Posthume Werke – Allan Kardec, Übersetzung aus dem Französichen „Oeuvres Posthumes“
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- Zielgruppe: Menschen, die nach sehr grundlegenden Antworten über das Leben und darüber hinaus suchen.
- Lernziele: Das Meistern der Grundlagen des Spiritismus
- Buchpatenschaft/Ansprechperson: Rafael Peregrino da Silva (Übersetzer)
- Sind Co-Autoren gegenwärtig erwünscht? Allerdings!
- Richtlinien für Co-Autoren: Es handelt sich hier um eine Übersetzung, die aus dem originallen, im Französischen veröffentlichten Buch übersetzt werden soll.
- Projektumfang und Abgrenzung zu anderen Wikibooks: Es gibt derzeit kein anderes Buch im gleichen Fach bei Wikibooks.
- Themenbeschreibung: Spiritismus, vorher unveröffentlichte Beiträge Allan Kardecs.
- Aufbau des Buches: Das wird im Verlauf der Übersetzungsarbeit fertig gestellt.
„Es ist notwendig, die Moral und die Wahrheit zu verbreiten.“
MUMS
Biographie Allan Kardecs
BearbeitenEs ist noch unter der eisernen Hand des tiefen Schmerzes, verursacht durch das frühe Ableben des ehrwürdigen Gründers der spiritistischen Lehre, dass wir uns einer Aufgabe nähern, die einfach und leicht für seine weisen und erfahrenen Händen wäre, aber deren Schwere und Ernsthaftigkeit uns überwältigen würden, falls wir nicht auf die wirksame Unterstützung erhabener Geistwesen und die Nachsicht unserer Leser zählen könnten.
Wer unter uns könnte, ohne den Vorwurf der Anmaßung, sich geschmeichelt dafür fühlen, im Besitz seines Methodik- und Organisationsgeistes zu sein, der sämtliche Werke des Meisters aus Lyon aufleuchten? Nur seine kraftvolle Intelligenz war in der Lage, so viele unterschiedliche Materialien zusammenzuführen, zu zerreiben und zu verarbeiten, um sie dann wie einen wohltuenden Morgentau auf die Seelen zu verstreuen, die nach Kenntnis und Liebe streben.
Einschneidend, prägnant, tief greifend, wusste er zu gefallen und sich durch eine einfache und sogleich gehobene Ausdrucksweise verständlich zu machen, weit entfernt sowohl von der geläufigen Art als auch von der Verworrenheit der Metaphysik.
Durch die unaufhörliche Multiplizierung von sich selbst gelang es ihm bisher, für alles auszureichen. Doch der tägliche Ausbau seiner Verbindungen und die ständige Entwicklung des Spiritismus vermittelten ihm das Bedürfnis danach, einige clevere Helfer zu rekrutieren, und er bereitete zugleich die neue Organisation der Lehre und seiner Anstrengungen, als er uns verließ, um in eine bessere Welt hinüberzugehen, in der er die Anerkennung seiner erfüllten Mission erhalten und Werkstoff für ein neues Werk von Hingabe und Aufopferung sammeln wird.
Er war allein!... Wir können uns als Legion bezeichnen, und noch zu schwach und unerfahren wir sind, wir pflegen die innere Überzeugung, dass wir den Anforderungen werden gewachsen sein, wenn wir – unter Berücksichtigung der festgelegten Grundsätze und der unanfechtbaren Beweise – uns so viel wie möglich und nach Bedarf bemühen, die von Herrn Allan Kardec vorgeschlagenen Zukunftspläne auszuführen.
Solange wir den von ihm festgelegten Kurs beibehalten und alle Menschen guten Willens sich in einer gemeinsamen Anstrengung für den Fortschritt und für die intellektuelle und moralische Erneuerung der Menschheit vereinen, wird der Geist des großen Philosophen bei uns bleiben und uns mit seinem mächtigen Einfluss unterstützen. Möge er unsere Unzulänglichkeit ausgleichen und lasst uns seinen Beistand würdigen, in dem wir uns mit der gleichen, von ihm erbrachten Ergebenheit und Aufrichtigkeit der Schöpfung widmen, wenn auch nicht mit so viel Wissen und Intelligenz.
Arbeit, Solidarität, Toleranz: Diese Worte hatte er als Devise auf seiner Flagge geschrieben. Lasst uns so sein wie er, unermüdlich, seinem Wunsch entsprechend tolerant und solidarisch; lasst uns auch keine Angst haben, seinem Vorbild Folge zu leisten, indem wir mehrfach die noch umstrittenen Prinzipien überdenken. Wir rufen sämtliche Helfer auf, beschwören alle Gelehrten. Mögen wir uns lieber sicher und zuverlässig als bloß rasch vorwärts bewegen, und unsere Bemühungen werden nicht fruchtlos bleiben, wenn, wie wir davon überzeugt sind und als erstes ein Vorbild dafür darstellen, jeder seine Pflicht erfüllt und die persönlichen Angelegenheiten zugunsten des Allgemeinwohls beiseite lassen.
Es wäre kaum möglich, den neuen Zeitabschnitt des Spiritismus unter günstigeren Aussichten zu eröffnen, als unseren Lesern einer kurzen Skizze des Lebens von diesem ehrlichen und ehrenhaften Mann, von diesem intelligenten und produktiven Gelehrter anzubieten, dessen Andenken in den künftigen Jahrhunderten mit dem Heiligenschein der Wohltäter der Menschheit übertragen werden wird.
Geboren am 3. Oktober 1804 in Lyon in einer traditionellen Familie, die sich im Richteramt und in der Anwaltschaft auszeichnete, verfolgte Herr Allan Kardec (Pseudonym von Herrn Hippolyte Léon Denizard Rivail) diese Karriere nicht. Von frühester Jugend an fühlte er sich dem Studium der Wissenschaft und der Philosophie angezogen.
