Topographische Anatomie: Anatomische Propädeutik: Evolution

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Das Prinzip der Evolution Bearbeiten

Bei der Evolutionstheorie (erstmals formuliert von Charles Darwin 1859) spielen genetische Faktoren und Umwelteinflüsse komplementär zusammen:

  • Genetische Faktoren: Lebewesen - aber auch unbelebte Materie wie etwa Nucleinsäuren - vermehren sich. Dabei tritt zufälligerweise Variation auf (aufgrund von Mutation, unterschiedlicher Verteilung des Erbguts, homologer Rekombination etc.), so dass sich die Nachkommen voneinander unterscheiden.
  • Umwelteinflüsse: Die ebenfalls zufälligen Umweltbedingungen bestimmen, welche der unterschiedlichen Nachkommen mit größerer Wahrscheinlichkeit überleben und ihrerseits Nachkommen zeugen können. Sie üben also einen Selektionsdruck aus, der dazu führt, dass sich die besser an die Umwelt angepassten Individuen im Kampf um die vorhandenen Ressourcen durchsetzen und ihr Erbgut deshalb eher weitergeben können als die schlechter angepassten Individuen.

Es werden also gewissermaßen ungenaue Kopien angefertigt, aus denen die Umweltbedingungen dann die bestangepassten Exemplare heraussuchen (selektionieren). Der Prozess erfolgt zufällig und ziellos, konkrete Vorhersagen sind aufgrund des ontischen Zufalls nicht möglich.

Beispiel: Bakterien vermehren sich in einer Kultur, aufgrund von Mutation unterscheiden sich viele Bakterien voneinander (genetischer Faktor). Wenn die Kultur nun mit einem Antibiotikum behandelt wird (Umwelteinfluss), dann überleben nur diejenigen Individuen, die an die Umweltbedingungen angepasst sind, d. h. die etwa aufgrund von Mutationen zufälligerweise resistent gegen das Antibiotikum sind. Sie können sich vermehren und ihr Erbgut weitergeben.