Wie man ein Buch veröffentlicht

Dieses Buch steht im Regal Literatur.

Zusammenfassung des Projekts

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  • Zielgruppe: Neuautor*innen
  • Lernziele: Das Buch soll einen Überblick über die Möglichkeiten einer - und generelle Informationen über die Erstveröffentlichung eines Buches geben.
  • Themenbeschreibung: Es geht hauptsächlich darum, wie ein neues Buch auf den Markt gebracht werden kann.


Einleitung

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Dieses „Buch“ soll als Leitfaden für Neuautor*innen dienen, um die Möglichkeiten aufzuzeigen, wie ein Buch im deutschsprachigen Raum veröffentlicht werden kann.

Der klassische Weg: Veröffentlichen mit Verlag

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Klassischerweise wird ein Buch über einen Verlag veröffentlicht. Mit dem Bertelsmannverlag ist einer der umsatzstärksten Verlage in Deutschland ansässig, es gibt aber auch in Österreich (Beispiele: Edition A, Goldegg Verlag, Jung und Jung Verlag) und der Schweiz einige interessante Verlagshäuser. Es gibt sogar Verlage, die sich explizit auf Neuautor*innen spezialisiert haben. Einer davon ist „Novum“ und hat Niederlassungen in allen drei zuvor genannten Ländern. Hierbei muss aber besonders beachtet werden, dass es sich dabei um einen sogenannten Druckkostenzuschussverlag handelt (vgl. Artikel bei der Wikipedia:   Druckkostenverlag)[1]

Allgemeiner Tipp für das Buch

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Bevor es um die Veröffentlichung geht, ein kurzer Tipp zum Buch selbst: Der Plot des Buches muss insofern „gut“ sein, als dass selbst ein Kurzinhalt die Aufmerksamkeit des gewünschten Leser*innenkreises auf sich zieht. Nur dann sieht der Verlag eine Chance, das Buch erfolgreich vermarkten zu können.

Verlagsrecherche

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Zu Beginn solltest du dir die Frage stellen, welches Genre dein Buch bedient. Dann solltest du eine Recherche zu einzelnen Verlagen machen und dein Buch verorten – zu welchem Verlag passt es deiner Einschätzung nach am besten? Die meisten Verlage spezialisieren sich auf gewisse Sparten: Ein Verlag, der Sachbücher zu gesellschaftlichen Themen veröffentlicht wird keinen Science-Fiction-Roman herausbringen – und umgekehrt. Auf der Internetseite des Verlags findest du die Info, welche Genres veröffentlicht werden. Typisiere dein Buch also und suche nach einem Verlag, der diese Art von Buch verkauft. Beispiele für Genres sind:

  • Belletristik: Krimi-, Liebes-, All-Age, Fantasy-, Sci-Fi-, historische, etc. Romane; Kurzgeschichten, Lyrik, Prosa;
  • (Auto-)Biographien,
  • Kinder-, Jugendbücher,
  • Sachbücher, Ratgeber: Auch hier gibt es eine Vielzahl an Bereichen: Gesellschaft, Wirtschaft, Kunst, Politik, Persönlichkeitsentwicklung, Ernährung, Technik, Reisen etc.;
  • Kochbücher,
  • Comics, Graphic Novels,
  • Lehr-/Lernbücher,
  • Wissenschaftliche Literatur,
  • etc.

Mache dir also klar, welcher Verlag welchen Schwerpunkt legt und überlege dir, ob dein Buch dazu passt. Beachte auch die Geschäftsposition des Verlags (vgl.   Druckkostenverlag).

Wahl des Verlags

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Neben der Frage nach der thematischen Kompatibilität und des Genres, solltest du dir auch folgende Fragen stellen: Für welche*n Käufer*in könnte mein Buch interessant sein? Wie breit ist meine Zielgruppe? Bedient mein Buch eine große Zielgruppe oder ist es eher für Liebhaber*innen eines bestimmten Themas gedacht? Wie aktuell und brisant ist die Thematik des Buchs? Wann, wie und ist es möglich, dass sich die vorgesehene Zielgruppe erweitert? Inwiefern kann ich selbst für Marketing sorgen? Bin ich, und wenn ja wie, in der Öffentlichkeit aufgestellt?

