ISDN-Technik: Schicht 2 Fehlerbehandlung

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Die primäre Aufgabe der Schicht 2 ist es, eine gesicherte Verbindung für die oberen Protokollschichten zur Verfügung zu stellen. Dabei geht die Schicht 2 grundsätzlich davon aus, dass Fehler bei der Übertragung von Daten vorkommen, daher ist die Fehlerbehandlung ein wesentliches Thema und soll hier kurz dargestellt werden.

Übertragungsfehler Bearbeiten

Übertragungsfehler werden üblicherweise schon vom HDLC-Protokoll abgefangen. Zu diesen Fehlern gehören:

  1. Prüfsummenfehler,
  2. zu kurze Datenpakete,
  3. Datenpakete, die aus einer nicht ganzzahligen Anzahl von Oktetten bestehen,
  4. abgebrochene Datenpaket durch das HDLC-Abbruch-Flag.

Solche Fehler können durch Übertragungsfehler bedingt sein. Darüberhinaus ist es eine Eigenart des HDLC-Protokolls, dass auch die Daten, die sich zeitlich zwischen der Übertragung zweier Datenpakete auf der Leitung befinden (und sei es nur Rauschen) ein gültiges HDLC-Paket bilden. Diese "falschen" Pakete sind immer durch einen oder mehrere der obigen Fehlertypen gekennzeichnet. Pakete die derartige Fehler enthalten werden verworfen. In der Regel werden sie schon durch die Hardware (also den HDLC-Controller) verworfen.

Falsche Pakettypen Bearbeiten

Pakete, die nicht als LAPD-Pakete erkannt werden, werden verworfen. Solche Pakete können dann auftreten, wenn die Übertragungsleitung gleichzeitig für die Übertragung anderer HDLC-ähnlicher Protokolle (z.B. LAPB) verwendet wird.

Falsche Adressierung Bearbeiten

Wenn Pakete an einem TEI oder an einem SAPI adressiert sind, die nicht vom Empfänger unterstützt werden, dann werden die Pakete verworfen. Man bedenke, dass diese Situation zumindest auf dem S0-Bus normal ist.

Falsch formatierte Pakete Bearbeiten

Alle Pakete, die vom HDLC-Protokoll als korrekt und als LAPD-Pakete an die Adresse des Endgeräts gerichtet erkannt werden, die aber trotzdem fehlerhaft sind, werden aktiv zurückgewiesen. Solche Pakete können vorkommen, wenn

  • die Implementierung einer LAPD-Einheit fehlerhaft oder unvollständig ist,
  • ein Endgerät proprietäre Elemente benutzt, die nicht von der Gegenstelle unterstützt werden,
  • die Systemparameter der beiden Endpunkte nicht kompatibel sind.