Am international berühmten Bildungsinstitut Pestalozzis[1] in Yverdon-les-Bains[2] (Schweiz) gebildet, wurde Kardec zu einem der bedeutendsten Schüler des renommierten Erziehers und zu einem der eifrigsten Verbreiter seines Bildungssystems, das einen so großen Einfluss auf die Bildungsreform in Frankreich und Deutschland hatte.
Im Besitz bemerkenswerter Intelligenz fühlte er sich schon früh dem Lehramt wegen seiner Eigenart und seiner Sonderfähigkeiten angezogen und bereits im Alter von 14 Jahren vermittelte er seinen Kommilitonen, die weniger als er gelernt hatten, das von ihm neu erlangte Wissen. In dieser Schule entwickelten sich die Ideen, die ihn später in die Kategorie der Männer des Fortschritts und der Freidenker einordnen würden.
Geboren katholisch aber in einem protestantischen Land aufgewachsen, musste er des Öfteren unter diesen Umständen mit Intoleranz umgehen, sodass ihn bald die Idee einer religiösen Reform überfiel, an der er über die Jahre hinaus im Stillen gearbeitet hat. Dabei trug er sich mit der Absicht, die Vereinigung des Glaubens zu erzielen, aber es fehlte ihm den wesentlichen Baustein für die Lösung dieses großen Problems.
Der Spiritismus kam erst später, um seinem Werk eine Sonderausrichtung zu geben.
Nach dem Studium ging er nach Frankreich. Aufgrund tiefgründiger Kenntnisse der deutschen Sprache übersetzte er ins Deutsche verschiedene Werke im Bereich der Moral und der Erziehung, insbesondere diejenigen von Fénelon[3], zu denen er sich besonders angezogen fühlte.
Er war Mitglied in mehreren wissenschaftlichen Gesellschaften, darunter die Gelehrtengesellschaft von Arras[4], die ihm bei ihrem Wettbewerb von 1831 eine Ehrenmedaille für einen Aufsatz verlieh, in dem er verschiedene Unterrichtssysteme miteinander verglich („Welches Unterrichtssystem harmoniert am Besten mit den Bedürfnissen unserer Zeit?“).
Von 1835 bis 1840 gründete er Gratiskursen in seinem Haus in der Rue de Sèvres, wo er Chemie, Physik, vergleichende Anatomie, Astronomie usw. unterrichtete – eine jederzeit lobenswerte Initiative, aber vor allem in einer Zeit, in der eine sehr kleine Anzahl von Intelligenzen wagte, diesen Pfad zu beschreiten.
Ständig mit der Frage beschäftigt, Bildungssysteme attraktiv und interessant zu machen, entwarf er gleichzeitig eine ausgeklügelte Methode zum Zählenlernen und eine Gedächtnisstütze französischer Geschichte, letztere mit der Absicht, das Auswendiglernen der bemerkenswerten historischen Ereignisse und der Entdeckungen jeder Regierungszeit Frankreichs zu erleichtern.
Unter seinen vielen pädagogischen Büchern können wir die folgenden nennen:
- Vorgeschlagener Plan zur Verbesserung des öffentlichen Bildungswesens (1828);
- Praktischer und theoretischer Kurs der Arithmetik, nach der Methode von Pestalozzi, für den Einsatz von Lehrern und Müttern (1829);
- Klassische, französische Grammatik (1831);
- Handbuch der Prüfungen für Befähigungszeugnisse;
- Rationelle Lösungen von Fragen und Problemen der Arithmetik und der Geometrie (1846);
- Grammatischer Katechismus der französischen Sprache (1848);
- Herkömmliche Lehrpläne der Chemie, der Physik, der Astronomie und der Physiologie, die er am interdisziplinären Gymnasium unterrichtete;
- Normale Diktate der Prüfungen der Stadtverwaltung und der Sorbonne, gefolgt von den Sonderdiktaten zu den Rechtschreibschwierigkeiten (1849), ein sehr beliebtes Buch zum Zeitpunkt seiner ersten Ausgabe, wovon es noch bis vor kurzem Neuauflagen erschienen.
Wie zu ersehen ist, bevor der Spiritismus das Pseudonym Allan Kardec verbreitete, hatte er bereits Berühmtheit erlangen, und zwar durch Arbeiten ganz anderer Art, alle aber mit dem Zweck, die Massen aufzuklären und diese mit besseren Bindungen zum Land und zur Familie zu versehen.
„Um das Jahr 1855, als die Frage nach den Erscheinungen von Geistwesen in den Mittelpunkt rückte, widmete sich Allan Kardec beharrlich der Beobachtungen dieses Phänomens und nahm sich hauptsächlich der Ableitung seiner philosophischen Schlussfolgerungen an. Schnell erblickte er das Prinzip neuer Naturgesetzen: Diejenigen, die die Beziehungen zwischen der sichtbaren und der unsichtbaren Welt regeln. Er erkannte in der Wirkung letzterer eine der Kräfte der Natur, deren Kenntnis ein neues Licht auf eine Vielzahl von bisher als unlösbar geltenden Fragen werfen würde, und verstand auch ihre Reichweite aus der religiösen Sicht.
