Trampen - Reisen per Anhalter/ Geschichtliches
„Trampen“
BearbeitenUrsprünglich leitet sich der Begriff trampen vom englischen Verb to tramp her, das ursprünglich soviel bedeutete wie wandern. Als Tramp wird eine eine Art obdachloser Landstreicher bezeichnet, die – traditionell wandernd (to tramp) – umherzogen und sich mit Betteln und gelegentlicher Arbeit über Wasser hielten. Tramp war ähnlich dem Hobo, einem (umherreisenden) Wanderarbeiter, als Begriff in USA hauptsächlich in der Zeit zwischen den 1880ern und den 1940ern in Gebrauch und ist teils mit der Great Depression verknüpft.
Im Falle der Hobos gestaltete sich das Umherziehen als – wie man heute vielleicht sagen würde – Güterzugtrampen.
- 50er – Kerouac's Unterwegs (On the road)
- 70er – die Hochzeit des Trampens
Rotpunktbewegung
BearbeitenEnde 70er – „Da gab es die so genannte Rotpunktbewegung: Die hatte zunächst ein politisches Anliegen, weil die Fahrpreise beim öffentlichen Nahverkehr drastisch erhöht worden waren. Die roten Punkte wurden dann an Autofahrer verteilt, die bereit waren, Tramper mitzunehmen. In Aachen und Hannover beispielsweise weiteten sich diese Aktionen zu richtigen Streiks aus.“
„Roter Punkt
1970 erhöhten verschiedene kommunale Verkehrsbetriebe die Fahrpreise. Dies traf besonders stark PendlerInnen, die für den Weg zur Arbeit auf Bus und Strassenbahn angewiesen waren. Besonders SchülerInnen, Studierende und Lehrlinge beteiligten sich an Rote Punkt Aktionen wie Strassenbahngleisbesetzungen. Wer sich mit den von Fahrpreiserhöhung Betroffenen solidarisch zeigen wollte, klebte einen Roten Punkt erkennbar ans Auto. Wer den Roten Punkt am Auto hatte, zeigte sich bereit, andere kostenlos mitzunehmen. Im Gegensatz zu traditioneller Stellvertreterpolitik ist dies eine direkte Aktion, die klar gegen Mißstände vorgeht. Unter anderem gab es in folgenden deutschen Städten Rote Punkt Aktionen: Buxtehude, Darmstadt, Dortmund, Duisburg, Hannover, Herford/Minden/Bünde, Iserlohn, Leverkusen, Mannheim, Schweinfurt, Stuttgart, Wuppertal.“ (Schwarze Katze)
Heutige Situation
BearbeitenBei z.B. durchschnittlich 1,2 Personen pro PKW im deutschen Berufsverkehr bleiben bei in der Regel vier oder fünf Sitzplätzen pro Auto noch erhebliche ungenutzte Kapazitäten.