Grundlagen des rationalen Denkens/ Instrumentale Rationalität

Instrumentale Rationalität

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Grundhaltung der instrumentalen Rationalität

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Wir Menschen können vorausschauend handeln indem wir nicht einfach auf die aktuelle Situation direkt reagieren, sondern eine Vorstellung davon entwickeln, wie die Situation in Zukunft aussehen könnte und dann auf diese Vorstellungen reagieren indem wir sie als besser oder schlechter als andere Möglichkeiten bewerten und demnach handeln um eine Situation wahrscheinlicher oder unwahrscheinlicher werden zu lassen. Dann, wenn die zukünftige Situation tatsächlich eintritt, entscheidet sich, ob wir richtig oder falsch gehandelt haben oder anders formuliert, ob wir gewonnen oder verloren haben. Diese Fähigkeit hat sich durch die Evolution entwickelt und folgt daher leider nicht rationalen Gesichtspunkten sondern dem evolutionären Mandat des selektiven Vorteils und das bedeutet, dass wir auch bei der instrumentalen Rationalität eine erhebliche gedankliche Anstrengung unternehmen müssen, wenn wir sicher gehen wollen, dass wir öfter auf der Gewinnerseite stehen als auf der der Verlierer. Der Normalzustand des Menschen, ohne diese Anstrengung, ist es zu verlieren, da die Umstände an die uns die evolutionäre Selektion angepasst hat, heute gar nicht mehr existieren.

Die Grundfrage der instrumentalen Rationalität ergibt sich daher als "Was will ich und wie erreiche ich es?" So einfach diese Frage auf den ersten Blick erscheint ist sie aber gar nicht, denn das "ich", das hier die Frage stellt ist gar nicht so einfach zu greifen. Unser Gehirn arbeitet nämlich parallel. Verschiedene Teile unseres Gehirns, haben verschiedene Wünsche in Bezug auf die Zukunft. Ein Teil unseres Gehirns möchte viel Schokolade essen, ein anderer möchte abnehmen. Ein Teil möchte Geld ausgeben, der andere möchte es ansparen. Und als wenn das noch nicht genug wäre, ändern sich unsere Präferenzen mit der Zeit, so dass unser gegenwärtiges Ich, dass eine Entscheidung trifft, nicht gleich ist wie unser zukünftiges Ich, das die Folgen der Entscheidung ertragen muss und über Gewinn oder Verlust urteilt. Und dann gibt es natürlich auch noch die Moral, die uns dazu bringt, Entscheidungen nicht nur in unserem eigenen Kontext zu bewerten, sondern auch noch die Folgen für andere zu berücksichtigen. Diese drei Strömungen unter einen Hut zu bringen ist die ureigenste Aufgabe unseres Bewusstseins. Wer darum dem Rat folgt, den ich einmal auf einem Plakat gelesen habe, im Zwiespalt zwischen Verstand und Herz dem Herz zu folgen, wird recht bald feststellen, dass er immer nur einen seiner Wünsche gewinnt, aber zwei dabei verliert. Tatsächlich deutet ein solcher Zwiespalt darauf hin, dass unser Bewusstsein seine Aufgabe, unsere unterschiedlichen Wünsche zu einem Gesamtbild zu integrieren nicht ausreichend erfüllt hat.