Seine wichtigsten Werke zu diesem Thema sind:
- Das Buch der Geister, bezüglich des philosophischen Teils und dessen erste Ausgabe am 18. April 1857 veröffentlicht wurde;
- Das Buch der Medien, mit Schwerpunkt auf dem experimentellen und wissenschaftlichen Aspekt (Januar 1861);
- Das Evangelium im Lichte des Spiritismus, das den moralischen Teil beinhaltet (April 1864);
- Himmel und Hölle, oder Die göttliche Gerechtigkeit im Lichte des Spiritismus (August 1865);
- Genesis, die Schöpfungsgeschichte, die Wunder und Weissagungen im Lichte des Spiritismus (Januar 1868);
- Das Spiritistische Magazin (‚Revue Spirite‘), monatlich erscheinende Zeitschrift psychologischer Studien, deren erste Ausgabe am 1. Januar 1858 veröffentlicht wurde[5].
1. April 1858 gründete er den ersten spiritistischen, eingetragenen Verein unter den Namen ‚Pariser Gesellschaft für Spiritistische Studien‘, deren alleiniger Zweck die Untersuchung von allem war, was zum Fortschritt dieser neuen Wissenschaft beitragen kann. Herr Allan Kardec verteidigte sich zu Recht, nichts unter dem Einfluss von vorgefassten oder systematischen Ideen geschrieben zu haben. Im Besitz eines gelassenen und ruhigen Charakters, beobachtete er die Tatsachen und aus diesen Beobachtungen heraus leitete er die Gesetze ab, die den jeweiligen Sachverhalt regeln. Er formulierte als erstes eine Theorie in Bezug auf die genannten Fakten und strukturierte diese in Form einer methodischen und geordneten Lehre.
Mit dem Nachweis, dass die irrtümlich als übernatürlich geltenden Ereignisse auch Gesetzen unterliegen, gliederte er diese in die Gruppe der Naturphänomene ein und zerstörte damit den letzten Zufluchtsort des Wunderbaren und eines der Elemente des Aberglaubens.
In den ersten Jahren, wenn es um die Frage der spiritistischen Erscheinungen ging, wurden diese Ereignisse vielmehr als ein Objekt der Neugierde angesehen als den Gegenstand ernsthafter Überlegungen. Die Veröffentlichung von ‚Dem Buch der Geister‘ führte aber diese Angelegenheit zu einer ganz anderen Betrachtungsweise. Das bloße Phänomen der rückenden Tische[6], das nur ein Vorspiel gewesen war, wurde dann aufgegeben und es ging nun um die eigentliche Lehre und deren Grundsätze, die sämtliche vom Interesse der Menschheit gestellte Fragen beinhaltet.
Das Erscheinen des Buches der Geister datiert die wahre Gründung des Spiritismus, der bis dahin nur aus vereinzelten, unkoordinierten Elementen bestand, und dessen Umfang nicht von allen verstanden werden konnte. Von diesem Moment aber an lenkte die Lehre die Aufmerksamkeit der ernsten Menschen und nahm eine rasante Entwicklung. In wenigen Jahren gewannen diese Ideen viele Anhänger in allen Schichten der Gesellschaft und in allen Ländern. Diese beispiellose Erfolgsgeschichte beruhte zweifellos auf der Sympathie, die diese Ideen weckten, aber auch zum Großteil auf der Klarheit, mit der sie dargelegt wurden, was eigentlich eine der Unterscheidungsmerkmale der Schriften Allan Kardecs ist.
Durch den Verzicht von abstrakten Formeln der Metaphysik hat der Autor alle dazu bewogen, seine Texte mühelos zu lesen, was eine wesentliche Bedingung für die allgemeine Verbreitung einer Idee darstellt. Was sämtliche strittige Fragen angeht, bietet seine konzentrierte Logik kaum Raum zur Widerlegung und fördert die Überzeugung. Die vom Spiritismus erbrachten physischen Beweise der Existenz der Seele und des künftigen Lebens neigen dazu, die materialistischen und pantheistischen Ideen zu zerstören. Eines der fruchtbarsten Prinzipien dieser Lehre, das aus den vorherigen hervorgeht, ist aber das eine der Vielzahl von Existenzen, die bereits von einer Reihe von alten und modernen Philosophen erblickt worden war – und in letzter Zeit von Jean Reynaud[7], Charles Fourier[8], Eugène Sue[9] und andere; sie verblieb aber im Zustand der Hypothese und des Systems, während der Spiritismus ihre Wirklichkeit darlegt und beweist, dass dieses Prinzip eine der wesentlichen Eigenschaften der Menschheit ist. Aus diesem Grundsatz ergibt sich die Erklärung aller scheinbar als unlösbar geltenden Anomalien des menschlichen Lebens, aller geistigen, moralischen und sozialen Ungleichheiten; damit versteht der Mensch, woher er kommt, wohin er geht, zu welchem Zweck er auf Erden ist und aus welchem Grund er hier leidet.
Angeborenen Ideen werden durch das in früheren Leben erworbene Wissen erläutert; der Marsch der Völker und der Menschheit durch die Menschen der Vergangenheit, die nach dem erzielten Fortschritt ein neues Dasein führen; die Vorlieben und Abneigungen durch die Natur der vorangegangenen Beziehungen. Diese Beziehungen, die die große Menschheitsfamilie aller Zeiten verbinden, machen sich die eigenen Naturgesetzen als Grundlage zunutze für die große Prinzipien der Brüderlichkeit, der Gleichheit, der Freiheit und der universalen Solidarität, und nicht nur noch eine einfache Theorie.
Statt des Prinzips: ‚Außerhalb der Kirche kein Heil‘, das die Teilung und die Feindseligkeit zwischen den verschiedenen Glaubensrichtungen aufstockt und das soviel Blut vergießen ließ, steht der Spiritismus unter der Devise: ‚Außerhalb der Nächstenliebe kein Heil‘, d.h., die Gleichheit aller Menschen vor Gott, die Toleranz, die Gewissensfreiheit und das gegenseitige Wohlwollen.
