Wikijunior Medizin/ Pupille
Die Pupille ist ein natürliches Loch in der Iris (auch Regenbogenhaut genannt) des Auges. Sie kann ihre Größe den Lichtverhältnissen anpassen und ist deshalb in erster Linie dazu da, viel oder wenig Licht in das Auge hinein zu lassen. Dazu kann sie bis etwa 1,5 Millimeter klein und eng werden - um zum Beispiel vor sehr grellen Sonnenstrahlen zu schützen – oder auch bis zu 8 Millimeter groß und weit – beispielsweise wenn es dunkel ist. Hierfür besitzt die Regenbogenhaut zwei Muskeln. Der eine weitet die Pupille, der andere verengt sie. Das geschieht im Übrigen, ohne dass man dies aktiv irgendwie beeinflussen kann. Die Größe der Pupillen ist dabei an beiden Augen annähernd gleich oder nur sehr gering unterschiedlich. Manchmal wird die Pupille mit einer Blende beim Fotoapparat verglichen, die den Lichteinfall auf den Film steuert.
Nun ist es aber so, dass nicht nur das Licht dafür verantwortlich ist, ob die Pupille weit oder eng ist. Auch unsere seelische Verfassung kann der Grund für eine erweiterte Pupille sein, zum Beispiel wenn wir sehr aufgeregt sind oder Angst vor etwas haben. Dann sagt man auch dazu, die Augen sind „vor Schreck geweitet“.
Manchmal sieht man an den Pupillen auch, ob jemand eine bestimmte Krankheit hat. Um das zu erkennen, leuchtet ein Arzt mit einer kleinen Lampe erst in das eine Auge, dann in das andere. Das helle Licht sorgt dafür, dass die Pupille des angestrahlten Auges sofort eng wird, um nicht übermäßig geblendet zu werden. Nun wird aber die Pupille des anderen Auges, welches nicht angestrahlt wird, ebenfalls eng. Die Pupillen beider Augen machen also immer das gleiche, egal ob in ein Auge mehr oder weniger Licht hineinfällt, als in das andere. In der Medizin sagt man auch direkte und indirekte Pupillenreaktion dazu. Ist dieses Zusammenspiel in irgendeiner Weise gestört, kann das ein Zeichen für bestimmte Krankheiten des Auges oder des Gehirns sein.
Eine weitere Aufgabe der Pupille ist es, sich zu verengen, wenn man Dinge in der Nähe betrachten möchte. Dadurch sehen wir die Gegenstände ein bisschen schärfer, als wenn die Pupille geweitet bliebe.
Immer, wenn die Pupille ganz weit ist, ist sie rund, beim Menschen und einigen anderen Tieren auch dann, wenn sie verengt ist. Das ist aber nicht bei allen Lebewesen so. Bei Katzen zum Beispiel verengen sich die Pupillen nicht zu einem kleinen Loch, sondern zu einem senkrechten Schlitz. Man nennt sie deshalb auch Schlitzpupillen. Andere Tiere wiederum haben bei verengter Pupille keinen senkrechten Schlitz, sondern eine quer verlaufende, ovale Öffnung, zum Beispiel Kühe oder Pferde. Die unterschiedlichen Pupillenformen haben sich in vielen Jahrmillionen den jeweiligen Lebensumständen der Lebewesen angepasst und unterstützen so das Sehen auf optimale Weise.
Die Pupille ist also nicht bloß ein Loch in der Mitte des Auges, sondern sie schützt vor schädlichen Sonnenstrahlen, lässt uns in der Nähe schärfer sehen, gibt uns Auskunft über bestimmte Krankheiten und manchmal auch darüber, ob wir gerade aufgeregt sind oder nicht.