Tauchen in Hilfeleistungsunternehmen: -Teil E- Die Taucherausrüstung



Die über das sportliche Freitauchen hinausgehenden Tauchgänge erfordern technische Hilfsmittel, die es dem Menschen ermöglichen sich über einen so großen Zeitraum und in solchen Tauchtiefen unter Wasser aufzuhalten und zu betätigen, dass das Tauchen ökonomisch sinnvoll betrieben werden kann. Dabei ist die technische Ausrüstung unterschiedlich kompliziert. So gibt es z. B. ganz einfache Atemröhren, die Schnorchel, die das Atmen atmosphärischer Luft ermöglichen, ohne dass der Kopf beim Schwimmen bis zum Mund aus dem Wasser gehoben werden muß, aber auch Tauchergeräte, die durch die Konstruktion dafür Sorge tragen, dass dem Taucher das Atemgas ständig unter dem Druck seiner Umgebung angeboten wird.

Die Taucherausrüstung ist die spezifische Ausrüstung, die für Tauchgänge unter den verschiedensten Bedingungen erforderlich ist. Unter der Bezeichnung Taucherausrüstung werden alle für das Tauchen benötigten technischen Hilfsmittel zusammengefaßt. Die für den speziellen Tauchereinsatz nötige Taucherausrüstung ist in der GUV R 2101 festgelegt.


Die Arten der Taucherausrüstung

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Bei der Taucherausrüstung werden zwei grundsätzlich verschiedene Arten unterschieden: Die Schwimmtaucherausrüstung und die Helmtaucherausrüstung. Sie werden durch jeweils andersgeartete Funktionsprinzipien und Konstruktionsmerkmale charakterisiert. Ihre Einsatzbedingungen und optimalen Nutzungsmöglichkeiten sind gerätespezifisch, wobei aber eine scharfe Trennung der Einsatzbereiche nicht möglich und vor allem nicht sinnvoll ist.


Schwimmtaucherausrüstung

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Schwimmtaucher mit Vollgesichtsmaske

Die Schwimmtaucherausrüstung ist als sogenannte leichte Taucherausrüstung so konstruiert und zusammengestellt, dass es dem Taucher möglich ist, sich schwimmend fortzubewegen und unabhängig von haltbietenden Vorrichtungen im gesamten Tiefenbereich, von der Wasseroberfläche bis zum Gewässergrund, Taucheraufgaben zu lösen.

Das Tauchergerät gewährleistet durch einen Lungenautomaten die Anpassung des hohen Drucks des Atemgasvorrats an den jeweiligen hydrostatischen Druck. Das Atemgas wird meist in Atemgasvorratsbehältern des Geräts unter Wasser mitgenommen, kann aber auch von der Wasseroberfläche aus über einen Schlauch zugeführt werden.

Eine Schwimmtaucherausrüstung ermöglicht es dem Taucher, sich mit Hilfe von Bleigewichten so auszutarieren, dass sein Gewicht dem Gewicht der von ihm verdrängten Wassermenge gleich ist. Die entgegengerichteten Kräfte von Gewicht und Auftrieb heben sich also auf, er „schwebt“. Wird eine hohe (wenn auch begrenzte) Standfestigkeit auf dem Gewässergrund gebraucht, so kann die Schwimmtaucherausrüstung durch zusätzliche Gewichte auch für Grundtauchereinsätze genutzt werden.


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Helmtaucherausrüstung

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Helmtaucher bei Unterwasserarbeiten

Die Helmtaucherausrüstung ist eine als schwere Taucherausrüstung bezeichnete Gerätekombination. Sie wird heute im wesentlichen vom Tauchergerät mit Taucherhelm und den Taucheranzug sowie weiter Ausrüstungsteile gebildet und mit der Luftversorgung von der Wasseroberflache aus versehen. Helmtauchgeräte mit einem eigenen Atemgasvorrat spielen nur eine untergeordnete Rolle, können aber im Tauchereinsatz für Hilfeleistungsunternehmen durchaus sinnvoll sein.

Die Helmtauchausrüstung ermöglicht es, schwere Arbeiten auf dem Gewässergrund und Arbeiten in stark kontaminierten Gewässern zu verrichten. Dabei ist die Standfestigkeit des Tauchers regulierbar, sie kann sehr groß gewählt werden. Die Beweglichkeit des Tauchers ist allerdings eingeschränkt.

Unterwasserarbeiten, die durch die Lage des Arbeitsplatzes ohne Grundberührung auszuführen sind, sind sinnvoller weise von einem Schwimmtaucher auszuführen oder bedürfen einer Vorbereitung, die den „Absturz“ des Tauchers in größere Wassertiefen verhindern. Der „Taucherabsturz“ hat heute allerdings weitgehend durch die Verwendung von umgebungsdruckabhängigen Taucherhelmen an Gefährlichkeit verloren.


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Einteilung der Tauchgeräte

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Tauchgeräte werden in Schwimmtauchergeräte und Helmtauchergeräte unterschieden. Zu den Schwimmtauchergeräten gehören:

- mit eigenem Atemgasvorrat

  • Drucklufttauchgeräte
  • Mischgastauchgeräte
  • Sauerstofftauchergeräte

- Oberflächenversorgt

  • Drucklufttauchergeräte
  • Mischgastauchergeräte


Zu den Helmtauchergeräten gehören:

  • Oberflächenversorgte Helmtauchergeräte
  • Helmtauchergeräte mit eigenem Atemgasvorrat


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Die Taucherausrüstung der Taucher in Hilfeleistungsunternehmen

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ABC-Ausrüstung

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Die ABC-Ausrüstung ist die Tauchergrundausrüstung. Zu ihr gehören die Tauchermaske, die Schwimmflossen und der Schnorchel. Dient sie einerseits dem rationalen Schwimmen an der Wasseroberfläche unter bequemer Schnorchelatmung bei gleichzeitig guten Voraussetzungen für das Sehen unter Wasser sowie gutem Vortrieb und Stabilisierung, so gehört sie andererseits aber auch vollständig oder teilweise zum Bestand der Schwimmtaucherausrüstung nach GUV R 2101.

Die Tauchermaske

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Tauchermaske und Schnorchel

Im Tauchdienst der Hilfeleistungsunternehmen werden grundsätzlich zwei Arten von Tauchermasken eingesetzt. Bei unbelasteten Gewässern ist der Einsatz einer Halbmaske möglich. Umschließt die Halbmaske nur Augen und Nase des Tauchers, so schützt die Vollmaske das gesamte Gesicht und wird deshalb auch Vollgesichtsmaske genannt. In sehr kaltem Wasser ist es sinnvoll eine Vollmaske einzusetzen, da diese dem Taucher auch im Gesicht einen höheren Kälteschutz bietet. Bei der Notwendigkeit einer Kommunikation zwischen Taucher und Wasseroberfläche bzw. weiterem Taucher ist der Einsatz einer Vollmaske sinnvoll. Beim Tauchen in belasteten Gewässern soll eine Vollmaske mit Überdrucksystem benutzt werden, da bei einer Undichtigkeit nur Luft austritt und kein kontaminiertes Wasser in die Maske eindringt.

Masken werden grundsätzlich genutzt, um eine gute Sicht zu gewährleisten, da das menschliche Auge nicht für das Sehen im Wasser geeignet ist (siehe „Licht unter Wasser“). Da Masken im Gegensatz zu Schwimmbrillen mindestens die Nase mit einschließen, kann der Druck im Maskenkörper jederzeit dem Umgebungsdruck angepaßt und eindringendes Wasser ohne aufzutauchen entfernt werden. Um ein möglichst großes Gesichtsfeld zu erreichen und den Auftrieb der Maske und damit ihren dichten Sitz zu gewährleisten, sollte der Maskenkörper nicht zu groß gewählt sein. Die Dichtheit der Maske wird durch die Paßform und den Wasserdruck erreicht. Ein doppelter Dichtrand ist dabei hilfreich.

