Als „Vater der Aeronautik“ wird George Cayley benannt, der bereits 1804 erste größere Gleiter gebaut hat. Diese hat er mit Tieren als „Besatzung“ erfolgreich ausprobiert. 1852 hat Cayley einen manntragenden Gleiter gebaut, mit dem angeblich sein Kutscher 130 m weit geflogen sein soll. Zwar ist noch nicht klar, ob der Gleiter damals wirklich geflogen ist, jedoch gelangen 1974 und 2003 flugtaugliche Nachbauten.


1891 baute schließlich Otto Lilienthal, der bis jetzt als erster Flieger der Menschheit gilt, seinen ersten Gleiter und flog damit in Derwitz bis zu 25 m weit. Im Laufe der Zeit verbesserte er die Technik und baute immer mehr Gleiter, bis ihm in den Rhinower Bergen bei Stölln Flüge bis 250 m gelangen.

An einem Sonntag, dem 9. August 1896, stürzte Otto Lilienthal mit einem seiner Gleiter am Gollenberg bei Stölln aufgrund einer thermischen Ablösung ab und erlag einen Tag später seinen schweren Verletzung.

Die Flugvorführungen der Gebrüder Wright sorgten für Begeisterung in Deutschland, sodass in Frankfurt eine flugtechnische Vereinigung gegründet wurde. Dort fand dann einige Monate später, im Oktober 1909, die erste Internationale Luftfahrtausstellung (ILA) statt. Diese weckte bei einigen Schülern aus Darmstadt besonderes Interesse, sodass sie noch im selben Jahr eine eigene Flug-Sport-Vereinigung (FSV) gründeten. Die Schüler fingen an Hängegleiter zu bauen, mit denen sie auch tatsächlich Gleitflüge durchführten. Zwei Jahre später entdeckten sie die Wasserkuppe auf der Rhön als den am besten geeigneten „Flugplatz“ und führten dort ihre experimentellen Flüge fort. An der Wasserkuppe stellten sie 1912 auch den ersten (inoffiziellen) Streckenweltrekord im motorlosen Flug auf. Dieser Flug dauerte knapp zwei Minuten, wobei eine Strecke von 840 m zurück gelegt wurde.