Traktorenlexikon: Hanomag Brillant 701 A (S)

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Der Hanomag-Allrad-Schlepper Brillant 701 A (S) wurde ab 1969 in leicht veränderter Ausstattung produziert. So erhielt er wie der Brillant 601 A, die einfachere Ausführung der Fronttriebachse AL 1550 von ZF. Die hatte sich in dem Leistungsbereich als völlig ausreichend gezeigt. Zusätzlich wurde die Leistung von ursprünglich 68PS auf 75PS angehoben. In dieser Variante wurde der Brillant 701 A bis zum Ende der Schlepper-Fertigung, bei der Hanomag, angeboten.

Hanomag Brillant 701 A (S)
Hanomag Brillant 700
Hanomag Brillant 700
Basisdaten
Hersteller/Marke: Hanomag
Modellreihe: Brillant
Modell: Brillant 701 A (S)
Bauweise: rahmenlose Blockbauweise
Produktionszeitraum: 1969–1970
Maße
Eigengewicht: 3730–3820 kg
Länge: 3990 mm
Breite: 2050 mm
Höhe: 1910 mm
Radstand: 2475 mm
Bodenfreiheit: 320 mm
Spurweite: vorne: 1645 mm
hinten: 1500-1960 mm
Wenderadius mit Lenkbremse: 4100 mm
Wenderadius ohne Lenkbremse: 4500 mm
Standardbereifung: vorne: 9-24, 10-24, 10.5-20, 12.5-20
hinten: 12-36, 14-30, 14-34, 15-34, 15-30, 15.5-38
Motor
Nennleistung: 55 kW, 75 PS
Nenndrehzahl: 2600 U/min
Zylinderanzahl: 6
Hubraum: 4252 cm³
Drehmoment: 239 Nm
Kraftstoff: Diesel
Kühlsystem: Wasser
Antrieb
Antriebstyp: Allrad
Getriebe: 12/3 Gruppenschaltgetriebe
Höchstgeschwindigkeit: 19,87 bzw. 27,15 km/h km/h
  • Hanomag-Motor D161 R
  • 6-Zylinder-/4-Takt-Diesel-Reihenmotor mit Wirbelkammereinspritzung
  • Bosch Einspritspumpe
  • Leistung 75PS/55kW bei 2600u/min
  • Hubraum 4252ccm

Kupplung

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  • Doppelkupplung LuK 310/310 G

Getriebe

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  • Gruppenschaltgetriebe G265/270
  • 4 Vorwärtgänge und 1 Rückwärtsgang, unterteilt in 3 Gruppen (Kriech-, Acker-, Straßengruppe)
  • 12 Vorwärts- und 3 Rückwärtsgänge
  • ergonomische "Lenkradschaltung", am Armaturenbrett verbaut

Geschwindigkeiten vor- und rückwärts

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  • Vorwärts 18,8 km/h bei Getriebe mit gesperrten 12. Gang, 25,2 km/h bei entsperrten 12. Gang und Druckluftbremsanlage.
  • Bei den verwendeten Getrieben wurde der 12. Gang gesperrt oder entsperrt, je nach dem welche Höchstgeschwindgkeit erreicht werden sollte. Bei entsperrten 12. Gang und der Auslegung als Schnelle Ausführung, schrieb der Gesetzgeber die Verwendung einer Druckluftbremsanlage vor, um am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen zu dürfen.

Zapfwelle

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  • Eine umschaltbare Zapfwelle, Normaldrehzahl 540u/min, Schnelldrehzahl 1000U/min, Kupplungs- unabhängig schaltbar
  • Hinten hydraulische auf Vorgelegewelle wirkend, Einzelradbremse als Lenkbremse, vorwählbar am Armaturenbrett Wellen Handbremse
  • Optional Druckluftbremsanlage, bei schneller Getriebeversion nach STVO vorgeschrieben
  • Vorne zuschaltbare Fronttriebachse ZF APL 3050, später Vorne zuschaltbare Fronttriebachse ZF AL 1550
  • Hinten Serie mit Differentialsperre
  • ZF Hydro Gammer Spindellenkung 150 bar

Hydrauliksystem und Kraftheber

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  • Regelhydraulik, optional Pilot Regelhydraulik
  • Hubkraft 3000kg an der Ackerschiene

Steuergeräte

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  • einfachwirkendes Steuergerät
  • Optional auf 3 Steuergeräte und kreise erweiterbar

Elektrische Ausrüstung

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Maße und Abmessungen

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  • Vorne 1645mm
  • Hinten verstellbar Spurweite durch Verstellfelgen 1500-1960mm,

Bereifung

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  • Vorne 10.5-20 (Serie), 9-24, 10-24, 12.5-20
  • Hinten 12-36 (Serie), 14-30, 14-34, 15-30, 15-34, 15.5-38

Füllmengen

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  • 125l Tankinhalt
  • 50l Hydrauliköl+Getriebeöl
  • 19,9l Kühlwasser (Frostschutzfüllung)
  • 11,5l Motoröl

Verbrauch

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  • Fritzmeier Verdeck M315
  • Fritzmeier Kabine FK6001
  • Peko Verdeck 400

Sonderausrüstung

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  • Druckluftbremsanlage
  • Sychrongetriebe
  • Allrad
  • Pilot Regelhydraulik
  • hydraulisches Mähwerk
  • Riemenscheibe
  • LFE Frontlader
  • Seilwinde
  • Radgewichte
  • Frontgewichte, bis 8 Stk. im ausziehbaren Lampenträger
  • Arbeitslicht im Heckbereich

Sonstiges

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Der Brillant 701 A (S) war ein gern gekaufter Schlepper seiner Leistungsklasse. Er war mit seinen Ausstattungs- und Leistungsmerkmalen, bei den Verkaufszahlen im Vergleich zu Modellen anderer Hersteller auf einer der 5 vorderen Plätze zu finden und wäre auch noch auf Jahre am Markt vertreten gewesen, wenn man sich nicht entschlossen hätte die Schlepperproduktion bei der Hanomag, 1971 vorzeitig zu beenden. Die wirklichen Probleme lagen im damaligen mittleren und unteren Preis-Segment der Hanomag. Die dort angebotenen Modelle erreichten nicht die Absatzzahlen anderer Hersteller (Deutz, IHC, John Deere) und stellten so auch nicht die wirtschaftliche Basis, um eine erfolgreiche Schlepperfertigung zu gewährleisten. Im oberen Preissegment belegte die Hanomag zwar einen der forderen Plätze was die Zulassungszahlen in den Jahren abbildete, aber die Menge die man dort absetzte war auch eine viel Geringere.

Literatur

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