Schilddrüse: Bisoprolol

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Allgemeines

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Bisoprolol ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der selektiven β1-Adrenorezeptorenblocker (Betablocker). Die   chirale Verbindung kommt als   Racemat zum Einsatz.

 
Strukturformel von Bisoprolol
INN-NAME=Bisoprolol
WIRKSTOFFGRUPPE=Betablocker
HANDELSNAMEN=Concor
ATC-BASECODE=C07 
ATC-CODES=
CAS-NUMMER=66722-44-9
REZEPTPFLICHTIG=ja
GENERIKUM=ja
VERABREICHUNG=oral
CHEM-NAME=1-[4-[2-(1-methylethoxy)ethoxymethylphenoxy]-3-(1-methylethylamino)propan-2-ol 
SUMMENFORMEL=C18H31NO4 

MOLMASSE=325.443 g/mol
PHWZ=9..12h Halbwertszeit im Blut
METABOLISATION=hepatisch (wo wird der Arzneistoff verstoffwechselt, welche Enzyme sind  beteiligt?)
ELIMINATION=renal Ausscheidung

Bisoprolol ist gut löslich in Wasser, Ethanol und Chloroform. Das weiße, kristalline Salz schmilzt bei 101 °C. Die relative Wirkstärke des Bisoprolols zu Propranolol beträgt 5:1.

Zusammensetzung

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1 Filmtablette enthält: Bisoprololhemifumarat 2,5mg/ 5mg/ 10mg.

Hilfsstoffe

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Tablettenkern: Hochdisperses Siliciumdioxid; Magnesiumstearat (Ph.Eur.); Crospovidon; mikrokristalline Cellulose; Maisstärke; Calciumhydrogenphosphat. Filmüberzug: Eisen(III)-hydroxid-oxid H2O; Dimeticon; Macrogol 400; Titandioxid; Hypromellose. Zusätzlich für 10 mg: Eisen(III)-oxid.

Anwendung

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Bisoprolol ist im allgemeinen gut verträglich und darf, da es langwirksam ist, nur einmal am Tag eingenommen werden. Es ist eines der am besten bewährten und dokumentierten Präparate aus der Reihe der Betablocker. Es wirkt bevorzugt an β1-Adrenorezeptoren. Es findet Anwendung bei der Therapie der arteriellen Hypertonie, der koronaren Herzkrankheit und der Herzinsuffizienz (Herzmuskelschwäche). Bewährt hat sich das Medikament auch bei allen Krankheiten und Zuständen mit erhöhtem Adrenalinspiegel oder erhöhter Adrenalinempfindlichkeit:

  • leichte Entzugserscheinungen,
  • Wechseljahresbeschwerden der Frau,
  • Überfunktion der Schilddrüse.


Dosierung

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Bisoprolol steht in den Wirkstärken 1,25 mg, 2,5 mg, 3,75 mg, 5 mg, 7,5 mg und 10 mg zur Verfügung, um eine optimale Blutdruckeinstellung zu erreichen. Die Tabletten werden oral nüchtern oder zum Frühstück eingenommen.

  • bei Herzinsuffizienz für die Dauertherapie zugelassen: 1,25 mg, 2,5 mg, 3,75 mg, 5 mg, 7,5 mg und 10 mg
  • bei Hypertonie und koronare Herzkrankheit (Angina pectoris) für die Dauertherapie zugelassen: 5 mg und 10 mg

Als initiale Dosis werden 1,25 mg oder 2,5 mg verabreicht und es wird, je nach Verträglichkeit, über einen Zeitraum von ca. 4-6 Wochen die Dosis auf maximal 10 mg einmal morgens gesteigert, bis eine optimale Blutdrucksenkung bzw. eine Verbesserung des Zustandes erreicht wird.

Wenn man die Therapie mit Bisoprolol beenden möchte, muss ein abruptes Therapieende unbedingt aufgrund der erfolgten Rezeptoranpassung vermieden werden. Man schleicht unter wöchentlicher Reduzierung der Dosis über 4-6 Wochen je nach Verträglichkeit aus. Dies ist besonders bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit zu beachten.

Die max. empfohlene Dosis beträgt 20 mg tägl.- Bei schwerer Niereninsuff. (Krea. <20 ml/min) od. schw. Leberfunktionsstör. sollte die Tagesdosis von 10mg Bisoprololhemifumarat nicht überschritten werden. -

Einnahme: morgens vor, während od. nach dem Frühstück, unzerkaut mit etwas Flüssigkeit. -

Die Therapie mit Bisoprolol ist in der Regel eine Langzeittherapie.

