Mathematik für Faule: Mehr über Arithmoide/ Primpotenzoidzerlegung

Satz (Existenz der Primpotenzoidzerlegung):

Es sei ein endlich erzeugter Linearraum bzgl. eines Noetherschen Arithmonids , und es sei ein Unterraum. Dann gibt es eine Primpotenzoidzerlegung von .

Beweis: Da selbst Noethersch ist, kann man als die Schnittmenge von lauter Nichtschnitten schreiben. Wir sind also fertig, wenn wir beweisen können, dass jeder Nichtschnitt ein Primpotenzoid ist. Dies ist wie folgt möglich: Zunächst beweisen wir, dass wenigstens zwei Elemente enthält, wenn kein Primpotenzoid ist. Angenommen, das wäre nicht der Fall. Wenn ist, so ist

.

Es sei nun das eine Element. Angenommen, dass für nicht gilt für ein hinreichend großes . Dann können wir die Brucheinführung bzgl. durchführen und erhalten, dass , da nichttrivial ist, da von für jedes nicht annihiliert wird, ein Widerspruch zu . Also gilt wegen der Endlichkeit der Schnittmenge für hinreichend großes . Daraus folgt, dass

.

Dann ist aber ein Primpotenzoid, denn jedes (also übersetzt ) ist dann in , wenn (d. h. ), weil gerade das eindeutige maximale Element unter den Annihilatoren ist. Dies steht im Widerspruch zur Annahme. Also enthält zwei verschiedene Elemente und . Dann hat aber zwei Unterräume, die jeweils isomorph zu bzw. sind, und deren Schnittmenge wegen z. B. für Elemente des ersteren Unterraumes null ist, und somit war kein Nichtschnitt, ein Widerspruch.

Satz (Eindeutigkeitssatz für die Primfaktorzerlegung):

Es sei ein nullteilerfreies Noethersches Arithmonid der Krulldimension 1, und es sei ein Ideal von verschieden von der Null. Dann sind alle Primfaktorzerlegungen von bis auf Umordnung gleich.

Beweis: Es seien

und

zwei Primfaktorzerlegungen von , wobei die 's natürlich nicht alle verschieden sein müssen (Primpotenzen werden in dieser Schreibweise ausgeschrieben). komme mal in der ersten Zerlegung vor. Es ist zu zeigen, dass mindestens mal in der zweiten Zerlegung vorkommt. Angenommen, es käme weniger oft vor, dh. die Primpotenz von ist in der zweiten Zerlegung niedriger als in der ersten. Die Primpotenzoiden, die als Radikal haben, sind zu den anderen Primpotenzoiden koprim, da das gegebene Arithmonid Krulldimension 1 hat. Daher ist das Produkt aus nach Radikal gruppierten Primpotenzoiden gleich der entsprechenden Schnittmenge. Indem man zur zweiten Primfaktorzerlegung noch einmal dazumultipliziert, ändert man also folglich nichts, da lediglich statt mit mit mit dem Primpotenzoid geschnitten wird. Daher gilt

,

und da nullteilerfrei ist, impliziert der Satz von Nakayama, dass , was absurd ist.

Satz (Charakterisierung der Primfaktoren):

Es sei ein nullteilerfreies Arithmonid der Krulldimension 1. Es sei ferner die Primfaktorzerlegung von . Ein Primideal kommt genau dann in vor, wenn gilt.

Beweis: Falls in der Primfaktorzerlegung vorkommt, so gilt sicherlich . Falls umgekehrt gilt und nicht in der Primfaktorzerlegung vorkäme, so könnte man die gegebene Primfaktorzerlegung mit schneiden und erhielte dadurch eine längere Primfaktorzerlegung im Widerspruch zur Eindeutigkeit.