Ungarisch: Alphabet: Vokale

Eines der wichtigsten Regeln im Ungarischen ist die Vokalharmonie. Weiterhin unterscheidet man lange und kurze Vokale:

Vokalharmonie

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Es gibt zwei Gruppen von Vokalen: helle und dunkle. Es ist wichtig zu wissen, in welcher Gruppe sich welcher Vokal befindet, weil sich in der gesamten Grammatik verbindende Vokale und Affixe aufgrund dieser Gruppierung unterscheiden.

helle Vokale e é i í ö ő ü ű
dunkle Vokale a á o ó u ú

Während eine Wörter nur helle und andere nur dunkle Vokale beinhalten und somit sofort klassifizierbar sind, gibt es auch Mischformen. Generell zählt das Wort als Ganzes sofort als dunkel, wenn es mindestens einen dunklen Vokal gibt.

Ein kurzes Beispiel zur Wichtigkeit der Vokalharmonie sei das deutsche „in“. Im Ungarischen wird dies durch den Suffix -ban/-ben gekennzeichnet. -ban ist dabei der Suffix für dunkle Vokale und -ben für helle:

  • ház - Haus; á ist ein dunkler Vokal, somit a házban „in dem Haus“
  • kert - Garten; e ist ein heller Vokal, somit a kertben „in dem Garten“

Vokallänge

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kurze Vokale a e i o ö u ü
lange Vokale á é í ó ő ú ű

Zwischen kurzen und langen Vokalen wird genau unterschieden. Lange Vokale werden konsequent durch den Akut gekennzeichnet und nicht in der Schreibung verdoppelt. Die kurzen Vokale i, o, ö, u, ü werden stets geschlossen [i o ø u y] ausgesprochen. Phonologisch distinktiv ist also nur die Vokallänge. Sie dient dazu, Wörter verschiedener Bedeutung zu unterscheiden:

  • bor [ˈbor] „Wein“ vs. bór [ˈboːr] „Bor“ (chemisches Element)
  • örül [ˈøryl] „er/sie freut sich“ vs. (meg)őrül [ˈmɛɡˌøːryl] „er/sie wird verrückt“

Die langen Vokale á und é unterscheiden sich deutlich von a und e. Dabei ist á stets [] (nicht [ɑː]) und é stets [].

Lange Vokale können in allen Wortsilben vorkommen, vgl. főméltóságáról „über seine Exzellenz“.

Aussprache

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Abweichend vom Deutschen werden die kurzen Vokale a und e ausgesprochen:

Schriftzeichen IPA-Lautzeichen Beschreibung Beispiel
a [ɒ] Gerundeter offener Hinterzungenvokal, wie im britischen Englisch what [wɒt] (Was) apa „Vater“
szabad „frei“
e [ɛ] Ungerundeter halboffener Vorderzungenvokal, sehr offenes e, fast ä; [ɛ] mit Tendenz zu [æ] egér „Maus“
terem „Raum“
  • In einigen Dialekten werden zwei kurze e-Laute unterschieden; dort existiert neben dem offenen auch ein geschlossenes [e]. Dies wird aber in der Schriftsprache nicht markiert. Eine Ausnahme hier sind die Liedbücher Kodálys, der gerne den geschlossenen e-Laut als „ë“ markierte, z. B. ëgyetëm „Universität“.