Anwendungsbeschränkungen

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  • Diabetes mellitus mit stark schwankenden Blutzuckerwerten (Hypoglykämiesymptome können verschleiert werden)
  • Strenges Fasten
  • Laufende Desensiblisierungstherapie
  • AV-Block
  • Prinzmetal-Angina.
  • Periphere arterielle Verschlußkrankheit (eine Verstärkung der Beschwerden insbesondere bei Therapiebeginn möglich).
  • Asthma bronchiale, obstruktive Atemwegserkrankheit COPD
  • Allgemeinanästhesie: Es wird gegenwärtig empfohlen eine bestehende Betablockertherapie bei Operationen nicht zu beenden
  • Psoriasis in der Eigen- oder Familienanamnese.
  • Bei Phäochromozytom nur nach Behandlung mit Alpharezeptorenblocker
  • Thyreotoxikose möglicherweise verschleiert.

Schwangerschaft

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Strenge Indikationstellung.

Stillzeit

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Vom Stillen während der Einnahme wird abgeraten.

Gegenanzeigen

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Das Medikament sollte nicht bei Asthma bronchiale, bei langsamen Herzrhythmusstörungen, bei Benutzung von MAO-Hemmern, bei niedrigem Blutdruck, bei schwerer Herzinsuffizienz mit beginnendem kardiogenen Schock, bei Bradykardie, bei Psoriasis und bei Diabetes mellitus eingenommen werden.

  • Akute schwere Herzinsuffizienz oder während der Dekompensation der Herzinsuffizienz, die die i.v. Therapie mit inotropen Substanzen erfordert.
  • Kardiogener Schock.
  • AV-Block II. u. III. Grades (ohne SM).
  • bradykardes Sinusknotensyndrom.
  • SA-Block..
  • Bradykardie vor Behandlungsbeg. (< 50 Schl./min).
  • Hypotonie (< 90mm Hg),
  • schweres Asthma bronchiale oder schwere COPD
  • Spätstadien der pAVK
  • Raynaud-Syndrom
  • Unbehandeltes Phäochromocytom
  • Metabolische Azidose


Nebenwirkungen

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Es kann zu folgenden Nebenwirkungen kommen:

  • Durchblutungsstörungen,
  • Blutdruckabfall,
  • Kopfschmerzen,
  • Senkung des Pulsschlags,
  • Schwindel,
  • Müdigkeit,
  • Schlafstörungen,
  • Stimmungsschwankungen, Verwirrtheit, Halluzinationen, Bradykardie, Bronchospasmus|( Asthmaanfall), Keratoconjunctivitis sicca (trockene Augen, erektile Dysfunktion u. a.
  • verstärktes Schwitzen Fieber

Stoffwechsel

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selt: Erhöh. d. Triglyzeride.

Zentrales Nervensystem

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häufig: Müdigk., Erschöpfungszust., Schwindelgefühl, Kopfschm. Gelegentl.: Schlafstör., Depress. Selt.: Alpträume, Halluzinationen.

selt.: vermind. Tränenfluß (Kontaktlinsen!). Sehr selt.: Konjunktivitis. Ohren selt.: Hörstör. Herz gelegentl.: Bradykardie, AV-Blockier., Verschlecht. d. Herzinsuff. Gefäßsyst. häufig: Kältegefühl u. Taubh. in den Extremitäten. gelegentl.:, orthostat. Hypotonie. Atemwege gelegentl.: Bronchospasmus b. Pat. m. Bronchialasthma od. obstrukt. Atemwegserkrank. in d. Anamnese. Selt.: Allerg. Rhinitis. Magen-Darm-Trakt häufig: Übelk., Erbrechen, Diarrhoe, Obstipat. Leber selten: Erhöh. d. Leberenzyme (GOT, GPT), Hepatitis. Haut selt.: Überempfindlichkeitsreakt. (Jucken, Flush, Exanthem). Sehr selt.: Betablocker können Psoriasis auslösen, verschlechtern od. zu psoriasiformen Ausschlägen führen, Haarausfall. Allg. Erkrg. gelegentl.: Muskelschwäche, Muskelkrämpfe. Harn- u. Geschlechtsorgane selt.: Potenzstör.*