Einige Masken bieten für Brillenträger die Möglichkeit optische Gläser einzusetzen. Hinsichtlich des Glases ist unbedingt darauf zu achten, dass es sich dabei um Sicherheitsglas handelt. Sicherheitsglas verhindert bei einem Bruch die Bildung von scharfen Kanten, was Schnittverletzungen der Augen verhindern soll. Sicherheitsglas erkennt man durch die Aufschrift „Tempert“ oder „Save Glas“.

Zur Befestigung der Maske dient das Maskenband. Dieses muß in der Länge verstellbar sein, um die Maske bei jedem Taucher individuell sicher fixieren zu können. Das Maskenband bei Halbmasken muß geteilt sein, um ein Verrutschen am Hinterkopf zu verhindern.


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Die Schwimmflossen

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Trainingsflossen

Die Schwimmflossen übertragen die Muskelkraft der Beine mit einem relativ günstigen Nutzeffekt auf den Vortrieb und gewährleisten damit die Vorwärtsbewegung und Stabilisierung des Schwimmtauchers. Mit Schwimmflossen ist es möglich, bei guter Schwimmtechnik über einen längeren Zeitraum durch mittleren Energieaufwand verhältnismäßig schnell zu schwimmen. Die Arme müssen dabei nicht zu Hilfe genommen werden, so dass die Hände für die Erfüllung der Taucheraufgabe frei bleiben.

Größe und Härte des Flossenblattes werden durch den Trainingszustand des Tauchers bestimmt. So ist es anzuraten einem untrainierten Taucher eher Flossen mit kleinem und weichen Flossenblatt zu empfehlen, um die Gefahr von Wadenkrämpfen zu vermeiden. Der trainierte Taucher kann mit einem harten großen Flossenblatt die Kraft seiner Beine besser auf den Vortrieb umsetzten und so z.B. in strömenden Gewässern seine Aufgabe besser erfüllen. Grundsätzlich sollte die Länge der Flossen das Maß von 70 cm nicht überschreiten, um den Taucher bei seiner Aufgabe, gerade in Gewässern mit schlechter Sicht oder bei engen Arbeitsverhältnissen, nicht unnötig zu behindern.

Im Tauchdienst in Hilfeleistungsunternehmen finden wegen der Notwendigkeit des Kälteschutzes vor allem Flossen mit offenem Fußteil und verstellbarem Fersenband ihre Anwendung. Für die Ausbildung und das Konditionstraining in der Schwimmhalle ohne Kälteschutz ist es sinnvoll Trainingsflossen mit geschlossenem Fußteil zu verwenden.


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Der Schnorchel

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Schnorchel

Durch die Mitnahme eines Schnorchels wird die Sicherheit des Schwimmtauchers erhöht, da es ihm bei leergeatmetem oder defektem Tauchgerät möglich ist, unter Schnorchelatmung an der Wasseroberfläche zu schwimmen, ohne das schwere Tauchgerät aus dem Wasser heben zu müssen. Dazu muß der Schnorchel vor Verlust gesichert und vom Taucher bequem erreichbar bei jedem Tauchgang mitgeführt werden. Außerdem ist er so zu befestigen, dass es beim Abwurf des Gewichtsgürtels nicht zu einem Verfangen desselben am Schnorchel kommen kann. Bei der Anwendung von Vollmasken ist es dazu notwendig eine Halbmaske mitzuführen.

Die Bauausführung des Schnorchels sollte so einfach wie möglich gehalten sein. Ein einfaches gebogenes Rohr mit einem weichen Mundstück ist vollkommen ausreichend.

Der Schnorchel darf nicht länger als 35 cm sein, um den Totraum der Atmung nicht gefährlich zu vergrößern (siehe Anatomie der Atmungsorgane). Der Durchmesser des Schnorchels soll zwischen 18 und 25 mm liegen, um einerseits eine ausreichend große Atemöffnung zu haben und andererseits das Ausblasen des Schnorchels noch möglich ist.

Das Mundstück sollte möglichst weich (Silikon) gehalten sein, um eine Verletzung der Mundschleimhaut und des Zahnfleisches zu vermeiden. Es muß im Mund gut abdichten und Beißwarzen zur sichern Fixierung besitzen.


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Tauchergeräte

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Im Tauchdienst der Hilfeleistungsunternehmen finden sowohl Schwimmtauchergeräte als auch Helmtauchergeräte ihr Einsatzgebiet. Die Nutzung von Helmtauchergeräten bedarf aber einer speziellen Ausbildung, so dass diese hier nur erwähnt sein sollen.

Schwimmtauchergeräte

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Sauerstoffkreislaufgerät

Schwimmtauchergeräte werden in Abhängigkeit von der Art des verwendeten Atemgases sowie der Versorgung von der Wasseroberfläche oder der autonomen Verwendung unterschieden. Dabei sind Drucklufttauchergeräte (oberflächenabhängiges oder autonomes DTG) als offene Atemsysteme ausgelegt, d.h. die Luft wird nach der Ausatmung frei ins Wasser abgegeben. Sauerstofftauchgeräte und Mischgastauchgeräte, deren Atemgas sauerstoffangereicherte Inertgase sind, arbeiten als halboffene oder geschlossene Kreislaufgeräte. Mit Sauerstoff angereicherte Drucklufttauchergeräte (NITROX) werden als offene und halboffene Systeme verwendet.

Aus ökonomischen Gründen finden im Tauchdienst von Hilfeleistungsunternehmen vor allem offene, autonome Druckluftgeräte ihre Anwendung. Auch offene autonome NITROX-Geräte, die sich im Aufbau nicht wesentlich von Drucklufttauchgeräten unterscheiden, werden wegen ihrer höheren Dekompressionssicherheit mehr und mehr eingesetzt. Allerdings müssen beim Einsatz von NITROX-Gasen Taucher und Signalmann dafür eine spezielle Ausbildung nachweisen. Das Tauchen mit reinen Sauerstoff ist im Bergungsdienst nicht gestattet.


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Drucklufttauchgerät (DTG)

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Das Drucklufttauchgerät besteht im wesentlichen aus folgenden Teilen:

  • Druckluftflasche mit Ventil und ggf. mechanischer Reservewarneinrichtung
  • Atemgesteuerte Dosiereinrichtung mit optischer Reservewarneinrichtung
  • Geeignete Tragevorrichtung für das DTG
  • Rettungs- und Tariermittel


Druckluftflasche
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Druckluftflasche 12 Liter mit Doppelventil (INT), Schutznetz und Standfuß

Druckluftflaschen gibt es in unterschiedlichen Ausführungen in Größe, maximal zulässigen Fülldruck und Material. Im Tauchdienst werden Druckluftflaschen mit den Rauminhalten 4, 6, 7, 8, 10, 12 und 15 Liter, als Einzelgerät und in Kombination zu mehreren gleich großen Flaschen verwendet. Druckluftflaschen unterliegen den Bestimmungen der Druckbehälterverordnung. Demnach sind folgende Kennzeichnungen am Hals der Druckluftflaschen zu berücksichtigen:

  • Farbliche Kennzeichnung
  • „Druckluft - TG“ oder „Sauerstoff – TG“
  • maximal zulässiger Fülldruck (i.d.R. 200 oder 300 bar)
  • TÜV – Prüfung (Monat / Jahr)
  • Volumen
  • Leergewicht
  • Hersteller
  • Herstellungsnummer
  • Bauartzulassung
  • Prüfdruck
  • Eigentümer (optional)

Druckluftflaschen aus Stahl werden im Tauchdienst überwiegend benutzt. Aber auch Aluminiumflaschen sind im Gebrauch. Alle Taucherflaschen unterliegen unabhängig ihres Rauminhaltes und Materials einer Prüffrist von zweieinhalb Jahren. Dabei müssen im Wechsel visuelle und Festigkeitsprüfung durchgeführt werden.

