Mathe für Nicht-Freaks: Abstellraum/Skalarprodukt

Das Skalarprodukt

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Das Skalarprodukt, das du sicherlich aus der Schule kennst, ist au der Sicht der Matrizen gesehen nichts anderes als die Multiplikation eines Zeilenvektors   mit dem Spaltenvektor  . Wir betrachten dabei   als Spaltenvektoren. Ist   ein Vektor mit n Komponenten, so kann er als eine Matrix vom Typ   aufgefasst werden. Damit die  -Matrix   (von links) mit einem weiteren Vektor   mit n Komponenten multipliziert werden kann, müssen wir diesen vom Spalten- zum Zeilenvektor machen, d.h. zu einer  -Matrix  , was durch Transponieren geschieht.

Also wird das Skalarprodukt zweier Vektoren definiert durch:

Definition (algebraische Definition des Skalarprodukts)

Sei  , dann ist das Sklarprodukt   die Abbildung

 

Hinweis

  1. Das Kommutativgesetz gilt zwar bei Matrizen im Allgemeinen nicht, aber das Skalarprodukt ist nach Definition kommutativ!
  2. Mit dieser Definition kannst du das Skalarprodukt leicht ausrechnen. Eine bessere geometrische Vorstellung erhältst du aber mit der geometrischen Definition weiter unten.
  3. Um die Schreibweise zu vereinfachen schreiben wir zukünftig statt

  oder   einfach nur   und für   schreiben wir  

Aufgabe (Distributivität des Skalarprodukts)

Zeige, dass für   gilt:

 

Lösung (Distributivität des Skalarprodukts)

 

Aufgabe (gemischtes Assoziativgesetz des Skalarprodukts)

Zeige, dass für   gilt:

 

Lösung (gemischtes Assoziativgesetz des Skalarprodukts)

 

Skalarprodukt im  

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Das Skalarprodukt von Vektoren ist das Ergebnis einer Operation, die vom Vektorraum   in den Körper   führt, somit ist das Ergebnis dieses Skalarprodukts ein Skalar, daher der Name. Im   werden dazu die einzelnen Komponenten jeweils miteinander multipliziert und anschließend die Produkte addiert.

Skalarprodukt:  .

Einige Eigenschaften des Skalarprodukts sind:

  • Das Skalarprodukt ist kommutativ, da   bzgl. der Multiplikation kommutativ ist.
  • Es gilt   (Distributivgesetz), da in   das Distributivgesetz gilt.
  • Weiter gilt:   (Assoziativgesetz), da in   das Assoziativgesetz der Multiplikation gilt.

Wir werden das Skalarprodukt und seine Eigenschaften für einen allgemeinen Vektorraum später im Kapitel Vektorräume genauer behandeln.

Den Vektorraum   nennt man auch euklidischen Vektorraum. Auf diesen speziellen Vektorraum gehen wir in einem späteren Kapitel ein.

Geometrische Berechnung im anschaulichen Raum

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Wie wir Kapitel über euklidische Vektorräume [1] schon gesehen haben, können wir das Skalarprodukt im anschaulichen Raum auch geometrisch herleiten. Die Vektoren stellen dabei Pfeile dar, die parallel, gleich lang und gleich orientiert sind. Diese Definition von Vektoren ist dir sicher aus deiner Schulzeit bekannt. Diese Definition bedeutet, dass jeder Vektor eine Äquivalenzklasse ist.

 
Das Skalarprodukt zweier Vektoren im Anschauungsraum hängt von der Länge der Vektoren und dem eingeschlossenen Winkel ab.

Wir wollen geometrisch eine Verknüpfung von zwei Vektoren   einführen, die den beiden Vektoren eine Zahl in   zuordnet. Wir nennen diese Verknüpfung Skalarprodukt und definieren sie geometrisch im euklidischen Raum[2] und in der euklidischen Ebene[3] wie folgt:

Definition (Geometrische Definition des Skalarprodukt)

Seien die Längen der Vektoren   mit   bezeichnet. Sei weiterhin   der von   und   eingeschlossenen Winkel, dann ist das Skalarprodukt

 

Mit dieser Definition kannst du etwas genauer erkennen, was das Skalarprodukt geometrisch bedeutet. Wir wollen nun zeigen, dass beide Definitionen äquivalent sind und beweisen dazu den folgenden

Satz (Äquivalenz der Definitionen zum Skalarprodukt)

Die geometrische und die algebraische Definition des Skalarprodukts sind äquivalent

Beachte: Im weiteren Beweis werden wir verwenden, dass das Skalarprodukt distributiv ist. Wir nutzen hier, dass das Skalarprodukt als eine Matrizenmultiplikation einer  -Matrix und einer  -Matrix aufgefasst werden kann. Damit ist auch das Skalarprodukt distributiv.

Außerdem werden wir benutzen, dass der Winkel zwischen   gleich   ist, und somit gilt  . Der Winkel   und damit ist  

Wie kommt man auf den Beweis? (Äquivalenz der Definitionen zum Skalarprodukt)

Seien   gegeben. Wir wissen bereits, dass wir jeden dieser beiden Vektoren als Linearkombination der kanonischen Basisvektoren  . Wir erhalten damit   und   Dann gilt nach der geometrischen Definition:

 

und es gilt weiter, da die Länge   der Basisvektoren gleich 1 ist

 

Wir werden nun zeigen, dass die algebraische und die geometrische Definition des Skalarprodukts zum selben Ergebnis führt.

Beweis (Äquivalenz der Definitionen zum Skalarprodukt)

Aus der algebraischen Definition des Skalarprodukts ergibt sich:

 

Wir wollen nun zeigen, dass die geometrische Definition zu selben Ergebnis führt. Aus der geometrischen Definition folgt:

 

Dies ist aber das gleiche Ergebnis wie aus der algebraischen Definition.

Eigenschaften des Skalarprodukts

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Aus der Definition des Skalarprodukts   ergibt sich direkt:[4]

  • Sind   und   parallel und gleichorientiert, d.h.   und damit   so gilt
 
  • Sind   und   parallel und entgegengesetzt orientiert, d.h.   und damit   so gilt
 
  • Insbesondere ergibt das Skalarprodukt eines Vektors mit sich selbst das Quadrat seiner Länge
 
  • Sind   und   orthogonal, d.h.   und damit   so gilt
 
  • Umgekehrt gilt für  

Ist   dann ist   und   orthogonal, denn

 
  • Ist   ein spitzer Winkel, d.h.   und damit   so gilt
 
  • Ist   ein stumpfer Winkel, d.h.   und damit   so gilt
 
  1. siehe Euklidische Vektorräume
  2. siehe auch euklidischer Raum
  3. siehe auch euklidische Ebene
  4. siehe Skalarprodukt