Schienung von Gliedmaßen Bearbeiten

Grundlagen Bearbeiten

Die Grundlage einer Schienung ist die Ruhigstellung und Schienung des gebrochenen Knochens und beider angrenzenden Gelenke.

Bei der Schienungsart schließlich kann man die passive, ruhig stellende Schienung noch von einer den Knochenbruch unter Zug nehmenden Schienung der sog. Extensionsschienung unterscheiden. Letzteres stellt die beste Versorgung eines Knochenbruches dar ist jedoch mit improvisierten Mitteln nur schwer zu erreichen.

Material Bearbeiten

Als Material zur Schienung kommen verschiedene Improvisierte Materialien zum Einsatz. So sind z. B. Wanderstöcke, Stabilisierungsschienen von Innengestellrucksäcken oder Äste bei der Schienung von Knochenbrüchen sehr Hilfreich. Als professionelles Hilfsmittel haben sich gerade für Outdoor Situationen auch die sogenannten Splints (von Sam, E-Bone, ect.) bewährt.Das sind Schienen aus einem dünnen Aluminiumblech das mit Moosgummi beschichtet ist. Sie sind leicht, relativ klein und kann somit auch für Rucksackreisende ein ideales Hilfsmittel sein. Zur Fixierung einer Schienung bieten sich in vielen Fällen Dreiecktücher an.

Das Richten von Brüchen Bearbeiten

Häufig sind Gliedmaßen in einer äußerst unnatürlichen Stellung nach einer Gewalteinwirkung die zum Knochenbruch geführt hat. Das Richten eines Knochenbruches ist grundsätzlich einem Arzt vorbehalten. In der Theorie ist das Richten eines Knochenbruches kaum zu erlernen. Um es zu erlernen ist eine praktische Unterweisung notwendig die jedoch nur an Knochenbrüchen selber möglich ist und daher dem professionellen Bereich vorbehalten bleibt.

Steht man jedoch vor der Situation keinen Profi weit und breit zur Verfügung zu haben sollte man auf der Basis der folgenden Stichpunkte eine Entscheidung treffen:

Vorteile Nachteile
ich richte den Bruch
  • spätere Schmerzlinderung
  • sichergestellte Durchblutung für die vom Herzen aus betrachtet hinter dem Bruch liegenden Gewebe
  • eine frühes Richten ist leichter als ein spätes richten
  • eine vernünftige Schienung wird möglich
  • starke Schmerzen für den Verunfallten
  • eine missglücktes Richten kann zu Gewebsschäden führen, zu Blutungen im Gewebe und/oder in Extremfällen zur Verletzung einer Arterie führen und so einen lebensbedrohlichen Zustand verursachen
ich richte den Bruch nicht
  • Ich verschlimmere die Situation nicht
  • Eine Ruhigstellung ist bei extremen Fehlstellungen unmöglich
  • absterben der hinter dem Knochenbruch gelegenen Gewebe wenn die Durchblutung durch die Fehlstellung stark beeinträchtigt ist.


Extremitätenschienung Bearbeiten

Die Schienung des Unterarms oder des Unterschenkels ist verhältnismäßig einfach zu realisieren da die Schienung das Handgelenk/Fußgelenk und Ellenbogen/Knie mit einschließen muss. Ein Bruch im Oberarm- oder Oberschenkelbereich, bei dem das Schultergelenk oder die Hüfte mit geschient werden müssen, ist jedoch wesentlich schwieriger zu bewerkstelligen.

Finger Bearbeiten

Handgelenk Bearbeiten

Unterarmschienung Bearbeiten

Oberarmschienung Bearbeiten

Fuß Bearbeiten

Sprunggelenk Bearbeiten

Das Sprunggelenk

Unterschenkel Bearbeiten

Oberschenkel Bearbeiten

improvisierte, unter Zug nehmende Schienung Bearbeiten

Wirbelsäule Bearbeiten

Die Gefahr bei einer Verletzung der Wirbelsäule besteht darin, das die in der Wirbelsäule verlaufenden Nervenbahnen, das Rückenmark, durchtrennt werden könnte. Wirbelkörper, Fragment und Blutungen können das Rückenmark Quetschen oder Durchtrennen was zu irreversiblen Lähmungen des Patienten führen kann. Wirbelsäulentrauma treten häufig in Begleitung von anderen traumatischen Verletzungen auf. Häufig treten Wirbelsäulen Verletzungen bei Kfz-Unfällen, Stürzen aus großen Höhen, bei Kopfsprüngen und herabfallenden Lasten usw. auf. Anzeichen für eine Wirbelsäulen Schädigung sind neben der Beurteilung der Unfallsituation unter anderem,

