Sex im Tierreich: Eisbär
Der Eisbär (Ursus maritimus) ist mit einer Gesamtlänge von bis zu 2,50 Metern das größte lebende Landraubtier. Er lebt nördlich des Polarkreises an den Küsten der Arktis und auf dem angrenzenden Treibeis. Dort erlegt er hauptsächlich Robben aber auch Vögel oder gelegentlich Karibus oder Moschusochsen.
Besonders interessant ist das Paarungsverhalten der Tiere und das Austragen der Jungen durch die Weibchen. Die Paarungszeit der Tiere liegt in den Monaten Mai und Juni, in denen die normalerweise strengen Einzelgänger zusammentreffen. Anders als bei anderen Säugetieren bettet sich das befruchtete Ei der Eisbärin jedoch nicht sofort in die Uterusschleimhaut ein, sondern wird etwa fünf Monate lang frei im Uterus getragen. Erst wenn die Eisbärin genügend Fett für den Winterschlaf angesetzt hat, kommt es zur Einnistung und der Embryo beginnt zu wachsen. Zur gleichen Zeit gräbt sich die werdende Mutter ihre Überwinterungshöhle (Den) und bereitet sich auf die Winterruhe vor. Mitten im Winterschlaf bringt die Bärin ihre sehr kleinen Jungen, meist Zwillinge, zur Welt, eigentlich ohne dabei aufzuwachen. Die Jungen legen sich zur Mutter, trinken, wenn es nötig ist, und verlassen dann im Frühjahr gemeinsam mit der Mutter den Bau. Danach leben die jungen Bären noch etwa zwei Jahre lang mit der Mutter zusammen und lernen von ihr alles, was zum Überleben notwendig ist. Erst danach trennen sie sich von ihr und werden ihrerseits zu Einzelgängern.