 
Doppelventil mit DIN-Anschluß (die INT-Adapter wurden mit Imbusschlüssel herausgeschraubt)

Zu jeder Druckluftflasche gehört ein Ventil, welches der EN 144 entsprechen muß. Diese Ventile haben ein oder zwei 5/8 Zoll DIN-Anschlüsse. Diese Anschlüsse können je nach Bauart des Ventils einzeln oder gleichzeitig geöffnet werden. Werden mehrere Flaschen gleicher Größe zu einem Flaschenpaket kombiniert, so werden sie mit Überströmarmaturen, sogenannten Ventilbrücken, mit einander verbunden. Beim Tauchen in gedeckten Räumen sollte allerdings jede Flasche mit einem extra Lungenautomat versehen werden.

Mechanische Reservewarneinrichtung Optional haben Ventile mechanische Reservewarneinrichtungen. Beim Tauchen ohne Sicht oder wenn der Taucher nicht die Möglichkeit hat, eine optische Reservewarneinrichtung zu beobachten, sind mechanische Warneinrichtungen vorgeschrieben. Mechanische Reservewarneinrichtungen sind so konstruiert, dass sie beim Absinken des Flascheninnendrucks auf einen Wert unter 50 bar die betreffende Flasche verschließen. Der dabei ansteigende Atemwiederstand weist den Taucher darauf hin, dass sein Atemluftvorrat zur Neige geht. Durch das Betätigen einer Zugstange oder Zugseils an der Reserveschaltung wird die zurückgehaltene Atemluft freigegeben und der Taucher kann seinen Tauchgang sicher beenden.

Mechanische Warneinrichtungen werden in den Varianten „automatische Reserveschaltung“ und „Reserveschaltungen mit Excenter“ gefertigt.

Automatische Reserveschaltung können nur betätigt werden, wenn der Flascheninnendruck unter 50 bar abgesunken ist. Bei einem unbeabsichtigtem öffnen der Reserve springt die Schaltung in ihre ursprüngliche Lage zurück, solange der Flaschendruck noch über 50 bar liegt. Ist der Flaschendruck bei 50 bar, beginnt die Reserveschaltung das Ventil zu verschließen. Der Taucher muß das Zugseil für einige Atemzüge gezogen halten, da sich in diesem Grenzbereich in den Atempausen der Druck immer wieder soweit aufbaut, dass die Reserve wieder in ihre Ausgangslage zurückspringt.

Die Reserveschaltung mit Excenter muß nur einmal betätigt werden, um sie zu öffnen. Allerdings besteht die Gefahr, dass bei unbeabsichtigtem öffnen der Reserve der Luftvorrat zu Ende geht, ohne dass es der Taucher bemerkt. Beim Füllen der Flasche muß darauf geachtet werden, dass die Reserveschaltung offen ist, da sonst die Flasche nicht gefüllt wird.


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Lungenautomat (Atemgesteuerter Dosiereinrichtung)
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Der Lungenautomat sperrt den Weg der Druckluft bei geöffnetem Flaschenventil und gewährleistet deren Abgabe unter dem tiefenabhängigen Einatemdruck des Tauchers.

 
Vollständiger Lungenautomat mit Erster Stufe, zwei Zweiten Stufen (Octopussystem), Inflatorschlauch für Tariermittel und Konsole mit UW-Manometer und Tiefenmesser

Der Lungenautomat besteht aus zwei Druckminderern, die über einen Mitteldruckschlauch in Verbindung stehen und den Flaschendruck in zwei Stufen dem Umgebungsdruck anpassen.

Der Druckminderer der ersten Stufe wird mit einem Handrad am Ventil der Flasche angeschlossen. Er mindert den Flaschendruck über ein Membran- oder Kolben-Feder-System auf einen Mitteldruck, der ca. 10 bar (je nach Hersteller und Bauart) über dem Umgebungsdruck liegt. Dieser Druck wird über den Mitteldruckschlauch zum Druckminderer der zweiten Stufe geführt, der ihn über ein Membran-Hebel-System auf atembaren Druck mindert. Am Gehäuse der zweiten Stufe ist ein Mundstück und ein Blasenabweiser angebracht oder es ist in einer Vollmaske oder einem Helm integriert.

Nach dem Öffnen des Flaschenventils gelangt die Luft durch das offene Ventil der ersten Stufe in den Mitteldruckraum und belastet dabei über eine Membrane oder einen Kolben eine Stellfeder, die bei einem Überdruck von ca. 10 bar im Mitteldruckraum nicht mehr in der Lage ist, das Ventil offen zu halten. Strömt die Luft durch den Mitteldruckschlauch zum Ventil der zweiten Stufe ab, so ist die Voraussetzung für das Schließen des Ventils der ersten Stufe nicht mehr gegeben und das Ventil öffnet wieder und gibt die Luft aus der Flasche frei. Bei kolbengesteuerten Druckminderen unterscheidet man je nachdem, ob der Mitteldruck an beiden Seiten des Kolbens oder nur an einer Seite wirkt, kompensierte und unkompensierte erste Stufen. Kompensierte erste Stufen weisen einen höhern Atemkomfort auf. Das Ventil der ersten Stufe ist so konstruiert, dass es gegen den Luftstrom öffnet. Es wird als up-stream-Ventil bezeichnet. Durch die Entspannung des Gases mit der hohen Druckdifferenz kommt es durch den Joule-Tomsen-Effekt zu einer extrem starken Abkühlung in der ersten Stufe. Bei kolbengesteuerten, nicht verkapselten ( membrangeschützten) Lungenautomaten oder bei der Anwesenheit von Wasser im Gehäuse der ersten Stufe kann dies zur Vereisung des Lungenautomaten führen.

Das Ventil der zweiten Stufe wird durch den, bei der Einatmung entstehenden, Unterdruck im Atemraum geöffnet. Der Unterdruck im Atemraum verursacht ein Absenken der Membrane, wodurch über den Hebel in der zweiten Stufe die Kraft der Schließfeder überwunden wird und der anstehende Druck im Mitteldruckschlauch das Ventil öffnet. Der nun einsetzende Luftstrom hält an, bis der Taucher das Einatmen abschließt. Dadurch steigt der Druck im Atemraum bis auf den Umgebungsdruck an und bringt die Membran in Neutralstellung, wodurch das Ventil der zweiten Stufe geschlossen wird. Das Ventil der zweiten Stufe öffnet mit dem Luftstrom und wird deshalb als down-stream-Ventil bezeichnet. Diese Anordnung der Ventile erspart die Verwendung eines Sicherheitsventils im Mitteldruckbereich.

Am Gehäuse der ersten Stufe des Lungenautomaten befinden sich in der Regel ein oder zwei Anschlüsse, die mit dem Hochdruckteil der ersten Stufe in Verbindung stehen. Diese meist mit „HP“ gekennzeichnet Anschlüsse stehen für die optische Reservewarneinrichtung, dem UW-Manometer zur Verfügung.

Optische Reservewarneinrichtung Es gibt mechanische und elektronische UW-Manometer. Während elektronische Manometer den im Hochdruckschlauch anstehenden Druck sensorisch ermitteln, basieren mechanische Manometer auf dem Prinzip der Rohrfeder (Bourdonrohr).

 
Wirkschema eines UW-Manometers mit Rohrfeder-Prinzip

In einem Bourdonrohr wirkt der anstehende Druck auf zwei unterschiedlich große Flächen (Innen- und Außenfläche). Da   gilt, entsteht bei den unterschiedlich großen Flächen an der gebogenen Rohrfeder eine Kraftdifferenz zwischen Außen- und Innenseite des Rohres, wodurch es sich in Richtung der größeren Kraft (nach außen) verbiegt. Diese Bewegung wird über eine Zeigermechanik auf eine Skala übertragen und kann vom Taucher abgelesen werden.

Die Skala des UW-Manometers muß 20 % mehr anzeigen können, als der für das Manometer zulässige Arbeitsdruck ist. Der Reservebereich muß sich deutlich von der restlichen Skala abheben, so dass der Taucher auf einen Blick erkennen kann, wie sich der Atemgasvorrat der Reserve annähert.

