Supply-Chain-Management / Glossar

Der Just-in-Time-Begriff

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Just in Time, oder auch JIT, ist ein Synonym für eine Anzahl von Techniken, die den Return on Investment (ROI) eines Unternehmens durch die Minimierung von Lagerbeständen und Durchlaufzeiten erhöhen sollen. Definition: „Just in time ist eine Produktions- und Logistikstrategie. Sie soll Bedarfserfüllungen zum richtigen Zeitpunkt, in der richtigen Qualität und Menge am richtigen Ort gewährleisten. Dazu wird eine Neuorganisation des betrieblichen Ablaufs benötigt, der sich auf den Material- und Informationsfluss erstreckt.“ Ziel des JIT ist die zentrale Synchronisation mehrerer Stufen des Produktionsprozesses von der letzten Stufe bis hin zu den Lieferanten. Es gilt außerdem, die Aktivitäten des Wertschöpfungsprozesses eng an den Marktbedürfnissen auszurichten, um eine kundennahe Produktion zu ermöglichen.

Geschichte des JIT

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Das JIT-Konzept hat seinen Ursprung beim japanischen Automobilhersteller Toyota. Es war in den 1950er Jahren ein Teil des Toyota Produktion Systems (TPS). Durch Taiichi Ohno begründet wurde JIT im Jahr 1973 (der Zeit des Ölschocks in Japan) erstmalig durch den anhaltenden Erfolg Toyotas auffällig. Das ursprüngliche JIT basiert auf der Philosophie der 5 S:

  • seiri = Anordnung
  • seiton = Ordnung
  • seiso = Saubermachen
  • seiketsu = Reinlichkeit
  • shitsuke = Disziplin

Zur Implementierung einer JIT-Produktion ist die ganzheitliche Betrachtungsweise der Auftragsabwicklung in einer logistischen Kette (siehe Supply-Chain-Management) erforderlich. Damit die Produktions-Effizienz gemessen werden kann müssen, neben Kosten und Produktivität, die Durchlauf- und Wiederbeschaffungszeit betrachtet werden. Beim JIT müssen demnach die Produktionsflüsse und nicht die einzelnen Funktionen optimiert werden. Dadurch wird es möglich, die Gesamtauftragsdurchlaufzeit zu minimieren, also nachfragegenau zu produzieren und somit Lagerbestände (Kosten) zu minimieren.

Im Anwendungsbereich wird JIT unterschieden in: A) JIT-Produktion B) JIT-Anlieferung

  • A) umfasst den mit JIT gesteuerten Produktionsablauf
  • B) die logistische Kette zwischen Lieferant und Abnehmer wird synchronisiert

Einsatzvoraussetzungen

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Merkmal Beschreibung
Produktionsprogramm Kontinuierlicher Bedarf (keine Exoten)
Layout/ Flächen Sollte ausreichend Bereitstellflächen aufweisen
Prozess Kurze Rüstzeiten, hohe Verfügbarkeit der Betriebsmittel
Kapazität Flexible Kapazitätsreserven
Qualifikation Prozessbegleitende Qualitätssicherung
Dispositionsverfahren Verbrauchsgesteuert, dezentral
Lieferant nur Einbindung ausgewählter Zulieferer (Lieferausfall)

Vorteile

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  • zum Teil erhebliche Minimierung der Durchlaufzeiten
  • Abbau der (überflüssigen) Lagerbestände

Nachteile

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  • lange Implementierungszeit
  • hohe Abhängigkeit von den Zulieferern
  • Umgangssprachlich kann man sagen: "Das Lager wird auf die Straße verlegt" auch mit dem entsprechenden Verkehrsaufkommen

Ein Teilsystem des JIT-Konzeptes ist das Kanban-Prinzip: dabei strebt man in der Serienfertigung niedrige Lagerbestände in den einzelnen Werkstätten an. Kurze Durchlaufzeiten und garantierte Termineinhaltung sind weitere übergeordnete Ziele. Zu diesem Zweck wird die Fertigung in selbststeuernde Regelkreise (nach dem Warenhausprinzip) unterteilt. Mit Hilfe von so genannten Kanbans (japanisch für: Schild, Karte) löst der jeweilige Verbraucher einen Auftrag, mit einer meistens vordefinierten Menge und einem bestimmten Bestelltermin, aus. Der Erzeuger bzw. Zulieferer bringt diese dann zum geforderten Termin in der erforderlichen Einbauqualität an den Besteller. Hierbei handelt es sich um ein so genanntes Hol- bzw. Ziehprinzip. Heutzutage werden immer häufiger die Karten durch PC-Monitore ersetzt (E-Kanban). Die notwendigen Datentransaktionen werden sehr oft mittels EDI oder WebEDI durchgeführt.

Literatur

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  • Majima, I.: JIT, Kostensenkung durch Just-In-Time Production, Langen Müller/Herbig, München, 1994; ISBN 3-7844-7310-5.
  • Wildemann, H.: Das Just-In-Time-Konzept, FAZ GmbH, Frankfurt, 1988; ISBN 3-924875-20-0.