Wechselwirkungen

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Nicht empfohlende gleichzeit. Anw. mit Calciumantagonisten des Verapamil- u. in geringerem Ausmaß des Diltiazem-Typs: Negat. Beeinflussung d. Kontraktilität u. d. atrio-ventrik. Erregungsleit. Intravenöse Gabe von Verapamil kann bei Pat. unter b-Blockerther. zu einer schweren Hypotonie u. atrio-ventrikulärem Block führen. Zentral wirksame Antihypertensiva wie Clonidin u. and. (z.B. Methyldopa, Moxonodin u. Rilmenidin): Kombinationsther. mit zentral wirks. Antihypertensiva kann zu einer Verschlechter. der Herzinsuff. durch Verringerung des zentralen Sympathikotonus (Reduktion von Herzschlagfolge u. Auswurfvolumen, Vasodilatation) führen. Abruptes Absetzen, bes. vor Beendigung der b-Blockerther., kann das Risiko einer "Rebound-Hypertonie" verstärken. Nur mit Vorsicht anw. bei: Klasse I-Antiarrhythmika (z.B. Chinidin, Disopyramid, Lidocain, Phenytoin, Flecainid u. Propafenon): Mögliche Verstärkung der Wirk. auf die atrio-ventrikuläre Überleitungszeit u. der negativ inotropen Wirk. Calciumantagonisten des Dihydropyridin-Typs wie Felodipin u. Amlodipin: Bei gleichzeit. Anw. kann das Hypotonierisiko zunehmen u. eine Verschlechter. der ventrikul. Pumpfunktion bei herzinsuffizienten Pat. kann nicht ausgeschlossen werden. Klasse III-Antiarrhythmika (z.B. Amiodaron): Mögliche Verstärk. der Wirk. auf atrioventrikuläre Überleitungszeit. Parasympathomimetika: Kombinationsther. kann die atrio-ventrikuläre Überleitungszeit u. das Risiko f. Bradykardie verstärken. Topische Anw. von b-Blockern (z.B. Augentropf. bei Glaukom-Behandl.) kann die system. Wirk. von Bisoprolol verstärken. Insulin u. orale Antidiabetika: Verstärk. des blutzuckersenk. Effektes, Blockade der b-Adrenozeptoren kann die Zeichen einer Hypoglykämie verschleiern. Narkosemittel: Verminder. einer Reflextachykardie u. verstärktes Risiko f. Hypotonie. Digitalisglykoside: Verlangsamung der Herzfrequenz, Verlänger. der atrio-ventrikulären Überleitungszeit. Nichtsteoridale Antirheumatika (NSAR): der blutdrucksenk. Effekt von Bisoprolol kann verringert werden. b-Sympathomimetika (z.B. Isoprenalin, Dobutamin): Kombination mit Bisoprolol kann zu einer Wirkungsabschwäch. beider Substanzen führen. Sympathomimetika, die sowohl b- als auch a-Adrenorezeptoren aktivieren (z.B. Noradrenalin, Adrenalin): Kombinationsther. mit Bisoprolol kann die Alpha-adrenoreptor-vermittelte Vasokonstriktion dieser Substanzen demaskieren u. somit zur Blutdrucksteig. u. Verstärk. der Claudicatio intermittens führen. Solche Interaktionen sind bei nicht-selektiven Betablockern wahrscheinlicher. Kombinationsther. mit Antihypertensiva u. and. Pharmaka mit blutzuckersenk. Potential (z.B. trizykl. Antidepressiva, Barbiturate, Phenothiazine) können das Risiko einer Hypotonie verstärken. Bei gleichzeit. Anw. beachten Mefloquin: Erhöhtes Risiko für Bradykardie. MAO-Hemmer (ausgenommen MAO-B-Hemmer): Steigerung des hypotensiven Effektes der Betablockade sowie des Risikos für hypertensive Krisen.

Hinweise Reaktionsvermögen kann beeinträchtigt werden! Siehe auch Hinweise am Anfang des Präparateteils. Dos. ausschleich. beenden. Behandl. nicht abrupt beenden, Dos. schrittweise reduzieren (z.B. Halbierung d. Dos. im Wochenabstand).

Literatur

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  • de Groote P., Ennezat P.V., Mouquet F.
    • Bisoprolol in the treatment of chronic heart failure. Vasc Health Risk Manag, 2007, 3(4), 431-9 
  • McGavin J.K., Keating G.M.
    • Bisoprolol: a review of its use in chronic heart failure.
      • Drugs, 2002, 62(18), 2677-96 
  • Rosenberg J., Gustafsson F.
    • Bisoprolol for congestive heart failure.
      • Expert Opin Pharmacother, 2008, 9(2), 293-300