Traktorenlexikon: Hürlimann D 110

Traktorenlexikon Hersteller-/Markenübersicht Kapitel „Hürlimann“

Der Hürlimann D-110 war ein Schlepper, der in technischer Hinsicht auf der Höhe der Zeit war. Parallel zur hier beschriebenen Standardvariante wurde ein D-110 mit Vollsynchron-Triebwerk angeboten. Zusätzlich stand noch eine Allradvariante im Programm.

Hürlimann D-110
Basisdaten
Hersteller/Marke: Hürlimann
Modellreihe: D-Reihe
Modell: D-110
Bauweise: Halbrahmen-Bauweise
Produktionszeitraum: 1970–1973
Stückzahl: 322
Maße
Eigengewicht: 2.145 kg
Länge: 3.290 mm
Breite: 1.740 mm
Höhe: 1.640 mm
Radstand: 1.960 mm
Bodenfreiheit: 390 mm
Spurweite: 1.440 mm
Wenderadius mit Lenkbremse: 2.720 mm
Wenderadius ohne Lenkbremse: 2.930 mm
Standardbereifung: vorne: 6.50-16 ASF
hinten: 11-32 AS
Motor
Nennleistung: 40,4 kW, 55 PS
Nenndrehzahl: 2.250/min
Zylinderanzahl: 4
Hubraum: 2.947 cm³
Drehmomentanstieg: 15 %
Kraftstoff: Diesel
Kühlsystem: Wasserkühlung
Antrieb
Antriebstyp: Heck-oder Allradantrieb
Getriebe: 10V/2R
Höchstgeschwindigkeit: 25 km/h
Hürlimann D110 rechte Seite


Motor Bearbeiten

  • Hürlimann, Typ: DS-95 , stehender wassergekühlter Viertakt-Vierzylinder-Reihen-Dieselmotor mit Direkteinspritzung, obengesteuerte Ventile, Sechsring-Leichtmetall-Kolben, Fram-Ölfilter, Bosch-Einspritzpumpe, Druckumlaufschmierung mittels Zahnradpumpe, DUAP-Vierloch-Einspritzdüsen, fünffach-gelagerte Nockenwelle, pneumatischer Bosch-Fliehkraft-Verstellregler, Knecht-Ölbad-Luftfilter, fünffach-gelagerte Kurbelwelle, auswechselbare-nasse Zylinderlaufbuchsen, Öldruckmesser, Kühlwasserthermostat, Lamellenkühler mit Ventilator und Kühlerjalosie.


  • 15,01 Steuer-PS
  • Nennleistung = 55 PS bei 2.250 U/min.



  • Bohrung = 95 mm, Hub = 104 mm
  • Verdichtungsverhältnis = 17,2:1
  • Einspritzdruck = 180 atü


Kupplung Bearbeiten

  • Pedal-betätigte, trockene Hürlimann-Doppelkupplung

Erste Stufe als Fahrkupplung

  • Zweite Stufe als Zapfwellenkupplung


Getriebe Bearbeiten

  • Im Ölbad laufendes Hürlimann-Gruppengetriebe mit Zweihebelbedienung
  • Wechselgetriebe mit fünf Vorwärts- und einen Rückwärtsgang
  • Die ersten zwei Gänge können als Kriechgänge verwendet werden
  • Zusätzliches Untersetzungsgetriebe mit fünf Vorwärts- und einen Rückwärtsgang


  • 10 Vorwärts- und 2 Rückwärtsgang


Geschwindigkeiten vor- und rückwärts Bearbeiten

  • Geschwindigkeiten mit 2.250 U/min.


Ackergruppe:

  • 1.Gang = 1,7 km/h
  • 2.Gang = 2,4 km/h
  • 3.Gang = 3,0 km/h
  • 4.Gang = 3,8 km/h
  • 5.Gang = 5,9 km/h
  • Rückwärtsgang = 2,3 km/h


Straßengruppe:

  • 1.Gang = 7,2 km/h
  • 2.Gang = 10,2 km/h
  • 3.Gang = 12,6 km/h
  • 4.Gang = 15,9 km/h
  • 5.Gang = 25,00 km/h
  • Rückwärtsgang = 9,6 km/h


Zapfwelle Bearbeiten

  • Handhebel-betätigte, Fahrkupplung-unabhängige Motor-Zapfwelle, als gangabhängige Wegzapfwelle schaltbar
  • Stummel = 1 3/8"- 6 Keile (Form-A)


Zwei Geschwindigkeiten

  • 540 U/min. = Übersetzungsverhältnis = 3,58:1
  • 1.000 U/min. = Übersetzungsverhältnis = 2,28:1