Elektronische UW-Manometer messen den Flaschendruck sensorisch. Der Sensor befindet sich entweder als Funksensor an der ersten Stufe des Lungenautomaten oder der Druck wird ebenfalls über einen Schlauch zum elektronischen Manometer geführt. Elektronische UW-Manometer zeigen den aktuellen Flaschendruck i.d.R. digital an, warnen zusätzlich zur blinkenden Anzeige auch noch über einen Piepton, der aber bei hoher Aktivität in und auf dem Wasser während eines Einsatzes leicht überhört werden kann. Der gravierendste Nachteil elektronischer Reservewarneinrichtungen ist ihre Abhängigkeit von einer Energiequelle. Der größte Vorteil dieser Geräte liegt (je nach Ausführung) darin, die restliche Aufenthaltsdauer des Tauchers überschlägig berechnen zu können.

Am Anschluß muß das UW-Manometer eine Drossel aufweisen, die bei einem Defekt des Schlauches oder des Manometers die abströmende Luft auf 40 l / min begrenzt.


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Tragevorrichtungen
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Um das Drucklufttauchgerät sicher am Taucher zu befestigen ist eine Tragevorrichtung notwendig. Diese nimmt die Druckluftflasche mit Hilfe einer Trageschale und Spannringen auf und wird mit Schultergurten und einem Bauchgurt am Taucher befestigt. Abhängig von den Einsatzbedingungen und der Gerätekonfiguration kann es sinnvoll sein, auch einen Schrittgurt zu verwenden.

Rettungs- und Tariermittel
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Jacket

Um den Taucher beim Schwimmen unter Wasser im hydrostatischen Gleichgewicht zu halten, bei einem Notfall an die Wasseroberfläche zu bringen oder an der Wasseroberfläche als Schwimmhilfe zu dienen werden Rettungs- und Tariermittel verwendet und vorgeschrieben. Folgende Ausrüstungsgegenstände können zu diesem Zweck eingesetzt werden:

  • Rettungsweste
  • Jacket
  • Trockentauchanzug aus Neopren

Rettungsweste Die Rettungsweste wird vom Taucher um den Hals getragen. Die Befestigung erfolgt mit einem Bauchgurt und einem Schrittgurt sicher am Taucher. Sie kann nur in Verbindung mit einer extra Tragevorrichtung für die Taucherflasche verwendet werden. Als einziges Mittel ist die Rettungsweste in der Lage einen bewußtlosen Taucher jederzeit ertrinkungssicher mit dem Kopf über Wasser zu halten. Die Rettungsweste kann auch ohne Tauchgerät als Schwimmhilfe verwendet werden.

 
Vollständiges Drucklufttauchgerät mit Druckluftbehälter, Lungenautomat (hier Octopussystem), optischer Reservewarneinrichtung und Jacket (Kombination aus Rettungs- und Tariermittel und Tragevorrichtung)

Jacket Jackets sind eine moderne Kombination aus Tragevorrichtung und Rettungs- und Tariermittel. Mit ihnen ist es möglich das DTG vollständig vorzubereiten, bevor es der Taucher für den Einsatz anlegt. Der wesentliche Nachteil dieses Ausrüstungsteils liegt darin, dass es den Taucher nicht sicher mit dem Gesicht über Wasser hält, wenn er nicht mehr selber schwimmen kann. Dies ist konstruktionsbedingt, da sich bei den Jackets die Luftkammern vor allem seitlich befinden. Dieser Umstand bedingt auch, dass bei überbleiten Tauchern die Atmung eingeschränkt wird, was zur schnellen Ermüdung der Atemmuskulatur führt. Durch diese Ermüdung wird die Atmung flacher und es kommt zum Essoufflement.

Mindestanforderungen An Rettungswesten und Jackets werden Mindestanforderungen gestellt.

Damit ein Taucher zum Schwimmen an der Wasseroberfläche einen ausreichenden Auftrieb erfährt ist ein Mindestvolumen erforderlich. Das wirksame Auftriebsvolumen muß mindestens 15 Liter betragen. Wegen den starken Belastungen, denen Rettungs- und Tariermittel ausgesetzt sind, muß das Material eine hohe Beständigkeit gegenüber biologischen, chemischen und Strahlungseinflüssen aufweisen. Signalfarbe erleichtert das auffinden abgetriebener Taucher. Um den Taucher ins hydrostatische Gleichgewicht zu bringen oder an der Wasseroberfläche zu halten sind Möglichkeit vorgesehen, um Volumen aufzufüllen oder verringern. Über den Inflator läßt sich Luft aus der Druckluftflasche kontrolliert einfüllen und ablassen. Der Inflator ist auch als Mundaufblasvorrichtung ausgelegt. Einige Rettungs- und Tariermittel verfügen über extra Druckbehälter, sogenannte Westenflaschen. Damit ist es möglich in Abhängigkeit von Flaschengröße und Fülldruck ein gewisses Volumen aufzufüllen. Falls es dem Taucher nicht gelingt den Aufstieg zu kontrollieren, muß er einen Schnellstopp durchführen können. Dazu ist ein Schnellablaß notwendig. Der Schnellablaß ist auch als Überdruckventil ausgelegt, um einen Defekt des Rettungs- und Tariermittels durch einen zu hohen Innendruck zu verhindern. Die Bebänderung soll für einen festen, sicheren Sitz sorgen. Bei Jackets ist es wichtig, dass die Schultergurte mit Schnellverschlüssen versehen sind. Schnellverschlüsse erlauben ein problemloses Trennen des Tauchers vom Gerät, was in Notsituationen von entscheidender Bedeutung sein kann.

Werden Rettungswesten in Verbindung mit Tragevorrichtungen verwendet, ist der Gewichtsgurt über sämtlicher Bebänderung anzulegen, um einen sicheren Abwurf zu gewährleisten.

Rettungs- und Tariermittel dienen nicht als Hebemittel für zusätzliche Ausrüstungsgegenstände (z.B. Lampen). Ein negativer Auftrieb durch zusätzliche Ausrüstungsgegenstände sollte immer durch eine Reduzierung des Gewichts am Gewichtsgurt ausgeglichen werden. Für schwere Werkzeuge und Materialien (z.B. Stahltrossen), die über längere Strecken vom Taucher unter Wasser transportiert werden müssen, sollten extra Auftriebsmittel verwendet werden, da ein unnötiges Füllen des Auftriebsmittels nicht nur die Bewegungsfreiheit, sondern gerade bei Jackets, auch die Atmung einschränkt und so zur  -Vergiftung (Essouflement) führen kann.


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Kälteschutzbekleidung

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Zur Kälteschutzbekleidung gehören Taucheranzüge verschiedenster Ausführung und die Unterzeihkleidung für Tauchertrockenanzüge. Mit der Bezeichnung Kälteschutzbekleidung wird auf die wichtigste Aufgabe dieser Ausrüstungsteile hingewiesen, die allerdings noch andere funktionelle Anforderungen erfüllen müssen.

Taucheranzüge werden nach der Art des Funktionsprinzips des Kälteschutzes, den sie bieten, unterschieden.

Taucheranzüge werden im Bergungsdienst vor allem als Tauchertrockenanzug mit Konstantvolumen getaucht. In der Industrie und im Offshore-Tauchen finden auch Anzüge mit Wasserheizung ihre Anwendung, die dem Taucher einen extrem langen Aufenthalt ermöglichen. Helmtaucheranzüge mit Kupferhelm gehören eher der Historie an. Tauchernaßanzüge sind im Bereich der Schwimmtaucheranzüge angesiedelt.

Taucheranzüge schützen den Taucher nicht nur vor Kälte, sondern auch vor mechanischen, chemischen und biologischen Einflüssen.


