Orientierung im Gelände

Dieses Buch steht im Regal Sport.

Einleitung

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Hinweise für eine Autorenbeteiligung

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Eine Beteiligung zur gezielten Erstellung dieses Lehrbuchs ist natürlich ausdrücklich erwünscht. Eine andere Textform als die eines Lehrbuchs wird im Interesse der Wikibooks und der Erwartungen der Leser nicht angestrebt. Auf der Übersichtsseite der Buchreihe Outdoor-Aktivitäten finden Sie detailliertere Hinweise für eine Autorenbeteiligung, die die bisherige Absprachen der Hauptautoren und konstruktive Vorschläge für ein einheitliches Vorgehen bei Erstellung des Textes erläutern.

Zum anderen Band der Outdoor-Aktivitäten: Übersicht Buchreihe Outdoor-Aktivitäten (Hinweise für eine Autorenbeteiligung)
Zur Wikibookseite oder auch Interwiki-Link: Wikibooks; Was Wikibooks nicht ist...


Kartenmaterial ist in aller Regel nach Norden ausgerichtet. Das heißt, dass in aufrechter Leseposition Norden auf der Karte generell oben ist. Man spricht dennoch davon, dass auf einer Karte im nördlichen Teil der Karte etwas eingezeichnet ist und sagt dazu dann nicht im oberen Teil der Karte.

Für den weiteren Text bedeutet ein k immer tausend. Also bedeutet 1:5k: 1:5.000.

Der Darstellungszweck gibt an, welche Art von Kartensymbolen und welche Vermessungsdaten in der Karte dargestellt werden. Ebenso gibt es spezielle Wanderkarten oder Fahrradkarten auf denen Wege farbig unterschiedlich unterlegt sind. Auf diese Weise werden Informationen zur Schwierigkeit oder bei Fahrradkarten ob der Weg einen Fahrradweg hat, dargestellt. Es empfiehlt sich jedoch bei dem Kauf einer Karte diese Zusatzinformationen kritisch zu betrachten, da Wanderwegsbezeichnungen und farbiges überlagern von Wegen auch andere Informationen unleserlich machen kann. In der Regel ist es ratsam den Umgang mit reinen topografischen Kartenwerken zu üben.

Ein höherer Maßstab hat nicht zwingend einen höheren Detaillierungsgrad zur Folge, führt aber häufig dazu, dass mehr Informationen dargestellt werden. So findet man beispielsweise auf dem amtlich, topografischen Karten der Landesvermessungsämter im Maßstab 1:25.000 mehr Wege als auf dem Druckwerk 1:50.000. Ob einem das unbedingt weiter hilft, wenn man in einer Karte Trampelpfade verzeichnet hat, die seit der letzten Drucklegung zugewuchert sein können oder an anderer Stelle wieder erschienen sein können, liegt in der Entscheidung des Nutzers.

Der Wert für den Maßstab 1:25k gibt an, dass 1 Zentimeter in der Karte einer Strecke von 25.000 Zentimetern, also 250 Metern, in Wirklichkeit entspricht. (Tipp: Das k durch eine 0 ersetzen ergibt die Strecke in Metern.)

Topographische Karten (TK25 bei 1:25k; TK50 bei 1:50k) sind in Deutschland bei den Landesvermessungsämtern erhältlich.

Als besser aufgelöstes Kartenmaterial gibt es noch so genannte Militärische Karten mit bis zu TK5, also Maßstab 1:5000, das heißt 1 Zentimeter der Karte entspricht 50 Meter in der Wirklichkeit. Hier ist allerdings der Detailgrad gegenüber dem TK25-Druck kaum erhöht, bietet aber den Vorteil mehr Platz eigene Ergänzungen in die Karte eintragen zu können. Ebenso gibt es beispielsweise in den Alpenregionen Karten mit dem Maßstab 1:7500, da in dieser Darstellung Besonderheiten in den Bergen wesentlich besser darstellbar sind.

Höhenlinien

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Gedrucktes Kartenmaterial

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Gedrucktes Kartenmaterial kann über den Buchhandel bezogen werden. Neben der Angabe des Gebietes des Kartenausschnitts ist es sinnvoll, auf den Maßstab der Kartendarstellung und den Darstellungszweck zu achten.

Für die intensive Outdoornutzung kann es hilfreich sein gekaufte Karten ein wenig nach zu bearbeiten. So kann man meistens Karteneinbände beruhigt entfernen und die Karte laminieren. Alternativ gibt es auch wasserdichte Kartentaschen verschiedener Hersteller, andererseits bietet eine aufgeklebte Transparentfolie auf einer Karte den Vorteil mit abwaschbaren Stiften Skizzen und Peilungen eintragen zu können, ohne die ganze Karte zu verhunzen.


