Integrationsgedanken nach Talcott Parsons
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- Im Großen und Ganzen muss gesagt werden, dass Talcott Parsons sich nie explizit zu dem Thema Migration geäußert hat. Vielmehr wurden seine Gedanken bzw. seine aufgestellten Theorien seines AGIL-Schemas von einigen Migrationstheoretikern (zu nennen sei hier zum Beispiel Hoffmann-Nowotnys „Anomie“-Begriff, der sich als eine Fortsetzung Parsons Denken verstehen lässt) als Grundlage für Ihre Thesen /Theorien herangezogen.
- Im folgenden sollen seine Gedanken zur Integration kurz dargestellt werden, welche eine mögliche Grundlage für Migration darstellen können.
- Die Handlungsnormen, denen die Akteure innerhalb einer Gemeinschaft folgen, gelten als selbstverständlich und bindend und weisen daneben keine konkurrierenden Alternativen auf, da sie präzise „die Handlungen für spezielle Situationen“(Münch 2004 S.83) beschreiben. Für Parsons schließen „Normen die Reichweite für Handlungen und bieten Voraussetzungen für Integration“(Münch 2004 S. 76).
- Verbindliche Normen entstehen demnach aus einer Vergemeinschaftung des gesamten sozialen Systems, innerhalb dessen die Akteure in gemeinschaftlicher Interaktion auf der Grundlage von Zugehörigkeit und gleichen Verhaltensnormen agieren. (vgl. Münch 2004)
- „Jede Handlung bestärkt sie in ihrer Zugehörigkeit zueinander und zu derselben Gemeinschaft“(Münch 2004 S.84). Dieses Gefühl der Zugehörigkeit wird als ein Mittel der Motivation zu konkreten gemeinschaftlichen Handeln und zur Konformität zu geteilten Normen aufgefasst. Der Effekt der Zugehörigkeit, der entsteht, ist begrenzt auf eine bestimmte Gemeinschaft und neutralisiert sich, wenn der Einzelne sich in einer andere Gemeinschaft befindet, in der andere Handlungsnormen als selbstverständlich und bindend angesehen werden. (vgl. Münch 2004)
- Voraussetzung für eine Einhaltung der verbindlichen Handlungsnormen und des Weiteren für dessen Achtung, ist zum einen, dass sich der Einzelne in der Gemeinschaft eingebunden fühlen muss und sich zweitens, als einen Teil der Gemeinschaft sieht. Daneben gewinnen die Normen, welche das Verhalten innerhalb einer Gemeinschaft bestimmen nur dann eine bindende Funktion, „wenn sich die allgemeinen Werte, die aus Kommunikation und diskursiver Argumentation hervorgegangen sind“(Münch 2004 S.92), im Einklang stehen.
- Das Gemeinschaftssystem produziert verpflichtende Werte, die nur dann verbindlich sein können, wenn innerhalb einer Gemeinschaft bzw. Gesellschaft „ein Konsens über solche Werte herrscht“(Münch 2004 S.92) und wenn gleichzeitig die Zugehörigkeit des Individuums zu einer Gemeinschaft mit verpflichtenden und verbindlichen Werten geknüpft ist. (vgl. Münch 2004)
- So kann abschließend gesagt werden, dass die Verpflichtung zu Werten als ein Produkt der Vergemeinschaftung angesehen werden kann, und dass jeder der ein Teil dieser Vergemeinschaftung sein will, sich diesen Normen und Werten zu unterwerfen hat, ansonsten kann nach Parsons keine Integration stattfinden.