Soziologische Klassiker/ Ferguson, Adam

Grundstruktur des Kapitels:


Biographie in Daten

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Adam Ferguson (1723-1816)

  • schottischer Priester, Historiker, Philosoph und Soziologe, wird als bedeutende Persönlichkeit in der schottischen Aufklärung gesehen, da er die bürgerlichen Schichten nach den Eigentumsverhältnissen klassifizierte. Ferguson war bekannt als Professor der Moralphilosophie an der Universität von Edinburgh und als Autor von der Geschichte Roms, sowie anderer Werke die sich mit den Themen Moral, Gesellschaft und politische Philosophie beschäftigen. Seine Bücher wurden schon zu seiner Zeit in mehr als acht Sprachen übersetzt und in ganz Europa veröffentlicht. Adam Ferguson wird als Mitbegründer der Soziologie erklärt.


* 1723 - 1739: Fergusons Kindheit

Adam Ferguson wurde am 20. Juni 1723 in einem Pfarrhaus in einem Dorf Namens Logieraith, Pertshire, Schottland geboren. Er war der jüngste Sohn einer kinderreichen Familie, dessen Eltern beide aus angesehenen alten schottischen Familien stammten.

Als der Sohn eines Pfarrers wurde Ferguson zuerst zu Hause unterrichtet. Doch auf Grund seiner Begabung und Interesse an allem Geschriebenen, wurde Ferguson nach Logieraith und später nach Perth geschickt um dort in die Schule zu gehen.


* 1739 - 1742: Fergusons Studienzeit

Mit 16 Jahren besuchte er die Universität von St. Andrews, wo er mit 19 Jahren seinen Master of Arts in den Fächern Moralphilosophie, Mathematik, Latein, Metaphysik, und Griechisch erhielt. Seinem Vater zu Liebe inskribierte er sich anschließend für das Theologiestudium um sich für das geistliche Amt vorzubereiten. Nach kurzer Zeit wechselte er nach Edinburgh, da diese Universität einen besseren Ruf und Möglichkeiten bot, als die Universität von St. Andrews. Dieser Entschluss hat sich als eine weise Entscheidung erwiesen, sich Ferguson dort im Mittelpunkt einer aufregenden intellektuellen Umgebung befand und sehr schnell zum Mitglied einer Studentenelitegruppe wurde. Einige Mitglieder dieser Gruppe waren John Home, William Robertson, Hugh Blair, und Alexander Carlyle, mit denen er später die Speculative Society, für das Studieren von Wissenschaft und Philosophie, gründete.


* 1742 - 1754: Geistliches Amt von Adam Ferguson

Nach nur zwei, von den sechs vorgeschriebenen Semestern eines Theologiestudiums, nach denen normalerweise die Lizenz zu Predigen erteilt wurde, bekam Ferguson das Angebot als Feldgeistlicher im schottischen Hochlandregiment, genannt „Black Watch“, zu dienen, welches er auch in der Schlacht bei Fontenoy, der Erbfolgekrieg von Österreich, begleitete. Im Militär diente er neun Jahre lang als Pfarrer. Als 1754 das Regiment nach Amerika geschickt wurde, gab Ferguson seine Priesterlaufbahn auf. Warum er dies tat bleibt ein Rätsel. Es wird spekuliert, dass der Tod seines Vaters ihn von der Verpflichtung befreite, ein geistliches Amt zu bekleiden, welches ihn nie besonders reizte. Im gleichen Jahr begab er sich auf eine kurze Reise durch Deutschland, Holland und durch das schottische Hochland. Die Reise in seine Heimat und den umgebenden Bergen, prägt später seine Einstellung über den Unterschied zwischen Menschen, die in der Stadt und denen die am Land leben, welche in seinen Werken von Bedeutung sein wird.

Zur Verteidigung von seinem Freund John Home, der die Tragödie „Douglas“ schrieb, verfasste Ferguson 1754 die Schrift „The Morality of Stage Plays seriously considered“, da die presbyterianische Kirche Home auf Grund seiner Tragödie stark kritisierte.


* 1755 - 1764: Anfang und Aufstieg seiner akademischen Karriere

1755 machte Ferguson Edinburgh zu seinem festen Wohnsitz, wo er Nachfolger von David Hume als Bibliothekar und Clerk der Anwaltsfakultät wurde. Dort trat er einem literarischen Kreis von Denkern und Wissenschaftlern bei, der sich „Select Society“ nannte und sich mit wissenschaftlichen Themen aus der Philosophie und Philologie befasste. Die Mitglieder der Select Society waren unter anderem William Robertson, Tytler, Lord Hailes, Lord Monboddo, und Dalrrumple, sowie zwei seiner engsten Freunde, die ihm später besonders in seiner beruflichen Laufbahn unterstützen: Adam Smith und David Hume. Da sein Gehalt nur 40£ im Jahr betrug, was schon damals eine erbärmliche Summe war, nahm er das Angebot, die Söhne von Lord Bute, künftiger Primer Minister und Freund von den Prinz von Wales, zu erziehen und zu unterrichten an. Als er so plötzlich seinen Posten in der Anwaltsfakultät verließ, sorgte dies für Feindseligkeit gegenüber Ferguson, da er vorher nicht um Erlaubnis oder Zustimmung der Bibliothek gebeten hatte und den Posten einfach unbesetzt verließ.