Anstelle des blinden Glaubens, der die Denkfreiheit unterbindet, postuliert er: „Unerschütterlicher Glaube ist nur solcher, der sich der Vernunft in allen menschlichen Zeiten gegenüberstellt. Zum Glauben benötigt man eine Basis. Diese Basis ist das vollkommene Verständnis dessen, woran man glauben soll. Es reicht nicht zu sehen, um zu glauben; man muss es verstehen. Der blinde Glaube gehört nicht mehr diesem Jahrhundert an. Da es gerade das Dogma des blinden Glaubens ist, das heute die größte Zahl von Ungläubigen verursacht. Es will Zwang ausüben und verlangt die Ablehnung einer der wertvollsten Eigenschaften des Menschen: die Überlegung und der freie Wille.“ (Das Evangelium im Lichte des Spiritismus[10])
Ein unermüdlicher Arbeiter, immer der erste und der letzte am Arbeitsplatz, kam Allan Kardec am 31. März 1869 ums Leben mitten in die Vorbereitungen eines Umzugs, erforderlich aufgrund der erheblichen Ausweitung seiner vielfältigen Beschäftigungen. Viele Bücher, die er beinahe beendet hatte oder die auf den richtigen Zeitpunkt für die Veröffentlichung warteten, werden eines Tages den Umfang und die Kraft seiner Ideen nachweisen.
Er starb, wie er lebte: Bei der Arbeit. Seit vielen Jahren litt er an einer Herzerkrankung, die nur durch geistige Ruhe und eine gewisse körperliche Aktivität bekämpft werden könnte; ganz auf seine Arbeit aber gewidmet, lehnte er alles ab, was ihm das kleinste Stück Zeit seiner Lieblingsbeschäftigungen kosten könnte. Es ergab sich bei ihm das, was mit den stark gehärteten Seelen üblicherweise passiert: Die Klinge verschliss die Messerscheide.
Sein Körper wurde schwerfällig und weigerte sich, seine Leistungen zu erbringen, aber sein Geist, lebendiger, energetischer, fruchtbarer, erweiterte immer mehr den Umfang seiner Tätigkeiten.
Bei diesem ungleichen Kampf könnte die Materie nicht für immer widerstehen. Eines Tages wurde sie besiegt: Das Aneurysma platzte und Allan Kardec fiel tot. Ein Mann weniger auf Erden, aber ein großer Name nahm Platz unter den Berühmtheiten dieses Jahrhunderts; ein erhabener Geist tauchte wieder in die Unendlichkeit ein, wo alle, die er getröstet und aufgeklärt hatte, ungeduldig auf seine Ankunft warteten!
„Der Tod, sagte er vor kurzem, verdoppelt seine Schläge in den Reihen der Berühmtheiten!… Wen wird er nun zu befreien kommen?“
Er tauchte nach vielen anderen wieder in den Weltraum ein auf der Suche nach neuen Grundstoffen, um seinen Organismus nach einem Leben unaufhörlicher Arbeit zu erneuern. Er ging mit denjenigen fort, die als Leuchtfeuer für die neue Generation dienen werden, um bald mit ihnen zurückzukommen, und das in engagierten Händen überlassene Werk zu vervollständigen und zu verbessern.
Der Mann ist fort, aber seine Seele wird bei uns bleiben; er wird ein zuverlässiger Beschützer sein, ein weiteres Licht, ein unermüdlicher Arbeiter, der den Phalangen der Unendlichkeit beitrat. Wie auf Erden, ohne irgend jemanden zu verletzen, wird er jeden einzelnen dazu bewegen, seine angemessenen Ratschläge zu beherzigen; er wird den vorzeitigen Eifer der leidenschaftlichsten Anhänger mildern, die aufrichtigen und selbstlosen unterstützen und die unengagierten fördern. Er kann jetzt alles sehen und wissen, was er unlängst erahnte! Er unterliegt nun weder den Ungewissheiten noch den Schwächen und wird uns seine Überzeugung vermitteln, indem er uns das zum Greifen nahe Ziel vorzeigt und den Weg weist in der klaren und eindeutigen Sprache, die ihn zur literarischen Referenz kürte.
Den Mann gibt es nicht mehr, wir wiederholen, aber Allan Kardec ist unsterblich und seine Erinnerung, sein Werk und sein Geist werden immer bei denjenigen bleiben, die die Flagge fest hielten und hoch hissten, deren Achtung er immer zu gewährleisten vermag.
Eine kraftvolle Persönlichkeit rief das Werk ins Leben. Er stellte die Führung und das Licht für alle dar. Aber sein Werk wird auf der Erde den Platz des Arbeiters nehmen. Wir werden uns nicht rund um den Namen Allan Kardecs vereinigen, sondern um den Spiritismus, wie er von ihm strukturiert wurde. Durch seine Ratschläge und unter seinem Einfluss werden wir sicher vorwärts in die glückseligen Phasen schreiten, die der regenerierten Menschheit versprochen wurden.
(Revue Spirite, Mai 1869.)
Grabrede bei der Beisetzung Allan Kardecs
BearbeitenVon Camille Flammarion[11]
Meine Herren,
Ich nahm ehrerbietig die Einladung sympathischer Freunde des fleißigen Denkers an, dessen irdischer Körper nun zu unseren Füßen begraben liegt, und erinnere mich an einen dunklen Tag im Dezember 1865. Ich sprach die letzten Abschiedsworte am Grab des ehrenvollen Gründers der akademischen Bibliothek, Herrn Didier, der da als Verleger tätig war, ein überzeugter Mitarbeiter von Allan Kardec bei der Herausgabe der grundsätzlichen Werke einer Lehre, die ihm ans Herzen gewachsen war. Auch er starb plötzlich, als ob der Himmel diesen beiden unbescholten Seelen die physiologische Verlegenheit hätte ersparen wollen, aus diesem Leben über einen anderen, nicht allgemein anerkannten Weg auszuscheiden. Das gleiche Nachsinnen gilt auch für den Tod unseres ehemaligen Kollegen aus Brüssel, Herrn Jobard.