Elektronisches Kartenmaterial

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  • Topografische Karten der Landesvermessungsämter
  • Blattschnittfreiheit
  • Abschaltbare Schummerung
  • einfacherer Umgang mit dem GPS, Software häufig mit Datenübertragung zum GPS
  • Aufdruckbare Koordinatensystem frei wählbar (UTM, Geografisch, ...)
  • Veränderbarer Maßstab, teils frei veränderbar
  • Probleme im Ausdruck
    • Häufig hat man nur A4 Drucker
    • Tintenstrahldrucker S/W ungeeignet und unwirtschaftlich, auf jeden Fall mit Transparentfolie bekleben, da anfällig wegen Feuchtigkeit (Regen)
    • Tintenstrahldrucker Farbe unwirtschaftlich, auf jeden Fall mit Transparentfolie bekleben, da anfällig wegen Feuchtigkeit (Regen)
    • Laserdrucker S/W mindestens 600 DPI, eher mehr
    • Laserdrucker Farbe teurer Druck, jedoch beste Lösung, um elektronische Karten auf Papier zu bringen

Himmelsrichtungen

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Die vier Himmelsrichtungen sind Nord, Ost, Süd und West. Die Abkürzungen sind N,O,S und W. International ist jedoch für Osten das E ('engl. East') gebräuchlicher, da man so Verwechslungen mit der Null in Koordinatenangaben bzw. dem französischen "ouest" vermeiden kann.

Als Merksatz kann sich jedes Outdoor-Ferkel merken: Nie ohne Seife waschen! Die Anfangsbuchstaben der Wörter entspricht der Reihenfolge der Richtungen im Uhrzeigersinn auf der Windrose.

Für eher reinliche Outdoor-Anhänger gibt es dagegen die Eselsbrücke Nie ohne Schuhe wandern! Dieser auch recht gute Tipp funktioniert in gleicher Weise. Zu welcher Personengruppe man sich selbst zählt, bleibt hier jedem selbst überlassen.

Die mittig zwischen Nord, Ost, Süd und West liegenden Richtungen werden als Mischrichtungen bezeichnet und namentlich Nordost (kurz: NO), Südost (kurz: SO), Südwest (kurz: SW), Nordwest (kurz: NW) genannt.

Ungebräuchlicher ist eine tiefer geschachtelte Bezeichnung, bei der noch weitere mittig zwischen liegende Richtungen zwischen Hauptrichtungen und Mischrichtungen gebildet werden. Dabei wird jeweils zuerst die Hauptrichtung gefolgt von der Mischrichtung genannt. Es entstehen demnach beispielsweise Nordnordost (NNO) mittig zwischen Nord (N) und Nordost (NO) liegend. Weitere nach dieser Art gebildete Richtungen sind neben NNO: ONO, OSO, SSO, SSW, WSW, WNW und NNW.

Gradeinteilungen

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Gebräuchlichste Gradeinteilung bei uns ist die Einteilung eines Kreises in 360 Grad. Hierbei ist, vor allem in der Landnavigation, ein Grad Unterschied absolut im Bereich der Messfehler und so wird üblicherweise bei analogen Handkompassen der Kreis auch nur in 36 Teile geteilt, also nur alle 10° auf der Kompassdose dargestellt. Andere Systeme, die verwendet werden, sind z.B. 6400 Strich, oder auch Artilleriepromille genannt, bei dem letztendlich auf dem Kompass nur 32 Striche zu sehen sind. Das ist eine gröbere Unterteilung, die besonders auf dem Land eindeutig ihre Vorteile hat, wäre da nicht die ständige Umrechnerei zum Standard 360 Grad System. Der Vorteil in solch einem gröberen System ist, dass man an Land häufig ohne hin nur eine grobe Richtungsorientierung benötigt und daher so viele, eng nebeneinander liegende Striche nicht immer von Vorteil sind.

Elemente eines Kompasses

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Grundlegendes Element eines Kompasses ist die Kompassnadel. Sie sollte zumindest auf der Nordhälfte nachleuchtend lackiert sein, damit man sie auch im Dunkeln benutzen kann, und für die geografische Inklinationszone geeignet sein, in der man vorhat zu reisen. (Siehe Inklination)

Die Dose in der sich die Nadel befindet sollte flüssigkeitsgedämpft sein, damit die Nadel nicht ewig hin und her schwingt, sondern sich schnell in Nordrichtung einpendelt. Hilfreich ist, wenn auf der Kompassdose mehrere parallele Nord-Süd Linien sind, das erleichtert ebenso wie eine Ost-West Linie die spätere Kompassarbeit erheblich. Ebenso sollte sie Indexmarken besitzen, die aus nachleuchtendem Lack bestehen.

Ein Kompass sollte über eine möglichst lange Anlegekante verfügen, aber gleichzeitig so handlich sein, dass man ihn bequem in der Jackentasche verstauen kann. Besitzt man ein GPS oder plant sich irgendwann eines zuzulegen, ist es von Vorteil, wenn auf dem transparenten Teil des Kompasses auch Planzeiger im Maßstab für die typischerweise verwendeten Karten aufgedruckt sind.