Nach vielen Bemühungen von David Hume, mit Unterstützung von Adam Smith, für Ferguson einen Lehrstuhl an der Universität von Edinburgh zu erkaufen, übernahm Adam Ferguson schließlich den Lehrstuhl von dem verstorbenen Dr. John Stewart des Fachgebietes Naturphilosophie. Ferguson wurde am 4. Juli 1759 in das Amt einberufen und sollte schon im Oktober anfangen zu lehren, obwohl er wenig Wissen (um nicht zu sagen „keine Ahnung“), von diesem Fach hatte. Doch in schon drei Monaten holte er das Wissen zu diesem Gebiet auf und wurde zu einem beliebten Lehrer. Besonders begeistert von Fergusons schnellem Wissenserwerb war David Hume, der ihn später als „Genie“ bezeichnete, da Ferguson so ein umfangreiches Fach in so kurzer Zeit lernen und zu lehren meisterte.


* 1764-1784: Fergusons akademischer Erfolg

Das Jahr 1964, war jenes Jahr in dem Fergusons Traum und immer im Visier bleibendes Ziel, die Professur für Geistes- und Moralphilosophie („Pneumatics and Moral Philosophy“) an der Universität von Edinburgh Wirklichkeit, wurde. Er wurde bald zu einem populären Professor, dessen Vorlesungen und Vorträge eine sehr große Hörerzahl genoss, die nicht allein von Studenten, sondern auch von bedeutenden Persönlichkeiten in der Politik und Gesellschaft besucht wurden. Er erhielt großes Lob, sowohl von Politikern als auch von Wissenschaftlern, für seine beachtlichen Werke , besonders aus Schottland und England, sowie Europa und wurde zu einer der bekanntesten Philosophen seiner Zeit gezählt. Diesen Status bekam er aber nicht nur wegen seinen Vorträge und prominenten Kontakte, die er während der Jahre an der Universität von Edinburgh geknüpft hatte, sondern auch aufgrund seiner veröffentlichten Werke. Im Jahre 1766 publizierte Ferguson, trotz der Abratung von David Hume, welcher meinte, dass das Werk nichts anderes als ein Kommentar zu Montesquieus Werk „Esprit des Lois“ sei, sein erstes Buch „An Essay on the History of Civil Society“. Dieses Werk, das eine erweiterte Version von seinem zehn Jahre alten unveröffentlichten Buch „Treatise on Refinement“ wurde, war jedoch, trotz der umstrittenen Meinung und Humes Kritik, ein großer Erfolg, wodurch der Ruhm von Ferguson noch mehr anstieg. „An Essay on the History of Civil Society“ war besonders in Edinburgh und London sehr beliebt. Im gleichen Jahr ernannte ihn der Senatus Academicus der Universität Edinburgh zum Doktor der Rechte („LL.D Degree“).

Ein weiteres Glück, das ihm das Jahr 1766 brachte, war seine Hochzeit mit der Nichte seines Cousins und guten Freundes Joseph Black, Katherine Burnett of Aberdeenshire. Ferguson führte eine glückliche Partnerschaft und Ehe mit seiner Frau bis sie 1795 starb. Ende desselben Jahres, veröffentlichte er ein Buch zu seinen Vorlesungen „Analysis of Pneumatics and Moral Philosophy for the Use of Students in the College of Edinburgh“, welches er zwei Jahre später unter der erweiterten Auflage mit dem Titel „Institutes of Moral Philosophy“ (1766) publizierte. Mit diesem Buch erfuhr er ein international akademisch anerkanntes Ansehen und sein Werk wurde später auch als Lehrbuch an den Universitäten in Deutschland, Frankreich und Russland verwendet.

Als Ferguson 1773 das Angebot, welches er auf Grund der Empfehlung von Adam Smith erhielt, den Neffen des Earls of Chesterfield als Tutor durch Europa zu begleiten, nahm er dies ohne Zustimmung der Universität an, welche ihm drohte ihn zu ersetzen, wenn er gehen würde. Ferguson beendete somit noch das Semester 1773 und bestand darauf, das folgende Jahr abwesend sein zu dürfen. Er tat dies hauptsächlich aus finanziellen Gründen, denn seine finanzielle Lage war schon immer relativ schlecht und der Gehalt eines Universitätsprofessors war nicht besonders verlockend im Gegensatz zu Earls Gehaltsangebot eines Lohnes von 400£ pro Jahr. Zusätzlich versicherte ihm dieser eine lebenslange jährliche Rente von 200£. Somit begab sich Ferguson mit seinem Schützling auf eine zwei Jahre lang dauernde Reise durch Kontinentaleuropa, in der sie Deutschland, Frankreich, Italien und die Schweiz besuchten.

Ferguson wurde öfters zur Beratung der Regierung hinzugezogen. Als es um die Verhältnisse zwischen England, Schottland und Amerika ging, legte er eine versöhnende Haltung nahe. Dieser Rat wurde jedoch nicht befolgt. Daher verließ Ferguson im Jahr 1778 abermals die Universität, diesmal für ein Jahr und mit deren Zustimmung, da er zusammen mit Adam Smith als Berater und Mitglied einer Friedenskommission von der Regierung gewählt wurde, um mit den Amerikanern zu verhandeln. Der Zeitpunkt des Verhandelns war jedoch schon zu spät, da Franklin schon ein Abkommen mit Frankreich getroffen hatte und somit nicht mehr auf die Engländer angewiesen war. Dies gab somit den Amerikanern die Sicherheit um den Bürgerkrieg mit Erfolg durchzuführen. Die Mission endete aus diesem Grund im Misserfolg und Ferguson kehrte ohne jegliche positiven Veränderungen im Frühling des Jahres 1779 zurück.

