Makroökonomik/ Kreislaufanalyse

Grundlagen der volkswirtschaftlichen Kreislaufanalyse

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Ein erster Versuch, eine Volkswirtschaft in ihrer Gesamtheit zu fassen, kann durch die Kreislaufanalyse unternommen werden. Bei dieser wird ein Wirtschaftskreislauf mit seinen Akteuren, Waren- und Geldströmen betrachtet. Zunächst müssen die Wirtschaftssubjekte, die wirtschaftlichen Aktivitäten und die wirtschaftlichen Transaktionen kategorisiert werden, damit deutlich wird, worum es geht.


Systematisierung der Wirtschaftssubjekte

Die einzelnen Wirtschaftsteilnehmer werden zu Gruppen zusammengefasst (Sektoren, oder, innerhalb des Kreislaufs, auch oftmals Pole genannt), die sich durch bestimmte Charakteristika auszeichnen. Allgemein unterscheiden wir vier solcher Sektoren:

  • Haushalte

Die Haushalte stellen Faktorleistungen bereit, die von den Unternehmen und vom öffentlichen Sektor in Anspruch genommen werden. Bei diesen Faktorleistungen handelt es sich meist um den Produktionsfaktor Arbeit. Des Weiteren verwenden Haushalte das ihnen zur Verfügung stehende Einkommen um entweder Konsumausgaben zu tätigen oder zu sparen.

  • Unternehmen

Die Unternehmen produzieren Güter und Dienstleistungen, die von den Haushalten in Anspruch genommen werden. Sie produzieren mit der Absicht ihre Gewinne zu maximieren. Von den Unternehmen beziehen die Haushalte ihre Einkommen.

  • Staat

Der Staat stellt öffentliche Güter, wie Sicherheit, Bildung und ähnliche ohne direkte Gegenleistung zur Verfügung. Er stellt den Haushalten und Unternehmen Geld durch Staatsausgaben zur Verfügung und entnimmt es ihnen durch Steuern.

  • Ausland

Das Ausland stellt im Wirtschaftskreislauf einfach den Sektor dar, in welchem alle Wirtschaftssubjekte angesiedelt sind, die sich nicht in der zu untersuchenden Volkswirtschaft befinden. Sie sind Empfänger von Exporten und liefern Importe.


Systematisierung der Wirtschaftsprozesse

Bei der Systematisierung der Wirtschaftsprozesse geht es um die Darstellung dessen, was die einzelnen Sektoren tun und wozu die Zuflüsse und Abflüsse verwendet werden. Dabei ist der Wirtschaftsprozess der Unternehmen die Produktion von Gütern, der Wirtschaftsprozess der Haushalte der Einkommensbezug und die Einkommensverwendung und der Wirtschaftsprozess des Staates die Umverteilungsaktivität.

Bei der Produktion von Gütern werden verschiedene Inputs im Zuge des Produktionsprozesses zum volkswirtschaftlichen Output verarbeitet. Der Input umfasst meist die Arbeitskraft und das Sachkapital, wie beispielsweise Maschinen und Werkzeuge. Aber auch importierte Leistungen wie Zwischenprodukte oder Güter, die innerhalb der eigenen Volkswirtschaft nicht hergestellt werden können, aber wichtig für die Produktion sind, zählen zum Input. Der volkswirtschaftliche Output ist die Summe der hergestellten Güter, der Vorratsänderungen (in den Lagern der Unternehmen) und der Exporte.

Der Wirtschaftsprozess der Haushalte setzt sich aus dem Einkommensbezug und der Einkommensverwendung zusammen. Einkommensbezüge sind die Entgelte für Faktorleistungen, meist Arbeit, aber auch Zinseinkommen von Vermögen oder Schenkungen (Übertragungen). Verwendet wird das Einkommen für konsumtive und investive Ausgaben. Konsumtive Ausgaben (auch einfach „Konsumausgaben“) werden für konsumtive Güter verwendet, das bedeutet, dass diese Güter nach ihrer meist einmaligen Verwendung verbraucht sind. Beispiele sind Essen, Stifte, Kleidung, Benzin und ähnliche. Investive Ausgaben (auch einfach „Investitionen“) werden für investive Güter verwendet. Das sind Güter, die eine sehr lange Lebenszeit aufweisen und die häufig oder dauerhaft verwendet werden können. Beispielhaft sind Autos, Immobilien oder Edelmetalle. Alle Einkommen, die ein Haushalt nicht konsumtiv oder investiv ausgibt bleiben übrig und werden als Ersparnis bezeichnet. Im weiteren Verlauf wird deutlich, dass die Investitionen mit der Ersparnis der Volkswirtschaft einhergehen.