Ob ein Kompass einen Peilspiegel haben muss oder ob ein einfacherer Linialkompass ausreicht, hängt von der Benutzungsweise seines Besitzers und von den zu bereisenden Gegenden ab. Ein Peilspiegel wird meist nur dann benötigt, wenn man in Gebieten navigiert, wo die Landschaft monoton ist und nur wenige markante Geländeformen besitzt. In Gebieten mit markanten Geländeformen wie z. B. mittelgebirgigen Gegenden reicht ein Linealkompass vollkommen aus, da meist nur eine grobe Richtungsbestimmung notwendig ist.

Viele Kompasse der mittleren Preisklasse besitzen eine eingebaute Missweisungskorrektur. Diese Einrichtung ist Hilfreich wenn man in Gebiete mit großer Missweisung fährt. (Siehe Orientierung_im_Gelände#Deklination (Missweisung))

Kompasstypen

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Übersicht einiger Kompasse, die für alle gängigen Orientierungszwecke geeignet sind
  • Linealkompass
  • Spiegelkompass
  • Peilkompass
  • Sonderkompasse
    • Daumenkompass
    • Taucherkompass
    • Armbandkompass


Während Lineal und Spiegelkompass durchaus für die Landnavigation zu gebrauchen sind, findet man einen Peilkompass beispielsweise eher im Bootsbereich, wo er benutzt wird um Peilungen mit hoher Genauigkeit vor zu nehmen. Daumenkompasse finden ihre Anwendung beim professionellen Orientierungslauf, Taucherkompasse sind besonders druckstabile Versionen die große Neigungen tolerieren ohne zu verkanten. Kleine Armbandkompasse, die am Band der Armbanduhr getragen werden ermöglichen eine Groborientierung, sind jedoch zu klein und zu ungenau um für die präzise Kompassarbeit zu taugen.

Inklination

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Die Inklination beschreibt ein Phänomen das dazu führt, dass einfache Kompassnadeln die für unsere Breitengrade ausbalanciert wurden beispielsweise auf der Südhalbkugel bei waagerechter Lage des Gesamtgerätes, am Boden schleifen würden.

Die Ursache für dieses Phänomen liegt darin, dass auf der Nordhalbkugel unseres Planeten die Nordhälfte der Nadel und auf der Südhalbkugel das Südende der Nadel zum Boden hingezogen werden. Dieser Effekt ist um so stärker, um so näher man an einen der Pole heran kommt.

Aus diesem Grund teilen viele Hersteller von Kompassen die Erde in 5 Zonen auf.

Eine Lösung des Problems bieten verschiedene Hersteller inzwischen mit global nutzbaren Systemen, bei denen die eigentliche Nadel nicht magnetisch ist, sondern durch eine kleinere Nadel die sich frei neigen kann ausgerichtet wird.

Der Praktische Wert dieser Problematik ist allerdings vielen, die mit ihren europäischen Kompass nahe dem Äquator oder zum teil auch südlich davon waren verborgen geblieben. Eine umfangreiche Seite zu dem Thema unter hält die Amerikanische NOAA. Auf dieser Seite kann man die Inklination, die übrigens kein fest definierter sondern ein veränderlicher Wert ist, für seine nächste Destination berechnen.

Für einige Geräte bieten die Hersteller unterschiedliche Kompassdosen mit unterschiedlich tarierten Nadeln an. Dies war früher, bevor global nutzbare Nadeln erfunden wurden, die einzige Möglichkeit einen Kompass am Nord- und am Südpol einsetzen zu können. Die Einführung von global nutzbaren Systemen wird aber vermutlich diesem Dosenaustausch mittelfristig ein Ende bereiten.

Deklination (Missweisung)

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Die magnetischen Feldlinien, nach denen sich der Kompass ausrichtet, verlaufen nicht homogen und weisen vor allem, besonders nahe der Polkappen, nicht zum geografischen, sondern zu den magnetischen Polen unseres Planeten.

Die Missweisung findet man auf anständigen topografischen Karten mit einer Gradangabe, einem Datum und einer Korrektur, die pro Jahr zu berechnen ist.

Beipiel:

2,5°Ost 1995, 0,3°West pro Jahr. Bedeutet, dass im Jahr 2000 die Missweisung 1°Ost beträgt. Es gibt in verschiedener Literatur den Hinweis, dass man mit diesen Angaben nicht länger als 5 Jahre arbeiten soll, da diese Angaben immer wieder korrigiert werden müssen.

In der Landnavigation sind jedoch alle Missweisungen von unter einem Grad ohne Bedeutung, da der Messfehler der durch Handhabung und Umgebungsbedingungen schon mal schnell 5 Grad betragen kann. Aus diesem Grund kann, wenn man ein markantes Gelände bereist, die Missweisung regelmäßig vernachlässigt werden. Bereist man jedoch Gegenden wie z.B. Grönland, wo die Missweisung bis zu 45 Grad betragen kann, so ist ein Gerät mit der Möglichkeit die Missweisung einzustellen, von großem Vorteil.