Ein Jahr nach Rückkehr dieses Fehlschlags, was nichts an der Motivation änderte, sein Werk über die römische Republik zu vollenden, erlitt er einen schweren Anfall, mit einhergehender Paralyse. Dank seinem guten Freund und Verwandten, Dr. Joseph Black, der ihn wie durch ein Wunder mit einer strengen Diät geheilt hatte, konnte Adam Ferguson 1783 sein Werk „The History of the Progress and Termination of the Roman Republic, illustrated with maps veröffentlichen. In dieses Werk fasste er in drei Bänden circa 550 Jahre römischer Geschichte bzw. die Geschichte der römischen Republik, angefangen mit dem Anfang des ersten punischen Krieges (ca. 250 v.Chr.) bis Ende der Herrschaft von Augustus (27 v. Chr). Durch diesen Überblick, welcher sehr objektiv gehalten ist, versuchte er die Ursachen für den Verfall von staatlichen Institutionen und des römischen Reichs bzw. der Republik zu erforschen.


* 1785 - 1793: Fergusons letzte Jahre an der Universität Edinburgh

Im Jahre 1785, mit einem Alter von 62 Jahren, zog sich Ferguson aus der Lehrtätigkeit des Faches Moralphilosophie zurück und erhielt eine unbesetzte Professur des Fachgebiets Mathematik, das jedoch nicht er, sondern der junge John Playfair unterrichtete. Ferguson bezog somit weiter das Gehalt, welches für ihn eine Art Rente war, während der junge „Professor“ arbeitete. Da ihm dies genügend Zeit für die Überarbeitung seiner Vorträge frei hielt, publizierte er 1792 erneut ein Buch über die Themen seiner Lehrtätigkeit. Sein drittes bekannte Buch "Principles of Moral and political Science" war eine erweiterte Vertiefung in jene Bereiche, die er während seiner Professur lehrte.

Nach diesem Werk, plante er eine neue erweiterte Auflage seines Buches „The History of the Progress and Termination of the Roman Republic“. Er reiste aus diesem Grund im Jahr 1793, im Alter von 72 Jahren, nach Italien und in andere Gebiete der römischen Republik, um sich selbst ein Bild der Schauplätze des antiken Roms zu machen. Obwohl die Reise ihn oft durch Kriegsgebiete führte und zu dem damaligen Zeitpunkt keine Bequemlichkeit war, kehrte er erfrischt wieder nach Edinburgh zurück und ist noch im selben Jahr zum Ehrenmitglied der Berliner Akademie der Wissenschaftler ernannt worden.

Da er alle seine alten Freunde, sowie seine Frau überlebt hatte, fühlte er sich im ruhigen Vorort namens „The Sciennes“, Edinburgh alleine und zog deswegen im Jahre 1808 zurück nach St. Andrew, wo er bis zu seinem Tod am 22. Februar 1816 in guter Gesundheit lebte.


Historischer Kontext

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Die schottische Aufklärung

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Adam Ferguson war Moralphilosoph und Soziologe in der Spätzeit der schottischen Aufklärung (1700-1800), die auch „die Krönung der Aufklärung“ genannt wird.

Das Phänomen der Aufklärung, das im 17. und 18 Jahrhundert stattgefunden hatte, war im europäischen, sowie im transatlantischen Raum weit verbreitet. Zwei Zentren intellektueller Aktivität waren Frankreich und Schottland, welche beide unglaublich große Mengen von “aufgeklärter” geschichtlichen, wirtschaftlichen, rechtlichen und philosophischen Analysen von bekannten Figuren der Geschichte produzierten. In Schottland befanden sich unter den führenden Persönlichkeiten der schottischen Aufklärung Adam Smith, David Hume, Francis Hutcheson, sowie Adam Ferguson, Henry Home („Lord Kames“) und William Robertson.

Das Zeitalter der Aufklärung war außerordentlich wichtig für die Entwicklung der Ideen über Freiheit und über das Entstehen von Institutionen, welche diese Freiheit ermöglichten, sowie über die Gesellschaftsverhältnisse und Moral. Einige bedeutende historische Ereignisse und intellektuellen Bewegungen, die von der Entwicklung von dem Thema Freiheit in der Zeit der schottischen Aufklärung geprägt wurden, waren Folgende:


I. Die Aufklärung (17. bis 18.Jh.)

Die Aufklärung ist die Bezeichnung der geistigen Strömung des 18. Jahrhunderts in Europa, besonders in England, Deutschland, Frankreich und Schottland, sowie in Amerika, die sich mit Vernunft (Rationalismus) und naturwissenschaftlichen Philosophien, sowie durch Fortschritte in der Wissenschaft, gegen Aberglauben (Mythos) und die absolutistische Herrschaft wandte. In diesem Zeitalter sorgten Kritik und neue Denkweisen für profunden Einfluss und neue Reformen in der Kirche und dem alten Regime. Dies führte zu bleibenden historischen Erneuerungen; zur Säkularisierung in zahlreichen Breichen der Gesellschaft, zur Einführung und Aufnahme der Menschenrechte in mehreren Verfassungen und zum politischen und wirtschaftlichen Liberalismus.

Einige wichtige Philosophen, die die Grundlage der Aufklärung schafften, und somit als „Vordenker“ dieser Epoche gelten, waren die Philosophen René Descartes und Baruch Spinoza, Thomas Hobbes (Staatstheoretiker), John Locke (der Begründer des Empirismus), Pierre Bayle (französischer Skeptiker) und Isaak Newton (Naturwissenschaftler).

Der Mittelpunkt der Philosophie in der Aufklärung war der Glaube an die menschliche Vernunft (Ratio), so dass überliefertes Wissen und Werte, Institutionen, Normen, der gesellschaftliche Brauch und dessen Verhaltensnormen in Frage gestellt wurden und die Erklärung über das Wesen des Menschen in der Gesellschaft, seine Normen und Werte sowie Institution mit rationalen Begründungen gesucht wurden. Die Legitimation durch Vernunft rückte in den Vordergrund, auch die Naturwissenschaft erlangte eine neue Bedeutung und begann eine wichtigere Rolle zu spielen als je zuvor. Die Quellen, wie zum Beispiel die Schriften von Aristoteles, die als Grundlage des Wissens galten, wurden jetzt durch wissenschaftliche Erkenntnisse und Beobachtungen ersetzt. Die Bibel, sowie die Kirche (insbesondere die Katholische), die bis zu diesem Zeitpunkt als unanfechtbar galt, wurde wegen ihrem Machtmissbrauch, ihrem Reichtum und ihrer Unwiderlegbarkeit, also aufgrund ihres als nicht hinterfragbar dargestellten Glaubensgrundsatzes, weitgehend kritisiert.