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Tauchernaßanzüge

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Der Tauchernaßanzug ist preiswerteste Variante des Kälteschutzes. Er besteht aus aufgeschäumtem Gummi mit abgeschlossenen, gasgefüllten Poren, der als Neopren bezeichnet wird. Zur Erhöhung der Festigkeit des 4 mm bis 7 mm dicken Materials ist die Oberfläche innen und außen mit einem Kunstfasergewebe kaschiert. Die Kaschierung erleichtert das An- und Ausziehen des Anzugs und ermöglicht die Verwendung von Signalfarben.

Unter der Voraussetzung, dass der Naßanzug dem Taucher genau paßt, wird auf der Körperoberfläche ein dünner Wasserfilm gehalten, der sich durch die Körpertemperatur schnell erwärmt. Die gasgefüllten Poren verhindern je nach Materialstärke und Tauchtiefe (Gesetz von Boyle-Mariotte: Verringerung des Gasvolumens bei zunehmenden Druck) in mehr oder weniger großem Maße die Abkühlung dieser Wasserschicht.

Durch erhöhte Aktivität des Tauchers findet eine Pumpwirkung statt, die je nach Paßform des Naßanzugs zu einem Austausch des warmen Wassers und damit zu einer schnelleren Auskühlung führt. Dicht abschließende Manschetten an Armen, Beinen und am Halsansatz des Anzuges, sowie der Einsatz von gasdichten Reißverschlüssen verringert diesen Wasseraustausch im Anzug um ein Wesentliches. Tauchernaßanzüge in solchen Ausführungen werden auch als Halbtrockenanzüge bezeichnet.

Tauchernaßanzüge gibt es in verschiedensten Ausführungen. Die einfachste Variante ist eine Kombination aus einer Hose mit Trägern, die bis unter die Achseln reicht (sogenannter Long-John) mit einer Jacke mit angesetzter Kopfhaube. Die Hose des Anzuges reicht bis unter die Achseln des Trägers, wodurch dessen Körperstamm durch die doppelte Isolierschicht geschützt wird.

Die Ausführung des Tauchernaßanzuges als Overall mit angesetzter Kopfhaube in Kombination mit einer Weste läßt sich nicht nur leichter Handhaben, sondern ermöglicht im Gegensatz zur einfachen Hose-Jacke-Variante, das Weglassen der Weste bei warmen Wasser und so eine noch höhere Bewegungsfreiheit des Tauchers.

Ergänzt werden Tauchernaßanzüge durch Handschuhe und Taucherstiefel aus Neopren. Je nach Aufgabe kann man zwischen Dreifinger- und Fünffingerhandschuhen wählen, wobei Dreifingerhandschuhe besser vor Auskühlung schützen, Fünffingerhandschuhe hingegen das Arbeiten erleichtern.

Tauchernaßanzüge gewährleisten im Vergleich zu Tauchertrockenanzügen die beste Beweglichkeit des Tauchers. Der Schutz vor Auskühlung ist dagegen nur befriedigend. Niedrige Wassertemperaturen können eine Tauchzeitbegrenzung erfordern.


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Tauchertrockenanzug

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Der Tauchertrockenanzug isoliert den Körper des Tauchers nicht nur vor der Kälte, sondern schließt ihn hermetisch vom Wasser ab. Er ermöglicht es, den äußeren Bedingungen angepaßt, Dienstbekleidung oder spezielle Unterzieher zur Kälteisolierung zu verwenden. Kopf und Hände des Tauchers sind in der Regel frei, so dass Tauchertrockenanzüge durch Kopfhauben und Handschuhe aus Neopren ergänzt werden. Bei Einsatz von Trockenhandschuhen und Vollmasken oder Helmen ist der Taucher vollkommen hermetisch abgeschlossen, wodurch Tauchgänge in kontaminierten Gewässern möglich sind.

Bei Tauchertrockenanzügen unterscheidet man Anzüge aus gummierten Gewebe (Membran) und Anzüge aus Zellkautschuk (Neopren). Nachteilig wirkt sich, gerade bei Membrananzügen die Volumenverminderung im Anzugsinneren mit zunehmender Tauchtiefe aus. Sie schränkt bei anfänglich sehr guter Bewegungsfreiheit des Tauchers diese zunehmend ein und verursacht in der Nähe von Anzugsfalten Barotraumen der Haut. Der Volumenverlust kann zwar durch das Einströmen von Luft über ein Ventil am Anzug ausgeglichen werden, dabei verteilt sich die Luft aber nicht gleichmäßig im Anzug, sondern bildet im oberen Teil eine Blase.

Neopren bildet keine Falten, so dass die Gefahr von Barotraumen der Haut in Trockenanzügen aus diesem Material nicht gegeben ist. Ein weiterer Vorteil dieser Anzüge ist auch ihr Eigenauftrieb, so dass bei ihrer Verwendung unter bestimmten Voraussetzungen kein zusätzliches Auftriebsmittel (Rettungs- und Tariermittel) notwendig ist.


Anzugart
Eigenschaften Membran Neopren
Anschaffungspreis + -
Reinigung + -
Reparaturen + -
Eigenauftrieb - +
Isolation - +
Bewegungsfreiheit + -
Eigengewicht + -
Robustheit + -
Faltenbildung - +

Vergleich Membran- und Neoprenanzüge

Besondere Bedeutung kommt bei Tauchertrockenanzügen dem Reißverschluß zu. Mit dessen Hilfe wird das Eindringen von Wasser verhindert und ein konstantes Luftvolumen im Anzug gehalten. Ein Defekt des Reißverschlusses stellt den Verlust aller positiven Eigenschaften des Trockenanzuges dar, so dass unbedingt darauf geachtet werden muß, dass Knickstellen vermieden werden. Knickstellen treten auf, wenn der Reißverschluß für das Einsteigen des Tauchers zu klein gewählt ist, an Körperknickstellen (z.B. am Bauch) und bei der Verwendung von harten und scharfkantigen Ausrüstungsgegenständen (z.B. Gewichtsgurt), die über den Reißverschluß geführt werden. Für ein geringes Knick- und Verschmutzungsrisiko ist die Führung des Reißverschlusses quer über den Rücken optimal.

Bilder Reisverschlußführung

Um eine gute Gängigkeit des Reißverschlusses zu erreichen, sollte dieser vor jedem Tauchgang mit einem speziellem Pflegewachs behandelt werden. Auf gar keinen Fall darf Fett oder Silikon dafür verwendet werden, da diese Mittel Schmutz anziehen und damit den Reißverschluß undicht werden lassen.


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Unterziehbekleidung für Tauchertrockenanzüge

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Die Qualität der Unterziehbekleidung ist gerade bei Membrananzügen für die Wärmeisolation sehr wichtig. Hierbei sollte bereits das Grundmaterial des Unterziehers gute Isolationseigenschaften haben. Geringes Volumen, bei guter Isolation ist Voraussetzung für eine hohe Bewegungsfreiheit des Tauchers bei geringem Einsatz von Bleigewichten. Material aus künstlichen Hohlfasern ist besonders geeignet, da es im Gegensatz zu Wolle nicht fusselt und dadurch das Auslaßventil des Anzugs nicht beeinträchtigt wird.


Unterziehmaterial
Eigenschaften Wolle Künstliche Hohlfaser
Anschaffungspreis + -
gute Wärmeisolation des Grundmaterials + +
geringes Volumen bei guter Isolation (wenig Blei) - +
wenig Isolationsverlust bei defektem Anzug - +
geringe Volumenänderung unter Druck - +
geringe Wasseraufnahme - +
Winddicht und regenabweisend - +
feuchtigkeitsdiffundierend (trockene Haut) + +
nicht fusselnd (Schutz des Auslaßventils) - +
waschbar und schnell trocknend - +

Vergleich Taucherunterziehbekleidung aus Wolle und künstlicher Hohlfaser

Eine Kombination der Taucherunterziehbekleidung mit Unterwäsche aus Plypropylen (Ski-Unterwäsche) hat sich als günstig erwiesen, da die Unterwäsche die Feuchtigkeit, die gerade beim Ankleiden des Tauchers entsteht, sofort vom Körper wegtransportiert und damit der Auskühlung entgegenwirkt.


