge, um in die rechte vordere Ecke (und wieder einen Schritt zurück zur Mitte) zu gelangen.
  1. Entgegengesetzter Start: Da in die rechte vordere Ecke gelaufen wird, beginnt der Start (wie im vorherigen Abschnitt beschrieben) mit dem Abdrücken aus der entgegengesetzten (links hinten) Richtung.
  2. Nachstellschritt: Direkt nach dem Start folgt ein Nachstellschritt (oder ein Kreuzschritt oder ein Laufschritt). Dabei wird der Impuls aus dem ersten Abdrücken mitgenommen und durch den Nachstellschritt verstärkt (der linke Fuß drückt erneut intensiv in Richtung der Ecke).
  3. Ausfallschritt: Durch das nochmalige Abdrücken wird der Ausfallschritt initiiert. Der Spieler katapultiert sich in die Schlagposition und fängt seine Energie mit dem Ausfallschritt auf. Mit dem Ausfallschritt wird der Schlag ausgeführt.
  4. Raus drücken: Nach dem Schlag orientiert sich der Spieler sofort wieder in Richtung der Zentralposition. Dazu wippt der Spieler nach dem Ausfallschritt wieder nach Oben und drückt sich mit dem Bein wieder aus der Schlagposition heraus. Der Hintere Fuß "knickt" ein wenig ein und zieht den Spieler auch zurück in Richtung der Zentralposition.
  5. Erwartungshaltung einnehmen: Mit einem Nachstellschritt und einem kleinen Sprung nachdem beide Beine wieder in einer lockeren, gespannten, schulterbreiten Position nebeneinander landen, nimmt der Spieler vor dem nächsten Schlag des Gegners wieder eine Erwartungshaltung ein.

Die Schrittfolge zurück in Richtung Zentralposition erfolgt nur, wenn der Spieler selbst nicht kurz am Netz abgelegt hat. Wenn der Spieler den Ball kurz am Netz abgelegt hat, muss er das Netz decken. Je nach geschlagenem Schlag und aktueller Spielsituation existieren also mehrere Arten, sich auf den weiteren Spielverlauf einzustellen und geeignete Erwartungshaltungen einzunehmen. Auf diese unterschiedlichen Weisen, aufgrund der Spielsituation unterschiedliche Erwartungshaltungen einzunehmen wird im Abschnitt Nachbereitung eingegangen.

Linke vordere Ecke

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Die Schrittfolge, um in die linke vordere Ecke (und wieder einen Schritt zurück zur Mitte) zu gelangen.

Da die Initialbewegung aus der Zentralposition immer ein Abdrücken aus der entgegengesetzten in die Laufrichtung ist, wird nach einem Abdrücken mit dem rechten Fuß aus der rechten hinteren Seite dazu führen, dass der linke Fuß nach links vorne gedrückt wird. Da aber der Ausfallschritt (bei rechtshändern) immer mit dem rechten Bein erfolgen muss, ist die Ecke mit Nachstellschritten nicht mehr zu erreichen. Allerdings ist ein Laufschritt direkt nach dem Abdrücken aus der Zentralposition zu kurz, um bis ans Netz zu gelangen und drei Laufschritte (zwei würde heißen, wieder mit dem linken Bein vorne zu stehen) führen zu nah ans Netz heran, so dass nicht mehr richtig gespielt werden kann.

Aus diesem Grund hat sich beim Badminton eine Lauftechnik für die linke vordere Ecke etabliert, bei der mit dem Schwung aus dem ersten Abdrücken aus der Zentralposition über den linken Fuß drüber und mit Hilfe eines kleinen "Hopsers" mit dem linken Fuß direkt in den (sehr langen) Ausfallschritt gesprungen wird. Der Ablauf wird nachfolgend erläutert.