Die Persönlichkeit, die den größten Einfluss auf die Rechtswissenschaft und Staatslehre, aber auch in der Philosophie, in der Zeit der Aufklärung hatte, war der französische Philosoph, Staatstheoretiker und Schriftsteller Charles de Secondat Montesquieu (1689-1755). In seinem anonymen Werk Persische Briefe (Lettres persanes),1721, kritisierte und verspottete er die Gesellschaft, die sozialen Verhältnisse und Politik, sowie die Kirche und Literatur Frankreichs unter Ludwig XIV. Dieses Werk sorgte für heiße Diskussionen in ganz Europa. Sein drittes und erfolgreichste Werk war Vom Geist der Gesetze (L’Esprit de lois, 1748), in dem er die drei Staatsformen: Despotie, Monarchie und Republik verglich und das Prinzip der Gewaltenteilung darlegte. Diese Theorie besagte, dass der Staat in drei Regierungsmächte aufgeteilt werden müsse: die Legislative, Judikative und Exekutive um so die Freiheit und Rechte der Menschen zu sichern. Jenes Prinzip wurde später in fasst allen demokratischen Regierungen und in deren Verfassungen aufgenommen.

Eine weitere Figur der Französischen Aufklärung, die einen bedeutenden Beitrag zur Geschichte leistete, war Denis Diderot, der das Wissen seiner Zeit sammelte und in seinem Werk der französischen Encyclopédie (1751-1772) zusammenfasste.

Voltaire, Dichter und Philosoph, den Ferguson im Jahr 1774 in einer seiner Europareisen besuchte, verfasste zahlreiche Aufsätze, Bücher und Pamphlete über Gewissensfreiheit, religiöse Toleranz und politische Gleichheit.

Eine weitere wichtige Person der Aufklärung war der Franzose Jean-Jacques Rousseau (1712-1778), politischer Philosoph, Musiktheoretiker und Schriftsteller. Dieser entwickelte ein Modell und System für das gesellschaftliche (soziale) und politische Gemeinwesen in seinem Werk Der gesellschaftliche Vertrag oder die Grundregeln des Allgemeinen (1762). In Diesem Werk entwickelte er die Theorie, dass die Bürger eines Staates freiwillig einen Gesellschaftsvertrag eingehen, der Staat beruht auf diesem Vertrag als politische Institution. Er verteidigt damit den Gemeinwillen gegenüber dem Staat, der damals absolutistisch war, und trägt so zur gedanklichen Grundlage der Französischen Revolution bei.


II. Die Amerikanische Revolution (1776-1783)

Die Amerikanische Revolution, auch Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg genannt, ist eine Periode des 18. Jahrhunderts, in der die dreizehn Kolonien an der Nordostküste Nordamerikas ihre Unabhängigkeit von der britischen Monarchie erkämpften.

In dieser Periode, rebellierten die Kolonien gegen Großbritannien, denn dieses versuchte die Schulden, die es durch den Siebenjährigen Krieg mit Frankreich und die hohen Verwaltungskosten, die es durch die neu gewonnen Territorien in Nordamerika erhalten hatte, durch eine Steuererhöhung in den Kolonien zu begleichen. Als dies nach mehreren Versuchen, in denen es zu enormen rebellischen Ausbrüchen in den Kolonien kam, scheiterte, schickte Großbritannien militärische Truppen nach Nordamerika.

Der Nordamerikanische Unabhängigkeitskrieg begann am 19. April 1775 und hatte nach einem Sieg der Kolonien durch den Frieden von Paris am 3. September 1783, die Gründung der Vereinigten Staaten von Amerika zur Folge. Dieses wurde in vielen Hinsichten als der Versuch die Ideen und Theorien der Aufklärung umzusetzen. Besonders großen Einfluss hatte die Theorie und Philosophie von Montesquieu, die in der Gestalt einer republikanischen Regierung durch ihre Gewaltentrennung, einer geschriebenen Verfassung und ihre Staatsgrundgesetz (engl. Bill of Rights bzw. „Gesetz der Rechte) ein- und umgesetzt wurde.


III. Die Französische Revolution (1789-1799)

Die französische Revolution, die wie die Nordamerikanische begann und enormen Einfluss auf ganz Europa hatte, wurde ebenfalls von den Theorien der Aufklärung geprägt. Diese Periode war eine der politischen und sozialen Unruhe. Dieses Regierungssystem, das ursprünglich absolutistisch war und die Adligen und den katholischen Klerus privilegierte, erfuhr durch die Prinzipien der Aufklärung einen radikalen Wandel. Diese Periode wurde von Aufruhr, Krieg und imperialer Erweiterung begleitet und hatte in den folgenden 75 Jahren mehrere Staatsformen zur Folge, indem Frankreich durch eine Diktatur, eine Republik und konstitutionelle Monarchie regiert wurde.


