Topographische Anatomie: Hals: Obere Regionen

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Das Trigonum submentale beherbergt Lymphknoten

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Das Trigonum submentale wird nach oben vom M. mylohyoideus begrenzt, nach unten von der Haut und zu den Seiten vom jeweils vorderen Bauch der Mm. digastrici beider Seiten. Beide Muskeln werden vom N. mylohyoideus innerviert. In diesem Dreieck liegen – außer dem Bindegewebe – nur ein paar Lymphknoten, und zwar die Nll. submentales, die die Lymphe der Zähne filtern.

Im Trigonum submandibulare liegt die gleichnamige Drüse und zahlreiche Nerven und Gefäße

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Die Glandula submandibularis biegt um den Musculus mylohyoideus herum

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Begrenzt wird das Trigonum submandibulare nach oben vom M. mylohyoideus, nach unten von der oberflächlichen Halsfaszie, nach lateral vom Unterkieferrand und nach medial vorne vom Venter anterior des M. digastricus, medial hinten von dessen Venter posterior und vom M. styloglossus. Da der M. mylohyoideus das Trigonum submandibulare nicht vollständig nach oben abschließt – er endet ja kaudal – ist das Unterkieferdreieck hinten nach oben offen und steht kaudal daher in Verbindung mit der Sublingualloge.

Eines der größten Dinge, die sich in diesem Dreieck aufhalten, ist die Gl. submandibularis. Sie liegt dem M. mylohyoideus in dessen hinteren Bereich unten auf, biegt dann dorsal um ihn herum, so dass die Drüse nun auf (!) dem Muskel zu liegen kommt, und zwar nun in der Sublingualloge. Dort entsendet sie ihren Ductus submandibularis zur Zunge, der den N. lingualis kreuzt (was man sieht, wenn man den M. mylohyoideus entfernt).

Zwei Arterien und eine Vene sind gut zu erkennen

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In Submandlibulardreieck laufen eigentlich nur zwei Arterien, die beide aus der A. carotis externa kommen und sich aufspalten. Und zwar liegt in dem Dreieck die A. lingualis, die als zweite aus der A. carotis externa austritt. Sie läuft unterhalb des M. hyoglossus nach ventral und spaltet sich unter ihrem Verlauf unter dem Muskel in die A. profunda linguae und in die A. sublingualis auf, wobei die erste von beiden tiefer, also näher an der Zunge verläuft. Die A. facialis, die die A. carotis externa als dritte verlässt, tritt durch die Gl. submandibularis hindurch nach ventral, wobei sie recht früh die A. palatina ascendens zur Tonsilla palatina nach kranial abgibt. Später macht die A. facialis selbst eine Kurve nach oben und gibt dabei noch die A. submentalis nach vorne hin ab. An Venen gibt es eigentlich nur die V. retromandibularis, die in die oberflächlich verlaufende V. facialis einmündet. Die V. facialis gelangt schließlich in die V. jugularis interna.

Das Trigonum submandibulare wird von verschiedenen Hirnnerven durchzogen

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Im Trigonum submandibulare liegen viele Äste von Hirnnerven. Vor allem der N. trigeminus, genauer V3 (N. mandibularis), ist hier stark vertreten. So verläuft hier zum einen der N. lingualis von kranial dorsal nach kaudal ventral, und zwar zum Teil außen am M. hyoglossus, zum anderen der N. mylohyoideus (ein Ast des N. alveolaris inferior), allerdings kaudaler als der N. lingualis und distal in Begleitung der A. submentalis (aus der A. facialis). Von seinem Leitmuskel "M. styloglossus" bedeckt verläuft der N. glossopharyngeus (IX), um das hintere Drittel der Zunge zu innervieren. Der N. hypoglossus (XII), der ja eigentlich kein "richtiger" Hirnnerv mehr ist, läuft fast schon horizontal nach vorne, und zwar parallel zur A. (innen) und V. (außen am M. hyoglossus, den er – neben dem M. genioglossus – innerviert) lingualis. Oberflächlich gibt es außerdem den R. marginalis mandibulae und den R. colli des N. facialis. Zumindest was die Nerven V3, IX und XII betrifft, ist die Anordnung der Nerven von kranial nach kaudal so wie die Nummerierung.

 
 
 

Noch ein wichtiges Objekt liegt im Trigonum submandibulare, und zwar das Ganglion submandibulare. Es ist ein parasympathisches Ganglion, das zwar zwischen N. lingualis und Gl. submandibularis aufgehängt ist, allerdings nicht nur Fasern vom N. trigeminus (und zwar den N. lingualis aus dem N. mandibularis) enthält, sondern auch Fortsätze vom N. facialis verschaltet oder durchlaufen lässt; denn über die Chorda tympani gibt der N. facialis Fasern an den N. trigeminus (N. lingualis) ab. Somit laufen durch das Ggl. submandibulare sowohl Nervenfasern des N. facialis und des N. trigeminus, die Geschmacks- bzw. sensible Empfindungen aus den beiden vorderen Zungendritteln transportieren, als auch parasympathische Efferenzen aus dem N. facialis, die in dem Ganglion verschaltet werden und die beiden vorderen Drüsen (Gl. submandibularis und weiter ventral die Gl. sublingualis) ansteuern.