Podcasting für Einsteiger und Fortgeschrittene/ Der Solo-Podcast (stationär)
In einem Solo Podcast spricht nur eine Person. Hier wird typischerweise eine monologische Gesprächsführung gewählt, auch wenn Mischformen denkbar sind. So könnte ein Moderator z.B. auch vorher aufgezeichnetes Audio Feedback von Hörern oder anderes Sprachmaterial oder auch Musik einspielen.
Ein Solo-Podcast benötigt in der Regel viel Vorbereitung, da man sich längere Sprechpausen in der Regel nicht leisten kann, es sei denn, man nimmt nicht alles am Stück auf. Dann aber läuft man Gefahr, dass das zusammengestückelte Endergebnis auch genau so klingt: inkoherent, mit unterschiedlichen Sprechgeschwindigkeiten, Tonlagen und ggf. unzusammenhängenden Argumentationen, wenn man gar nicht aufpasst.
Ein in einem Stück aufgenommener Podcast wirkt immer natürlicher und im Idealfall auch schwungvoller, erfordert aber hohe Konzentration. Hier kommt es letztlich auf die Gesamtlänge an. Bis zu 15 Minuten lassen sich in der Regel von einer Person noch leicht produzieren. Ist das Thema gut bekannt, eigentlich selbsterklärend oder hat der Moderator einfach schon viel Erfahrung, lassen sich auch längere Sendung realisieren.
Doch das Konsumieren monologischer Podcasts kann für den Zuhörer auch schnell anstrengend werden, da Pausen und Geschwindigkeitswechsel selten sind, die dem Hörer Verschnaufpausen und Abwechslung schaffen könnten. Dabei hilft es auch nicht, dass Podcasts grundsätzlich pausierbar sind, denn die Pause ändert nichts am Fluss der Inhaltsvermittlung.
Solo-Podcasts lassen sich mit verhältnismäßig wenig Technikaufwand realisieren. Da hier nur ein Mikrofon erforderlich ist, kann man bequem zu günstigen Großmembranmikrofonen greifen, die eine sehr gutes Klangbild erzeugen. Es gibt entsprechende Modelle bereits mit eingebauter USB- Schnittstelle, so dass das Mikrofon direkt ohne Mischpult und Verstärker an den Computer angeschlossen werden kann. Ein im Mikrofon eingebauter Monitorausgang erlaubt den Anschluss eines Kopfhörers (hier in der Regel ein platzsparender 3,5mm Stereoklinkenausgang), so dass man bei Einsprechen sich voll auf seine Stimme konzentrieren kann.
Für die Aufnahme kann im Prinzip jede noch so einfache Software mit Aufnahmefunktion genommen werden. Da hier nur eine Spur aufgenommen wird, entfällt ein Mixen. Lediglich eine Nachbehandlung mit einem Kompressor ist zu empfehlen.
Wichtig beim Einsatz eines empfindlichen Großmembranmikrofons (z.B. Rode Podcaster) ist ein möglichst hallfreier Raum. Alternativ können zur Kostenersparnis auch einfache USB-Headsets verwendet werden, doch ist die Klangqualität spürbar niedriger. Da beim Solo-Podcast außer dem dem Mikrofon kaum Hardware-Kosten entstehen ist aber zu dem Großmembranmikrofon zu raten.