Wikijunior Südamerika: Südamerikanische Länder: Venezuela
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Geografie Venezuelas
BearbeitenVenezuela ist das nördlichste Land Südamerikas. Der Norden Venezuelas ist umgeben von der Karibik und dem Nordatlantik. Der Name "Venezuela", was soviel bedeutet wie "Kleines Venedig", stammt von dem Entdecker Amerigo Vespucci. Am Maracaibo-See sah er auf Holzpfähle gebaute Häuser, die ihn an die italienische Stadt Venedig erinnerten.
Venezuela grenzt an Kolumbien im Westen und Guayana im Osten. Im Südosten liegt Brasilien, zu dem es mit rund 2200 Kilometern auch die längste Grenze bildet; die Grenze mit Kolumbien ist etwas kleiner und beträgt "nur" 2050 Kilometer. Die Grenze mit Guayana ist mit 743 Kilometern deutlich kleiner. Venezuela ist zweimal größer als der US-amerikanische Staat Kalifornien.
Venezuela besteht aus drei großen Landschaften: im Norden erstrecken sich die Anden (bis über 5000 m hoch), in der Mitte liegt das Orinoco-Tiefland, die "Llanos". Der Süden gehört zum Bergland von Guayana, dort verläuft die Grenze zu Brasilien. Hier findet man auch die berühmten Tafelberge oder "Tepuis". Vom Ayantepui stürzt der höchste Wasserfall der Welt, der Salto Angel oder indianisch Churun Meru, fast 1000 m in die Tiefe. Er wurde nach seinem Entdecker, dem amerikanischen Buschpiloten Jimmy Angel, benannt.
Weil Venezuela nahe am Äquator liegt (nur acht Grad nördlich davon), ist sein Klima tropisch. In der Regenzeit (im Sommer) sind weite Teile des Orinoco-Tieflandes überschwemmt. In der Trockenzeit (im Winter) dagegen erstreckt sich hier eine trockene Savannenlandschaft. Die Llanos sind deshalb dünn besiedelt und ein Viehzuchtgebiet. Große landwirtschaftlich genutzte Gebiete ziehen sich am Fuß der Anden entlang. Es wird Hirse, Mais, Reis und Zuckerrohr angebaut. Im schmalen Tiefland an der Küste gibt es Plantagen mit Kakao, Zitrusfrüchten und anderen trop. Früchten. Das Bergland von Guayana ist von fast uberührtem tropischen Regenwald bedeckt. Hier leben noch Indio-Stämme, z.B. Yanomami, die kaum Berührung mit der Außenwelt haben. Nur auf den Flüssen oder mit kleinen Flugzeugen kann man diesen Teil Venezuelas bereisen. Leider dringen trotz Verbotes immer mehr Goldsucher, vor allem aus Brasilien, in die Stammesgebiete der Indios ein, zerstören die Natur und die Lebensweise der Ureinwohner. Venezuela ist reich an Bodenschätzen. Es gibt große Vorkommen von Eisenerz, Steinkohle, Bauxit und vor allem Erdöl. Erdölfelder gibt es am Maracaibo-See und im Orinoco-Tiefland. Zur Zeit versucht man die bisher ungenutzten riesigen Vorkommen an Schweröl zu erschließen. Sie sind bei steigenden Erdölpreisen ein riesiger Energielieferant für die Zukunft.