Vergleichen Sie hierzu auch den entsprechenden Eintrag im Wikipedia.

Richtungsbestimmung

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Kompassarbeit ist Winkelmessarbeit. Richtungen werden als Winkel zum Nordpol gemessen.

Soweit die Theorie. Praktisch bedeutet das, dass wir mit zwei verschiedenen Fällen zu tun haben. Entweder wir wollen einen Winkel den wir dem Gelände entnehmen auf die Karte übertragen, oder wir entnehmen der Karte einen Winkel den wir auf das Gelände übertragen wollen.

Vom Gelände in die Karte

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In der Praxis benötigen wir dieses Verfahren um unseren Standort mittels Dreieckspeilung fest zu stellen. Hierzu gehen wir wie folgt vor:

Markanten Punkt in der Umgebung, von dem wir wissen wo er sich auf der Karte befindet anpeilen.

  1. richten Sie ihren Kompass auf den Punkt im Gelände
  2. halten sie den Kompass auf den Punkt gerichtet und drehen sie so lange die Kompassdose bis die Indexmarken parallel zum Nordende der Nadel zum liegen kommen.
  3. legen sie nun den Kompass so auf die Karte, dass der Kompass zum bekannten Punkt zeigt und drehen den gesamten Kompass so lange bis die Nord-Süd Linien der Kompassdose parallel zum Kartenrand zum liegen kommt. Wichtig dabei ist, dass sie dabei auf keinen Fall die Kompassdose verdrehen. Sollte ihre Kompassdose eine Ost-West Linie besitzen können sie auf den meisten Karten diese Linie zur Beschriftung von Orten ausrichten, da in vielen Ländern Namensbeschriftungen in der Karte ebenfalls von Osten nach Westen ausgerichtet sind.
  4. Zeichnen sie eine Linie vom angepeilten Punkt auf der Karte entlang der Anlegekante ihres Kompasses.

Wiederholen sie diese Schritte mit mindestens einem anderen Punkt und sie erhalten ihre grobe Position an der Stelle wo sich die Linien kreuzen. Wenn sie diese Peilung mit mehr als 2 markanten Punkten durchführen wird in der Regel kein Punkt entstehen an dem sich drei Linien kreuzen sondern eine Fläche. Das ist vollkommen normal und wird durch die Messtoleranzen ihres Kompasses und ihrer Handhabung verursacht. Sie befinden sich irgendwo auf dieser Fläche die nun von den drei Linien umgeben ist.

Von der Karte ins Gelände

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  1. Legen sie auf der Karte den Kompass von ihrem derzeitigen Standort zu ihrem Ziel. Sollte dabei die Anlegekante ihres Kompass nicht ausreichen verlängern sie die Anlegekante durch das Umschlagen des Kartenrandes.
  2. Drehen Sie nun die Kompassdose so, dass die Nord-Süd Linien parallel zum Kartenrand oder bei Vorhandensein einer Ost-West Linie in der Kompassdose parallel zu Ortsnamen auf der Karte ausgerichtet ist. Sobald sie das gemacht haben dürfen sie die Kompassdose nicht mehr verstellen. (Hinweis: Die Gradzahl die nun oben an der Mittelmarkierung ihres Kompasses ab zu lesen ist bezeichnet man als Marschzahl)
  3. Nehmen sie den Kompass von der Karte runter und drehen sich so lange um die eigene Achse bis die Nordseite der Kompassnadel zwischen den Indexmarken zum liegen kommt. Peilen sie nun in dieser Richtung einen markanten Gegenstand, Baum, Stein oder ähnliches an.

Das ist ihre Marschrichtung.

Ein paar Tipps:

  • Ist in der Richtung kein markanter Punkt zu finden (Steppe, Wüste, Geröllhalde) schicken sie einen ihrer Kameraden los und dirigieren ihn mit eindeutigen Armbewegungen bis er zu einem Peilpunkt wird in dem er an der richtigen Stelle steht. Ist er weit genug gegangen geben sie ihm ein vereinbartes Halt-Zeichen. Er setzt sich nun an diesem Punkt nieder, oder legt seinen Rucksack an der Stelle ab, bis sie bei ihm ankommen.
  • auf diese Weise können sie auch sehr schnell und unkompliziert Hindernisse umgehen, ohne die Anzahl der Schritte die sie quer zur Marschrichtung gehen zählen zu müssen.

Einnorden

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Zum Einnorden der Karte legen Sie den Kompass mit seiner Anlegekante parallel zum Kartenrand und drehen sich so lange um die eigene Achse, bis die Kompassnadel ebenfalls parallel zum Kartenrand liegt. Legen Sie nun die Karte auf den Boden.