Der Staat wirkt durch seine Umverteilungsaktivitäten. Es gibt dadurch eine primäre Einkommensverteilung und eine sekundäre Einkommensverteilung. Die primäre Einkommensverteilung beschreibt, wie die Einkommen in einer Volkswirtschaft verteilt würden, bevor der Staat durch seine Umverteilungsaktivitäten diese beeinflusst. Das Ergebnis der Umverteilungsaktivitäten wird als die sekundäre Einkommensverteilung bezeichnet.


Systematisierung von Transaktionen

Der Austausch von Gütern oder die bloße Übertragung wird als Transaktion bezeichnet. Transaktionen finden zwischen den verschiedenen Polen eines Kreislaufs statt, beispielsweise Importe gegen Geld, Arbeit gegen Geld, usw. Dabei kann zwischen einseitigen (unilateralen) Transaktionen und zweiseitigen (bilateralen) Transaktionen unterschieden werden. Einseitige Transaktionen liegen insbesondere in Bezug auf den Staat vor, Steuern, Sozialleistungen und Subventionen sind Formen von einseitigen Transaktionen. Aber auch das Vererben oder das Geben von Taschengeld sind Formen einseitiger Transaktionen. Zweiseitige Transaktionen erlebt man bei jedem Einkauf, wenn man für die Waren, die man haben möchte mit Geld bezahlt. Ein anderes Beispiel ist die Entlohnung für Arbeit, bei welcher man Geld für die Bereitstellung der Arbeit erhält. Solche zweiseitigen Transaktionen, die ein reales Gut beinhalten, bezeichnet man auch als Leistungstransaktionen. Dem gegenüber stehen die sogenannten Finanztransaktionen, bei denen es nur um Forderungen geht. Forderungen sind Geldinstrumente, es handelt sich meist um Schuldscheine. Der Begriff der Forderung leitet sich davon ab, dass der Inhaber eines Schuldscheins vom Schuldner noch etwas zu bekommen hat, also etwas fordern kann. Auch Geld ist eine Forderung, es ist eine Forderung gegenüber der Zentralbank, die das Geld in Umlauf gebracht hat. Finanztransaktionen können ebenfalls einseitig oder zweiseitig sein.

Wirtschaftskreislauf I: Einfacher Kreislauf mit Unternehmen und Haushalten

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Gestrichelt: Realstrom
Durchgehend: Geldstrom
 
Kreislauf ohne reale Ströme

Der denkbar einfachste Wirtschaftskreislauf besteht aus nur zwei Akteuren, den Haushalten und den Unternehmen. Es gibt reale Ströme (gestrichelt), das sind Übertragungen, bei denen echte Dienstleistungen und Güter involviert sind, und es gibt monetäre Ströme (durchgehend), die das Fließen der Gelder kennzeichnen. In diesem einfachen Kreislauf erhalten die Haushalte für die Faktorleistung Arbeit ein Einkommen, welches ihnen dann für Konsumausgaben zur Verfügung steht. Für diese Konsumausgaben erhalten sie dann die Güter, die sie konsumieren. Man erkennt in diesem einfachen Beispiel, dass jedem realen Güterstrom ein monetärer Strom gegenübersteht (Güter – Konsumausgaben und Faktorleistung: Arbeit – Einkommen). Aus diesem Grund werden üblicherweise und auch im Folgenden die realen Ströme weggelassen, da diese überflüssige Schreibarbeit bedeuten und weitere Kreislaufmodelle nur unnötig verkomplizieren würden. Zu beachten bleibt aber, dass zwar jedem Realstrom ein Geldstrom gegenübersteht, aber nicht jedem Geldstrom zwangsweise ein Realstrom, wie dies beispielsweise bei einer Finanztransaktion der Fall ist.

Aus dem genannten Grund der Einfachheit kann der aus Unternehmen und Haushalten bestehende Wirtschaftskreislauf weiter vereinfacht werden, indem die realen Ströme weggelassen werden.

In allen Sektoren müssen die monetären Zuflüsse und Abflüsse langfristig gleich sein. Erhält der Haushalt ein Einkommen von 100 Geldeinheiten (GE), so werden in diesem Kreislauf auch 100 GE als Konsumausgaben an die Unternehmen fließen. Diese bezahlen von diesen 100 GE die Arbeiter, wodurch diesen die 100 GE wieder als Einkommen zur Verfügung steht.