Weitere Ereignisse und Entwicklungen in der schottischen Aufklärung

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  • 1701-1714 Spanischer Erbfolgekrieg (engl. Queen Anne's War)
  • 1740-1748 Österreichischer Erbfolgekrieg
  • 1754 – 1763 Britisch-Französischer Kolonialkrieg (engl. French and Indian War), der den Aufstieg Großbritanniens zur Großmacht besiegelte.
  • 1756-1763 Siebenjähriger Krieg (engl. French and Indian War) Österreich gegen Peußen
  • Anfang des 18. Jahrhunderts entwickelt sich London eine florierende Wertpapierbörse.
  • Wissenschaftliche Entdeckungen und frühe Industriellen Revolution.
  • 1707 schließen sich Schottland und England zum Königreich von Großbritannien zusammen.
  • 1770 reist James Cook um die Welt
  • 1778 beginnt die europäische Besiedlung von Australien
  • 1799 entdecken die Napoleonische Truppen den Stein von Rosetta.


Theoriegeschichtlicher Kontext

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Adam Ferguson wurde sehr stark von Montesquieu und von Adam Smith geprägt. Obwohl Adam Ferguson mit David Hume und Adam Smith gut befreundet war, vertraten sie oft nicht dieselben Theorien und kritisierten konstant ihre Werke und Theorien, besonders was die Themen Moral und Politik betrifft. Zwischen Adam Ferguson und Adam Smith bestand hier eine größere Einigkeit.

Die Renaissance schaffte die Grundlage für die neuzeitlichen Denker und Wissenschaftler, die zu neuen Erfindungen in der Wirtschaft, Wissenschaft und zur Blüte der Philosophie der Neuzeit und zu sachlichen Wissenssammlungen, wie zum Beispiel die Enzyklopädie von Denis Diderot (1751-1772),führte. Einige bekannte und geschichtlich, sowie soziologisch relevante Persönlichkeiten, die Adam Ferguson beeinflussten und unter anderem auch zu seiner Lebzeit mit ihm Bekannt waren, waren Folgende:


Charles de Secondat, Baron de Montesquieu (1689-1755)

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Kurze Biografie

Charles de Secondat, Baron de la Brède et de Montesquieu wurde am 18. Januar 1689 im Château von La Brède bei Bordeaux, Frankreich, in eine Adelsfamilie hineingeboren. Mit sieben Jahren starb seine Mutter. Danach besuchte er von 1700-1705 ein Internat bei dem Oratorianer-Orden in Juilly, Frankreich, nicht weit entfernt von Paris. Im Jahre 1708 beendete er sein Studium der Rechtswissenschaften in Bordeaux und begab sich nach Paris, um dort sein Glück im Schreiben zu suchen. Als sein Vater 1713 starb, kehrte er nach Bordeaux zurück und wurde 1714 in den Parlamentsrat des Obersten Gerichtshofs der Aquitaine gewählt, in dem er das Amt eines Gerichtsrats (conseiller) bekleidete. Es wird vermutet, dass er durch seine Ehe, die er mit der Hugenottin, Jeanne de Latrigue im Jahr 1715 einging, die katholische Kirche noch mehr ablehnte und seine Abneigung zu der absolutistischen Monarchie in Frankreich noch größer wurde. Ein Jahr später, 1716, erbte Montesquieu den Titel des Barons de Montesquieu von seinem verstorbenen Onkel und übernahm von ihm das Amt eines Vorsitzenden Richters (président à mortier) am Parlement von Bordeaux.

1721 veröffentlichte er die Satire mit dem Namen Lettres Persanes (Persische Briefe). Darin erzählt er die Geschichte eines Persers, der mit seinem Diener durch Frankreich reiste und Briefe zu seinem Heimatland schrieb, in denen er die Gesellschaft, Politik, Literatur und die Kirche der damaligen Zeit in Frankreich, besonders in Paris, kritisierte und verspottete. Durch dieses Werk erlangte Montesquieu unmittelbare Popularität und das Buch wurde schon bald ein grundlegendes Werk der Philosophie der Aufklärung.

Ein weiteres prägendes Werk, welches später auch eine wichtige Quelle für Ferguson wurde und eines der bedeutendsten Bücher der Geschichtsphilosophie ist, wurde im Jahr 1734 veröffentlicht: Considérations sur les causes de la grandeur et de la décadence des Romains („Betrachtungen über Ursachen der Größe und des Verfalls der Römer“), in dem er den Absolutismus in Frankreich metaphorisch kritisiert.

Sein drittes große Werk, welches er 1748 anonym in Holland veröffentlichte, heißt L’Esprit des lois ("Vom Geist der Gesetze"), in diesem verglich er die drei verschiedene Staatsformen: Despotie, Monarchie und Republik, und beschrieb sein entwickeltes dreigeteiltes Staatssystem, auch bekannt als das Prinzip der Gewaltenteilung. In diesem Prinzip teilte er die Mächte in einem Staat in drei getrennte, unabhängige Gewalten, die jedoch abhängig voneinander sind, auf: die Legislative, Judikative und Exekutive, denn nur so könnte die Freiheit und Rechte der Bürger garantiert und gesichert werden. Da De l'Esprit des Lois (Vom Geist der Gesetze) sehr schnell zu einer Position mit enorm großem Einfluss aufstieg, wurde dieses, zusammen mit vielen anderen Werken von Montesquieu, von der römisch-katholischen Kirche in Frankreich verbannt. Ganz im Gegenteil dazu, erhielt "De l'Esprit des Lois" in Großbritannien und Amerika großes Lob und wurde von den Gründern der Vereinigten Staaten von Amerika als Leitprinzip und vorbildliches Staatssystem übernommen. Die Gewaltenteilung ist in der gegenwärtigen Zeit in fast allen demokratischen Regierungen enthalten und in deren Verfassungen verankert.


Philosophie und Theorie

Charles de Secondat entwickelte Theorien zu mehreren Themen, wie Politik, Recht, Gesellschaft, Stabilität und Unordnung in einem Staat. Die Themen und Theorien, welche Ferguson am meisten beeinflussten, waren die der Ökonomie, Handel und Wirtschaftsfreiheit.