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Gewichtssysteme

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Im Tauchdienst haben sich heute verschiedene Systeme für das Beschweren des Tauchers durchgesetzt. Angefangen vom einfachen Gewichtsgurt über im Rettungs- und Tariermittel integrierte bis hin zu geschirrartigen Konstruktionen.

Zusätzliches Gewicht soll Schwimmtauchern helfen, den anfänglich hohen Auftrieb des Tauchanzuges auszugleichen. Es darf nur so viel sein, dass sich der Taucher im ungünstigsten Falle (volles Gerät, zusätzliche Ausrüstung, defektes Auftriebsmittel, defekter Lungenautomat) noch über Wasser halten kann. Es ist deshalb für den Schwimmtaucher unerläßlich, das Gewicht an die jeweiligen Gegebenheiten anzupassen (siehe auch „Richtiges Austarieren“). Schwimmtaucher sind immer bestrebt, das Zusatzgewicht so zu platzieren, dass sich in waagerechter Lage der Schwerpunkt möglichst tief befindet. Dadurch wird eine stabile Schwimmlage erreicht.

Für Arbeiten im Bergungstauchereinsatz, bei denen der Taucher keine ständigen Positionswechsel (wie z.B. bei Suchaufgaben) durchführen muß, sondern einen begrenzten Bewegungsspielraum hat, kann der Gewichtsgurt so gewählt werden, dass der Taucher eine hohe Standfestigkeit erhält.

Das Gewichtssystem muß aus Material bestehen, welches chemischen und biologischen Belastungen stand hält und auch bei großer Kälte noch beweglich ist und nicht bricht. Der Verschluß zum Abwerfen des Gewichtes muß mit einer Hand bedient werden können. Selbiges gilt auch für Bleitaschen, die in Jackets oder Tragegeschirren integriert sind. Der Gewichtsgurt muß grundsätzlich immer über dem Gurtzeug des Tauchgerätes und unterhalb der Signalleine getragen werden. Nur so ist ein schnelles Abwerfen in Havariesituationen möglich.


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Führungs-, Sicherheits- und Orientierungsmittel

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Die Führungs-, Sicherheits- und Orientierungsmittel gewährleisten oder erleichtern die Führung der Taucher, dienen der Sicherheit und ermöglichen auch bei ungünstigen Sichtbedingungen eine ausreichende Orientierung unter Wasser. Zu den Führungs-, Sicherheits- und Orientierungsmitteln gehören folgende Ausrüstungsgegenstände:

  • Signal- und Verbindungsleinen
  • Unterwassersprechgeräte
  • Grundtaue
  • Tauchermesser
  • Taucheruhren
  • Tiefenmesser
  • Dekompressionsrechner (Tauchcomputer)
  • Taucherkompasse
  • Taucherrettungsgeschirre


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Signalleinen

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Signalleinen sind Leinen, die der Führung und der Sicherung des Tauchers dienen und eine Verbindung zwischen Signalmann und Taucher zur Signalgebung gewährleisten. Signalleinen sind geflochten, haben einen Durchmesser von 10 bis 14 mm und eine Zugfestigkeit von nicht weniger als 2000 N. Sie sind schwimmfähig und gut erkennbar eingefärbt (z.B. zink-gelb oder orange-rot). Ihre Länge darf 50 m nicht überschreiten. Mehrere Leinen dürfen nicht miteinander gekoppelt werden.

Die Signalleine muß so angelegt werden, dass eine zur Rettung ausreichende Zugkraft sicher übertragen werden kann und die Leine sich nicht zuzieht. Dies wird z.B. durch einen Palstek oder durch Haltegurtsysteme (Rettungsgeschirre) erreicht.

Signalleine dürfen nicht am Gewichtssystem oder am Tauchgerät befestigt werden, da diese im Gefahrfall nicht mehr abgeworfen werden können.

Neben dem Einzeltaucher dürfen auch zwei oder max. drei Taucher gleichzeitig an einer Signalleine geführt werden. Bei mehreren Tauchern sind diese untereinander mit Verbindungsleinen zu verbinden. Bei einem Tauchtrupp mit drei Tauchern muß der mittlere Taucher die Signalleine führen. Beim Tauchen unter Eis muß jeder Taucher über eine Signalleine mit einem Signalmann verbunden sein.


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Handleinen

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Handleinen dienen der Verbindung zwischen zwei Tauchern. Sie werden auch als Buddy-Leine bezeichnet.

Werden mehrere – maximal bis zu 3 – Taucher gleichzeitig als Tauchtrupp eingesetzt (z.B. bei Suchsystemen), kann auf die Signalleine für jeden Taucher verzichtet werden, wenn ein Taucher über die Signalleine mit dem Signalmann und mit den weiteren Tauchern über je eine Handleine verbunden ist. Bei 3 Taucher, führt der mittlere Taucher die Signalleine.

Handleinen sind schwimmfähig, haben einen Durchmesser von mindestens 6 mm und eine Seil-Höchstzugkraft von nicht weniger als 1000 N. Ihre Nutzlänge darf 1,5 m nicht überschreiten. Handschlaufen an den Seilenden sind zulässig. Auf keinen Fall ist eine Befestigung am Gewichtssystem oder dem Tauchgerät gestattet.


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Laufleinen

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Laufleinen sind Leinen, die der Orientierung des Tauchers dienen und die hauptsächlich zur Durchführung von Sucharbeiten verwendet werden. Laufleinen haben einen Durchmesser von mindestens 8 mm und eine Seil-Höchstzugkraft von nicht weniger als 2000 N . Ihre Länge darf 40 m nicht überschreiten.


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Grundtaue

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Grundtaue sind Leinen, die der Orientierung des Tauchers zwischen Oberfläche und Arbeitsplatz unter Wasser dienen. Sie haben einen Durchmesser von 24 bis 28 mm und sollten eine Mindestzugfähigkeit von 2000 N aufweisen.

Bietet sich keine Möglichkeit das Grundtau direkt am Arbeitsplatz des Tauchers zu befestigen, so sollte es mit einem mindestens 20 kg schweren Grundgewicht versehen sein.


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Taucherrettungsgeschirre

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Statt der Sicherung des Tauchers durch die Signalleine mit Palstek können auch Haltegurtsysteme (Rettungsgeschirre) verwendet werden, die direkt über dem Tauchanzug getragen werden und bei denen ein Schraubkarabiner als Verbindung Gurt/Leine dient.


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Unterwassersprechgeräte

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Das geeignetste Mittel zur Führung von Tauchern während eines Tauchereinsatzes sind Unterwassersprechgeräte. Bei Bestehen einer Sprecheinrichtung zum Taucher kann auf die Leinenzugzeichen verzichtet werden. Ihre Anwendung stellt einige Anforderungen an die Taucherausrüstung. Die wichtigste davon ist, dass die Ausrüstung es ermöglichen muß, frei, d.h. ohne Mundstück zu atmen und zu artikulieren. Dies wird durch den Einsatz von Vollmasken und Helmen erreicht. Für Tauchgeräte, die durch ihre Wirkungsweise als abhängig von der Wasseroberfläche klassifiziert werden, eignet sich wegen der großen Stabilität der Verbindungen am besten Tauchertelefone mit Telefonkabel. Telefonleinen sind Signalleinen, in die Telefonkabel zugentlastet eingeflochten sind. Telefonleinen brauchen nicht schwimmfähig zu sein. Für autonome Taucher kann diese Verbindungsart auch genutzt werden, zumal über Kabel auch direkte Videoübertragungen möglich sind. Sinnvoll sind für autonome Taucher aber vor allem drahtunabhängige Unterwassersprechgeräte. Hierbei erfolgt die Übertragung im Wasser innerhalb des Ultraschallfrequenzbereiches. Bei drahtlosen Sprecheinrichtungen ist eine gesonderte Signalleine weiterhin erforderlich.