Heute ist meine Aufgabe aber umso größer, denn ich möchte in der Lage sein, das Denken derjenigen zu vertreten, die mich hören können, und auch den Gedanken von Millionen von Menschen, die sich in der neuen Welt um das Problem der immer noch als geheimnisvoll geltenden sog. spiritistischen Erscheinungen kümmern; ich möchte, sagen wir mal, für ihr wissenschaftliches Interesse und für die Zukunft der philosophischen Untersuchung dieser Phänomene plädieren (denen, wie jeder weiß, sich bedeutende Männer und Frauen unter unseren Zeitgenossen widmeten). Ich würde sie die unbekannten Horizonte erahnen lassen, die das menschliche Denken vor sich werden öffnen sehen, je mehr es seine positive Kenntnis der am Werk um uns herum treibenden Naturkräfte erweitert; ihnen zum Vorschein kommen lassen, dass solche Befunde das wirksamste Mittel gegen den Aussatz[12] des Atheismus sind, der besonders unsere aktuelle Übergangszeit zu befallen scheint; und schließlich hier öffentlich Zeugnis für die hervorragenden Dienste ablegen, die der Autor des Buches der Geister für die Philosophie leistete, indem er die Aufmerksamkeit auf das Thema lenkte und die Auseinandersetzung mit den Tatsachen herbeiführte, die bisher dem morbiden und ominösen Terrain des religiösen Aberglaubens angehörten.
Es wäre allerdings hier vor diesem beredten Grab wichtig festzustellen, dass die methodische Untersuchung der fälschlicherweise als übernatürlich geltenden Phänomene, weit davon entfernt, den Geist des Aberglaubens zu erneuern und die Kraft der Vernunft zu schwächen, vielmehr die Fehler und Illusionen der Unwissenheit fernhält und besser dem Fortschritt dient, als die unehelichen Leugnungen von denjenigen, die sich nicht die Mühe geben wollen, die Tatsachen unter die Lupe zu nehmen.
Aber hier ist gerade kein geeigneter Platz, um eine Arena respektloser Diskussionen zu errichten. Mögen wir aus unserem Gedanken Bezeugungen der Verbundenheit und Gefühle der Betrübnis auf das gleichmütige Gesicht des vor uns liegenden Mannes fließen lassen, die um ihn im Grabe wie eine Einbalsamierung des Herzens bleiben! Und da wir wissen, dass seine ewige Seele diese sterblichen Überreste überlebt, wie sie vor ihnen bestand; da wir wissen, dass unlösbare Bande unsere sichtbare Welt zu dem unsichtbaren Lebensraum festbinden; da diese Seele heute wie vor drei Tagen immer noch irgendwo waltet und es ist sogar nicht ausgeschlossen, dass sie jetzt hier vor mir steht; sagen wir ihm also, dass wir nicht sein Körperbild in den Grab wollten entschwinden sehen, ohne einstimmig seiner Arbeit Anerkennung zu zollen und sein Andenken zu ehren, ohne einem Tribut der Dankbarkeit für seine irdische Fleischwerdung zu bezeigen, die so nützlich und würdevoll war.
Zunächst möchte ich in einer kurzen Skizze die Grundzüge seiner literarischen Karriere darlegen.
Verstorben im Alter von 65 Jahren widmete sich Allan Kardec im ersten Teil seines Lebens dem Schreiben von klassischen, grundlegenden Werken, die in erster Linie für den Einsatz von Jugendpädagogen bestimmt waren. Bei rund 1855[13], als das Phänomen vom Tischrücken im einen neuen Erscheinungsbild begann, die öffentliche Aufmerksamkeit zu ziehen aufgrund von ungewöhnlichen Bewegungen von Objekten und Möbeln ohne scheinbare Ursache, was diejenigen mit abenteuerlichen Vorstellungen wegen der Neuheit dieser Experimente sogar in einen Rausch versetzte, folgte Allan Kardec – zu dieser Zeit bereits ein erfahrener Forscher von Magnetismus und dessen merkwürdigen Effekten –, mit großer Geduld und zweckmäßigem Scharfsinn die Erfahrungen und die zahlreichen Versuche, die in Paris durchgeführt wurden. Er sammelte und organisierte die Ergebnisse dieser Beobachtungen und verfasste damit das Lehrgefüge, das 1857 in der ersten Ausgabe des Buches der Geister veröffentlicht wurde. Sie alle wissen, wie erfolgreich dieses Werk in Frankreich und im Ausland war.
Als das Buch der Geister die 15. Auflage[14] erreichte, war das elementare Lehrgefüge des Spiritismus bereits in allen Gesellschaftsschichten verstreut; diese Lehre ist im wesentlichen aber nicht neu, da die Schule von Pythagoras[15], im Griechenland, und die von den Druiden[16], in unserem armen Gallien, ihre Grundprinzipien vermittelten. Sie nimmt jetzt aber durch ihre Übereinstimmung mit den Erscheinungen eine Form wahrer Aktualität.
Nach diesem ersten Buch erschienen nacheinander
- Das Buch der Medien oder experimentellen Spiritismus;
- Über das Wesen des Spiritismus, eine Zusammenfassung in Form von Fragen und Antworten;
- Das Evangelium im Lichte des Spiritismus, mit Erläuterungen zu den moralischen Maximen Christi, ihre Übereinstimmung mit dem Spiritismus und ihre Umsetzung in allen Lebenslagen;
- Himmel und Hölle, oder Die göttliche Gerechtigkeit im Lichte des Spiritismus;
- Genesis, die Schöpfungsgeschichte, die Wunder und Weissagungen im Lichte des Spiritismus.