Nach Montesquieu steigt der Wohlstand eines Staates oder Gesellschaft, die den freien Handel betreibt und fördert. Zusätzlich betont er, dass der Handel zweier Gesellschafte, diese in eine Abhängigkeit führt, weshalb Frieden zwischen beiden herrschen müsse. Um also die gegenseitigen Bedürfnisse zu befriedigen erwirkte der freie Handel den Frieden zwischen diesen beiden Völkern. Handel steigert somit den Wohlstand und beseitigt die hinderlichen Vorurteile des anderen. Doch warnt Montesquieu auch, dass zuviel Handel, den Bürgersinn in dem Sinne gefährden oder zerstören könne, dass die Menschlichkeit nur noch mehr durch Geldleistung gewährt bleiben würde und niemand mehr seine eigene egoistische Forderung zugunsten der anderen zurückstellen würde.

Diese Überlegungen prägten später Adam Ferguson, sowie Adam Smith und veranlassten einen Streit über die Theorien zu Arbeitsverhältnissen und Arbeitsteilung, der dadurch entstand, dass beide Autoren die Werke von Montesquieu zur Quelle nahmen.


Adam Smith (1723-1790)

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Adam Smith, schottischer Moralphilosoph, Wirtschaftler und Soziologe, war die bedeutendste Figur der schottischen Aufklärung, da er als Begründer der klassischen Nationalökonomie, die Theorie und Lehre vertrat, dass einzelne Unternehmer frei von staatlicher Kontrolle und Regulierung ihre wirtschaftlichen Interessen verfolgen und verwirklichen könnten. Seine Theorie und Lehre wurde später von David Ricardo und Karl Marx erweitert und gilt heute als Leitidee der freien Wirtschaft.


Kurze Biografie

Adam Smith wurde am 5. Juni 1723 in Kircaldy, Schottland, sechs Monate nach dem Tod seines Vaters geboren. Als er vier Jahre alt war, wurde er von Zigeunern entführt, aber von seinem Onkel, kurze Zeit später gerettet. Ob Smith Geschwister hatte, ist nicht bekannt.

Mit 13 Jahren begann er sein Studium der Moralphilosophie an der Universität von Glasgow unter der Leitung von Francis Hutcheson, wo er seine Leidenschaft für Freiheit, Logik und Rhetorik entdeckte und weiterentwickelte. Im Jahr 1740 wechselte der zum Balliol College in Oxford, welches er aber 1746 wieder verließ und zurück nach Schottland kehrte.

1748 fing Smith an, an der Universität von Edinburgh öffentliche Vorträge und Vorlesung zum Fach Rhetorik und Belletristik zu halten, dessen Fachleiter Lord Kames ( Henry Home) war. In dieser Zeit (1748 bis 1751)entwickelte sich eine enge Freundschaft zwischen Smith und David Hume, welche bis an ihr Lebensende bestehen blieb und zur Entwicklung der wirtschaftlichen, moralischen und ethischen Theorien Smiths beitrug. Die Werke dieser beiden Philosophen zeigen, dass sie eine engere intellektuelle Beziehung zu einander hatten, ebenso mit den anderen Philosophien ihrer Zeit, da sie dieselben Meinungen und Philosophien über eine Bandbreite an Themen, wie Geschichte, Politik, Philosophie, Wirtschaft, Religion, Ethik und Moral hatten.

1751 wurde Smith zum Professor der Logik an der Universität von Glasgow ernannt und ein Jahr später wechselte er zum Professor des Fachgebietes Moralphilosophie, dessen Vorgänger Francis Hutcheson war. Seine Lehrveranstaltungen beinhalteten die Fachgebiete Ethik, Rhetorik, Rechtslehre, und politische Wirtschaft.

Im Jahr 1759 veröffentlichte er das Werk The Theory of Moral Sentiments (Theorie der ethischen Gefühle), welches aus zwei Bändern bestand und die ethischen Lehren beinhaltete, die er in seinen Vorlesungen systematisiert zusammengefasst hatte. In diesem Werk, durch das sein Ansehen ernorm stieg, beleuchtete er die Theorie über die zwischenmenschliche Kommunikation, die auf Sympathie beruht und aus dem Individuum und anderen Mitgliedern der Gesellschaft besteht. Er analysierte und begründete somit die Evolution der Sprache und machte diese, nicht wie seine Vorgänger Lord Shaftesbury, Hutcheson oder Hume es taten im Sinne der Moral oder der Nützlichkeit sondern an der Sympathie fest.

Im Jahr 1763 verließ er die Universität für eine 18-monatige Reise durch Frankreich und die Schweiz als Privatlehrer von Henry Scott, 3. Herzog von Buccleuch. Auf dieser Reise traf er führenden Physiokraten, die ihn in seiner Philosophie stark prägten und die später seine Werke beeinflussten, unter diesen befanden sich bedeutende Figuren wie François Quesnay und Anne Robert Jacques Turgot.

Smith lebte von 1766 bis 1776 in Kirkcaldy, während er an seinem Buch An Inquiry Into the Nature and Causes of The Wealth of Nations (Untersuchung der Natur und Ursachen von Nationalreichtümern) arbeitete und 1776 veröffentlichte. 1779 wurde er Zollkontrolleur in Edinburgh. Diese Aufgabe führte er in dieser Stadt bis zu seinem Tod am 17. Juli 1790 aus.