Natürlich kann ein Haushalt sparen und so seine Konsumausgaben verringern, doch zu einem späteren Zeitpunkt werden die Ersparnisse dann doch verwendet, um Güter zu kaufen. Deshalb kann man sagen, dass ein Haushalt dem Wirtschaftskreislauf zwar temporär Mittel entziehen kann, jedoch nicht langfristig.

Gewinne der Unternehmen sind letzten Endes Gewinne der Haushalte, da die Unternehmen den Haushalten in ihrer Gesamtheit gehören. Gewinne von Aktiengesellschaften werden beispielsweise als Dividende ausgeschüttet, was eben nichts anderes als ein Einkommensbezug der Haushalte ist. Aus diesem Grund müssen die 100 GE, die den Unternehmen durch Verkauf der Güter zugeflossen sind, auch komplett wieder an die Haushalte ausgeschüttet werden.

Wirtschaftskreislauf II: Kreislauf mit Finanzmarkt

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Es passiert, dass ein Haushalt nicht all sein Einkommen für Konsumausgaben verwendet. Die Nicht-Verwendung dieses Einkommens wird als das Sparen der Haushalte bezeichnet. Um das Sparen darzustellen wird ein weiterer Sektor in den Wirtschaftskreislauf eingefügt, der Finanzmarkt (oftmals auch einfach nur als Sektor Vermögensänderung (VÄ) bezeichnet).

 
Der Finanzmarkt ist der Ort an dem Kapitalanbieter (Sparer) und Kapitalnachfrager aufeinandertreffen.

Das volkswirtschaftliche Sparen würde dafür sorgen, dass die Zuflüsse der Unternehmen durch die Konsumausgaben der Haushalte sinken würden, das würde wiederum dafür sorgen, dass die Einkommen sinken, die Auslastung der Kapazitäten wäre nicht gewährleistet. Um nun die Ersparnisse wieder in den Wirtschaftskreislauf zu bekommen, gibt es Finanzdienstleister, die auf dem Finanzmarkt agieren. Sie bieten Sparern einen Zins, sodass die Haushalte ihre Ersparnis zu den Finanzinstitutionen tragen. Die Finanzinstitutionen wiederum verleihen die Ersparnisse an Unternehmen (in der Praxis für einen höheren Zins). Der Finanzmarkt erfüllt somit eine Vermittlerrolle (Intermediationsfunktion) und sorgt dafür, dass Ersparnisse nicht temporär aus dem Wirtschaftskreislauf verschwinden. Dies gilt nicht nur für die Ersparnis der Haushalte, sondern auch für die der Unternehmen (einbehaltene Gewinne). Die Ersparnisse werden von den Unternehmen verwendet, um Investitionen zu finanzieren. Dies kann die Produktion auf Lager, aber auch Investitionen in Kapital einschließen.

Dieser Kreislauf führt uns zu einer wichtigen Feststellung für eine geschlossene Volkswirtschaft: Die Summe des Sparens der Unternehmen und des Sparens der Haushalte entspricht den Investitionen in einer Volkswirtschaft.

Das Sparen ist Einkommen, das in die Zukunft verlagert wird, also zukünftigen Nutzen stiftet. Genau das gleiche trifft bei Investitionen zu, es sind keine konsumtiven Güter, die nach einmaliger Verwendung aufgebraucht sind, sondern sie stiften zukünftigen Nutzen über einen längeren Zeitraum hinweg. Es folgt:


 

 

 

Das Sparen der Haushalte und der Unternehmen ergibt das Investitionsvolumen einer Volkswirtschaft. Die Summe aus dem Sparen der Haushalte und der Unternehmen bezeichnet man auch als volkswirtschaftliches Sparen und wird mit einem einfachen großen S dargestellt. Darüberhinaus lässt sich der Finanzierungsbedarf der Unternehmen aus diesen Gleichungen herleiten:


 

 

Die Differenz aus den Investitionen der Unternehmen und deren Ersparnis wird als Finanzierungsbedarf bezeichnet und muss durch die Ersparnis der Haushalte ausgeglichen werden. Die Haushalte verfügen über einen Finanzierungsüberschuss.

Wirtschaftskreislauf III: Kreislauf mit Staat, geschlossene Volkswirtschaft

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In diesem Schritt wird der öffentliche Sektor, der Staat, mit eingebunden. Der Staat finanziert sich durch Steuern, die er von Haushalten und Unternehmen bekommt. Das Geld wird für Umverteilungsaktivitäten verwendet, der Staat zahlt Subventionen an Unternehmen und Sozialleistungen an einzelne Haushalte. Beamtete, Arbeiter im öffentlichen Dienst, werden vom Staat bezahlt, von daher beziehen einige Haushalte auch Einkommen direkt vom Staat.