Aus diesen drei verschiedenen Strömungen ergeben sich drei Aufgaben der instrumentalen Rationalität. Zuerst müssen unsere verschiedenen Wünsche zu einem Gesamtbild integriert werden, das wir unsere Ziele nennen. Dann müssen wir für eine zeitliche Konsistenz dieser Ziele sorgen indem wir diese Ziele für unser zukünftiges Ich entwickeln und schließlich müssen wir diese Ziele innerhalb des komplexeren Kontext des menschlichen Zusammenlebens bewerten. Die Reihenfolge dieser drei Aufgaben ist dabei wichtig. Wer gesellschaftliche Überlegungen anstellt, bevor er sich seiner eigenen Ziele sicher ist, läuft Gefahr, seine eigenen Ziele zu vergessen. Die Zugehörigkeit zu einer Herde, oder im menschlichen Kontext einem Stamm, war früher wichtiger als die eigenen Ziele, da sie die Chancen auf Überleben und Fortpflanzung hauptsächlich bestimmte. Darum hat uns die Evolution darauf angepasst, den Willen der Gruppe über unseren eigenen zu stellen. Dieses Phänomen des Gruppenzwangs ist tatsächlich die stärkste treibende Kraft im Menschen und man kann Menschen dadurch bis in den Selbstmord treiben. Die moderne, städtische Gesellschaft hat dieses Problem zwar reduziert, in dem sie das Gefühl der Zugehörigkeit zu einer Gruppe reduziert hat, aber durch den Schulzwang bleibt das Problem bei Kindern bestehen und auch Erwachsene laufen immer noch Gefahr den Willen ihrer Eltern über den eigenen zu stellen. In die gleiche Kategorie fällt auch das weitestgehend erfolgreiche Bestreben der Kirchen sich die Definitionshoheit über die Moral zu sichern. Religionsgruppen benutzen den Gruppenzwang dazu, Menschen über deren eigene Ziele zu verunsichern und dadurch noch anfälliger für das Gefühl der Gruppenzugehörigkeit zu machen.

Ich reite auf diesem letzten Punkt deswegen so sehr herum, weil er in der Kette des rationalen Denkens das schwächste Glied darstellt. Politik und Religion heißt es, seien keine geeigneten Gesprächsthemen beim Essen. Diese zwei sind nicht beliebig gewählt. Es handelt sich um eben die zwei Bereiche, in denen das Gefühl der Gruppenzugehörigkeit bewusst ausgenutzt wird um sich in einer Feedbackschleife selbst zu verstärken, bis sich der einzelne nur noch über die Zugehörigkeit zur Gruppe definiert. Aus der Frage "Was will ich?" wird dann "Was will meine Partei / mein Gott?".

Integration der Wünsche

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Wünsche sind nichts anderes als Vorstellungen, mit denen wir positive Emotionen assoziieren. Da sich diese Wünsche widersprechen können und wir mit unseren begrenzten Ressourcen nicht alle Wünsche, die uns täglich durch den Kopf flattern, umsetzen können, müssen wir eine Auswahl treffen. Das ist die Aufgabe unseres Bewusstseins. Dabei müssen wir jedoch erkennen, dass wir eben auch ein Unterbewusstsein besitzen und leider sitzt dieses Unterbewusstsein näher an den Nerven, die unseren Körper steuern, als das Bewusstsein. Das Bewusstsein bekommt sensorische Informationen erst dann, wenn sie durch das Unterbewusstsein bereits gefiltert wurden und auch die motorischen Befehle zur willentlichen Bewegung werden über das Unterbewusstsein an der Körper weiter gegeben. Wir müssen also erkennen, dass unser Unterbewusstsein unsere Handlungen bestimmt, oder anders ausgedrückt: Wir, d.h. unser Bewusstsein, sitzen nicht am Steuer. Die religiöse Spinnerei der "unsterblichen Seele" hat aber leider die tief in unserer Kultur verankerte Idee des freien Willens geschaffen. Der Mensch begreift sich selbst, also sein Bewusstsein, als die uneingeschränkte Ursache seines Handelns. Dadurch greift ein Denkfehler, der vor unserem eigenen Bewusstsein die unseren Handlung zu Grunde liegenden Denkprozesse des Unterbewusstseins verschleiert und jede Handlung als freie Willensentscheidung rationalisiert. Es ist leicht zu sehen, das unter dieser Voraussetzung unser Bewusstsein seine Aufgabe, die Wünsche des Unterbewusstseins zu filtern und eine Auswahl zu treffen, nicht wahrnehmen kann. Der erste Schritt zur Integration des Denkens ist daher die Erkenntnis, dass unser Bewusstsein nicht die Ursache unserer Wünsche ist und nicht unsere Handlungen bestimmt.