Der Tod überraschte ihn als er mit seinem typischen, unermüdlichen Engagement an einem Buch über die Beziehung zwischen Magnetismus und Spiritismus arbeitete.
Durch das Spiritistische Magazin[17] und das Pariser Gesellschaft für Spiritistische Studien, dessen Vorsitz er führte, wurde er zu einer Art Bezugspunkt, einer Referenz, in die sämtliche Fragen einmündeten, zum Bindeglied aller Experimentatoren. Vor ein paar Monaten fühlte er sein Ende herannahen, und leitete Maßnahmen für den Fortbestand dieser Studien nach seinem Tode ein mit der Gründung des Zentralausschusses, der ihn ablösen würde.
Er gab Anlass zu Rivalitäten; seine Schule hatte eine etwa persönliche Note und es gab noch Zwietracht zwischen „Spiritualisten“ und „Spiritisten“. Von nun aber an, meine Herren (und das ist zumindest das Gelöbnis der Freunde der Wahrheit), müssen wir uns alle durch eine brüderliche Solidarität vereinigen, rund um die gleichen Bemühungen zur Aufklärung der Probleme und für den allgemeinen und unpersönlichen Wunsch nach Wahrheit und Guten.
Über unseren würdigen Freund, dem wir unsere letzte Ehrerbietung nun erweisen, wendete man ein, meine Herren, dass er kein „richtiger“ Gelehrter war, der zuvor ein Physiker, Naturwissenschaftler oder Astronom gewesen war, und als erstes das Konstrukt einer moralischen Lehrgefüge vorzog, bevor er die Wirklichkeit und die Natur der Erscheinungen einer wissenschaftlichen Diskussion unterbreitete.
Vielleicht, meine Herren, sollte man einen solchen Anlauf bevorzugen. Man sollte eigentlich nicht immer den Beitrag der Gefühle zurückweisen. Wie viele Herzen wurden bereits von diesem religiösen Glauben getröstet? Wie viele Tränen wurden getrocknet? Wie viele Gewissen wurden von den Strahlen der geistigen Schönheit wachgerüttelt? Nicht jeder ist auf Erden gesegnet. Viele Bande der Zuneigung werden hier auseinander gerissen! Viele Seelen blieben in Skepsis eingeschlafen! Bedeutet es dann nichts, so viele Menschen zum Spiritualismus bekehrt zu haben, die in Zweifeln schwebten und das eigene Leben – weder das physische noch das geistige – nicht mehr liebten?
Wäre Allan Kardec ein Mann der Wissenschaft gewesen, hätte er zweifellos diesen ersten Dienst nicht leisten und so weit und breit bringen können, wie eine Einladung an alle Herzen.
Aber er war das, was ich einfach „fleischgewordenen gesunden Menschenverstand“ nennen werde. Inhaber eines vernünftigen und gesunden Urteilsvermögens setzte er stetig in seinem Werk die innerlichen Hinweise des Common Sense (im Sinne einer allgemeinen Menschenvernunft) ein. Das war keine entbehrliche Eigenschaft, wenn man die Art von Dingen berücksichtigt, die Gegenstand unserer Arbeit waren. Es war, können wir sagen, das allerwichtigste und kostbarste Merkmal, ohne das sich das Werk weder verbreiten noch seine immense Wurzeln in der Welt schlagen könnte. Die meisten von denen, die sich diesen Studien widmeten, können sich bestimmt daran erinnern, in ihrer Jugend oder unter besonderen Umständen unerklärliche Ereignisse miterlebt zu haben. Es gibt nur wenige Familien, die in ihrer Geschichte Erscheinungen dieser Natur nicht beobachteten. Der Startschuss war, diese Phänomene einfach unter die Lupe des gesunden Menschenverstandes zu nehmen und unter Betrachtung der Grundsätze der positiven Methode zu untersuchen.
Wie der Organisator dieser langsamen und schwierigen Studien selbst vorhersah, müssen diese komplexen Untersuchungen nun in die wissenschaftliche Phase hineintreten. Die physikalischen Phänomene, die zunächst nicht der Schwerpunkt der Analysen waren, müssen nun zum Gegenstand der experimentellen Kritik gemacht werden, deren wir die Herrlichkeit des modernen Fortschritts und die Wunder der Elektrizität und des Dampfes zu verdanken haben. Diese Methode muss die Erscheinungen der noch geheimnisvollen Ordnung ergreifen, die wir nun erleben, und diese zerlegen, messen und definieren.
Denn, meine Herren, ist der Spiritismus keine Religion, aber eine Wissenschaft, eine aber, wovon wir kaum das Abc kennen. Die Zeit der Dogmen ist vorüber. Die Natur umfasst das Universum und Gott selbst, den der Mensch früher zu seinem Ebenbild machte, kann nur von der modernen Metaphysik als ein Geist in der Natur betrachtet werden. Das Übernatürliche gibt es nicht. Die durch Medien erhaltenen Manifestationen, wie im Falle des Magnetismus und Somnambulismus, sind natürlicher Ordnung und müssen streng der Kontrolle des Experiments unterworfen werden. Es gibt keine Wunder mehr. Wir erleben das Morgengrauen einer unbekannten Wissenschaft. Wer kann die Folgen der positiven Studien dieser neuen Psychologie für die Welt des menschlichen Denkens vorhersagen?
