Eine genähte und mittig abgesteppte Bandschlinge mit 2 Karabinern wird als Expressset bezeichnet. Daneben sind die Bezeichnungen Expresse, Exe und Expressschlinge üblich. Streng genommen handelt es sich bei der Expressschlinge aber nur um die Bandschlingen zwischen den Karabinern. Expresssets werden beim Vorsteigen verwendet. Dabei wird ein Karabiner in einen Haken oder Ring eingehängt, in den anderen kommt das Seil. Bei manchen Expresssets hat der untere Karabiner einen gebogenen Schnapper, der das Einhängen des Seils erleichtern soll.

Expresssets

Beachte auch: Sicherheitshinweise zum Klinken (Querverweis) (Schnapper weg von der Kletterrichtung, Schnapper weg vom Fels)

Asymmetrische Absteppung der Expressschlinge

Mittlerweile sind asymmetrisch abgesteppte Expressschlingen üblich.

Die sehr enge Öffnung wird für den seilseitigen Karabiner mit gebogenen Schnapper verwendet, um eine Fixierung und eine bessere und leichtere Handhabung beim Einlegen des Seils (Clippen / Klinken) zu erreichen. Auf den fixierten Karabiner ist dadurch auch eine Querbelastung nicht mehr möglich.

Der bergseitige Karabiner mit geradem Schnapper befindet sich flexibler in der größeren Öffnung der Expressschlinge. Dadurch erhöht sich das Spiel, also die Möglichkeit der Expresse, sich an Belastungssituationen frei anzupassen.


Expresssets mit fixierten Karabinern, Material zum Fixieren

Manche Kletterer fixieren den seilseitigen - teils sogar zusätzlich den bergseitigen - Karabiner mit einem Gummiring oder einer Gummischlingenkappe in der Expressschlinge. Von dieser Methode ist aber abzusehen, da sich der Hakenseitige Karabiner des sehr steifen Epresssets aushängen kann, bzw. quer belastet werden kann[1].

To-Do:

Infos zu Expressschlingen stark kürzen und Link aus Kapitel "Seile und Schlingen" setzen.

Gängige Materialien für Expressschlingen sind Polyester, Polyamid, Dyneema oder Spectra. Polyester und Polyamid haben eine geringere Bruchlast als Dyneema und Spectra. Daher sind Expressschlingen aus Polyester und Polyamid deutlich breiter als vergleichbare Schlingen aus Dyneema und Spectra. Die Bruchlast einer Expressschlinge sollte auf dieser lesbar angegeben sein. Gängig sind Werte zwischen 22 kN (Kilonewton) und 25 kN (Norm verlangt mindestens 22 kN.) . Reißt eine Schlinge aus Dyneema oder Spectra so steht sie unter höherer Spannung, bzw. ist deutlich heißer. Dies kommt beim normalen Klettern allerdings nie vor.

Expressschlingen geringerer Breite haben ihre Belastungsachse näher am Karabinerrücken der d-förmigen Karabiner. Dies führt zu günstigeren Karabinerbelastungen bei unverdrehten (fixierten) Karabinern.

Bild dazu??

Gängige Längen von Expressschlingen bewegen sich zwischen 5 cm bis 30 cm. Für den Vorstiegsanfänger sind die konfektionierten im Handel erhältlichen kurzen Expresssets mit bis zu 15 cm Schlingenlänge ausreichend. Unterschiedliche Längen sind nicht zwingend erforderlich.

Geknotetes Schlauchband im Einzelstrang ist kein wertgleicher Ersatz für eine Expressschlinge. Die Bruchlast des Schlauchbandes beträgt mit 10 kn bis 20 kn deutlich weniger und wird durch den Knoten nach Faustregel halbiert!

Expresssets für Kletterhallen

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Für Kletterhallen gibt es spezielle Expresssets, bei denen der obere Normalkarabiner durch ein Maillon Rapide ersetzt wird. Diese werden in der künstlichen Kletterwand fest installiert. Das Maillon Rapide lässt sich nicht einfach öffnen, dadurch werden Unfälle und Diebstahl vermieden.

Kong Frog

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Eine Sonderform der Expresse ist der Frog, der an Stelle des oberen Karabiners einen Schnappmechanismus hat. Mit ihm kann man auch an Haken oder Ringen einklinken, die für eine normale Expresse zu weit entfernt wären. Man gewinnt also an Reichweite. Der empfundene Reichweitengewinn beträgt etwa 10 cm bis 20 cm. Normalerweise sind aber die Haken einer Route so gesetzt, dass sie aus einer Ruheposition einfach erreichbar sind. Daher hat sich der Frog oder ähnliche Typen bislang noch nicht auf dem Klettermarkt durchgesetzt.

Bilder

  • Frog offen
  • Frog im Haken

Eine deutliche Erleichterung wird eher durch Vorklippen (wenn möglich) oder unter Verwendung des Clipsticks erreicht.

Beim technischen Klettern (Schwierigkeit ab A0) ergibt sich bei Benutzung des Frog eine Gefahrenquelle:

Benutzt man die Expresse als Zuggriff, so muss beim Frog darauf geachtet werden, dass der Öffnungsmechanismus des oberen Karabiners nicht ausgelöst wird. Es besteht also eine Sturzgefahr bis zur vorherigen Expresse, bzw. doppelte Fallhöhe der Länge bis zur vorherigen Expresse. Gerade bei kurzen ausgegebenen Seil ergibt sich daher ein besonders harter Sturz (Worst Case der gefürchtete Faktor-2-Sturz).

Es kann beobachtet werden, dass bei einem Sturz unter Belastung des Frog dessen Haltespangen sichtbare leichte Verformungen annehmen.

Ringe und Haken größeren Durchmessers können mit dem Frog nicht geklinkt werden, da die Haltespangen diese nicht umschließen können.

Bei leicht beweglichen Ringen ist die zweite Hand beim Klinken teils doch nötig, so dass der Reichweitengewinn durch Einhandbedienung des Frog dann nicht ausgespielt werden kann.

Expressschlingen

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Expressschlinge und Expressset

Expressschlingen dienen dazu, zwei Karabiner zu einem Expressset zusammenzufügen. Sie haben auf beiden Seiten abgenähte Schlaufen für Karabiner; eine davon ist meist etwas enger, die andere etwas weiter. Einige Modelle sind an an den Karabineraufhängungen enger gewebt.

Gängige Längen für Expressschlingen betragen zwischen 10 und 30 cm. Expressschlingen sind einzeln erhältlich. Üblicher ist es aber, komplette Expresssets zu kaufen.

Einzelnachweise

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  1. siehe P. Plattner bergundsteigen 03/11 http://www.bergundsteigen.at/file.php/archiv/2011/3/12-18%20%28dialog%29.pdf