Schusswaffen: Kapitel 1


Colt M1911

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Colt M1911A1

Die Pistole M1911 (alias Colt Government model) gehört zu den bekanntesten Pistolen des Herstellers Colt, wenn nicht der Welt, und ist eine Entwicklung des amerikanischen Waffendesigners John Moses Browning (1855-1926). Es ist eine Selbstladepistole mit Browning-System mit Kettenglied, Single-Action-Abzug mit Sicherung und Griffstücksicherung. Nachdem die US-Army den Revolver SAA im Kaliber .45 Colt durch einen Revolver im Kaliber .38 Special ersetzt hatte, musste sie bei den Kämpfen auf den Philippinen feststellen, dass die Mannstoppwirkung der kleineren .38er Geschosse etwas schlechter war als die der .45er Geschosse des Colt SAA 1873 (Colt Single Action Army Model 1873-> der berühmte Peacemaker). Deshalb suchte sie nach einer Handfeuerwaffe im Kaliber .45. Vorzugsweise sollte die neue Waffe eine moderne Selbstladepistole sein.

Luger P08

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Pistole 08

Die Luger oder Parabellumpistole ist nach ihrem Konstrukteur Georg Luger (1849-1923) benannt. Er war bei der Waffenfirma Löwe, später DWM beschäftigt. Auf Basis der Selbstladepistole Hugo Borchardts von 1893 entwickelte er bis zur Jahrhundertwende eine Pistole, die das Funktionsprinzip der Waffe von Borchardt (den unterknickten Kniegelenkverschluß) zwar beibehielt, aber dabei wesentlich kleiner, handlicher, funktionssicherer und allgemein praxistauglicher war. Die erste serienmäßige Luger erschien 1900, sie wird heute auch als "altes Modell" bezeichnet.

Die Luger-Pistole Modell 1900 war für eine Flaschenhalspatrone im Kaliber 7,65 mm Parabellum eingerichtet. Kurz nach ihrem Erscheinen begann Georg Luger damit, seine Pistole konstruktiv weiter zu verbessern und zu vereinfachen (Verwendung einer Schraubenfeder als Schließfeder, Wegfall der Kniegelenksperre, Griffsicherung, Verschlußfang, Umgestaltung des Ausziehers zum Ladezustandsanzeiger, Einführung eines Modells im Kaliber 9 mm Parabellum, alternative Lauflängen 100 und 150 mm, optional: Nut für Anschlagschaft). Damit war das - auf dem Zivilmarkt erfolgreiche - "neue Modell" geboren.

Auf die Konstruktion aufmerksam geworden, begannen alsbald die Beschaffungsämter verschiedener Staaten mit der Erprobung der Luger-Pistole.

SIG Sauer

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SIG SAUER SP 2022

Desert Eagle

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Desert Eagle

Die Desert Eagle ist eine halbautomatische Pistole, die auf dem Funktionsprinzip des Gasdruckladers basiert. Sie wird von den israelischen IMI (Israeli Military Industries) für Magnum Research Inc. hergestellt. Die US-amerikanische Magnum Research entwickelte und patentierte das eigentliche Desert-Eagle-Design, aber die Ausarbeitung übernahmen die IMI.

Es gibt drei verschiedene Versionen der Desert Eagle: Die Mark I, Mark VII und Mark XIX. Die Mark I wird nicht mehr hergestellt und war in den Kalibern .357 Magnum und .44 Magnum erhältlich. Die Mark VII ist derzeit mit .44 Magnum erhältlich, mit .357 Magnum- und .41 Magnum-Kammern wird sie nicht mehr produziert. Die am häufigsten verwendete, die Mark XIX, gibt es mit .357 Magnum, .44 Magnum und .50 Action Express.

Eine Desert Eagle für eine andere Kammergröße umzurüsten, erfordert lediglich, dass der richtige Lauf eingebaut wird, sodass nur ein anderer Lauf gekauft werden muss, um die anderen Patronenkaliber verschießen zu können. Die beliebteste Lauflänge ist sechs Zoll, ebenso sind die etwas selteneren Zehn-Zoll-Läufe und auch vierzehn Zoll lange Exemplare erhältlich.

Beretta 92FS

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Beretta 92 FS, Ersatzmagazine, Holster und Patronen

Die Pistole Beretta 92 wurde vom ältesten noch existierenden Feuerwaffenhersteller der Welt, der italienischen Fabbrica D’Armi Pietro Beretta S.p.A. 1975 gebaut und ist eine Weiterentwicklung des Vorgängermodells Beretta M951, dessen Verschlusssystem übernommen wurde. Von einer gewissen optischen Ähnlichkeit abgesehen, bestehen aus technischer Sicht keine weiteren Verwandschaftsmerkmale. So besaß das Modell 92 im Gegenatz zur M951 einen Spannabzug, ein doppelreihiges Magazin mit einer Kapazität von 15 Patronen, sowie eine Sicherung in Form eines Hebels am Griffstück. Die Pistole wurde bei der italienischen Armee und Polizei eingeführt und ins Ausland exportiert. Die Kundschaft wünschte sich jedoch eine bessere Sicherung. Daraufhin präsentierte Beretta das Modell 92S, dessen Sicherung sich auf dem Schlitten befand und nicht nur als solche fungierte, sondern auch ein gefahrloses Entspannen des Hahns ermöglichte.

