Geschichte der Menschheit: Altes Reich (Ägypten)

Die erste Pyramide, eine Stufenpyramide, ließ der Pharao Djoser erbauen. Er ließ sich unter der Pyramide beisetzen.

Die 4. Dynastie (2639–2504 v. Chr.) war eine Blütezeit Ägyptens. Pharao Snofru erweiterte das Reich nach Westen und Süden. Die Rote Pyramide in Daschur bei Sakkara wird ihm zugeschrieben. Die Regenten Cheops, Chefren und Mykerinos errichteten die Pyramiden von Gizeh. Die älteste heute noch erhaltene Talsperre (Sadd-el-Kafara) wurde gebaut.

In der 4. Dynastie wurde der Sonnengott Re zur wichtigsten Gottheit Ägyptens.

5. Dynastie Bearbeiten

 
Ausdehnung des ägyptischen Reiches

Die Herrscher der 5. Dynastie (2504–2347 v. Chr.) sind sowohl durch archäologische Funde als auch durch überlieferte Texte genauer bekannt als die der vorangegangenen Dynastien. Ihre Zeit ist durch kleinere Pyramiden, oft bei Abusir, und Tempel des Sonnengottes Re gekennzeichnet.

Die Könige (Pharaonen) mussten ihre absolute Macht mit dem aufstrebenden Adel und einer wachsenden Bürokratie teilen. Letzterer verdanken wir viele der erhaltenen Texte.

In der Pyramide des Unas wurden zum ersten Mal die so genannten Pyramidentexte an die Wände gemeißelt, die somit die ältesten überlieferten religiösen Texte der Menschheitsgeschichte sind. Die Tradition der Anbringung von Jenseitsliteratur in Königsgräbern wurde im Mittleren Reich mit den Sargtexten und im Neuen Reich mit den verschiedenen Unterweltsbüchern (Amduat, Höhlenbuch, Pfortenbuch etc.) fortgeführt. In nicht-königlichen Gräbern des Neuen Reiches fand man Papyri mit dem Totenbuch.

6. Dynastie Bearbeiten

Die 6. Dynastie (2347–2216 v. Chr.) setzte die 5. Dynastie kulturell fort. Eine Dezentralisierung der Verwaltungsstrukturen mit über das Land verteilten Verwaltern stellte regionale Zentren her, die mit nachgebendem Einfluss der Herrscher an Bedeutung gewannen. Die Zentralregierung verlor nach Kriegszügen gegen Libyen, Nubien und Palästina immer mehr an Einfluss.

Neueste Forschungen deuten darauf hin, dass Klimaveränderungen, mit ausbleibenden Nilhochwassern, zum Niedergang des Alten Reiches beigetragen haben könnten.[1][2] Auch die zeitnahen Umbrüche in Sumer und der Indus-Kultur sprechen dafür.

Mit dem Zerfall der Zentralregierung beginnt die Erste Zwischenzeit.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Lonnie G. Thompson u. a.: Kilimanjaro Ice Core Records. Evidence of Holocene Climate Change in Tropical Africa; in: Science 298 (2002), S. 589–593. DOI:10.1126/science.1073198
  2. Russell Drysdale u. a.: Late Holocene drought responsible for the collapse of Old World civilizations is recorded in an Italian cave flowstone; in: Geology 34 (2006), S. 101–104. DOI:10.1130/G22103.1

Literatur Bearbeiten

  • Hermann A. Schlögl: Das Alte Ägypten. Geschichte und Kultur von der Frühzeit bis zu Kleopatra. München 2006. Verlag C. H. Beck, ISBN 3-406-54988-8
  • Peter A. Clayton: Die Pharaonen, Weltbild Verlag 1998, ISBN 3-8289-0661-3