Die Karte liegt nun so vor Ihnen, als wenn Sie aus der Vogelperspektive auf das Gelände, in dem Sie sich befinden, schauen würden.

Das Einnorden der Karte wird nur sehr selten benötigt, kann aber eine Hilfe sein, wenn Sie an einer Kreuzung nicht mehr wissen, ob Sie links oder rechts gehen sollten, oder in sehr markantem, übersichtlichen Gelände kann auf diese Weise auch der eigene Standort aus der Karte herausgefunden werden, ohne das umfangreiche Verfahren der Kreuzpeilung.

Die wichtigste Art der Peilung ist die so genannte "stehende Peilung". Sie wird verwendet, um die Wahrscheinlichkeit einer Kollision von zwei sich bewegenden Objekten (Autos, Boote,...) abzuschätzen. Dazu benötigt man am eigenen Gefährt zwei feste Punkte, die in einer Linie mit dem angepeilten Objekt liegen. Verlässt das angepeilte Objekt die verlängerte Linie der beiden festen Peil-Punkte, so ist es nicht auf Kollisionskurs. Bleibt die Peilung "stehen", so sollte die eigene Bewegungsrichtung geändert werden, um einen Zusammenstoß zu vermeiden! Diese Art der Peilung funktioniert auch im Luftraum, sofern sich beide Objekte auf einer Ebene - also gleicher Höhe - befinden.

Neigungsbestimmung

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Neben den vielen möglichen technischen Hilfsmitteln sind im Gelände einfache Lösungen gefragt. Die beiden üblichen Verfahren sind mit einfachsten Mitteln zu erledigen: entweder mit einem Lot (Faden+Gewicht) oder mit einer Schüssel, halb voll mit Wasser gefüllt. Durch das Lot kann man den Winkel vertikal, mit dem Wasser horizontal bestimmen. Um den Winkel zu ermitteln ist entweder gutes Augenmaß von Nöten oder ein normales Geodreieck, das man an den Faden, bzw. an den Wasserspiegel anlegt und die Abweichung der Neigung des Untergrundes abliest. Die Neigungsbestimmung mit einem Gefäß und Wasser wird auch heutzutage noch auf U-Booten als "Notfall-System" benutzt!

Fehler und Toleranzen

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Die meisten Messfehler entstehen durch das Verkanten des Kompasses. An zweiter Stelle stehen Einflüsse durch Gegenstände aus Metall und elektronische Geräte. Wenn sie eine möglichst genaue Messung erhalten wollen, legen sie ihren Rucksack ab, legen ihre Uhr und ihr Messer beiseite und geben acht, dass sie weit entfernt sind von Oberspannungsleitungen.

Eisenerzadern können ebenfalls zur massiven Ablenkung führen, sehen sie also ihr Messergebnis stets kritisch und vergleichen sie es mit den Informationen die ihnen Sonnenstand und der Vergleich der Topografie des Geländes mit dem auf der Karte geben.

Höhenmesser

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Barometrischer Höhenmesser

Arbeitsweise eines GPS Gerätes

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Praktische Anwendungsmöglichkeiten für ein GPS

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Neben modernen Sportarten wie dem Geocaching, bei denen das GPS als Sportgerät genutzt wird, limitieren in der Praxis Gewichtsfaktoren den praktischen Wert eines GPS-Gerätes. Ist das Thema Gewicht zweitrangig oder steht auf der Basis des Verbrennungsmotors seines Reisegefährts eine dauerhafte Stromversorgung zur Verfügung, so kann die gesamte Reise mit Hilfe des GPS erfolgen. Dennoch gilt hier ganz klar auf Redundanz zu achten. Es gibt mehr als eine Geschichte von Segeljachten die auf dem Meer (beinahe) verloren gegangen wären, weil das GPS ausfiel und der Skipper die alte Kunst der Sextantennavigation nicht mehr beherrschte.

Ein wichtiges Kaufkriterium im Bereich der Rucksackreise ist das Gewicht. Hier sind aufgrund der gewichtsintensiven Stromversorgung die Möglichkeiten limitiert.

Für Einsteigergeräte bezahlt man zur Zeit um die 100 Euro. Hiermit haben sie die Möglichkeit, im Notfall ihre Position für einen Notruf eindeutig definieren zu können. Darüber hinaus haben sie die Möglichkeit, mit kurzen Einzelpeilungen ihre Arbeit mit Karte und Kompass sehr zu unterstützen. Diese beiden Verfahren benötigt man in der praktischen Anwendung als Rucksackreisender.

In der nächsthöheren Preisklasse findet man Geräte der Möglichkeit zur Datenübertragung. Dadurch ist es denkbar, eine Tour vorher am PC zu planen und ins Gerät einzuspeichern. Im Zuge der Datenübertragung ist oftmals auch eine externe Stromversorgung vorgesehen. Soll das Gerät für Wanderungen, aber auch im Auto/Motorrad oder auf einer Jacht benutzen werden, ist ein Gerät mit Schnittstelle zu empfehlen. Kosten derzeit um 200 Euro.