Die Wissenschaft regiert nun die Welt, meine Herren, und es ist nicht Fehl am Platz bei dieser Grabrede, auf ihre Werke und auf die neuen Induktionen zu verweisen, die sich aus ihrer Einhaltung in Anbetracht unserer Forschungen ergeben.
Zu keiner Zeit in der Geschichte entfaltete die Wissenschaft vor dem erstaunten Anblick des Menschen so prächtige Horizonte. Nun wissen wir, dass die Erde ein Planet ist und unser gegenwärtiges Leben sich im Himmel vollendet. Durch die Analyse des Lichts sind wir in der Lage, die chemischen Elemente zu erkennen, die in der Sonne und in den Sternen Millionen und Billionen von Meilen von unserem Erdobservatorium entfernt verbrennen. Rechnerisch erkunden wir die Geschichte des Himmels und der Erde in ihrer fernen Vergangenheit wie in der Zukunft, welche eigentlich für die unabänderlichen Gesetzen gar nicht existieren. Durch Beobachtung wogen wir die Himmelskörper ab, die im Weltall gravitieren. Die Erdkugel, in der wir uns befinden, wurde zu einem stellaren Atom, das inmitten der unendlichen Tiefen des Weltalls schwebt, und unser eigenes Dasein auf dieser Erde wurde zu einem winzigen Bruchteil unseres ewigen Lebens. Aber was uns zurecht noch umso mehr beeindrucken kann, ist das erstaunliche Ergebnis der Physikstudien der letzten Jahren: Wir leben inmitten von einer unsichtbaren Welt, die unaufhörlich um uns herum wirkt.
Ja, meine Herren, das ist für uns eine große Offenbarung. Betrachten Sie zum Beispiel diesen süßen Azur des Himmels und das Licht, das zu dieser Stunde von der strahlenden Sonne durch die Atmosphäre gestreut wird; beachten Sie den Duft dieser warmen Luft, die unsere Gesichter streichelt und bewundern Sie diese Denkmäler und diese Erde. Und obwohl wir unsere Augen weit aufgerissen halten, sind wir nicht in der Lage zu sehen, was hier vor sich geht. Aus hundert Lichtstrahlen, die von der Sonne ausgestrahlt werden, kann nur ein Drittel von unseren Augen wahrgenommen werden, entweder direkt oder von der Vielfalt von Gegenständen um uns herum reflektiert; die übrig gebliebenen zwei Drittel existieren und wirken auf unser Umfeld, aber in einer unsichtbaren Weise, obwohl sie real sind. Sie sind heiß, obwohl für uns unsichtbar, und sind umso stärker als diejenigen, die für uns bemerkbar sind, weil sie diejenigen sind, die die Blumen in Richtung der Sonne bewegen lassen, die sämtliche chemische Reaktionen[18] auslösen und die Dampf auch auf einer ebenso unsichtbaren Art erzeugen und zur Wolkenbildung in die Atmosphäre transportieren, wobei diese damit unaufhörlich um uns herum auf einer verborgenen und stillen Art und Weise eine kolossale Kraft hervorbringen, die mechanisch vergleichbar zu Milliarden Pferdestärke ist!
Wenn die Wärmestrahlung[19] und die durch chemische Reaktionen ausgelösten Strahlungen, die ständig in der Natur wirken, für uns üblicherweise unsichtbar sind, geschieht dies, weil die erstere nicht schnell genug unsere Netzhaut trifft, und die letzteren mit einer zu hohen Frequenz. Unsere Augen sind nur fähig, zwischen zwei bestimmten Grenzen zu sehen, außerhalb davon sie nichts wahrnehmen können. Unser irdischer Organismus kann mit einer zweisaitigen Harfe verglichen werden, die der Seh- und der Hörnerv sind. Eine bestimmte Art von Bewegung bringt die erste Saite zum Schwingen und eine andere die zweite: dies schliesst die ganze menschliche Empfindung ein, die hier eigentlich begrenzter ist als die bestimmter Lebewesen wie z.B. gewisse Insekten, die über ein besseres Seh- und Hörvermogen verfügen.
In wirklichkeit gibt es nicht nur zwei, sondern zehn, hundert, tausend Arten von Schwingungen in der Natur. Physik bringt uns also bei, dass wir so inmitten einer für uns unsichtbaren Welt leben und dass es nicht unmöglich ist, dass Wesen (auch für uns unsichtbar) auf Erden mit einer ganz anderen Ordnung von Empfindungen leben, und wir sind überhaupt nicht in der Lage, ihre Anwesenheit wahrzunehmen, es sei denn, sie machen sich durch Tatsachen bemerkbar, die in unsere Wahrnehmungsordnung hinein fallen.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Anmerkung des Übersetzers (A.d.Ü.): Kurzform für Johann Heinrich Pestalozzi (1746 – 1827), Schweizer Pädagoge.
- ↑ A.d.Ü.: Yverdon-les-Bains ist eine politische Gemeinde und Hauptstadt im Distrikt Jura-Nord vaudois des Kantons Waadt in der Schweiz. Erst im Jahre 1982 wurde die Stadt Yverdon offiziell in Yverdon-les-Bains umbenannt, weshalb der Ort häufig immer noch Yverdon genannt wird. Der frühere deutsche Name Iferten oder Ifferten wird heute kaum mehr verwendet. Während der römischen Epoche hieß der Ort Eburodunum. Die Stadt liegt auf einer Schwemmebene am südwestlichen Ende des Neuenburgersees.
- ↑ A.d.Ü.: Kurzform für François de Salignac de La Mothe-Fénelon (1651 – 1715), französischer Erzbischof und Schriftsteller.