Man kann sich die Situation wie in einem Taxi vorstellen. Der Taxifahrer ist unser Unterbewusstsein, es sitzt am Steuer und bestimmt, wo die Reise hingeht. Unser Bewusstsein sitzt auf dem Rücksitz und kann mit dem Taxifahrer reden, ihn aber nicht zwingen, woanders hin zu fahren. Um unser Unterbewusstsein dennoch steuern zu können, müssen wir ihm zuhören und dazu müssen wir eine grundlegende Arbeitsweise unseres Gehirns verstehen: Unser Gehirn ist eine sehr einfache Maschine, die auf positive Emotionen mit einer Verstärkung des aktiven Denkmusters reagiert und auf negative Emotionen mit einer Abschwächung. Wenn wir also auf unser Unterbewusstsein hören und etwas erkennen, was wir nicht wollen, dann assoziieren wir mit dem Hören auf das Unterbewusstsein negative Emotionen, und die unausweichliche biochemische Mechanik unseres Gehirns sorgt dafür, dass die Verbindung unseres Bewusstseins mit dem Unterbewusstsein geschwächt wird. Wir lenken uns selbst von unseren unbewussten Gedanken ab. Die wichtigste Regel im Umgang mit dem Unterbewusstsein muss also lauten: Niemals irgend eine Erkenntnis mit negativen Emotionen belegen! Stattdessen müssen wir uns vor Augen halten, dass jede Erkenntnis etwas positives ist und ein Grund zur Freude, denn nur diese Erkenntnis erlaubt es uns, darauf zu reagieren. Wer erkennt, dass er sex-, schokoladen- oder alkoholsüchtig ist, muss sich sofort freuen, nicht über die Tatsache, aber über die Erkenntnis der Tatsache. Wer das einübt, und immer bei einer unangenehmen Erkenntnis die negativen Emotionen bewusst zurückweist und sich stattdessen sagt, "Ich freue mich über die gewonnene Erkenntnis", der wird recht bald feststellen, dass es ihm tatsächlich besser gelingt, sich seine Wünsche ins Bewusstsein zu rufen und zu bewerten. Nicht im Sinne von positiven oder negativen Emotionen, sondern, was sehr viel hilfreicher ist, im Sinne der Integrationsleistung, die wir erbringen wollen, als vorzuziehende oder zurückzustellende Wünsche.

Zeitliche Konsistenz

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Um eine Integrationsleistung zu erbringen ist aber ebenfalls eine Vision nötig, die als Leitbild dient, andernfalls würde man seine Wünsche nur zufällig auswählen und heute diesem, morgen jenem Gedanken folgen. Neben die horizontale Integration unserer gegenwärtigen Wünsche zu einem konsistenten Gesamtbild, muss die vertikale Integration treten, die Integration unserer gegenwärtigen Wünsche mit unseren zukünftigen. Diese Integration erfolgt in zwei Richtungen. Einerseits müssen wir unser zukünftiges Ich in seiner Entscheidungsfreiheit einschränken, damit es die eingeschlagene Richtung beibehält, andererseits müssen wir aber auch Sorge tragen, dass die berechtigten Wünsche unseres zukünftigen Ichs in unseren gegenwärtigen Entscheidungen berücksichtigt werden. Wichtig ist dabei aber weniger der Inhalt der Entscheidung, als viel mehr der Prozess der zur Entscheidungsfindung verwendet wurde. Denn die einzelne Entscheidung wird so nur seltenst erneut auftreten, aber den Denkprozess zur Entscheidungsfindung können wir ein Leben lang perfektionieren. Kurz gesagt muss man also Entscheidungen so treffen, dass man sich hinterher nicht wünscht, sie mit einer anderen Methode getroffen zu haben. Wer eine Münze wirft und sich hinterher wünscht, er hätte sich doch mehr Gedanken gemacht, verliert damit die zeitliche Integration. Er sollte sich aber, wie oben geschildert, keinesfalls darüber ärgern, sondern sich freuen, es bemerkt zu haben und damit die Chance zu haben den Entscheidungsprozess zu verbessern.