In der höchsten Preiskategorie sind die GPS-Geräte mit digitalen Karten ausgestattet. Den Nutzen für Wanderer kann man jedoch in Frage stellen, da sie ohnehin immer eine Papierkarte mit sich führen sollten, falls das Gerät ausfällt. Ebenfalls ist der Sinn in Kraftfahrzeugen fraglich, da diese Geräte nicht an die Navigationsfähigkeit eines Navigationssystems wie es in sie immer häufiger serienmäßig eingebaut wird, heran kommt. Zudem sind für diese Karten die Datenformate überwiegend proprietär. Dadurch ist man vom Hersteller abhängig, wann eine aktualisierte Karte für das Gerät zur Verfügung steht.

Für wen macht also ein GPS einen Sinn, oder ist es einfach eine schöne Spielerei?

Da ein GPS-Gerät jederzeit ausfallen kann, darf es nicht mangelnde Fähigkeiten im Umgang mit Karte und Kompass ersetzen. Einen Sicherheitsaspekt bietet es für diejenigen, die sich gerne in unwegsamen Gelände aufhalten und deshalb für Notfälle ein Handy mitführen. Dadurch ist es schnell und einfach möglich, der Rettungsleitstelle die eigene Position durch Nennung der UTM-Koordinaten mitzuteilen. Zudem kann es gut für Einzelpeilungen verwendet werden. Dadurch verlängert sich die Nutzungsdauer des Batteriesatzes auf bis zu 2 Wochen, wohingegen bei Dauerbetrieb die Einsatzzeit auf maximal 20 Stunden begrenzt ist.

GPS Handgeräte

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Das Kürzel GPS steht für Globales-Positionierungs-System. Hier werden Sendesignale von Satelliten ausgenutzt, um Höhe und Position eines Empfangsgerätes, dem GPS Handgerät, zu bestimmen.

Hier kann man verschiedene Geräteeigenschaften unterscheiden.

Displayfarbe:

  • Schwarz/Weiß-Darstellung
  • Farbdisplay

Displayauflösung:

  • 160x160 Bildpunkte bis 640x480 Bildpunkte

WAAS/Egnos-Fähigkeit

Ergänzende Funktionen:

  • barometrischer Höhenmesser
  • magnetischer Kompass

Differentielles GPS

Zur Positionsbestimmung muss ein reines GPS Gerät nicht bewegt werden. Richtungsdaten, also in welche Richtung das Gerät zeigt, können jedoch nur aus einer Bewegung heraus bestimmt werden. Hier ist eine geräteabhängige Mindestgeschwindigkeit zu beachten. Daher gilt: Dreht man ein reines GPS-Gerät nur in der Hand herum, so kann keine Richtungsbestimmung erfolgen. Das Gerät zeigt die Richtung der letzten Bewegung über der Schwelle der Mindestgeschwindigkeit für die Positionserkennung. Diese Mindestgeschwindigkeit beträgt etwa 0,5 Meter pro Sekunde.

GPS-Arbeit

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Was ist ein Kartendatum

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Siehe Geodätisches Datum, z.B. WGS84.

UTM Gitter

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Geografisches Gitter

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Andere Gitter

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Hinweise zum sicheren Arbeiten mit dem GPS

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Richtungsbestimmung an Architektur

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Die Ausrichtung des Hauptschiffes einer Kirche kann als Hilfe für die Richtungsbestimmung genommen werden. Im Allgemeinen steht der Hauptaltar im Osten, steht daher im Ostchor der Kirche. Man spricht davon, dass die Kirche „geostet“ ist und der Altar dem Symbol des Lebens, der aufgehenden Sonne zugewandt sei. „Im Allgemeinen“ deshalb, da durchaus in seltenen Fällen Abweichungen von dieser Regel zu finden sind. Einige konkrete Beispiele:

  1. Kirchengemeinde St. Martini, Lenglern, nähe Göttingen. Hier zeigt der Altar nach Norden.
  2. Bamberger Dom. Das Hauptschiff verläuft in Ost-West-Richtung und auch der Hauptaltar liegt im Westchor. Der Dom wurde dort aus mehreren Richtungen zeitlich versetzt angefangen zu bauen, so dass mehrere Baustile dort zu finden sind. Und wenn die Hälfte schon steht, baut man halt auch andersherum nochmal weiter. Dadurch entstand das weltgrößte Schachspiel mit seinen vier Türmen in jeder seiner Ecken. So heißt es zumindest in Bamberg. Ist also nett gemeint, wenn man darauf so hinweist... Die Bänke dort sind verschiebbar und wahlweise kann auch mal in östlicher oder westlicher Richtung gesessen werden.
  3. Damenstiftskirche Obermünster, Regensburg. Hier geschah eine Umorientierung nach Westen 1704. Zugegebenermaßen schon mehr als 300 Jahre her. Aber bei einigen Kirchen ist das nicht geschehen.
  4. Bleibt man in Bamberg und schaut sich die zweite imposante Kirche St. Michael an, so findet man dort den Hauptaltar mit fließendem Übergang zum Otto-Grab im Osten.