Unbekanntere Verlage oder Verlage, die sich an Neuautor*innen richten vertreiben ihre Bücher meist über ihren Onlineshop, andere Onlinehändler wie Amazon, Messen, setzen Bücher auf Einkaufslisten für Bibliotheken und versuchen, die Bücher in den stationären Handel zu bekommen. Sie haben weniger Einnahmen und können ihren Autor*innen bessere Konditionen geben, weil sie zum einen von ihnen abhängig und diese selbst durch Kostenzuschüsse beteiligt sind. Das heißt, bei Verlagen die beispielsweise auf Neuautor*innen ausgerichtet sind ist die Wahrscheinlichkeit höher, aufgenommen zu werden, der Verdienst hängt aber nach Abzug der Kostenbeteiligung und Steuer vor allem von der Verkaufsmenge ab. Hier haben prominentere Verlage einen klaren Vorteil: Zwar geben sie dir schlechtere Konditionen, was die Tantiemen pro Buch angehen, sie haben aber meist eine viel größere Marktfläche zur Verfügung – somit ist auch ein höherer Absatz wahrscheinlicher. Dennoch kann man nicht pauschalisieren: Ein bekannter Verlag garantiert nicht, dass dein Buch auch in großer Anzahl gekauft wird. Außerdem gibt es Unterschiede, was die Ressourcen für Leistungen im Sinne von Lektorat, Betreuung etc. angeht.

Tantiemen

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Je nachdem, welcher Verlag dein Buch verlegen will, gestalten sich deine Konditionen. Bei Verlagen wie dem Novum-Verlag, der sich explizit an Neuautor*innen richtet, kannst du mit 30 Prozent rechnen. Bedenke, dass bei Verlagen wie diesem eine Kostenbeteiligung durch den*die Autor*in vorgesehen ist (s. o.). Diese fließt nicht nur in den Druck, sondern auch in das Lektorat, Marketing usw. ein.

Bei den bekannteren Verlagen liegt die Einnahmenbeteiligung für Neuautor*innen standardmäßig um die 10 Prozent, es kann aber auch weniger sein. Wird man als Autor*in bekannt, erhöht sich dementsprechend die Beteiligung meist auf 15 bis 20% bei einem neuen Buch. Wird dein erstes Buch um 10 Euro netto (ohne Steuer) verkauft, kannst du also mit einem persönlichen Gewinn von circa 1 Euro rechnen.

Einsenden eines Manuskripts

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Wenn du findest, dass dein Buch zu einem oder auch zu einer Handvoll Verlage passt, solltest du alle passenden kontaktieren. Es kann nämlich gut sein, dass du eine Antwort erst nach einigen Wochen bzw. Monaten bekommst. Wenn du nach drei Monaten keine Antwort bekommen hast, kannst du dies als Absage deuten. Auf der Internetseite der Verlage steht beschrieben, wie du dein Manuskript einzusenden hast. Meist ist diese unter internetseite/manuskripte zu finden.

Die Vorgaben zur ersten Einsendung sind fast immer:

  • Exposé (in welchem du deine Projektidee erklärst)
  • Leseprobe (meist nicht mehr als 30 Seiten)
  • Deine Kontaktdaten (unterschiedlich je nach Verlag)

Manchmal:

  • Gliederung / Inhaltsverzeichnis
  • Lebenslauf / Kurzbiographie
  • Präsenz auf Social Media / sonstige PR-Tätigkeiten

Es ist wichtig, die Vorgaben des Verlages genau zu befolgen, weil es in der Bearbeitung der Einsendungen oft schnell gehen muss.