 
Wirtschaftskreislauf einer geschlossenen Volkswirtschaft

Zusätzlich finanziert sich der Staat auch am Finanzmarkt, meist durch die Herausgabe von Staatsanleihen. In diesem Fall stellt der Staat einen Schuldschein aus, den Akteure auf dem Finanzmarkt erwerben können. Dem Staat steht so durch den Verkauf dieser Schuldscheine Geld zur Verfügung. Auch ist es möglich, dass der Staat spart, dies ist der Fall, wenn die Steuereinnahmen die Staatsausgaben übersteigen. Übersteigen die Staatsausgaben die Steuereinnahmen, so spricht man auch hier von einem Finanzierungsbedarf. Dieser Finanzierungsbedarf muss ebenfalls von der Ersparnis der Haushalte getragen werden, dies geschieht meist durch den Handel mit Staatsanleihen. Daraus folgt:

 

Die Unternehmen und der Staat schauen, wieviele ihrer Investitionen sie durch eigene Mittel, das heißt durch ihre eigene Ersparnis, decken können. Die Differenz ist der oben bereits genannte Finanzierungsbedarf. Dieser Finanzierungsbedarf wird am Finanzmarkt ausgeglichen. Die Formel kann umgeformt werden zu:

 

 

 

 

Es wird abermals deutlich, dass die Investitionen und Ersparnisse einer geschlossenen Volkswirtschaft zusammenhängen, die Summe beider Größen muss identisch sein.

Wirtschaftskreislauf IV: Kreislauf mit Auslandssektor, die offene Volkswirtschaft

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Wirtschaftskreislauf der offenen Volkswirtschaft

Im letzten Schritt der Wirtschaftskreislauferweiterung wird der Auslandssektor hinzugefügt. Der Auslandssektor umfasst alle Unternehmen und Haushalte des Auslands. Es wird davon ausgegangen, dass die Unternehmen die primären Importeure und Exporteure sind. Zu beachten ist hierbei abermals, dass im Wirtschaftskreislauf die monetären Ströme dargestellt werden, weshalb der Pfeil der Importe zum Auslandssektor hinführt (es wird für die Importe bezahlt), der Pfeil der Exporte hingegen zu den Unternehmen (das Geld, das die Unternehmen für Exporte bekommen). Des Weiteren werden von den Haushalten nur einseitige Transaktionen an das Ausland getätigt (bspw. Eine Geldüberweisung der Eltern an ihr, im Ausland, studierendes Kind). Der Leistungsbilanzsaldo beschreibt die Forderungen der Volkswirtschaft gegenüber dem Ausland und ergibt sich aus der Summe von Exporten minus der Summe von Übertragungen und Importen.

 

 

Durch den Leistungsbilanzsaldo werden Forderungen gegenüber dem Ausland aufgebaut. Das volkswirtschaftliche Sparen muss jetzt nicht mehr dem volkswirtschaftlichen Investitionsvolumen entsprechen, da die Mittel auch ins Ausland geflossen sein können, was den Leistungsbilanzsaldo erhöht. Von daher ergibt sich:


 

Dies kann durch eine nähere Betrachtung des Finanzmarktsektors hergeleitet werden. Betrachtet man diesen unter der Bedingung, dass die Summe aller Zuflüsse gleich der Summe aller Abflüsse sein muss, so ergibt sich eine Gleichung, die einfach zu S = I + Lb umgeformt werden kann. Die linke Seite gebe alle Zuflüsse, die rechte Seite alle Abflüsse des Finanzmarktsektors an:


 

 

Der Leistungsbilanzsaldo kann auch negativ sein. Das bedeutet, dass das Ausland gegenüber der Volkswirtschaft Forderungen aufbaut. Die eigene Volkswirtschaft refinanziert sich dabei über das Ausland, da die eigenen Mittel nicht ausreichen. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn wenig gespart wird.

Die Mathematik der Kreislaufanalyse

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Die grundlegende Mathematik, die sich hinter den unterschiedlichen Kreislaufmodellen verbirgt, ist sehr simpel: Für jedes der oben genannten Kreislaufmodelle gibt es ein Gleichungssystem. Dieses ergibt sich daraus, dass man jeden einzelnen Sektor betrachtet und seine Zu- und Abflüsse als mathematische Gleichung formuliert. Die Grundlage dieses Vorgehens ist die Annahme, dass alle Zuflüsse gleich den Abflüssen sein müssen. Im Folgenden sollen die Gleichungssysteme aufgelistet werden, da auf ihre Erwähnung in den Erläuterungen oben, dem Lesefluss halber, verzichtet wurde. Dieser Teil kann auch übersprungen werden, da es hier nur um die mathematischen Formulierungen geht, nicht um weiteren Erkenntnisgewinn. Es wird auf der linken Seite einer Gleichung immer der Zufluss, auf der rechten Seite einer Gleichung immer der Abfluss eines Sektors dargestellt.