Philosophie und Theorie

In seinem bekanntesten Werk, The Wealth of Nations, führt Ferguson zum ersten Mal in der wissenschaftlichen Geschichte eine Trennung zwischen Wirtschaft bzw. politische Ökonomie und Politik, sowie Ethik und der Rechtswissenschaft aus. Er vertritt die Theorie der freien Wirtschaftslehre, die besagt, dass der Staat sich nicht in den Wirtschaftswettbewerb und freien Handel einmischen soll, da somit die natürliche Marktordnung mit einer vom Staat künstlich geschaffenen Marktwirtschaft zerstören würde. Er sah die treibende Kraft der gesamten wirtschaftlichen Ereignisse in dem Eigennutz der Menschen und der Wirtschaftssubjekte, die, wenn sie nicht an ihren Zielen gehindert werden, von einer „unsichtbaren Hand“(=“Marktmechanismen“) geleitet werden würden, welche wiederum soziale Harmonie und Wohlstand zum Ergebnis hätte. Zudem erklärte er den Wert der Ware in der von der Produktion aufgewandten Arbeit und meinte, dass die Knappheit den Wert der Ware erhöhe.

Da er die Urschache und Quelle des nationalen Reichtums in der vom Volk geleisteten Arbeit sieht und die Grundlagen der objektiven Arbeitsteilung und Arbeitslehre schuf, wird er als Begründer der klassischen Nationalökonomie gesehen, welche noch heute die Wirtschaftslehre beeinflusst.


Henry Home 1696-1782)

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Henry Home (auch bekannt als Lord Kames), ein bedeutender Denker der schottischen Aufklärung und Freund, sowie Studienkollege von Adam Ferguson, war eine der Personen, deren Werke zur Philosophie von Adam Ferguson beitrugen. Er war Richter an den Oberstengerichtshöfen in Schottland und schrieb umfassende Aufsätze und andere Werke über Themen wie Moral, Religion, Ausbildung, Geschichte, politische Ökonomie, Recht und Ästhetik. Am meisten kennzeichnen ihn seine Schriften und Arbeiten über das Gesetz der Natur, in denen er versuchte eine philosophische Annäherung mit einer empirischen Geschichte der Evolution des Rechts zu verbinden.


David Hume (1711-1776)

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Eine weitere Figur, die Fergusons Philosophie beeinflusste war David Hume, guter Freund Fergusons, Moralphilosoph, Ökonom und Historiker der schottischen Aufklärung. Hume war von John Locke geprägt worden und vertrat mit seiner Erkenntnistheorie einen extremen Empirismus, in dem alle Wahrnehmungen auf „impressions“ (Sinneseindrücke) oder „ideas“ (Vorstellungen oder Abbildungen) basierten. Er unterschied zwischen Vernunft und Wahrnehmung und versuchte zu beweisen, dass rationale Urteile auf Gewohnheiten des Menschen im Hinblick auf dessen Eindrücke und Vorstellungen beruhen.

Zwischen 1739/40 veröffentlichte er eines seiner ersten großen Werke: A Treatise of Human Nature (Traktat über die menschliche Natur), welches aus 3 Bänden bestand und sich intensiv mit den Problemen der spekulativen Philosophie befasste. Dieses Werk, welches heute zu den wichtigsten Büchern der Philosophie zählt, wurde jedoch zu seiner Zeit kaum beachtet. Im Jahre 1741 schrieb er das zweibändige Buch Essays, Moral and Political, welches sich mit den Themen der Ethik und Wirtschaftspolitik befasste.

Sein drittes große Werk Philosophical Essays Concerning Human Understanding, welches später unter dem Titel: An Enquiry Concerning Human Understanding (Eine Untersuchung in Betreff des menschlichen Verstandes) veröffentlicht wurde, erschien 1748, ist die Zusammenfassung seines zweiten Buchs.

Sein umfassendste Werk war The History of England, welches in sechs Bändern erschien und zwischen 1754 und 1762 veröffentlicht wurde. Er schrieb zusätzlich noch mehrere Artikel über Wirtschaft und freien Handel und war mit Rousseau, sowie mit Adam Smith gut befreundet. Zu einigen seiner bekanntesten Werke zählen Folgende:

  • A Kind of History of My Life (1734)
  • A Treatise of Human Nature (1739–40)
  • Essays Moral and Political (first ed. 1741/2)
  • A Letter from a Gentleman to His Friend in Edinburgh (1745).
  • An Enquiry concerning Human Understanding (1748)
  • An Enquiry Concerning the Principles of Morals (1751)
  • Political Discourses (1752).
  • Four Dissertations (1757).
  • The History of England (ursprünglich: The History of Great Britain) (1754–62)
  • The Natural History of Religion (1757)
  • My Own Life (1776)
  • Dialogues concerning Natural Religion (1779)
  • 1. Reflections Previous to the Establishment of a Militia (1756)
  • 2. An Essay on the History of Civil Society (1767)
  • 3. Institutes of Moral Philosophy (1769)
  • 4. The History of the Progress and Termination of the Roman Republic (1783)
  • 5. Principles of Moral and Political Science; being chiefly a retrospect of lectures delivered in the College of Edinburgh (1792)
  • 6. Essays on the Intellectual Powers : Moral sentiment, happiness and national felicity (1805)


Das Werk und Wirkung seiner Themen

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Lehre von Ferguson

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Nach Ferguson ist der Mensch ein soziales Wesen und von der Beschaffenheit der Gesellschaft, ihrer Moral, Einstellung, Handlungsweisen und Vorstellungen abhängig. Es wird also von der Gesellschaft vorgeschrieben was und wie deren Mitglieder zu handeln haben. Furguson erstellt eine systematische Theorie des Handelns, die besagt, dass der Mensch auf Grund von Erfahrungen und von Erlernten handelt und lebt.

