Radioonkologie (PORT)/ Diagnosen/ Knochenmetastasen

Übersicht

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Patienten mit soliden Tumoren entwickeln im Verlauf zu 30% Knochenmetastasen[1]. Die häufigsten Primärtumoren sind Mammakarzinome, BC, gastrointestinale Karzinome, Prostata, Nierenkarzinom[2]. Konochenmetastasen sind vom Metastasierungsweg primär Knochenmarksmetastasen[3].

Diagnostik

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Angaben nach[3].

Skelettszintigramm
besitzt eine sehr hohe Sensitivität von 90% - 95% bei einer Spezifität von 70% - 80%.
konventionelle Röntgenaufnahme
Spezifität (95% - 100%) und Sensitivität (60%- 60%).
CT
Einsatz v. a. zur Abklärung umschriebener skelettszintigraphischer Mehranreicherungen.
MRT
bereits sehr kleine metastastische Knochenmarksläsionen können detektiert werden. Die Frakturgefahr kann im MRT nur durch indirekte Indikatoren abgeschätzt werden. Daher hat sich im klinischen Alltag eine ergänzende konventionelle Röntgenaufnahme etabliert.

Histologie

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- entsprechend Primärtumor. -

Bei (noch) unbekanntem Primärtumor sollte eine histologische Sicherung z. B. durch eine CT-gesteuerte Punktion angestrebt werden.

Lokalisation

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Zu 70% im Stammskelett (Wirbelsäule, Becken, proximale Extremitäten, Rippen)[2].

Ausbreitung

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nach [3]

Primärtumor Häufigkeit überwiegender Typ weiteres
Mammakarzinom 50% - 85% gemischt osteolytisch- osteoplastisch diffuse Verteilung
Prostatakarzinom 50% - 75% osteoblastisch
BC 30% - 50% osteolytisch
Nierenzellkarzinom 30% - 50% osteolytisch solitäre Metastasen
Schilddrüsenkarzinom 39% osteolytisch
Pankreaskarzinom 5% - 10%
kolorektale Karzinome 5% - 10%
Magenkarzinom 5% - 10%
Leberzellkarzinom 8%
Ovarialkarzinom 2% - 6%


Stadieneinteilung

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TNM 7. Auflage (gültig ab 2010)

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- entsprechend Primärtumor, immer M1 (OSS) -

Therapieprinzipien

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OP
Indikation zur Stabilisierung von mechanisch beanspruchten Röhrenknochen, selten auch bei Wirbelkörpern. Nachteil: das postoperative Zielvolumen ist größer, da eine Tumorzellverschleppung berücksichtigt werden muß.
medikamentöse Therapie
Schmerzmedikation kann alleine ausreichend sein.
Biphosphonate hemmen die Osteoklasten und können im Verlauf pathologische Frakturen verhindern. Eine Schmerzlinderung tritt bereits etwa 2 Wochen nach Infusion ein.
Zytostatische Therapien bei chemosensiblen Tumoren.
Radionuklid (Strontium)
bei disseminierter, szintigraphisch anreichender Metastasierung. Kontraindikation: Leuko- oder Thrombopenien sowie nachfolgende Chemotherapien. Im follow up von 3 Monaten mit gleich guter Schmerzlinderung wie die lokalisierte Bestrahlung. Vorteil: Signifikant weniger Zweitbestrahlungen.
Strahlentherapie
Etwa 60% der palliativen Bestrahlungsindikationen betreffen ossäre Metastasen.[3]

Indikation RT

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Schmerzen
in 70% - 90% wird eine Schmerzbesserung erzielt[2]. Eine Schmerzbesserung tritt meistens bereits nach 1 - 3 Wochen ab RT- Beginn ein, bei Metastasen eines Prostata- oder Bronchialkarzinoms kann diese Zeit verzögert sein.[3]
Frakturgefahr
Radiologisch wird eine Rekalzifizierung nach 1 - 6 Monaten sichtbar.[3].
Eine Frakturgefahr besteht[1], wenn
  • mehr als 50% der Kortikalis arrodiert
  • Osteolyse der LWS- Hinterkante
  • Osteolyse im Trochanter minor
  • Osteolyse im Femurhals über 2,5 cm
Eine Rekalzifizierung und Stabiliserung wird in 50% - 60% erzielt[2]
akute Querschnittslähmung
falls möglich, sollte zuvor eine operative Dekompression durchgeführt werden. In einer randomisierten Studie war OP und anschließeneder RT gegenüber einer alleinigen Bestrahlung überlegfen - Die Gehfähigkeit betrug 84% vs. 57%.

Zielvolumen

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Die ossäre Metastase. Im Fall von Wirbelkörpern sind der Einbezug jeweils eines benachbarten nichtbetroffenen Wirbelkörpers kranial und kaudal üblich.

Dosis RT

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vgl. [3]

Hinsichtlich der Schmerzen sind 1 x 8 Gy, 5 x 4 Gy, 10 x 3 Gy und 15- 20 x 2 Gy gleich gut. Dagegen ist die Remineralisationsrate bei der Einmalbestrahlung mit 8 Gy deutlich geringer als nach 10 x 3 Gy. Bei der Einmalbestrahlung mit mehr als 8 Gy sind radiogene Querschnittssyndrome beschrieben. Hinsichtlich einer akuten Besserungstendenz bei einer tumorösen Rückenmarkskompression sind die verschiedenen Fraktionierungsschema gleichwertig, anders als bei einer retrospektiven Untersuchung beim Plasmozytom. Dort hatten die Langzeitbestrahlung zu besseren motorischen Funktionen als die Einzeitbestrahlung mit 8 Gy sowie die Bestrahlung mit 5 x 4 Gy ergeben.

Nebenwirkungen

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Prognose

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mediane Überlebenszeit 8 Monate[3].

Nachsorge

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Literatur

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  1. 1,0 1,1 Lohr F, Wenz F. Strahlentherapie kompakt. 2. Aufl. Urban & Fischer Bei Elsevier; 2007.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Sauer R. Strahlentherapie und Onkologie. Elsevier, Urban & Fischer Verlag; 2009.
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 3,6 3,7 Bamberg M, Molls M, Sack H. Radioonkologie, Grundlagen und Klinik 1+2. 2. Aufl. Zuckschwerdt; 2009.