  1. Entgegengesetzter Start: Da in die linke vordere Ecke gelaufen wird, beginnt der Start (wie im ersten Unterabschnitt beschrieben) mit dem Abdrücken aus der entgegengesetzten (rechts hinten) Richtung.
  2. "Hopser über den linken Fuß: Nach dem Start wird die Energie des Abdrückens genutzt, um (wie bei einem Laufschritt) den rechten am linken Fuß vorbei zu führen. Um dann direkt bis in die Schlagposition zu gelangen drückt der Spieler sich nochmals mit dem linken Fuß ab und springt direkt in den Ausfallschritt.
  3. Raus drücken: Nach dem Ausfallschritt drückt sich der Spieler mit dem Oberschenkel aus der Ecke heraus. Im Gegensatz zum Ablauf aus der rechten Ecke folgt aber nun kein Nachstellschritt, da der Spieler sonst mit dem Rücken zum Netz steht. Stattdessen erfolgt erneut ein "Hopser" über den linken Fuß und der Spieler kann sofort wieder eine geeignete Erwartungshaltung einnehmen. Analog zur rechten vorderen Ecke ist diese Erwartungshaltung nur für lang gespielte Bälle geeignet. Hat der Spieler den Ball am Netz kurz gespielt, nimmt er eine Erwartungshaltung nahe am Netz ein, bei der die Beine hintereinander stehen (wie bei einem Fechter). Weitere Erläuterungen zur Erwartungshaltung folgen im letzten Unterabschnitt.

Rechte hintere Ecke / China-Sprung

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Die Schrittfolge beim China-Sprung.

Um in die rechte hintere Ecke zu laufen existieren mehrere Varianten. Die grundlegenden Unterschiede liegen zum einen darin, ob nach dem initialen Abdrücken mit Nachstellschritten oder Laufschritten weiter gelaufen wird, ob diagnoal in die Ecke oder eher nach hinten und dann zu Seite gesprungen wird und zuletzt, ob ein China-Sprung oder ein Umsprung durchgeführt wird.

Nachfolgend wird eine Variante mit Laufschritten diagnoal in die Ecke mit China-Sprung erläutert.

  1. Entgegengesetzter Start: Da in die rechte hintere Ecke gelaufen wird, beginnt der Start (wie im ersten Unterabschnitt beschrieben) mit dem Abdrücken aus der entgegengesetzten (links vorne) Richtung.
  2. Laufschritte: Die erste Annäherung an die Schlagecke und die Positionierung für die Absprungposition des China-Sprungs kann entweder durch einen Lauf- oder einen Nachstellschritt erfolgen. In beiden Fällen ist nach dem Schritt das Bein der Schlaghandseite hinten.
  3. China-Sprung: Analog zum Umsprung erfolgt der Absprung beim China-Sprung mit beiden Beinen gleichzeitig wobei der Großteil des Absprungs aus dem hinteren Bein heraus erfolgen. Anders als beim Umsprung wird der Oberköper beim Schlagen nicht mit gedreht. Das hintere Bein bleibt bis zur Landung hinten. Wichtig ist, den Oberkörper bereits während des Sprungs wieder in Richtung Zentralposition zu neigen (bzw. das hintere Bein in die entgegengesetzte Richtung zu strecken), sonst kippt der Spieler nach der Landung über das hintere Bein aus dem Feld heraus.
  4. Landung und Abdrücken: Die Landung beim China-Sprung erfolgt mit beiden Beinen gleichzeitig. Mit der Landung erfolgt bereits ein Abdrücken zurück in Richtung Zentralposition. Das hintere Bein wird dabei gestreckt und gibt den Impuls zurück in Richtung der Zentralposition. Nach der Landung erfolgt ein "Nachwippen", welches bereits verwendet wird, um den Körper wieder in Richtung der Zentralposition zu bewegen. Dazu erfolgt entweder ein kleiner Sprung mit beiden Beiden (so wie in der Animation dargestellt) oder es wird bereits der erste Lauf- oder Nachstellschritt eingeleitet.
  5. Nachstellschritt / Erwartungshaltung: Nach dem China-Sprung erfolgt mindestens ein Nach- oder Laufschritt, um danach wieder die Erwartungshaltung (mit Beinen parallel oder hintereinander) einzunehmen. Wie auch vorne am Netz, so existieren auch im hinteren Feldbereich unterschiedliche Formen, die Erwartungshaltung einzunehmen. Darauf wird im letzten Unterabschnitt eingegangen.