Wirtschaftskreislauf I: Einfacher Kreislauf mit Haushalten und Unternehmen
Das Gleichungssystem dieses Kreislaufs setzt sich aus nur zwei Gleichungen zusammen, eine für die Unternehmen, und eine für die Haushalte.

 

 

Y stellt das Einkommen (engl. "yield" - "Ertrag") dar, der Index U zeigt, dass es sich um Einkommen handelt, das von den Unternehmen bezogen wird. C steht für die Konsumausgaben (engl. "consumption"). Wie oben bereits erläutert müssen beide Größen identisch sein.


Wirtschaftskreislauf II: Kreislauf mit Finanzmarkt
Da es in diesem Modell drei Sektoren gibt muss das Gleichungssystem aus drei Gleichungen bestehen.

 

 

 

Gleichung (3) ergibt sich aus Gleichung (1) und (2), indem man (1) in (2) einsetzt:

 

 

 

 


Wirtschaftskreislauf III: Kreislauf mit Staat, geschlossene Volkswirtschaft
Durch den Staat werden mehrere neue Leistungs- und Finanztransaktionen eingeführt. Die Steuern, die der Staat erhält, werden durch T (engl. "taxes") dargestellt. Die Staatsausgaben werden allgemein durch G (engl. "government expenditures") gekennzeichnet. Es ergibt sich folgendes Gleichungssystem:

 

 

 

 

Gleichung (4) ergibt sich durch Addition der Gleichungen (1), (2) und (3).


Wirtschaftskreislauf IV: Kreislauf mit Auslandssektor, offene Volkswirtschaft
Die Übertragungen der Haushalte seien mit Ub gekennzeichnet, Exporte und Importe durch Ex und Im. Der Leistungsbilanzsaldo wird durch Lb abgekürzt:

 

 

 

 

 

Zusammenfassung

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1. Für eine Kreislaufanalyse müssen die Wirtschaftsteilnehmer kategorisiert werden. Sie werden in Sektoren eingeteilt, deren Wirtschaftsteilnehmer sich ähnlich verhalten; die Haushalte, die Unternehmen, der Staat und das Ausland. Der Finanzmarkt ist weniger ein Sektor im obigen Sinne, als viel mehr ein Ort der Vermittlung.

2. Es werden in der Regel nur Geldströme dargestellt. Die Summe der Zuflüsse und Abflüsse eines Sektors müssen identisch sein.

3. Der Finanzmarkt ist der Ort, an welchem Kapitalanbieter, das sind die Sparer, auf Kapitalnachfrager treffen. Der Finanzierungsbedarf der Unternehmen und des Staates wird durch den Finanzierungsüberschuss der Haushalte gedeckt.

4. In einer geschlossenen Volkswirtschaft entspricht das volkswirtschaftliche Sparen dem volkswirtschaftlichen Investitionsvolumen.

5. In einer offenen Volkswirtschaft muss das volkswirtschaftliche Sparen nicht zwangsweise dem volkswirtschaftlichen Investitionsvolumen entsprechen. Es können Forderungen gegenüber dem Ausland aufgebaut werden und umgekehrt kann auch das Ausland Forderungen gegenüber der heimischen Volkswirtschaft aufbauen.


Sprachlicher Appendix

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Ausland (Sektor) - overseas sector
Exporte - exports
Faktorleistung: Arbeit - labour
Finanztransaktion - financial transaction
Forderung - debtors (BrE), accounts receivable (AmE)
geschlossene Volkswirtschaft - closed economy
Haushalte (Sektor) - private sector
Importe - imports
Investition - investment
Konsumausgaben - consumption
Leistungsbilanzsaldo - current account
Leistungstransaktion - commercial transaction
offene Volkswirtschaft - open economy
Sektor (der Kreislaufanalyse) - sector
Sparen - saving
Staat (Sektor) - public sector
Staatsausgaben - government expenditures
Steuern - taxes
Subvention - subsidy
Übertragung - transfer
Unternehmen (Sektor) - business sector
Wirtschaftskreislauf - circular flow (of income)