1978 fand in den USA eine Ausschreibung der Luftwaffe für eine neue Dienstpistole statt, an der Beretta mit dem Modell 92S-1 teilnahm. Die neue Pistole hatte eine beidseitige Sicherung, sowie einen Magazinauslöseknopf, der sich hinter dem Abzugsbügel befand und mit dem Daumen bedient werden konnte. Ende 1980 gewann Beretta die Ausschreibung und die Pistole wurde bei der amerikanischen Luftwaffe eingeführt.

1983 startete das US-Heer eine ähnliche Ausschreibung mit dem Ziel, die alternde Pistole M1911 durch eine moderne Waffe im Kaliber 9x19 mm zu ersetzen. Auch diesmal war Beretta dabei, jedoch mit dem Modell 92SB-F. Diese Pistole unterschied sich durch einen überarbeiteten Abzugsbügel, der es erlaubte, den Zeigefinger der zweiten Hand darauf ruhen zu lassen. Außerdem wurde der Lauf innen verchromt und die Griffschalen durch neue ersetzt.

Die P8 ist die Standard-Dienstpistole der Bundeswehr. Sie wird (wie das G36) von der Firma Heckler und Koch hergestellt und dient der Verteidigung im Nahkampf bei Ausfall der Hauptwaffe bzw. dem Selbstschutz von Führungspersonal. Zum Reinigen kann die Waffe mit einfachen Handgriffen in drei Baugruppen zerlegt werden. Die P8 wird wie die vergleichbaren Pistolen des österreichischen Herstellers GLOCK aus Polymerkunststoff und Metall gefertigt. Das Griffstück besteht aus Polyamid mit Verstärkungen aus Glasfasern und Stahleinlagen, Verschluss und Lauf sind wie bei allen Pistolen üblich aus Stahl gefertigt. Die P8 ist ein Rückstoßlader mit einem modifizierten Browning-Petter-System. Die Modifikation besteht in einer zweiten Verschlussfeder auf der Federführungsstange. Diese soll eine bessere Pufferung des Rückstoßes bewirken.

Die Pistole P1 war die Standard-Dienstpistole der Bundeswehr. Sie ist eine leichte Modifikation der Walther P38 der Wehrmacht und diente der Verteidigung im Nahkampf bei Ausfall der Hauptwaffe bzw. dem Selbstschutz von Führungspersonal. Die Kampfentfernung beträgt ca. 50m. Die P1 hat ein Kaliber von 9mm. Sie ist ein Rückstoßlader mit starr veriegeltem Verschluß. Das Magazin kann 8 Patronen aufnehmen.

Sie wird von der Firma Heckler und Koch hergestellt.

Technisch gesehen ist die P10 eine Variante der "USP Compact" (Universale Selbstlade-Pistole) und ist die erste Pistole, die den Anforderungen der technischen Richtlinie "Pistolen" der Polizei-Führungsakademie (PFA) genügt und durch sie zertifiziert wurde.

Die P2000 ist eine Pistole und wird von der deutschen Firma Heckler und Koch hergestellt. Sie ist eine Weiterentwicklung der P10. Die Variante 2 verfügt über ein verbessertes Abzugssystem, das als Ergänzung der technischen Richtlinie "Pistolen" der Polizei-Führungsakademie (PFA) gefordert wurde.

Die CZ75 9 ist eine Halbautomatische Pistole die 1975 in der CSSR entwickelt und 1976 in Serie gebaut wurde. Es gibt sie mit einem Einzelfeuer oder Burst-Fire (ein Drei-Schuss Feuerstoß). Kaliber 9mm Parabellum.

Walther PP/PPK

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PPK ist die Modellbezeichnung einer Pistole des deutschen Herstellers Walther (ehemals Zella-Mehlis, Thüringen; heute: Ulm, Donau und Arnsberg). Die Walther PPK und ihr etwas größeres Schwestermodell PP revolutionierten ab 1929 den Kurzwaffenbau. Die Bezeichnung PPK steht für "Polizeipistole Kriminalmodell", im Volksmund auch "Polizeipistole kurz", die Bezeichnung PP für "Polizeipistole".