Aber wie gesagt, meist stimmt es denn doch und die Liste trügt.

Wer sucht, findet bestimmt noch einige Beispiele für die ein oder andere Variante mehr. Das ist nicht schlecht, weil man dann mit etwas Nachdenken ein Gespür bekommt, wann und warum man darauf vertrauen kann.

Richtungsbestimmung durch Umwelteinflüsse

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Zugvögel

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Der Zug von Vögeln im Frühjahr und Herbst kann in gemäßigten Breitengraden ebenfalls zur groben Bestimmung der Himmelsrichtung verwendet werden. Im Frühjahr fliegen die Vögel nach Norden, im Herbst nach Süden.

Richtungsbestimmung durch Himmelsphänomene

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  • Sternbewegung
    • konzentrische Kreise
  • Sternbilder
    • nördliche / südliche Hemisphäre

Auf der Nordhalbkugel bietet der Polarstern einen guten Orientierungspunkt, um den geographischen Nordpol anzupeilen: zu finden ist er an der Spitze der Deichsel des "kleinen Wagens".

    • Cassiopeia, Perseus, Perseiden-Sternschnuppen, Kreuzen der Kometenbahn des Swift Tuttle, funktioniert im Juli/August/September. Besonders gut in den Nächten Mitte August, da hier das rechnerische Maximum pro Zeit stattfindet
    • Lage der Sternbilder zueinander
      • Winterfünfeck, Orion
    • Kreuz des Südens (Verwechslungsgefahr)

Mit Hilfe der Sonne kann auf verschiedene Weisen eine Richtungsbestimmung erfolgen. Der Sonnenaufgang geschieht etwa in Ostrichtung, der Sonnenuntergang in Westrichtung.

Wenn im weiteren Himmelsphänomene bezüglich der Sonne in Nord- oder Südrichtung beschrieben sind, so ist zu beachten, dass diese sich auf der südlichen Erdhalbkugel entgegengesetzt verhalten. Die Beschreibung hier wird für die nördliche Erdhalbkugel gemacht. Für die südliche Halbkugel ist diese dann aus der Überlegung her abzuwandeln.

Der höchste Sonnenstand wird im so genannten Zenit, beziehungsweise Meridian, in Südrichtung erreicht. Als Hilfestellung dient auf der nördlichen Erdhalbkugel die Eselsbrücke:

Im Osten geht die Sonne auf,
nach Süden nimmt sie ihren Lauf,
im Westen wird sie untergeh'n,
im Norden ist sie nie zu seh'n.

auf der Südhalbkugel lautet diese Eselsbrücke dann wie folgt:

Im Osten geht die Sonne auf,
nach Norden nimmt sie ihren Lauf,
im Westen wird sie untergeh'n,
im Süden ist sie nie zu seh'n.

Dieser Merkspruch ist genau genommen nur an zwei Tagen im Jahr gültig. Dabei handelt es sich um die Tag- und Nachtgleichen, also den Tagen, an denen der Sonnenaufgang um 6 Uhr morgens im Osten und der Sonnenuntergang um 18 Uhr abends im Westen stattfindet - dies gilt in allen Zeitzonen für die Winterzeit; während der Sommerzeit zwischen dem 21. März und dem 23. September wird der Sonnenhöchststand erst um 13 Uhr erreicht. Im Winter wandert die Sonne durch den niedrigeren Stand mehr von Südost nach Südwest. Die extremste Situation dieser Art ist die Wintersonnwende am 21. Dezember. In den Sommermonaten um die Sommersonnenwende am 21. Juni beschreibt die Sonne mehr von Nordost über Süd nach Nordwest einen höheren und weiteren Bogen. An diesem Tag erreicht die Sonne gegen Mittag den Meridian mit ihrem höchsten Stand im Jahresverlauf. Die Höhe der Verschiebung ist nicht nur vom Datum innerhalb des Jahres abhängig, sondern auch von der geographischen Breite des Beobachtungsortes.

Schattenstab

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Als Schattenstab oder Schattenzeiger (lateinisch Gnomon) kann ein senkrecht in die Erde gesteckter Stab dienen. Aus dem Schattenwurf des Gnomon auf den Erdboden durch die Sonne kann bei Verfolgung der Bahn der Spitze des Gnomonschattens Rückschlüsse auf Jahreszeit (Datum), Himmelsrichtung, Breitengrad der Beobachtung und Tageszeit geschlossen werden, da diese hier voneinander abhängen.

