Tanzen: Salsa: Einleitung


Einleitung

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Diese Einleitung soll dir helfen, mit diesem Wikibook zu arbeiten. Sie erklärt grundlegende Dinge, wie dieses Buch aufgebaut ist und was es alles beinhaltet.

Welche Formen gibt es, Salsa zu tanzen?

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Im Großen und Ganzen gibt es drei verschiedene Formen, Salsa zu tanzen:

  • Paartanz. Salsa wird meist paarweise getanzt. Ein Partner führt, der andere wird geführt. Wir werden den führenden Partner nach der traditionellen Rollenverteilung stets "Herr" nennen, den geführten Partner "Dame"; das ist im deutschen Tanzjargon so üblich, zumal unsere Sprache nicht über passende geschlechtsneutrale Bezeichnungen wie "leader" und "follower" verfügt.
  • Shines sind Tanzfiguren, die ein Tänzer alleine ohne Partner tanzen kann. Sie bestehen meist nur aus aufwändigen Schrittfolgen, selten ergänzt um einfache Drehungen oder ein paar Armbewegungen. Man tanzt Shines im Paartanz als Improvisationseinlagen, um den eigenen Partner anzutanzen oder um dem Publikum etwas Abwechslung von den ewig gleichförmigen Knödelfiguren zu bieten. Tanzlehrer legen zu Beginn ihrer Unterrichtsstunden gerne eine Shine-Phase zum Aufwärmen ein. Fitness-Studios verkaufen Shines teuer als "Salsa Aerobic".
  • Rueda de Casino ist eine Art Squaredance-Salsa: Mindestens zwei Paare stellen sich in einem Kreis auf und tanzen gemeinsam und aufeinander abgestimmt Figuren. Einer der Tänzer macht den Ansager, "Sänger" oder cantante genannt, ruft die nächste Figur in die Runde und alle tanzen nach seiner Vorgabe. Während des Tanzens werden die Tanzpartner getauscht. Wichtig ist, dass jeder Mittänzer alle Figuren nach Namensangabe tanzen kann. Rueda ist auf Tanzparties immer ein Gaudi. Tanzlehrer unterrichten die Rueda auch, weil hier ständig der Partner gewechselt wird und so die Herren gezwungen werden, ihre Führungstechnik zu verfeinern.

Hier kannst du alles lernen. Der größte Teil wird vom Paartanz eingenommen, Shines sind als Figuren des Paartanzes in den Figurenkatalog eingeordnet, für die Rueda gibt es eine eigene Sektion mit den wichtigsten Kommandos und Figuren.

Welcher Stil wird hier unterrichtet?

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Die ewige Stilfrage wollen wir hier nicht außen vorlassen. Weil die Salsa nicht an einem einzigen Ort entstanden ist, sondern sich an verschiedenen Flecken gleichzeitig entwickelt hat, gibt es heute auch verschiedene Meinungen darüber, wie gute Salsa auszusehen hat - es gibt verschiedene Stile. Kreisrund muss es sein, machohaft und "auf die 3", sagen die Kubaner, gerade, elegant und "auf die 2" die New Yorker, zackig, durchgestylt und "auf die 1" sagen die Los Angelesianer und irgendwann schlagen sie sich wieder die Köpfe ein, wer denn nun Recht hat oder lachen sich gegenseitig aus. Wir sind der Meinung: Solche Streitereien gehören in den Kindergarten! Es gibt verschiedene Stile und alle sind irgendwie irgendwo gut. Dir gefällt ein Stil besonders gut? Dann tanz ihn! Dir gefällt keiner der Stile für sich genommen? Dann klau dir zusammen, was dir gefällt und werde glücklich damit!

Wir legen uns nicht auf einen speziellen Stil fest. Die Figuren werden zwar meist geradlinig und stets auf die 1 präsentiert, jedoch dient dies nur der Vereinheitlichung des Buches - es ist erfahrungsgemäß ein leichtes, die Figuren dem eigenen Stil und der eigenen Zählweise anzupassen. Wir gehen auf die folgenden Stile und Zählweisen näher ein:

  • New York Stil auf 1 / auf 2 / auf 6 ("Ladies Style")
  • Los Angeles Stil (auf 1)
  • Kubanisch ("De la calle") auf 1 / auf 3

Wir werden die Figuren hier geradlinig und "auf die 1" unterrichten, das entspricht am ehesten dem Los Angeles Stil. Das bedeutet aber nicht, das wir überzeugte Jünger dieses Stils wären, vielmehr hat das folgende Gründe:

  • Es ist einfacher, Figuren rund zu tanzen, die man bereits geradlinig kann. Beim Rund-machen werden Winkel kleiner und Wege kürzer, es geht alles etwas leichter.
  • Um Figuren von "auf die 1" in "auf die 2" oder "auf die 3" umzuwandeln, muss man mit dem Zählen nur bei 2 oder 3 anfangen; kein Problem also, Figuren in andere Zählzeiten zu überführen.

Wir bemühen uns hier, auf Basis des kleinsten gemeinsamen Nenners aller Stile zu unterrichten.

Kann ich mit diesem Buch von null auf Salsa tanzen lernen?

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Vermutlich nicht. Das Buch enthält zwar im Prinzip alle Informationen, die dafür nötig sind, aber Menschen lernen nunmal am besten von anderen Menschen. Nur ein menschlicher Tanzlehrer bietet dir ein Vorbild aus Fleisch und Blut, dem du nacheifern kannst und gibt dir individuelle Hilfestellung.

Wieso sollte ich mein Wissen ohne Vorbehalt eigener Rechte weitergeben?

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Aus denselben Gründen, aus denen wir unser Wissen weitergeben:

  • Auch wer kein Geld hat, sollte ein guter Tänzer werden können. Tanzkurse, Workshops, Kongresse, Tanzparties, Mitgliedsbeiträge, Privatstunden, ... Tanzen zieht einem das Geld schneller aus der Tasche als man "1, 2, 3, Tap" sagen kann. Wir glauben, dass diese Finanzpraxis dem Tanzsport schadet, da sie finanziell Minderbemittelte ausschließt. Wir glauben außerdem, dass frei verfügbare Informationen dieser Entwicklung geringfügig entgegenwirken.
  • Auch wer keinen guten Lehrer greifbar hat, sollte sich weiterbilden können. Obwohl es viele Salsatanzschulen gibt, sind gute Salsalehrer rar. Viel zu schnell wachsen begabte Nachwuchstalente ihren Tanzlehrern über den Kopf und kommen nicht mehr weiter. Wir hoffen, dass unser Wissen in diesem Fall hilft, die drohende Durststrecke zu überwinden.
  • Auch ohne offizielle Prüfungen sollte man entscheiden können, welcher Lehrer sein Geld wert ist. Es gibt keine Ausbildung zum Salsatanzlehrer, Autodidakten und selbsternannte Professionelle beherrschen das Feld. Viele Lehrer besitzen nur rudimentäres Fachwissen über Dinge wie Physiologie, Trainingsmethoden, Sicherheitsvorkehrungen und Rhythmustheorie - und streichen trotzdem Gehälter ein, die manchem Handwerksmeister spotten. Wir hoffen, dass unser Wissen hier hilft, zu entscheiden, wer ein fähiger Trainer ist und wessen Rechnungen gerechtfertigt sind.