Es wird vorgegeben,

  • was eingesendet werden soll,
  • in welchem Format (PDF, als Word-Datei oder sonstig (physisch: auf Papier, Datenträger etc.)),
  • wo es hingesendet werden soll (meist ist eine E-Mail-Adresse angegeben, an welche die geforderten Unterlagen gehen sollen; sonst eine Adresse; manchmal, eher selten ein Upload-Fenster).

Erkläre im Exposé worum es im Buch gehen soll, welcher Plot, welche Figuren, wie lang soll das Buch werden, wie weit du bist etc.

Wähle für die Leseprobe den Anfang oder eine spannende Stelle. Der Vorteil beim Anfang ist, dass man in die Geschichte erst hineingeführt wird. Bei einer anderen Stelle solltest du darauf achten, dass man sich auskennt, auch wenn man das Vorherige nicht gelesen hat. Beim Anfang kann der Verlag auch leichter entscheiden, ob die Geschichte von Beginn an „catcht“ oder nicht. Das ist ein wichtiges Entscheidungskriterium für einen Verlag, ob ein Buch aufgenommen werden soll oder nicht.

Als Neuautor*in wirst du es schwer haben mit veröffentlichten Vorwerken etc. zu beeindrucken. Deshalb ist es wichtig (insofern eine Art Lebenslauf oder Biographie beim Einsenden verlangt wird) so viele Referenzen und Anschlüsse an die Literaturwelt wie möglich zu beschreiben. Erstellst du Inhalte auf Social Media, hast einen Blog, machst Lesungen oder bist sonst auf eine andere Art in der Öffentlichkeit vertreten und unterwegs? Erwähne dies in deiner Kurzbiographie. Verlage reagieren meist positiv darauf, je aktiver man sich bei dem Versuch nach einem Anschluss an die Literaturwelt zeigt.

Wenn der Verlag an deiner Idee interessiert ist, wird er dir meist binnen dreier Monate eine Antwort schicken, beispielsweise mit einer Aufforderung mehr Textmaterial oder auch das ganze Buch (insofern fertig) zu schicken. Solltest du – wie bereits erwähnt – nach drei Monaten keine Rückmeldung erhalten, ist der Verlag höchstwahrscheinlich nicht interessiert. Wegen der vielen Einsendungen kommt es oft zu keiner persönlichen Absage.

Obwohl die meisten Verlage eine elektronische Abgabe bevorzugen, gibt es manchmal die Möglichkeit ein Manuskript physisch einzusenden, noch seltener die Möglichkeit, es zurückgeschickt zu bekommen: Dazu musst du einen frankierten Umschlag mitsenden.

Buchpreis und Buchgestaltung

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Der Verlag entscheidet über den Buchpreis, da hast du also in den allermeisten Fällen kein Mitspracherecht. Dieser richtet sich neben anderen Kriterien auch nach den Kosten für die Produktion. Bekanntlich sind Bücher in Taschenbuchformat günstiger als dieselben in Hardcover. Bei der Gestaltung des Buches wiederum hast du als Autor*in in den allermeisten Fällen Mitspracherecht. Du kannst Vorschläge machen, wirst aber auch Konzepte angeboten bekommen.

Übersetzen in andere Sprachen

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Wenn dein Buch in andere Sprachen übersetzt werden soll, haben die Verlage meist Übersetzer*innen mit denen sie zusammenarbeiten oder beschäftigen sie sogar selbst.

Selfpublishing: Veröffentlichen ohne Verlag

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Es gibt viele Gründe die Option sein (erstes) Buch ohne Verlag herausbringen in Betracht zu ziehen. Es gibt Selfpublishing-Anbieter, die eine Plattform zur Veröffentlichung jeglicher Bücher anbieten (Bsp. Amazon oder neobooks). Ein paar Autor*innen haben sich auf diesem Weg, also auch ohne Verlag, einen Namen gemacht, wie Nelly Berlin, Andy Weir (Der Marsianer) oder Catherine Shepherd. Es kommt auch vor, dass Verlage auf Leute zugehen, die mit Selfpublishing Erfolg haben. Sie möchten ihre Bücher im Verlag veröffentlichen oder sie als Autor*in für neue Bücher gewinnen.