  • Schmerzen im Rücken und Halswirbelbereich
  • Ausstrahlende Schmerzen in einen oder beide Arme
  • Gefühlsstörungen und Bewegungseinschränkungen in den Extremitäten
  • Vermindertes Schmerz empfinden unterhalb der Fraktur.
  • Schlaffe oder Spastische Lähmung der Extremitäten
  • Stuhl und Urinabgang
  • Dauererektion
  • Schluckbeschwerden bei Schädigung der HWS

Auf Grund der Gefahr einer Dauerhaften Querschnittslähmung sollte der Patient, bei stabilen Vitalwerten, möglichst nicht Bewegt werden. Ein Fachgerechter Transport erfolgt mit Hilfe von Schaufeltrage und Vakuummatratze durch Fachpersonal. Ich gehe jetzt mal davon aus das wir uns fernab von jeder Zivilisation befinden und unseren Wander-/Kletterkameraden trotzdem Transportieren müssen. Dazu benötigen wir ein Brett mit den Maßen 2200mm x 500mm und eine Halskrause (Stifneck). Als erstes wird die Halswirbelsäule mit der Halskrause nach Hersteller angaben fixiert (vorher Üben). Dann wird der Patient vorsichtig von mehren Helfern auf die Seite gedreht so das man das Brett unter den Patienten Schieben kann. Dann wird der Patient vorsichtig wieder zurück gedreht. Es ist darauf zu achten, dass die Wirbelsäule dabei immer gerade bleibt. Ein Helfer kniet am Kopfende des Patienten und hält dessen Kopf, er hat das Kommando bei der Umlagerung. Nun ist der Patient mit Bändern, Seilen oder Mullbinden sicher auf dem Brett zu fixieren. Der Transport hat schonend und unter ständiger Kontrolle der Vitalfunktionen zu erfolgen.

Wenn ihr ein Basislager habt ist es eventuell sinnvoll, bei entsprechenden Gefahren, hier eine Schaufeltrage vorzuhalten. Umlagern

Brüche im Rumpfbereich Bearbeiten

Beckenfrakturen werden häufig, ähnlich wie Wirbelsäulenfrakturen, durch starke Gewalteinwirkung hervorgerufen. Ein Bruch des Beckens führt zu einem Stabilitätsverlust des unteren Bewegungsapparates. Der Patient ist unfähig die Beine zu bewegen. Durch das Becken führen wichtige Blutgefäße (Arteria / Vena iliaca communis) und Nerven die durch die Gewalteinwirkung und die Verschiebung der Beckenknochen beschädigt werden können. Die größte Gefahr bei einem Beckenbruch stellt der hohe Blutverlust, bis zu 5 Liter, dar. Akute Lebensgefahr! Des weiteren können die Blase und die Harnröhre verletzt werden. Hinweise auf einen Beckenbruch geben:

  • Prellmarken und Hämatome
  • Aufklappen und Asymmetrie des Beckens
  • Die Beinlänge kann scheinbar unterschiedlich sein
  • Verdrehte Lage der/eines Beins
  • Blutiger Urin/ Ausfluss
  • Schock
  • Beim Abtasten empfindet der Patient Schmerzen im Bereich des Beckens

Wenn möglich den Patienten nicht Bewegen. Höchste Priorität hat die Schock Bekämpfung und ein schneller Transport in das Krankenhaus mit einer Vakuummatratze. Wenn wir den Patienten bewegen müssen gehen wir vor wie bei einer Wirbelsäulenverletzung. Nur wird der Patient nicht auf das Brett (Spinebord) gerollt sondern von mehren Helfern gerade angehoben und auf das Brett gelegt. Wenn der Patient auf dem Brett fixiert ist kann er in Schocklage gebracht werden. Eine ständige Vitalkontrolle, besonders der Atmung, ist lebenswichtig.