  • 540 U/min. bei 1.938 U/min.- Motordrehzahl

Übertragbare Leistung = 47,8 PS

  • Oder 613 U/min. mit Nenndrehzahl

Übertagbare Leistung = 50,1 PS

  • 1.000 U/min. bei 2.277 U/min.- Motordrehzahl


Getriebeabhängige Wegzapfwelle in den unteren fünf Gängen incl. Rückwärtsgang

  • 1.Gang = 330 U/min.
  • 2.Gang = 466 U/min.
  • 3.Gang = 591 U/min.
  • 4.Gang = 744 U/min.
  • 5.Gang = 1.266 U/min.
  • Rückwärtsgang = 450 U/min.


Optional aufsteckbarer Riemenscheiben-Winkeltrieb


  • Seitlicher Mähantrieb mit zwei Geschwindigkeiten

760 und 1.059 U/min. bei 2.250 U/min.- Motordrehzahl


Bremsen Bearbeiten

  • Pedal betätigte Innen-Backenbremse, auf die Hinterräder wirkend


  • Handhebel betätigte Handbremse auf die Innen-Backenbremse wirkend, als Einzelradbremse zu verwenden


Achsen Bearbeiten

  • Pendelnd-aufgehängte Stahl-Rohrachse mit Einzelradaufhängung

Optional als Hürlimann-Federschwingachse


  • Lastschaltbare Pendel-Lenktriebachse mit seitlicher Gelenkwelle für Allrad-Ausführung


  • Starre Hinterachse mit spiralverzahnten Kegelradantrieb
  • Handhebel-betätigte Differentialsperre


  • Vordere Achslast = 745 kp
  • Hintere Achslast = 1.400 kp


Lenkung Bearbeiten

  • Mechanische Vollranksteuerung

Traktor dreht sich auf der Mitte des Hinterrades


Hydrauliksystem und Kraftheber Bearbeiten

  • Hydraulischer Kraftheber in Blockbauweise ausgeführt, mit Dreipunktaufhängung
  • Organisch eingebauter Regler und Druckzylinder
  • Dreipunktaufhängung der Kategorie II


  • Fahr-und kupplungsunabhängige Bosch-Hydraulikpumpe

Förderleistung = 32,0 l/min. bei 160 atü

  • Max. Hubkraft = 1.870 kp


Steuergeräte Bearbeiten

  • Ein doppelt-wirkendes Zusatz-Steuerventil für Mähwerk und Motoregge
  • Ein einfachwirkendes Zusatz-Steuerventil für aussen liegenden Zylinder


Elektrische Ausrüstung Bearbeiten

  • 12 Volt-Anlage bestehend aus:
  • Zwei Batterien 6 V-130 Ah
  • Bosch-Anlasser, 12 V-2,5 PS
  • Bosch-Lichtmaschine, 12V-90 W


Maße und Abmessungen Bearbeiten

  • Länge = 3.290 mm
  • Breite = 1.740 mm
  • Höhe über Lenkrad = 1.640 mm
  • Radstand = 1.960 mm
  • Bodenfreiheit = 390 mm


  • Leergewicht = 2.145 kg


Bereifung Bearbeiten

Standardbereifung:

  • Vorne = 6.50-16 AS Front
  • Hinten = 11-32 AS

Optional:

  • Hinten = 12.4-32 AS


Füllmengen Bearbeiten

  • Tankinhalt = 40,0 l
  • Motoröl = 9,0 l
  • Kühlsystem = 23,0 l
  • Getriebe = 36,0 l


Verbrauch Bearbeiten

  • Durchschnittlicher Kraftstoffverbrauch = 171 g/PSh
  • Spezifischer Kraftstoffverbrauch = 12,0 l/h oder 198 g/PSh mit Nenndrehzahl


Kabine Bearbeiten

  • Fahrerstand mit Sable-Gesundheitssitz, Vierspeichen-Lenkrad, Fernthermometer, Lade-und Öldruckanzeige und linkem Beifahrersitz


  • Optional Verdeck mit Seitenteilen, Traktormeter, rechter Beifahrersitz und Betriebsstundenzähler


Sonderausrüstung Bearbeiten

  • Hürlimann-Motoregge
  • Zweiter Beifahrersitz
  • Hinterer Riemenscheibenantrieb
  • Vordere Kotflügel
  • Verdeck
  • Betriebsstundenzähler
  • Traktormeter
  • Seilwinde
  • Mähbalken
  • Hintere Radgewichte


Literatur & Weblinks Bearbeiten

  • Hürlimann-Prospekte von 1929 bis 1983 (Gerold Röthlin) Seite 364


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