In Gewässern mit besonderen Gefahren und Erschwernissen sollte nur mit einer betriebsbereiten Sprecheinrichtung getaucht werden. Solche Einsatzbedingungen können z.B. sein:

  • Gezeiten
  • Strömung
  • Schiffsverkehr
  • Wassertemperatur
  • Gesundheitsgefährdung durch das Gewässer
  • Witterung

Besondere Gefahren und Erschwernisse stellen z.B. dar:

  • starke Strömung (Strömung von mehr als 1,5 m/s)
  • Einsätze in oder unter Wracks oder Bauwerken
  • Ansaugöffnungen von Saugrohrleitungen
  • Unterspülungen
  • einsturz gefährdete Wände


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Tauchermesser

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Tauchermesser sind Rettungsmittel und können außerdem als leichte Werkzeuge verwendet werden. Sie dienen zum Schneiden, Sägen, Hebeln oder Schlagen. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, muß die Klinge aus rostfreiem Stahl sowohl eine Schneide als auch eine Säge haben. Mit der Säge kann auch dickeres Tauwerk einfach durchtrennt werden. Die Klinge muß, damit sie nicht abbrechen kann, in gleicher Dicke in den Griff übergehen und sollte am Ende des Griffs eine Schlagplatte aufweisen.

Die Messerscheide muß das Tauchermesser sicher vor Verlust schützen und von ihrer Bauart her verhindern, dass der Taucher sich selbst verletzt oder Ausrüstungsteile beschädigt wenn er das Messer entnimmt oder zurück steckt.

Tauchermesser sind verlustsicher und so an der Ausrüstung zu befestigen, dass sie für den Taucher in jeder Lage und schnell erreichbar sind. Tauchermesser dürfen nicht am Gewichtssystem befestigt werden.


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Taucheruhren

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Taucheruhren sind für die Kontrolle und Einhaltung der vorgegebenen bzw. geplanten Tauchzeiten, der Aufstiegsgeschwindigkeiten und der Dekompressionszeiten erforderlich. Sie müssen den gültigen DIN bzw. EN (z.B. DIN 8306 „Taucheruhren“) entsprechen.

Mindestanforderungen:

  • Druckfestigkeit 200 m
  • Rastender Tauchzeitring, nur gegen den Uhrzeigersinn verstellbar (analoge Uhren)
  • Kratzfestes Glas
  • Gute Ablesbarkeit
  • Leuchtziffernblatt (analoge Uhren)
  • Beleuchtung (digitale Uhren)
  • Verstellbares oder elastisches (auch bei niedrigen Temperaturen) Armband

Der Tauchzeitring an analogen Taucheruhren muß rastend sein, damit ein versehentliches Verstellen erschwert ist. Kommt es doch dazu, dass der Ring versehentlich verstellt wird, so darf sich dieser nur gegen den Uhrzeigersinn verstellen lassen, um die Tauchzeit nicht ungewollt zu verlängern und damit die Dekompressionsvorschrift zu verfälschen.


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Tiefenmesser

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Tiefenmesser werden für die Kontrolle und Einhaltung der Tauchtiefen, der Aufstiegsgeschwindigkeiten und der Dekompressionstiefen benötigt. Es gibt sie in mechanischer und elektronischer Ausführung.

Mechanische Tiefenmesser arbeiten i.d.R. nach dem Prinzip der Rohrfeder (Bourdonrohr) oder als Membrantiefenmesser. Bei den Rohrfedermessern wirkt der Umgebungsdruck, wie bei mechanischen UW-Manometern, über das ölgefüllte Gehäuse auf die unterschiedlich großen Innen- und Außenfläche der gebogenen Rohrfeder. Hier wirkt der Druck von außen auf das Rohr, welches an einer Seite fest gelagert ist und am „freien“ Ende die Bewegung über eine Mechanik auf einen Zeiger überträgt.

Membrantiefenmesser haben ein luftgefülltes Gehäuse, die dem der Druck auf eine bewegliche Membran wirkt, deren Durchbiegung wiederum über eine Mechanik auf einen Zeiger übertragen wird. Die Forderung an die mechanischen Tiefenmesser bezieht sich vor allem auf die gute Ablesbarkeit im Bereich der Dekompressionsstufen, aber auch in größeren Tiefen soll ihre Skala noch genügend gespreizt sein. Die maximal erreichte Tiefe muß gespeichert werden. Dies erfolgt mit einem Schleppzeiger, der an der maximalen Tiefe stehen bleibt und vor einem Tauchgang auf die Null-Marke zurückgestellt werden muß.

Elektronische Tiefenmesser ermitteln über einen Drucksensor die Tiefe an Hand des entsprechenden Umgebungsdrucks. Sie zeigen die aktuelle und maximale Tiefe digital an und sind in der Regel mit einer Uhr kombiniert.


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Dekompressionsrechner (Tauchcomputer)

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Dekompressionsrechner oder auch Tauchcomputer sind eine Einheit aus Taucheruhr, Tiefenmesser und Dekompressionstabelle. Aus den aufgenommenen Werten Zeit und Tiefe errechnet der Tauchcomputer, abhängig vom Modell, für verschieden schnelle Gewebe deren Aufsättigung mit Stickstoff. Mit Hilfe hinterlegter Dekompressionstabellen ermittelt er die entsprechenden Austauchvorschriften in Abhängigkeit vom durchgeführten Tauchgang.

Einige Modelle beziehen nicht nur Zeit und Tiefe in ihre Berechnungen ein sonder berücksichtigen auch Wassertemperatur, Luftdruck, Druck (-veränderung) im DTG und die Temperatur des Atemgases. Logbuchfunktion und Tauchgangsplaner sowie die Möglichkeit, die gespeicherten Tauchgangsdaten auf einen PC zu überspielen und dauerhaft zu speichern, ergänzen das Funktionsspektrum der Tauchcomputer.

Tauchcomputer können zusätzlich zu Taucheruhr, Tiefenmesser und Tabellen verwendet werden, jedoch haben grundsätzlich Tabellen Vorrang. Warnungen der Geräte sind zu berücksichtigen.


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Taucherkompasse

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Taucherkompasse sind unentbehrliche Hilfsmittel für die Richtungsorientierung autonomer Taucher. Der Forderung nach Funktionstüchtigkeit unter teilweise recht hohen Außendruck kommen Taucherkompasse durch deine Füllung mit Öl nach.

Diese Ölfüllung verhindert nicht nur, dass der Kompaß zusammengedrückt wird, sie kompensiert auch die Bewegung der Kompaßrose und erleichtert so die Ablesbarkeit. Die Lagerung der mit 360° eingeteilten Kompaßrose sollte möglichst so ausgeführt sein, dass sie ein verkantungsfreies Arbeiten ermöglicht. Dieser Forderung kommen Kugelkompasse am besten nach, die aber wegen ihrer Größe für den Tauchdienst nicht geeignet sind.

Von der Bauform her kommen im Tauchdienst vor allem Peilkompasse zum Einsatz. Peilkompasse haben die Möglichkeit an einer um 180° versetzten Skala, die seitlich ablesbar ist, ein Ziel genau anzupeilen und darauf zu zuschwimmen oder nur nach dem Kompaß zu tauchen, in dem er mit gestreckten Armen in Schwimmrichtung gehalten und ständig abgelesen wird.

Für die Verwendung bei Dunkelheit muß die Kompaßrose nachleuchtend sein. Ein rastender Stellring ermöglicht auch bei umfangreicheren Kursen oder bei nur sporadischem Einsatz des Kompasses ein sicheres Marken der Peilung.

In der Nähe des Kompasses dürfen keine magnetischen, magnetisierbaren oder stromführende Ausrüstungsteile verwendet werden, da hierdurch der Kompaß abgelenkt wird.


