Latein/ Fachbegriffe/ Numerale

Numerale, Pl. Numeralia (lat.: [nomen] numeralia; dt.: Zahlwort)


Herkunft des Wortes:

numerare = „zählen“ bzw. numerabilis = „zählbar“


Bedeutung des Wortes:

Zahlwörter werden zum Messen und Schätzen von Personen, Gegenständen, aber auch abstrakten Begriffen wie Tätigkeiten, Zeiteinheiten und Ereignissen benötigt. Es gibt insgesamt vier Arten von Zahlwörtern je nach Fragestellung oder Aspekt:

  • die Kardinalzahlen (auch Kardinalia oder Grundzahlen) geben die Anzahl von Dingen wieder und beantworten die Frage quot? („wie viele?“) (z.B. unus, -a, -um = „einer, eine, eines/ein“). Die Kardinalzahlen werden auch benutzt, wenn man die Zahlen als Platzhalter für andere Begriffe versubstantivert, z.B. unus/una („der/die Eine“). Im Deutschen werden die Kardinalzahlen auch dazu benutzt, die Zahlen direkt zu benennen (z.B. 1 = die Eins).
  • die Ordinalzahlen (auch Ordinalia oder Ordnungszahlen) geben die laufende Nummer eines bestimmten Exemplars an und beantworten die Frage quotus? („der wievielte?“) (z.B. primus, -a, -um = „der/die/das erste“)
  • die Einteilungszahlen (auch Distributiva oder Distributivzahlen) geben an, wie Sachen aufgeteilt werden und beantworten die Frage quoteni? („wie viel jedes Mal?“) (z.B. singuli, -ae, -a = „je ein“)
  • die Zahladverbien (auch Adverbia numeralia) geben an, wie oft etwas getan wird, und beantworten die Frage quotiens? („wieviel mal? wie oft?“) (z.B. semel = „einmal“)

Es gibt noch weitere Wörter, die von den Numeralia abstammen: sie werden bei der Grammatik der Zahlen genauer behandelt.


Herkunft der weiteren Wörter:

cardinalia (Neutr. Pl.) als Adjektiv zu cardo = „Türangel“ („Dreh- und Angelpunkt“), ordinalia als Adjektiv (Neutr. Pl.) zu ordo = „Reihenfolge“, distribuere = „einteilen, verteilen“, multiplicare = „vervielfältigen“, proportionalis als Adjektiv zu proportio = „Verhältnis“