Interessante Messungen/ Astabiler Multivibrator
Die astabile Kippstufe, aufgebaut aus zwei Transistoren, zwei Kondensatoren und einigen passiven Bauteilen, ist wohl der Klassiker, der in keinem Elektronikbausatz fehlt.
Es gibt Elektronikausbilder die der Meinung sind, man müsse den astabilen Multivibrator verstehen. Aus meiner Sicht ist diese Ära aber definitiv vorbei, heute werden bevorzugt integrierte Schaltkreise eingesetzt.
Aus meiner Sicht sieht die Anforderung heute so aus:
- einmal im Leben eine astabile Kippstufe mit Leuchtdioden aufgebaut (-> Blinklicht)
- einige Messungen an einer astabilen Kippstufe durchgeführt
Es entfällt also u.a.:
- Berechnen der Schaltung (dafür gibt es Formelbücher bzw. das Internet)
- Verstehen der Funktion (es gibt viele Leute die meinen, die Funktion zu verstehen, sie aber letztlich nicht einem anderen erklären können)
Berechnung
BearbeitenSchaltfrequenz des astabilen Multivibrators
BearbeitenDie Schaltfrequenz eines astabilen Multivibrators berechnet sich wie folgt:[1]
Im Falle von und ergibt sich daraus:
Dabei gilt
- f ist die Frequenz (in Hertz),
- R2 und R3 sind Widerstandswerte (in Ohm),
- C1 und C2 sind Kapazitätswerte (in Farad),
- T ist die Periodendauer (in diesem Fall die Summe der beiden Phasendauern in Sekunden).
Simulation
BearbeitenDie astabile Kippstufe ist etwas heikel zu simulieren, insbesondere wenn R2 und R3 genau gleich sind. Deshalb (und um die Kurven besser unterscheiden zu können) sind in dieser Simulation R2 und R3 bewusst unterschiedlich gewählt. Ebenfalls braucht die Schaltung allenfalls etwas Zeit, um sich einzuschwingen.
Beschreibung | Schema |
---|---|
Wir gehen von dieser Schaltung aus: | |
Nun wollen wir alle (relevanten) Spannungen messen: | |
Messung
BearbeitenHier ist das Schema, mit dem wir arbeiten werden:
Zu beachten: Die Masse des Oszilloskops muss galvanisch getrennt sein von der Speisung der Schaltung. Wir setzen bewusst ein Zweikanal-Oszilloskop ein. Die Masse der beiden Kanäle sind bewusst miteinander verbunden (das ist bei den meisten Laboroszilloskopen so).
Beim Messen müssen wir uns immer überlegen, wie wir den zeitlichen Bezug zwischen den einzelnen Messungen herstellen können: Um ein weiteres Signal in unser Diagramm einzeichnen zu können, brauchen wir immer ein bekanntes Signal, um den zeitlichen Bezug herzustellen.
Mit einem Einkanal-Oszilloskops ließen sich zwar die einzelnen Kurven aufnehmen, aber die Kurven hätten keinen Bezug zu einander.
Herleitung der Formel
BearbeitenHier nochmal das Schema mit dem wir arbeiten werden:
Kondensator laden
BearbeitenBeschreibung | Funktion | Graph | ||||||||||||||||||||||||
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Allgemein gilt: | ||||||||||||||||||||||||||
Nun müssen wir aber zwei Dinge anpassen: Wir haben als Spannungsdifferenz und wir beginnen bei | ||||||||||||||||||||||||||
Nun interessieren wir uns der Zeitpunkt in dem Transistor einschaltet. Da wir UBE vernachlässigen, ist das bei 0V: | ||||||||||||||||||||||||||
Wir setzen also UC=0 und lösen nach t auf: |
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Nun für den Transistor T1: | ||||||||||||||||||||||||||
Nun für den Transistor T2: | ||||||||||||||||||||||||||
Für die Schaltung als ganzes: |
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Quellen
Bearbeiten- ↑ [[Astabile_Kippstufe#Berechnung_der_Zeitdauern|]]