Stenografie/ Kapitel 86
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Aufstrich-t
Bearbeiten- Aufstrich-t
- Beispiele für 5.) Folgt nach dem Aufstrich-t ein "es", so wird das "s" rechts neben dem Aufstrich-t geschrieben. Wie üblich im Uhrzeigersinn. (Beispiel: [des] Wertes) - Folgt dagegen nach dem Aufstrich-t ein "s" (ohne zwischengeschaltetes "e"), so wird das "s" links neben dem Aufstrich-t geschrieben. In diesem Fall gegen den Uhrzeigersinn. (Beispiel: vorwärts, stimmts)
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Bearbeiten- Beispiele für 6.)
- Im Wortinnern von Fremdwörtern und Eigennamen darf auf das Aufstrich-t verzichtet werden. ABER: Am Wortende muss das Nachlaut-t immer als Aufstrich-t geschrieben werden.
- Wenn das Wortbild zu hoch steigt darf auf das Aufstrich-t verzichtet werden.
- Bei zusammengesetzten Wörtern sollte nach Aufstrich-t abgesetzt werden und an der Grundlinie weiter geschrieben werden.
- Vor den deutschen Silben "-los" und "-voll" wird das Aufstrich-t beibehalten. (Beispiel: taktvoll, respektlos)
- Vor der (Fremdwort-)Nachsilbe "-ur" verwendet man immer das Abstrich-t. (Beispiel: Montur, Apparatur)
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Bearbeiten- Wenn das Wortbild zu hoch steigt darf auf das Aufstrich-t verzichtet werden.
- Wiener Urkunde, § 7 Worterweiterung und Wortzusammensetzung, Nummer 5:
- "Zusammengesetzte und erweiterte Wörter werden in der Regel verbunden. Sie werden aber getrennt geschrieben, wenn die Verbindung unhandlich oder das Wortbild undeutlich oder zu wenig zeilenmäßig wäre; die einzelnen Teile werden dann möglichst eng nebeneinandergestellt."
- Und durch das Aufstrich-t werde wortzusammensetzungen "zu wenig zeilenmäßig". Also lieber absetzen und an der Grundlinie neu anfangen. Ganz eng ranrücken. Im zweifelsfall noch mit einem zusätzlichn Verbindungsbogen (siehe nächste Lektion: Unterscheidungszeichen)
- die Wiener Urkunde führt dazu u a. folgende Beispiele auf:
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Bearbeiten- Nun noch eine weiter Regel zum Aufstrich-t:
- Die Systemurkunde der Deutschen Einheitskurzschrift (kurz: „Wiener Urkunde“ von 1968) schreibt in § 4: Stellung und Verbindung der Zeichen: Punkt 5."An Aufstrich-t (eit, ait) werden die Zeichen nach folgendem Muster angeschlossen:"
- Angegeben werden dazu folgende Beispiele:
- Der Rest ist Interpretationssache.
- Wie bereits erwähnt werden halbstufige und einstufige Zeichen so an das Aufstrich-t angeschlossen, dass sie Oberkanten zusammenfallen.
- Was für Zeichen nach dem Aufstrich-t gilt, gilt analog auch für Zeichen nach "eit" (und "ait" - faktisch ein "eit" mit einem Punkt darüber)
- Beispiele: Reiter, breites, Zeiten, gleitet, zart besaitet
- Interessant ist Aufstrich-t + d wo das d einen Teil des Aufstrich-t überdeckt. Ebenso bei Aufstrich-t + f (Beispiel: Sportdidaktik, Wortdefinition)
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Bearbeiten- Aufstrich-t (Teil 7)
- Eine interessante Regel, die sich aus den Beispielen noch ergibt ist, dass vor zweistufigen Zeichen und vor Zeichen mit Fußschleifen (die ja auch zweistufig sind) das Aufstrich-t auf drei Stufen verlängert wird. (Beispiele: Aktschluss, Wortschatz, Altschnee, Apparatschik, Frontflügel, Kontingentflüchtling, Sintflut, Buntfarben)
- Es ist aber dringend zu empfehlen in zusammengesetzten Wörtern nach einem Aufstrich-t möglichst abzusetzen und für den zweiten Wortteil zur Grundlinie zurückzukehren. Das erleichtert die Lesbarkeit wesentlich.
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