Internet: Basics: Entstehung
Eigentlich hat die Geschichte des Internets 1957 mit dem Sputnik begonnen. Die USA befürchteten, technologisch überrundet zu werden. Im Jahr 1958 wurde die ARPA (Advanced Research Projects Agency, etwa: Agentur für fortschrittliche Projekte) geschaffen, um neue Technologien zu entwickeln. Eines der Projekte, mit dem die technologische Überlegenheit erreicht werden sollte, war ein Informationsnetz für das US-Militär. Eine der wichtigsten Anforderungen war die Ausfallsicherheit. Es wird grundsätzlich davon ausgegangen, dass jede Komponente des Übertragungsweges unzuverlässig ist:
- Das Netz sollte ohne eine Zentrale funktionieren, denn eine Zentrale wäre ein vorrangiges Ziel für Bomben und Sabotage gewesen.
- Die Datenpakete sollten von Routern vollautomatisch zum Ziel geleitet werden, ohne menschliches Zutun.
- Das Netz sollte den Ausfall einer großen Anzahl von Knoten und Leitungen verkraften können und sich gewissermaßen „selbst heilen“.
- Bei Störungen müssen die Router vollautomatisch einen neuen Transportweg finden können.
- Der Datentransport muss automatisch überwacht werden, Übertragungsfehler und -verluste dürfen nicht vorkommen.
Es entstanden erste wissenschaftliche Arbeiten, zum Beispiel 1961 über Datenbündelung und Datenkompression. Erste Datenverbindungen zwischen zwei Rechnern wurden von Militär, Universitäten und Großfirmen getestet.
Wie die Verbindung funktionierte, war damals nicht genormt, jeder Netzwerkhersteller entwickelte und testete sein eigenes Verfahren. Eins der Netze war das 1969 in Betrieb genommene ARPANET. Anfangs verband es die Computer von vier Universitäten. Dadurch konnte zeitweilig ungenutzte Rechenkapazität eines Großcomputers von den anderen Universitäten genutzt werden. So wurden die teuren Computer besser ausgelastet.
Unter den vielen existierenden Netzwerken war das ARPANET das am schnellsten wachsende. Einer der Gründe für diesen Erfolg ist die Robustheit der Datenübertragung und die Fähigkeit zur „Selbstheilung“ ohne menschlichen Eingriff, auch nach schweren Schäden.
Das Internet unterscheidet sich von anderen Netzen durch
- weltweite Ausdehnung,
- öffentlichen Zugang,
- sehr geringe Störanfälligkeit
- Fehlen eines Eigentümers
- Fehlen einer zentralen Verwaltung
Im Jahr 1983, 14 Jahre nach Inbetriebnahme des ARPANET, wurde Deutschland angeschlossen. Insgesamt 20 Jahre dauerte es, bis 1989 mit Australien und Japan die letzten Industrieländer ans Netz kamen. Das von der ARPA auf den Weg gebrachte Internet ist zu einem weltumspannenden Netz herangewachsen.
Das Internet dient als Transportmittel für viele Dienste.
- 1971 erfand Ray Tomlinson die E-Mail.
- 1979 entstand das Usenet, ein Diskussionsforum.
- 1990 entwickelte Tim Berners-Lee am Forschungszentrum CERN das HyperText Transfer Protocol, um weltweit Dokumente zu speichern, die Verweise auf andere Dokumente enthalten. Das Projekt nannte er WWW.
- 1993 schuf die Firma Netscape den Browser "NCSA Mosaic". Damit wurde das WWW für Nicht-Informatiker nutzbar.
- Inzwischen gibt es zahlreiche weitere Dienste, die das Internet als Transportmittel benutzen: Chat, Internetradio, Internettelefonie und andere. Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes „Internet“ hat sich verändert und bezeichnet heute umgangssprachlich nur noch ein einziges Internet, das weltweite.