Internet: Basics: UDP-Protokoll
Jedes Datenpaket als „Einschreibsendung“ zu verschicken und auf den „Rückschein“ zu warten ist zeitaufwendig. Es gibt es das schnellere UDP-Protokoll (User Datagram Protocol, deutsch: „Benutzerdatensegmentprotokoll“) für „nicht-eingeschriebene“ Sendungen. Das versendende Programm muss auf andere Weise kontrollieren, ob die Daten angekommen sind.
Sie können sich einen Versand ohne Quittung nicht vorstellen? Ein Beispiel: Firmen versenden Rechnungen nicht per Einschreiben, denn erfahrungsgemäß zahlen fast alle Kunden zuverlässig. Nur wenn nach einer angemessenen Zeit kein Zahlungseingang festzustellen ist, wird der Kunde gemahnt: Erst mit weiteren nicht-eingeschriebenen Briefen, dann mit einem Einschreibbrief, zuletzt durch einen persönlichen Besuch des Gerichtsvollziehers.
Welchen Sinn hat der Versand „ohne Quittung“? Kurz gesagt: Der Versand großer Datenmengen geht schneller, und es gibt Anwendungen, bei denen der Verlust einzelner Datenpakete nicht stört: Audio- und Videoübertragungen beispielsweise. Angenommen, Sie schauen ein Video in einer eher bescheidenen Auflösung von 640 × 480 Bildpunkten. Der PC braucht 1,2 Millionen Byte, um das Bildfenster zu füllen, und das 25 mal pro Sekunde. Welche Auswirkung hat der Verlust eines Datenpakets von 1500 Byte? Eine kurze, kaum wahrnehmbare Bildstörung. Es wäre weit störender, würde das Video für ein paar Sekunden stoppen, während Windows ein verlorenes Datenpaket erneut anfordert. Auch beim Telefonieren wären Verzögerungen viel ärgerlicher als kleine Tonstörungen.