Schattenspitzen Methode

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In der Natur kann es von Nöten sein, auch ohne Hilfsmittel, wie Uhr und Kompaß, die Himmelsrichtung relativ genau zu bestimmen. Hierzu kann die Schattenspitzen Methode zu jeder Tageszeit und überall auf der Welt angewand werden. Hierfür steckt man einen Ast oder eine Stock in die Erde. Nun muss die Stelle markiert werden, an der die Spitze des Schattens den Boden berührt. Nach ca. 15 Minuten (je länger der Stock, desto schneller bewegt sich der Schatten) markiert man den neuen Punkt, an dem die Spitze des Schattens den Boden berührt. Verbindet man nun beide Punkte mit einer geraden Linie, bildet diese die ungefähre Ost-West Linie. Der erste Punkt bildet immer die westliche Richtung.

Himmelsrichtungsbestimmung mit Uhr

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Richtet man den kleinen Zeiger einer Analoguhr in der nördlichen Hemisphäre während der Normalzeit (Winterzeit) zur Sonne aus, so erhält man die Südrichtung durch die Winkelhalbierende des kleinen Zeigers mit der 12 Uhr Marke. Während der Sommerzeit eine Stunde früher.

Richtungsbestimmung durch Wetterphänomene

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Hauptwindrichtung der Aufenthaltsregion

Moos wächst in unserer Region häufig auf der West-Seite des Baumes, da der Wind häufig von West nach Ost weht und feuchte Luft mitführt. Entsprechend treffen Niederschläge vorwiegend auf der Westseite von Bäumen auf.

Irrtümer

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Hier eine Liste weit verbreiteter Irrtümer und Falschaussagen.

  • Moos wächst nicht nur auf Nordseiten von Bäumen. Die Begründung, dass dies so sei, weil dort ja keine Sonne hinkommt, ist schlichtweg mindestens unvollständig, wenn nicht sogar ganz einfach falsch.

Trotzdem bietet es einem eine grobe Hilfestellung, wenn in einem Wald der Großteil der Bäume auf der gleichen Seite eine deutlich dickere Moosschicht aufweisen.

  • Der Nordpolarstern ist nicht der hellste Himmelskörper am Firmament, jedoch der einzige der nicht von Ost nach West am Himmel wandert. Er ist daher nur bedingt zur Orientierung geeignet.

Umgehung von Hindernissen

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Tourplanung

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Mit all diesen Informationen haben sie nun einiges an Handwerkszeug um ihre erste Tour zu planen. Bei einer Tourplanung geht man im allgemeinen davon aus, dass man von A nach B möchte. Nun ist eine direkte Linie zwischen A und B zwar die kürzeste Strecke, aber in der Regel nicht die leichteste Route. Sie planen also ihren Weg anhand von Wegpunkten und gehen später von Wegpunkt zu Wegpunkt.

Soweit der Teil, so lange alles klappt. Zu einer guten Tourvorbereitung gehört jedoch mehr. Schauen sie sich die Karte genau an und definieren sie Auffanglinien. Eine Auffanglinie ist ein markantes Gebilde wie z.B. eine Straße, ein Fluss oder eine Hügel- oder Gebirgskette. Zweck einer Auffanglinie ist es zu erkennen wenn man zu weit ist. Andersherum kann man in besonders unübersichtlichem Gelände auch sehr schnell und sicher über Auffanglinien navigieren. Beispiel: Sie gehen bis zum Fluss und dann Flussabwärts um zur Siedlung X zu kommen. Auf diese Weise können sie, ohne andauernd auf die Karte schauen zu müssen gemütlich zu ihrem Ziel gehen.

Ein anderer wichtiger Punkt, vor allem im Gebirge, ist das Einplanen von so genannten Fluchtrouten und die Festlegung von Punkten an denen eine Umkehr keinen Sinn mehr macht. Fluchtrouten sind Wege die sie sich im Vorfeld überlegen die sie beispielsweise bei einem Wetterumschwung zu einer Hütte oder zurück ins Tal bringen.

Ein GPS ist ein wirklich tolles Gerät, aber planen sie keine Touren fern ab der Zivilisation nur mit ihrem GPS. Ein GPS ist ein super Hilfsmittel um heraus zu finden wo man ist, wenn man das mal nicht so genau weiß. Aber Karte und Kompass gehören immer in ihr Gepäck. Und die Tourplanung geschieht an der Karte und nicht ausschließlich im Gerät.

Vermeiden sie, dass nur einer aus der Gruppe navigiert und binden sie möglichst alle in ihrer Gruppe in die Navigation und Tourplanung mit ein. Sie wären nicht der erste Navigator der durch eine Fluchtroute die nur er kannte von seinen Kameraden evakuiert werden musste. Besonders gerne wird unter Lebenspartnern diese Aufgabe klischeehaft wegdeligiert. "Ach mein Mann macht das immer, ich genieße die Tour". In unseren eng bewohnten Gebieten kann man das noch tolerieren, aber wenn man diesen Satz von einem Ehepaar auf einem Fernwanderweg oberhalb des Polarkreises hört, sollte man davon lernen.