Im Selfpublishing-Bereich geht es meist um das Veröffentlichen von E-Books. Von manchen wird auch eine Print-on-Demand-Option angeboten. Achtung: Auch beim Self-Publishing geht nicht der gesamte Verkaufspreis an dich. Vom endgültigen Verkaufspreis muss die Steuer abgezogen werden. Danach gehen im Beispiel von Amazon zwischen 30 und 40 Prozent an Amazon, bei E-Books werden noch Dateilieferungskosten je MB abgezogen und bei Printversionen Druckkosten je Seite und Cover. Bedenke, dass die meisten E-Books viel billiger sind als gedruckte Bücher, der Preis sollte also weniger als 5 Euro betragen.

Vorteile des Selfpublishings

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Fast jedes Buch kann mit einem Selfpublishing-Anbieter veröffentlicht werden. Es gibt kein Lektorat, sondern meist Algorithmen, die den Inhalt auf beispielsweise extremistische Passagen prüfen. Sonst gibt es keine Vorgaben. Du kannst alles selbst bestimmten – den Inhalt, den Preis, die Formatierung und behältst sämtlich Rechte. Die Option „Print on Demand“ (insofern sie angeboten wird) bedeutet, dass Bücher erst auf Bestellung gedruckt werden – was positiv für die Umwelt ist. Die Tantiemen sind im Vergleich zu klassischen Verlagen höher. Es gibt von den Anbietern oft auch spezifische Preise und Auszeichnungen für erfolgreich selbst-publizierte Bücher.

Nachteile des Selfpublishings

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Zwar sind die Tantiemen höher als bei Verlagen, der Hauptnachteil ist aber, dass niemand „aktiv“ hinter deinem Buch steht – ein Verlag will einen gewissen Absatz mit seinen Büchern erreichen. Beim Selfpublishing bist du auf dich alleine gestellt. Das heißt die Plattform selbst wird keine Marketing- oder Werbemaßnahmen extra für dein Buch setzen (du hast aber meist Möglichkeiten zu kleinen Werbemaßnahmen). Außerdem trägst du die Druckkosten bzw. elektronischen Lieferkosten. Es fallen auch Abgaben an den Anbieter an.

Selfpublishing: Eine attraktive Alternative?

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Zusammenfassend ist auch die Option des Selfpublishings eine attraktive Alternative zum klassischen Weg. Schaue dir dazu die genauen Konditionen auf den Internetseiten der Anbieter an. Überlege dir, ob du auf einem nicht-klassischen Weg erfolgreich werden kannst und mache dir klar, was Erfolg konkret für dich bedeutet. Wer ist deine primäre Zielgruppe und wie kauft diese ein? Vorrangig im stationären Handel oder richtet sich dein Buch an eine Zielgruppe, die möglicherweise ohnehin E-Book-orientiert ist? Hast du Möglichkeiten, dein Buch zu vermarkten und darauf aufmerksam zu machen? Geht es dir darum, dein Buch möglichst schnell herauszubringen oder macht es dir nichts aus, auf ein mögliches Angebot eines Verlages zu warten? Möchtest du möglichst alle Rechte und Gestaltungsmöglichkeiten behalten? Wie viele Bücher möchtest du idealerweise verkaufen und welche Höhe der Tantiemen erwartest du dir? Wäge die Vor- und Nachteile, sowie die Kosten der zwei Wege ab.

Schlusswort

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Ich hoffe, dass allen Interessierten ein hilfreicher Einstieg in das Thema Erstveröffentlichung eines Buches im deutschsprachigen Raum gegeben werden konnte. Ich danke allen Gesprächspartner*innen auf der Messe Buch Wien, die mit ihrem Einverständnis zu einem Wiki-Beitrag die Erstellung dieses Leitfadens möglich gemacht haben.

  1. https://www.autorenwelt.de/forum/verlage-und-agenturen/erfahrungen-mit-dem-novum-verlag