Des Weiteren meint er, dass der Mensch ständig nach Vollkommenheit strebt und somit immer Fortschritte machen wird. Dieser Fortschritt, der eigentlich auf Eigeninteresse und Nützlichkeit basiert, kommt jedoch nicht durch Planen, sondern durch das bloße menschliche Handeln zustande. Dadurch dass der Mensch das Ergebnis seiner Handlungen nicht vorsehen kann, kann er immer nur durch Erfahrungen feststellen, welche Handlungsweise erfolgreich, nützlich oder produktiv ist. Wenn eine Handlungsweise erfolgreich ist, führt es zu einer Wiederholung dieser Handlung, die nach mehreren Wiederholungen institutionalisiert wird und die er gesellschaftliche Ordnung nennt.

Zudem sah Furguson Konflikte als positiv an, durch dessen Austragung er meinte einen Fortschritt bewirken würde. Er sah daher die Institutionen, die einen solchen Konflikt erlaubten bzw. die dessen Austragung ermöglichten, als positiv an. Da ein Konflikt das Resultat zwei verschiedener Denk- oder Handlungsweisen, Interessen oder Ziele ist, ist die Institution umso stärker, je öfter sie solche Unterschiede bzw. diese schwierige Bedingungen ertragen kann und weiter besteht.

Diese Beiträge zur Moral und Gesellschaftslehre waren jedoch keine eigenständigen, sondern aus verschiedenen Quellen zusammengefasst und kombiniert. Er hatte somit keine neue Lehre oder Theorie entwickelt. Dasselbe ist über seine politischen Schriften zu sagen, die von den Philosophen seiner Zeit, mit Ausnahme von Hume, zwar als bedeutend angesehen wurden, jedoch lediglich eine Zusammenfassung von Vorgängern, wie Montesquieu, Shaftesbury, Hutcheson, und anderen waren. Ein gutes Beispiel ist sein Werk Institutes of Moral Philosophy.

Sein Werk Institutes of Moral Philosophy, welches eine erweiterte Version seiner Vortragsnotizen und seines Skripts „Analysis of Pneumatics and Moral Philosophy for the Use of Students in the College of Edinburgh“ , war, ist zum Teil auch eine Zusammenfassung mehrerer Werke, welches Kommentare und Auszüge von folgenden Werken beinhaltet:

  • Novum Organum von Bacon, welches er als die Autorität des Wissens im Allgemeinen (bzw. philosophisches Allgemeinwissen) bezeichnet,
  • Inquiry into Virtue von Shaftesbury, über den Ursprung der moralischen Billigung,
  • Inquiry into the Human Mind von Reid, bezüglich der Funktionen der Sprachen und Wahrnehmung,
  • L’Esprit des Lois von Montesquieu zu dem Thema der politischen Institutionen,
  • Natrual History von Buffon, welches die physischen Charakteristiken des Menschen beschreibt,
  • Of the Ideas of Beauty and Virtue von Francis Hutcheson, das sich mit dem Thema der Objektivität über ästhetische Maßstäbe befasst,
  • On Coin von Harris über Kunst und Handel,
  • Numbers of Mankind von Wallace und
  • Populousness of Ancient Nations von David Hume, welche sich auf die Bevölkerung beziehen,
  • Theory of Moral Sentiments von Adam Smith, das den Zusammenhang von Selbstbewahrung und Moral erklärt, sowie
  • De Officiisvon von Cicero über die Tugend in Handlungen, und
  • die Schriften von Epictetus und Marcus Aurelius, welche sich mit der Harmonie von der wahren Tugend und des wahren Glücks befassen.


Adam Ferguson versus Adam Smith in der Theorie der Arbeitsteilung

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Obwohl Adam Ferguson und Adam Smith befreundet waren, machte Smith nach der Veröffentlichung von "Essay on the History of Civil Society" (1767) Ferguson den Vorwurf, er hätte einige seiner Ideen geborgt, ohne diese zu besitzen ( wortwörtlich: ‘having borrowed some of his ideas without owning them’); worauf Ferguson antwortete, dass dies nicht der Fall wäre und sie lediglich dieselbe Quelle verwendet hätten. Diese ist nicht genau bekannt, es wird allerdings auf den Physiokraten Francois Quensay oder auf Montesquieu.

Smith und Ferguson waren sich nicht in allen Themen der Arbeitsteilung einig; während Ferguson eine negativere Einstellung hatte und sich mehr für den gesellschaftlichen Aspekt interessierte und damit auf die gesellschaftlichen Konsequenzen konzentrierte, hatte Smith sich auf die wirtschaftlichen Auswirkungen der Arbeitsteilung spezialisiert.

Smiths Einstellung zur Arbeitsteilung wurde nicht in von jedermann geschätzt. Smith hatte allerdings nicht dieselbe negative Sicht wie Ferguson. So war Smith etwa nicht damit einverstanden, dass die Arbeitsteilung die Gemeinschaft zerstöre, sondern lediglich die Qualität und die Mittel von gegenseitiger Abhängigkeit transformiere, während sie personelle und private Abhängigkeit erhöhen würde. Die Arbeitsteilung ist daher im Sinne von Smith positiv zu werten.

Marx zitiert Ferguson des Öfteren, inspiriert von dessen Behandlung der unhumanen Wirkungen der Arbeitsteilung.

Der Streit zwischen Smith und Ferguson dauerte mehrere Jahre. Als Smith jedoch schwer krank wurde, circa ein Jahr vor seinem Tod, beendeten sie ihren Konflikt und Ferguson besuchte ihn an seinem Sterbebett.


Literatur

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  • Forbes, Duncan [Hrsg.](1966):
    "An Essaay on the History of Civil Society, 1767
    Edinburgh
  • Jogland, Herta (1959):
    "Ursprünge und Grundlagen der Soziologie bei Adam Ferguson"
    Berlin
  • "Kettler, David (1965):
    "The Social and political Thought of Adam Ferguson"
    Ohio, USA


Internetquellen

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