Ruby-Programmierung: Installation

Zurück zum Inhaltsverzeichnis.

Für Ruby existieren zahlreiche Implementierungen, die ihre Vor- und Nachteile haben. Neben der sehr ausführlichen Liste in der Wikipedia seien hier nur die wichtigsten erwähnt. Der MRI, Matz's Ruby Interpreter, wird in diesem Buch genutzt und gilt als Referenz für andere Implementierungen. Die aktuelle Version ist 2.2.0. Der Rubyinterpreter ist ein freies Programm und kann kostenlos auf der offiziellen Seite heruntergeladen werden. Daneben sollten an dieser Stelle vor allem JRuby und MacRuby genannt werden. JRuby erzeugt aus Rubycode Java-Bytecode, der sich auf der JVM ausführen lässt, dadurch lassen sich alle Java-Bibliotheken nutzen. MacRuby nutzt die LLVM und hat den Ruf, die schnellste der verschiedenen Implementierungen zu sein.

Installieren unter Windows

Bearbeiten

Unter Windows gibt es drei Möglichkeiten, den Interpreter zu installieren. Zunächst könnte man ihn selbst aus den Quelltexten mittels eines C-Compilers kompilieren; dann wäre es noch möglich, ihn in einer emulierten Linux-Umgebung wie Cygwin zu installieren. Am einfachsten ist es aber sicherlich, den Interpreter mittels des Windowsinstallers zu installieren. Dieses Verfahren wird nicht nur den meisten Windowsanwendern geläufig sein, zusätzlich werden auch noch eine Reihe oft verwendeter Bibliotheken sowie ein Editor installiert. Der Installer kann von rubyforge heruntergeladen werden.

Installieren unter Linux/UNIX

Bearbeiten

Auch unter den meisten anderen Betriebsystemen ist es in der Regel nicht nötig, den Interpreter zu kompilieren. Bei vielen Linuxdistributionen ist er sogar bereits dabei, dies kann man einfach mittels des folgenden Befehls herausfinden:

$ ruby --version

Wenn Ruby gefunden wurde, liefert es die installierte Version zurück. Konnte Ruby nicht gefunden werden, ist es wahrscheinlich nicht installiert. Möglicherweise ist es aber auch nur an einem Ort installiert, der nicht in PATH angeben wurde (den Standardorten, in denen UNIX und Linux nach Programmen suchen). Letzte Klarheit bringt der folgende Befehl:

$ su -c "updatedb"
$ locate ruby

Liefert dieser Befehl nichts oder keine ausführbaren Dateien zurück, dann ist Ruby nicht installiert und nachfolgend wird beschrieben, wie es auf Ihrem Betriebssystem installiert werden kann. Gleiches gilt natürlich auch, wenn eine aktuellere Version verfügbar ist und gewünscht wird.

Fedora Core

Bearbeiten

Unter Fedora Core und fedorabasierten Distributionen wie Redhat Enterprise und Yellowdog Linux installiert man Ruby einfach mittels des folgenden Befehls:

# yum install ruby ruby-devel

Debian & Ubuntu

Bearbeiten

Unter Debian und debianbasierten Distributionen wie z. B. Ubuntu installiert man Ruby einfach mittels des folgenden Befehls:

# apt-get install ruby

Auch unter Gentoo kann man Ruby leicht installieren:

# emerge ruby

Arch Linux

Bearbeiten

Unter Arch Linux installiert man Ruby einfach durch Eingabe des Befehls:

# pacman -S ruby

Und selbst unter FreeBSD ist es ein leichtes, Ruby zu installieren:

# cd /usr/ports/www/rubygem-rails 
# make all install clean
# pkg_add -r ruby

Mit pkgsrc ist es ganz ähnlich:

# cd /usr/pkgsrc/lang/ruby/
# make install clean clean-depends

Selbst kompilieren

Bearbeiten

Zunächst benötigt man den Quelltext, diesen kann man u. a. von der offiziellen Seite herunterladen. Nun öffnet man eine Konsole und wechselt in das Verzeichnis, in dem das heruntergeladene Tar-Archiv liegt. Der erste Schritt ist optional und dient nur der Authentifizierung, dass das Archiv vollständig heruntergeladen wurde und nicht verändert wurde.

$ md5sum ruby-<VERSION>.tar.gz

<VERSION> muss natürlich durch die Version ersetzt werden, die du herunter geladen hast.

Daraufhin erhält man eine 32 Zeichen lange Prüfsumme. Diese vergleicht man mit dem auf der offiziellen Seite angegebenen Code. Ist er gleich, können wir fortfahren, ansonsten ist die Datei beschädigt und muss erneut geladen werden.

$ tar xvzf ruby-<VERSION>.tar.gz
$ cd ruby-<VERSION>

Hiermit wird der Quellcode entpackt und in das Verzeichnis gewechselt. Nun müssen wir den Quelltext konfigurieren, also u. a. angeben, wohin er installiert werden soll. Dies geschieht mit dem Parameter --prefix. Ich empfehle, Ruby nach /usr/ zu installieren, der Interpreter wird dann nach /usr/bin/ruby installiert. Ansonsten kann man natürlich ein anderes Ziel angeben. Mit dem darauffolgenden Befehl wird das Kompilieren gestartet.

$ ./configure --prefix=/usr
$ make
$ # Optionaler Test
$ make test
$ # Als root installieren
$ su -c "make install"

Unter MacOS X ist für die allerersten Gehversuche mit Ruby keine zusätzliche Installation notwendig: Ein Ruby-Interpreter wird mit dem Betriebssystem installiert.

Die mit MacOS X 10.4.x (Tiger-Release) ausgelieferte Ruby-Installation ist jedoch veraltet (ruby -v: 1.6.x) und z. T. fehlerhaft bzw. unzuverlässig. Eine aktuelle Ruby-Installation 1.8.x – parallele Installation und konfliktfreie Koexistenz zu der betriebssystemnahen – ist dringend zu empfehlen und für die Verwendung von Ruby-on-Rails sogar eine Notwendigkeit. Eine funktionsfähige Anleitung zum Kompilieren (XCode ist hierzu Voraussetzung) und Installieren von Ruby, Rails, Subversion, Mongrel und MySQL unter MacOS X findet sich unter hivelogic.

Als Editor eignet sich im Grunde jeder Editor, der Textdateien im Klartext speichern kann. Trotzdem empfiehlt sich ein Editor, der den Programmierer bei seiner Aufgabe unterstützt. Der Editor sollte mindestens die Einrückung beibehalten und die Syntax farbig hervorheben können. Auch hier gibt es eine gute Auswahl an freien Editoren.

Cross-platform

Bearbeiten

Linux/Unix

Bearbeiten