Natur und Technik für den Pflichtschulabschluss: Einführung Weltanschauung
Die Wissenschaft versucht zu erklären, wie die Phänomene in der beobachteten Natur stattfinden. Eine alltägliche Beobachtung beispielsweise ist, dass alle Objekte auf den Boden fallen. Das ist schon ein Gesetz, ein Gesetz der Natur und auch der Physik. Die Wissenschaft versucht auch zu beschreiben, in welcher Weise das Fallen passiert. Wie schnell fallen die Objekte nach unten? Gibt es eine mathematische Formel dafür? In der Physik wurde tatsächlich eine Formel dafür gefunden. Warum fallen aber alle Objekte so, wie diese Formel es beschreibt? Das weiß man eben nicht. Man kann nur sagen, dass die Objekte immer fallen und zwar so, wie die Formel es beschreibt. Dadurch ist auch eine Voraussage möglich. Wenn ein Objekt in der Zukunft fallen wird, wird es genau so fallen, wie in der Formel beschrieben.
Absolut sicher sind wir in der Wissenschaft allerdings nie. Wir können nie ausschließen, dass ein Gesetz durch eine Beobachtung oder ein Experiment widersprochen oder teils geändert wird. Sachliche, begründete und konstruktive Kritik ist die Hauptaufgabe der wissenschaftlichen Tätigkeit. Die wissenschaftlichen Aussagen sollten auch so weit wie möglich von jeder Person überprüfbar sein. Ein Beispiel ist das Fallen von Objekten. Jede Person sollte in diesem Beispiel in der Lage sein, durch Versuche zu verstehen, dass schwerere Objekte nicht unbedingt schneller fallen, auch wenn dies unsere allgemeine Wahrnehmung widerspricht. Ein leichteres zusammengeknülltes Stück Papier fällt ja schneller als ein flaches Blatt Papier. Die Erklärungen der Wissenschaft sollten also so leicht verständlich wie möglich sein.
Die Wissenschaft ist eine Beschreibung der Natur durch (oft mathematisch ausgedrückte) Gesetze. Sie versucht nicht einen letzten Grund zu finden (die Antwort zur Frage „Warum“). Beispielsweise kann die Wissenschaft nicht sagen, ob es Gott gibt oder nicht. Sie kann auch nicht sagen, ob etwas schön ist oder nicht (Frage der Ästhetik).