Umgekehrt muss auch das zukünftige Ich eine zeitliche Integrationsleistung erbringen, in dem es die Entscheidungen des vergangenen Ichs nicht auf Basis seines zukünftigen Wissens bewertet, sondern auf Basis des vergangenen. Wie oben geschildert, geht es nicht so sehr darum einzelne Entscheidungen zu Bewerten als vielmehr den Entscheidungsprozess und Fehler, die dem Prozess zuzuschlagen sind und in Zukunft korrigiert werden können, treten erst dann hervor, wenn wir Fehler, die auf Grund mangelnden Wissens erfolgt sind heraus gerechnet haben. Nehmen wir an, das vergangene Ich war unter der Annahme, eine bestimmte Geldanlage würde einen bestimmten Ertrag einbringen und legt sein zukünftiges Ich darauf fest, von diesem Ertrag zu leben. Nun stellt sich aber heraus, dass die Geldanlage deutlich weniger Ertrag erbracht hat. Wenn das zukünftige Ich nun lamentiert, "hätte ich nur in diese andere Geldanlage investiert", macht es den Fehler, der als Rückschauvoreingenommenheit bekannt ist. Dabei handelt es sich um den Denkfehler, vergangene Ereignisse in ihrer Vorhersagbarkeit überzubewerten. Wer auf Grund dieser Voreingenommenheit glaubt, eine abzusehende Entwicklung falsch bewertet zu haben, übersieht dabei die Notwendigkeit, zukünftige Entscheidungen besser gegen Unsicherheiten abzusichern. Er wirft seinem vergangenen Ich vor, die falsche Geldanlage gewählt zu haben, und macht den selben Fehler wieder gegenüber seinem zukünftigen Ich. Statt dessen hätte er erkennen sollen, dass die Entscheidung des vergangenen Ichs nach dessen damaligen Wissen korrekt war. Erst dann tritt der eigentliche Fehler im Entscheidungsprozess, nämlich die ungenügende Absicherung gegenüber Risiken, zu Tage und kann in Zukunft korrigiert werden. Wer seinem vergangenen Ich einen Vorwurf macht, der verbindet mit der Vergangenheit negative Emotionen und vermindert damit selbst seine Fähigkeit aus ihr zu lernen.

Auf der anderen Seite müssen wir aber unserem zukünftigen Ich genügend Freiraum lassen, die Wünsche unseres vergangenen Ichs kritisch zu überprüfen, d.h. wir müssen die Tatsache akzeptieren, dass sich unsere Wünsche und demnach unsere Ziele ändern können. Menschen tendieren dazu, in ihrem Verhalten gegenüber anderen konsistent sein zu wollen. Wenn wir gegenüber Personen unseres sozialen Umfeldes einmal eine Entscheidung getroffen haben, fällt es uns schwerer in Zukunft eine andere Entscheidung zu treffen. Z.B. wer sich gegenüber seinen Freunden einmal für Vanille- und gegen Schokoladeneis entschieden hat, wird es schwerer haben, in Zukunft Schokoladeneis vorzuziehen. Dieses Mechanismus müssen wir uns bewusst sein und ihn gedanklich korrigieren um zu verhindern, dass wir geänderte Wünsche nicht mehr als Ziele auswählen können. Ein extremes Beispiel hierfür ist die Ehe. Es ist nichts Schlimmes, dass in Deutschland die Hälfte aller Ehen geschieden wird. Was schlimm ist, ist dass von der anderen Hälfte zahlreiche nicht geschieden werden, obwohl sich die Präferenzen der Ehepartner geändert haben. Der Wunsch in seinem Verhalten konsistent zu bleiben verhindert beiden Ehepartnern das Erreichen ihrer geänderten Ziele und stellt damit einen substanziellen Verlust von Lebensqualität dar.