Linke hintere Ecke / Malayen-Step

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Der Malayen-Step ist eine Lauftechnik, die es erlaubt, die Rückhand zu umlaufen und dadurch zu vermeiden. Ziel ist es, den Ball auch auf der Rückhandseite mit der Vorhand zu spielen, was Vorteile bezüglich der Kraft aber auch der Spielübersicht bietet, da die Rückhand mit dem Rücken zum Netz gespielt wird.

 
Die Schrittfolge beim Malayen-Step.
  1. Entgegengesetzter Start: Da in die linke hintere Ecke gelaufen wird, beginnt der Start (wie im ersten Unterabschnitt beschrieben) mit dem Abdrücken aus der entgegengesetzten (rechts vorne) Richtung. Gerade beim Malayen-Step ist es besonders wichtig, dass der Schläger die Bewegung initiiert. Dadurch wird vermieden, dass der Schläger von unten zum Ball geführt wird, da sonst die Drehung in die Rückhandbewegung folgt. Stattdessen muss der Schläger sofort nach dem Schlag des Gegners über den Kopf hin zur Rückhand-Ecke geführt werden. Der Körper (und die Beine) folgt dem Schläger.
  2. Malayen-Step: Der Schwung aus dem initialen Abdrücken wird verwendet, um den Malayen-Step einzuleiten. Dazu wird mit dem Schwung über das linke Bein hinaus gesprungen. Der rechte Fuß geht dabei hinter dem Körper vorbei und der Oberkörper führt eine Drehung um etwa 180° durch. Das rechte Bein wird dabei in einem Halbkreis um den Körper herum gedreht. Da der linke Fuß dabei festen Bodenkontakt hat und der Oberkörper sich nicht unbegrenzt über das Knie drehen kann, erfolgt ein kleiner Sprung, bei welchem die Position des linken Fußes korrigiert wird. Der Schwung aus dem initialen Abstoßen wird dabei verwendet, um den linken Fuß noch ein Stück weiter in Richtung der Schlagposition zu bewegen.
  3. Beschleunigung nach hinten: Nach diesem kleinen Sprung wird der Körper mit dem (nun wesentlich gegeigneter positionierten) linken Fuß erneut in Richtung der Schlagposition abgedrückt noch während der rechte Fuß sich um den Körper dreht. Der Impuls aus dem linken Fuß wird genutzt, um mit dem rechten Fuß nach hinten zu springen. Danach landen beide Beine gleichzeitig.
  4. Umsprung: Aus dieser Position kann nun entweder direkt der Umsprung eingeleitet werden oder noch ein Nachstellschritt erfolgen, falls die Schlagposition noch zu weit weg sein sollte oder eine bessere Ausgangsposition für den Umsprung eingenommen werden soll. Nach Möglichkeit sollte vermieden werden, mit dem Umsprung nach hinten zu springen, da es sonst schwer ist, die Rückwärtsbewegung mit einem Bein aufzuhalten. Stattdessen sollte versucht werden, mit dem Laufweg weit hinter die Schlagposition zu gelangen, damit der Umsprung mehr nach oben statt nach hinten erfolgen kann und dazu genutzt werden kann, nach dem Schlag mit der Landung sofort wieder die Bewegung in Richtung Zentralposition einzuleiten.
  5. Raus drücken: Nach der Landung wird der rechte Fuß dazu genutzt, die Rückwärtsbewegung aufzufangen (Fuß geht weit nach oben) bzw. die Vorwärtsbewegung einzuleiten. Mit dem Schwung aus dem rechten Bein wird zurück ins Feld gesprungen.
  6. Erwartungshaltung einnehmen: Die Vorwärtsbewegung aus dem Umsprung wird genutzt, um mit einem Nachstell- oder Laufschritt eine Erwartungshaltung einzunehemen. Wie auch bei den anderen Ecken gibt es mehrere Erwartungshaltungen, die sich je nach Spielsituation eignen und eingenommen werden können. Auf die Erwartungshaltungen wird im Abschnitt über die Nachbereitung eingegangen.

Nachbereitung

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