- ↑ A.d.Ü.: Arras (niederländisch und deutsch Atrecht) ist eine französische Gemeinde in der Region Nord-Pas-de-Calais. Sie ist Verwaltungssitz des Départements Pas-de-Calais. Eine erste urkundliche Erwähnung lässt sich auf das Jahr 407 datieren.
- ↑ A.d.Ü.: Historisch gesehen, stellt die Revue Spirite die erste Fachzeitschrift überhaupt in der Form dar, wie wir diese heute kennen. Ihre erste Ausgabe erschien mehr als 10 Jahre vor der Veröffentlichung der Erstausgabe der heute berühmten Fachzeitschrift Nature.
- ↑ A.d.Ü.: Auch bekannt als Tischrücken, beschreibt der Begriff ein spiritistisches Experiment, bei dem alle Teilnehmer die sich gegenseitig berührenden Hände auf einen Tisch auflegen, der sich dann mutmaßlich von Geisterhand bewegt.
- ↑ A.d.Ü.: Jean Reynaud (1806 – 1863) war ein französischer Philosoph und ein berühmter Vertreter des Sozialismus des 19. Jahrhunderts.
- ↑ A.d.Ü.: Charles Fourier (1772 – 1837) war ein französischer Gesellschaftstheoretiker, ein Vertreter des Frühsozialismus und ein scharfer Kritiker des frühen Kapitalismus.
- ↑ A.d.Ü.: Eugène Sue, eigentlich Joseph-Marie Sue (1804 – 1857) war ein französischer Schriftsteller. Dieser heute kaum mehr bekannte Autor war in den 1840er Jahren einer der meistgelesenen und einflussreichsten Romanciers Frankreichs. Er ist in die Literaturgeschichte eingegangen als einer der Begründer des Fortsetzungsromans in Tageszeitungen und als Verfasser des vielleicht erfolgreichsten Feuilletonromans überhaupt, Les mystères de Paris.
- ↑ A.d.Ü.: Kapitel XIX – „Der Glaube versetzt Berge“, Abschnitt 7, „Der religiöse Glaube, Bedingung des unerschütterlichen Glaubens“.
- ↑ A.d.Ü.: Nicolas Camille Flammarion (1842 – 1925) war ein französischer Astronom und Autor populärwissenschaftlicher Schriften sowie erster Präsident der von ihm 1887 gegründeten Société Astronomique de France (SAF). Ihm zu Ehren wurden der 74 km große Mondkrater Flammarion, der Marskrater Flammarion sowie der Asteroid (1021) Flammario benannt.
- ↑ A.d.Ü.: In den Tropen und Subtropen verbreitete Infektionskrankheit, die besonders zu entstellenden Veränderungen der Haut führt; Lepra. Der Begriff wird hier in bildlichem, übertragenem Sinne verwendet.
- ↑ A.d.Ü.: Siehe Seite 323 in dieser Ausgabe: „Meine erste Erfahrung mit Spiritismus“.
- ↑ Anmerkung des Verlags: Zum Zeitpunkt der Ausgabe des vorliegenden Bandes hatte das Buch der Geister seine 93. Auflage erreicht.
- ↑ A.d.Ü.: Pythagoras von Samos (etwa 570 v. Chr. – 510 v. Chr.) war ein antiker griechischer Philosoph (Vorsokratiker) und Gründer einer einflussreichen religiös-philosophischen Bewegung. Siehe auch die Frage 222. des Buches der Geister, um mehr über die pythagoräische Lehre bezüglich z. B. der Seelenwanderung und der Geisterwelt zu erfahren.
- ↑ A.d.Ü.: Die Druiden waren eine Art kultischer und geistiger Elite in der keltischen Gesellschaft und Mythologie. Sie gelten als wichtigste Personen des Kultpersonals der keltischen Religion. Die heute vorliegenden Erkenntnisse stammen weitestgehend aus römischen und mittelalterlichen christlichen Quellen. Laut Gaius Julius Cäsar hingen die Druiden einer Lehre der Wiedergeburt an und waren der Meinung, dass die Kelten Nachfahren des Totengottes Dis Pater seien. Hippolyt von Rom und Clemens von Alexandria brachten die druidischen Lehren mit der Lehre des Pythagoras in Verbindung, wobei Hippolytus der Ansicht war, die Druiden seien von Pythagoras beeinflusst, während Clemens von Alexandria der Meinung war, vielmehr habe Pythagoras Lehren der Kelten übernommen.
- ↑ A.d.Ü.: Die Revue Spirite stellt die erste Fachzeitschrift überhaupt in der Form dar, wie wir diese heute kennen.
- ↑ Unsere Netzhaut ist zu diesen Strahlen unempfindlich; manche Substanzen wie Jod und Silbersalze können sie aber sichtbar machen. Wir fotografierten das chemische Sonnenspektrum, das unsere Augen nicht sehen können. Die Platte des Fotografen bietet jedoch niemals ein sichtbares Bild beim Verlassen der Dunkelkammer, obwohl ein Bild vorhanden ist, das über eine chemische Reaktion zum Erscheinen gebracht wird.
- ↑ A.d.Ü.: Wärmestrahlung oder auch thermische Strahlung, seltener Temperaturstrahlung, ist elektromagnetische Strahlung, die am Ort ihrer Entstehung im thermischen Gleichgewicht mit Materie ist. Weil bei üblichen Umgebungstemperaturen das Strahlungsmaximum im infraroten Bereich liegt, wird umgangssprachlich unter Wärmestrahlung meist nur die nicht sichtbare infrarote Strahlung verstanden. Jedoch verschiebt sich mit steigender Temperatur das Strahlungsmaximum der Wärmestrahlung zu kürzeren Wellenlängen, beim Sonnenlicht z. B. in den sichtbaren Bereich mit Ausläufern bis ins Ultraviolett.
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