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Atemluftkompressor

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Atemluftkompressoren dienen der Erzeugen hochkomprimierter öl- und geruchsfreier Atemluft entsprechend der DIN EN 12 021 „Druckluft für Atemschutzgeräte“. Es gibt sie in stationärer und transportabler Ausführung.

Stationäre Anlagen sind in der Regel mit elektrischen Antrieb (Drehstrom) ausgestattet und weißen eine hohe Luftlieferleistung auf, wohingegen transportable Geräte, aufgrund ihrer Bauart, geringere Luftlieferleistungen haben. Dafür können transportable Geräte aber auch mit Lichtstrom und netzunabhängig mit Benzin- oder Dieselaggregaten betrieben werden.

Die Anlagen bestehen aus der Antriebs-, Verdichter- und Filtereinheit, Die Baugruppen befinden sich auf einer Grundplatte, die durch Schwingungsdämpfer elastisch an einem Rohrrahmen befestigt sind. Die Kühlung der Verdichteranlage wird über ein Kühlerrad sichergestellt, welches Frischluft über die Verdichtereinheit führt. Die Zwischenkühlung der komprimierten Luft erfolgt nach jeder Kompressionsstufe.

Die Kompressoren verdichten die angesaugte Umgebungsluft in drei (die meisten transportablen Geräte) oder vier Stufen. Über einen Ansaugfilter gelangt die Luft in den Zylinder der ersten Stufe. Nach der Kompression erfolgt die Rückkühlung und anschließend die weitere Verdichtung in der zweiten Stufe. Danach wird die Luft erneut gekühlt und ggf. zwischengefiltert, hier verliert die Luft den größten Teil ihres Kondensats und ölige Verunreinigungen. In der dritten Stufe erhält die Luft den Enddruck, wird noch einmal gefiltert, um die restlichen Verschmutzungen und schädliche Kohlenwasserstoffe zu entfernen, und noch einmal gekühlt. Daraufhin wird die Luft nachgetrocknet und gelangt über eine Füllarmatur in die Druckluftbehälter. Bei vierstufigen Kompressoren ist ein weiterer Zylinder und eine dazugehörige Kühlung zwischengeschaltet. Jede Stufe ist mit einem Sicherheitsventil ausgestattet. Rückschlagventile verhindern den Rückstrom der komprimierten Luft in vorgeschaltete Baugruppen.

Die Ausstattung der Anlagen mit zwei Füllarmaturen ist zweckmäßig, um ein rationales wechselseitiges Füllen zu ermöglichen. Stationäre Anlagen können mit einem Zwischenpuffer versehen werden.

Bei Beschaffung von Atemluftkompressoren ist darauf zu achten, dass für diese eine Bauartzulassung vorliegt. Ansonsten müssen sie vor der Inbetriebnahme einer Prüfung durch einen Sachverständigen (z.B. TÜV) zugeführt werden.

Die vom Kompressor gelieferte Atemluft ist mindestens jährlich auf Reinheit prüfen zu lassen und die Filter sind nach Maßgabe der Betriebsanleitung des Herstellers auszuwechseln. Bewegliche Leitungen (Schläuche und Gelenkrohre) sind nach Erfordernis, mindestens jedoch in Abständen von sechs Monaten von einem Sachkundigen prüfen zu lassen. Die Ergebnisse sämtlicher Prüfungen sind schriftlich festzuhalten.


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Taucherhilfsgeräte

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Taucherhilfsgeräte werden entsprechend den Bedingungen einzelner Tauchgänge eingesetzt und ermöglichen bzw. erleichtern die Erfüllung spezifischer Taucheraufgaben oder dienen der Erhöhung der Sicherheit des Tauchers unter den gegebenen Verhältnissen. Für Taucher in Hilfeleistungsunternehmen kommen folgende Taucherhilfsgeräte in Betracht:

  • Taucherleiter;
  • Unterkielleine;
  • Unterwasser-Beleuchtungsmittel;
  • Unterwasser-Ortungsgeräte;
  • Tauchergrundrolle;
  • Taucherschutzschild;
  • Werkzeuge für Unterwasserarbeiten;
  • Unterwasser-Videogerät;
  • Unterwasser-Brennschneidgerät.


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Taucherleiter

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Eine Taucherleiter dient dem Ein- und Ausstieg von Tauchern ins bzw. aus dem Wasser, sofern nicht vom flachen Ufer aus getaucht wird. Vor allem beim Tauchen von Booten oder schwimmenden Geräten ist der Einsatz einer Taucherleiter zweckmäßig.

Die Taucherleiter muß aus Metall gefertigt sein. Sie sollte mindestens 1,8 Meter in das Wasser ragen, 20 cm Sprossenabstand haben und eine Breite von ca. 50 cm aufweisen.


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Unterkielleine

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Die Unterkielleine dient der Orientierung an Schiffsböden und sichert gleichzeitig den Helmtaucher vor einen Absturz bei Taucherarbeiten. Für Unterkielleinen ist Tauwerk von 2 cm bis 3 cm Durchmesser mit einer Mindestzugfestigkeit von 2000 N zu verwenden.


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Unterwasser-Beleuchtungsmittel

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Unterwasser-Beleuchtungsmittel dienen der Ausleuchtung des Unterwasser-Arbeitsplatzes oder zur Orientierung während des Tauchens bei Nacht oder in gedeckten Räumen. Die Benutzung von Unterwasser-Beleuchtungsmitteln in verschmutzten Gewässern führt lediglich in begrenztem Umfang zu einer diffusen Helligkeit, ohne die Sichtweite wesentlich zu verändern.

Als Unterwasserbeleuchtungsmittel werden Scheinwerfer mit Stromversorgung von der Wasseroberfläche aus oder Handlampen verwendet.


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Unterwasser-Ortungsgeräte

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Unterwasser-Ortungsgeräte für Taucher sind auf Ultraschallbasis arbeitende Sende-Empfänger-Geräte mit optischer oder akustischer Anzeige. Abgegebene Sendeimpulse werden beim Auftreffen auf Hindernisse reflektiert, vom Gerät wieder empfangen und für den Taucher sichtbar oder hörbar gemacht.

Geräte, die die Entfernung zum Objekt in Metern anzeigen, können von der Wasseroberfläche aus auch zum Loten der Tiefe verwendet werden. Dabei ist unbedingt auf eine senkrechte Verwendung zu achten.


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Tauchergrundrolle und Taucherschutzschild

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Mit einer Tauchergrundrolle können die Signal- oder Telefonleine und vor allem der Luftzuführungsschlauch auf dem Gewässergrund beim Tauchen in starker Strömung umgelenkt werden. Ihre Aufgabe ist es, eine strömungsbedingtes ungewolltes Auftreiben des Tauchers zur Wasseroberfläche zu verhindern.

Das Taucherschutzschild dient dem Schutz des Tauchers vor der Strömung und Treibgut in strömenden Gewässern.


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Werkzeuge für Unterwasserarbeiten

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Zu den Taucherhilfsgeräten werden auch alle für Unterwasserarbeiten geeigneten und verwendeten Werkzeuge gezählt.

Die Palette der Werkzeugarten für Unterwasserarbeiten ist recht umfangreich. Am meisten arbeiten Taucher mit einfachen Werkzeugen für die Metall- und Holzbearbeitung. Es gibt auch speziell für den Unterwassereinsatz ausgelegte Geräte und Maschinen mit Druckluft-, Hydraulik- oder Elektroantrieb.

Alle Werkzeuge für die UW-Arbeit sind vor Verlust mit Leinen zu sichern.


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Hebesäcke

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Unterwasser-Brennschneidgerät

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[[1]] BROCO Prime-Cut

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Taucherdruckkammern

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Taucherdruckkammern sind Druckbehälter, die

  • dem Transport oder der Behandlung erkrankter Taucher;
  • zu Trainingsabstiegen von Tauchern;
  • der stufenweisen Dekompression der Taucher während eines Tauchganges dienen.


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Die Einmann-Taucherdruckkammer

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Die stationäre Taucherdruckkammer

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