Berücksichtigung des sozialen Umfeldes

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Wenn wir Entscheidungen treffen, dann hat das nicht nur auf unsere eigene, unmittelbare Zukunft Auswirkungen. Jeder Mensch ist in ein soziales Umfeld eingebunden und muss Entscheidungen immer auch danach bewerten, welche Auswirkungen sich auf das soziale Umfeld ergeben. Diese Auswirkungen können direkt erfolgen bei Entscheidungen, die die Person oder das Eigentum anderer betrifft. Wenn ich mich z.B. entscheide, trotz einer schweren Erkältung arbeiten zu gehen, hat diese Entscheidung eine direkte Auswirkung auf meine Kollegen, die ich dadurch mit meiner Krankheit anstecke. Die Auswirkungen können aber auch indirekt entstehen, indem ich ein Vorbild für andere Entscheider meines sozialen Umfeldes bin. Wer sich entscheidet, bei Rot über eine Ampel zu gehen, entscheidet sich nicht nur für sich und die Autofahrer, die gerade in diesem Moment auf der Straße sind, sondern sorgt ebenfalls dafür, dass die Übertretung von Verordnungen als etwas normales betrachtet wird, und senkt damit im weiteren Verlauf die Hemmschwelle der Gesetzgeber davor, weitere und schärfere Verordnungen zu erlassen. Es gibt tatsächlich einen sehr indirekten und damit nicht zu greifenden Zusammenhang zwischen dem Übertreten roter Ampeln und der nächsten Steuererhöhung. Angesichts dessen müssen wir uns in unseren Entscheidungen immer Fragen, welche Auswirkungen müssen wir bei deren Bewertung berücksichtigen, und wo können wir die Grenze ziehen, jenseits der andere für die Folgen verantwortlich sind. Die Menge an Bedingungen nach denen wir die zu berücksichtigenden Auswirkungen bestimmen, nennt man Moral.

Diese Überlegung ist tatsächlich eine Fortsetzung der zeitlichen Konsistenz. In beiden Fällen ist eine Balance zu finden, zwischen dem unmittelbaren Nutzen einer Handlung und den im weiteren Verlauf anfallenden Kosten im Sinne unerwünschter Seiteneffekte. Der Unterschied besteht einfach in der Perspektive aus der die Konsequenzen betrachtet werden. Einmal aus der des eigenen, zukünftigen Ichs und einmal aus der des sozialen Umfelds. Dieser Unterschied ist dabei einerseits größer, andererseits aber auch kleiner, als wir in der Regel anerkennen. Wer in diesem Spannungsfeld die eigene Individualität überbewertet, steht vor dem Problem die eigene Identität über zeitliche Änderungen hinweg konsistent halten zu müssen. Das Problem dabei ist, dass man ein Bild von sich selbst schafft, das wenn dann nur zufällig mit der Realität übereinstimmt. Aus dem Wunsch, sich selbst von seiner Umgebung abgrezen zu wollen, wird ein Käfig, in den man sich selbst einsperrt. Um dem zu entgehen muss man vor sich selbst zunächst eingesetehen, dass das zukünftige selbst, eine andere Person ist, die nur mittelbar mit der eigenen, gegenwärtigen Person verbunden ist. Und je mehr Zeit vergeht, um so zufälliger wird diese Verbindung. Das andere Extrem wäre daraus abzuleiten, dass zwischen dem Bekannten aus dem eigenen Kulturkreis und seinem eigenen zukünftigen Ich überhaupt kein kategorischer Unterschied bestünde und daher das soziale Umfeld als zumindest gleichwertig mit sich selbst zu betrachten. Diese sozialistische Denkweise übersieht jedoch, dass die eigene Person Gegenstand der eigenen Planung sein kann, andere Personen jedoch nicht. Es besteht also sehr wohl ein kategorischer Unterschied.

Man muss sich also zwei Fragen stellen: "Welche Art Mensch möchte ich werden?" und "In welcher Art von sozialem Umfeld will dieser Mensch leben?" Die Antworten auf diese beiden Fragen zeigen uns auf, welche Ziele wir uns für die Zukunft aus unseren gegenwärtigen Wünschen auswählen sollten.