Die Walther-Pistolen PP und PPK sind einfach aufgebaut, handlich, elegant und sehr hochwertig verarbeitet. Sie verschießen relativ schwache bis mittelstarke Patronen (7,65 mm Browning, 9 mm kurz, .22 lfB), deshalb reichen die Kraft einer starken Feder und die träge Masse des Verschlussstücks (unverriegelter Rückstoßlader, sog. Feder-Masse-Verschluss) als Verschluss aus. In zahlreichen Ländern (neben Deutschland) waren Walther-Pistolen der Typen PP und PPK als Polizei- und Offizierpistolen eingeführt, sie sind noch heute weltbekannt und als "Waltherchen" oder "Heeresanklopfgerät" volkstümlich. Sehr bekannt ist die PPK auch durch zahlreiche James-Bond-Filme.

Walther P38

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Pistole Walther P38

Die Walther P38 war die Standard-Dienstpistole der Wehrmacht. Sie ist ein Rückstoßlader mit kurz zurückgleitendem Lauf und Schwenkriegelverschluss. Fast baugleich ist die P1, wie der P38-Nachfolger der Bundeswehr bezeichnet wird: Das Griffstück ist aus Leichtmetall statt Stahl (spart 160g Gewicht), Schlagbolzen und Sicherung wurden geringfügig verändert. Die Waffe war als Ersatz für die in der Herstellung sehr aufwändige und daher teure Pistole 08 (Luger) gedacht. Mitte der dreißiger Jahre wurde deshalb bei der Firma Walther eine neue Ordonnanzwaffe entwickelt. Im Jahre 1938 wurde die Waffe bei der Wehrmacht eingeführt und bis 1945 in großer Stückzahl von verschieden Unternehmen hergestellt. Nach 1945 wurde sie unter anderem als Beutewaffe (mit Erlaubnis der Alliierten Behörden) bei verschiedenen Institutionen wieder eingesetzt. Für die Bundeswehr und Zivilisten wurde die Produktion der P38 resp. dann P1 im Jahre 1957 wieder aufgenommen. Nachfolger der P1 bei der Deutschen Bundeswehr ist die Heckler & Koch P8.

Tokarew TT-33

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Die Tokarew TT-33 ist eine Pistole der Roten Armee und Nachfolger des gasdichten Nagant Revolver im Kaliber 7,62 ( drei Linien ). Die Mechanik wurde den Konstruktionen von John Moses Browning nachemfunden. Charakteristisch ist das an ein Fahrradkettenglied erinnernde Verriegelungsteil für die Verbindung Rahmen - Schlitten. Die Waffe ist für das Kaliber 7.62 mm Tokarew ausgelegt, das mit der bekannten, sehr rasanten deutschen Patrone 7,63 Mauser nahezu identisch ist. Die TT-33 wurde bis 1952 gebaut, und dann durch die Walther-Kopie von Makarow PM in dem neuen Kaliber 9 mm Makarow abgelöst, das ballistisch etwa zwischen den Kalibern 9 mm Browning und 9 mm Luger einzuordnen ist. Einige Modelle blieben bis in die 1970-er Jahre im Einsatz. Ferner sind auch Kopien der TT-33 u. a. aus China und Ägypten bekannt

Revolver

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Ein Revolver (engl.: to revolve; lat.: revolvere weiterdrehen) ist eine Handfeuerwaffe, bei der die Ladung (Projektil, Pulver) oder die Patronen in Kammern in einer Trommel kreisförmig angeordnet sind. Durch das Spannen des Schlaghahns wird die Trommel gedreht und eine neue Kammer vor den Lauf und unter den Hahn transportiert. Erfinder des Revolvers ist Samuel Colt. Er meldete ihn 1836 zum Patent an und begann im gleichen Jahr mit der Produktion.

Wenn der Hahn eines Revolvers von Hand gespannt werden muss, spricht man von einem Single Action Revolver. Kann der Hahn auch durch das Ziehen am Abzug gespannt werden, so spricht man von einem Spannabzug oder auch von einem Double Action Revolver; dieser kann in der Regel auch als Single Action-Revolver benutzt werden. Eine spezielle Variante des Revolvers ist der Bündelrevolver (auch Pepperbox genannt). Es gibt aber auch fünf-, sieben- und achtschüssige Modelle (z. B. der leichte Smith & Wesson AirLite) oder auch Modelle wie der siebenschüssige LeMat-Revolver, der außerdem in der Mitte Buckshot-Munition abfeuern konnte. Konstruktionsbedingt werden, anders als bei Pistolen, bei Trommelrevolvern nach einem Schuss die Patronenhülsen nicht automatisch ausgeworfen, sondern müssen entladen werden. Das Nachladen erfolgt von Hand entweder einzeln oder mittels vorkonfektionierten Bündelpackungen.