Schnelllinks: Abwasserentsorgung, Wasserversorgung, Gasversorgung, Feuerlöschanlagen (nass)


Rechtsnorm: Wasserhaushaltsgesetz (WHG für Gewässernutzung), Anlagen mit wassergefährdenden Stoffen (AwSV) und die Liste dazu (Rigoletto)

Regelwerk: Regeln des DWA

Hilfe: Arbeitsblätter des DVGW

Hinweis: Die Objektplanung von Nassräumen findet hier keine Anwendung. Die hier genannten Methoden beziehen sich auf Abwässer, die innerhalb des Gebäudes anfallen und Regenwasser. Grundstücks- und Verkehrsflächenentwässerung greift hier nicht.

Generell kann man bei der 410 von der Ver- und Entsorgung von Fluiden sprechen. Darunter fallen also nicht nur Gase zum Heizen und Wässer, sondern auch andere Medien beispielsweise für gewerblich betriebene, chemische und biologische Prozessabläufe.

411 Abwasserentsorgung

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Rechtsnorm: Wasserrahmenrichtlinie (2000/60/EG), Abwasser (BFR auf öffentlichen Liegenschaften), Abwasserverordnung (AbwV beim Einleiten in Gewässer), Abwasserabgabengesetz (AbwAG Gebührenabgabe beim Einleiten in Gewässer)

Regelwerk: Grundbegriffe (DIN 4045), Entwässerungsanlagen für Gebäude und Grundstücke (DIN 1986), Verlegung und Prüfung (DIN EN 1610)

 

Schmutzwasser ist gebrauchtes Wasser, ob dabei andere Stoffe mit beigemischt werden, oder nicht. Aus Spaß die Spülung betätigen, produziert also Schmutzwasser, auch wenn es rein technisch gesehen sauber ist. Man differenziert daher noch weiter in Schwarzwasser und Grauwasser unter anderem, da es eine große Rolle spielt, was abgeleitet werden soll und wohin. Mit anfallendem Regenwasser zusammen spricht man allgemeiner von Abwasser, da sie "ab"geführt werden.

Sammeln im Gebäude

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Die Auslegung des Abwassers soll dabei möglichst über eine Schwerkraftentwässerung (DIN EN 12056) erfolgen, dabei spielt das Medium eine wesentliche Rolle. Fäkalien z. B. wandern langsamer das Rohr hinunter als Regen und je mehr das Rohr "schaukelt", desto mehr Vibrationen müssen von der Befestigung aufgenommen werden. Damit der Schall sich nicht auf das Gebäude überträgt, liegt zwischen Rohr und Befestigung eine Gummierung. Schellen bilden den Anker an Wänden und Decken und werden im Abstand von 1-2 Metern direkt in die Wand gebohrt oder an Schienen geschraubt.

Zusätzlich zur Entsorgung muss eine Be- und Entlüftung erfolgen, damit kein Unterdruck entsteht, das z. B. zum Aussaugen der wassergefüllten Geruchverschlüsse (DIN 87224 + 872223, DIN 19541) führt und die Gerüche abgeführt werden. Eine unübliche Möglichkeit bietet sich dadurch am Verbraucher ein Belüftungsventil (DIN EN 12380) einzubauen. Die gängige Praxis sieht allerdings die Entlüftung durch ein Rohr vor, die Hauptentlüftung, das über Dach oder die Außenwand geführt wird. Beim Einsatz von langen Lüftungsverläufen kann eine Entlastung der Hauptentlüftung durch zusätzliche Nebenlüftungen bewerkstelligt werden.

Gegen Wärmeausdehnung kannst du z. B. mit U-Bögen (Lyrabögen), Kupplungen (DIN 86128) und Langstutzen vorgehen, eine Dämmung hilft außerdem gegen Tau- bzw. Schwitzwasserbildung und Einfrieren. Manche Hersteller verkaufen diese bereits am Rohr befestigt, bei anderen muss man diese wie eine Schale nur um das Rohr legen. In jedem Fall müssen die entstehenden Fugen zwischen zwei Dämmstreifen mit einem speziellen Band abgeklebt werden.

Bereits hinter dem Abfluss an der Sammelleitung sollte mit dem Verlegen im Gefälle das Stagnieren der Wässer verhindert werden. Der Verlauf des Rohrs kann dabei an allen festen Flächen durch entsprechende Befestigung ermöglicht werden. Notfalls sogar im Estrich - nur, wenn etwas schiefgeht, wird die Reparatur hierbei sehr teuer. Um dem und weiteren Unannehmlichkeiten zu entgegnen sind etwa alle 20 m Reinigungsöffnungen zu postieren. Wenn die Leitungen im Trockenbau versteckt sind, muss ein Prüfschacht die Zugänglichkeit ermöglichen. Die Wässer sollten nämlich, möglichst ohne Verstopfungen zu verursachen, gesammelt und an wenigen Stellen durch das Fundament geführt, mit wenigen Zweigen unter dem Gebäude hervor und in Richtung Gullischacht verschwinden.

Regenwasserableitung außerhalb vom Gebäude

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Regelwerk: Entwässerungssysteme außerhalb v. Gebäuden (DIN EN 752), Untersuchung und Beurteilung (DIN EN 13508)

Hinweis: Grundstücksentwässerung findest du in der Landschaftsplanung

Regenrinnen sind an sich auch nur Rohr, allerdings spart man sich bei der Herstellung das Material, weshalb meistens eine Schalform am Rand des Daches hängt. Dass diese aus Blech hergestellt werden, liegt am Preis und daran, dass die Schallübertragung nach außen hin keine Rolle spielt. Dass heißt nicht, dass diese unwichtig ist, denn zur Hauswand hin wird trotzdem isoliert. Dabei werden die Rinnen für das Dach gepfalzt. Je nach Winkel des Daches und Optik gibt es hier verschiedene Formen zur Auswahl. Die gesamte Auslegung übernimmt dabei der Architekt gerne selbst, wobei diese den optischen Aspekt vor den praktischen ziehen. Leider sind viele Dachflächen nicht symmetrisch, was zu einer ungleichmäßigen Verteilung der Wassermassen führt in die Fallrohre führt; weshalb diese dann unterschiedlich dimensioniert sein sollten, aus optischen Gründen aber alle gleich groß bestellt werden. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) stellt unter anderem Tabellen aus mit den Regenspenden der letzten Jahre, genannt KOSTRA. Der Regen pro Quadratmeter muss von den Dachflächen abgeleitet werden, wodurch sich die Größe der Fallrohre ermitteln lässt.

Wer in der Hinsicht pfiffig ist, spart sich außerdem mit metallenen Regenwasserfallrohren die Blitzableiter bei genieteten oder geschweißten Stößen.

Entwässerungsantrag

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Zur finalen Antragstellung des Architekten bei den Behörden gehört der Anschluss an die öffentlichen Entwässerungsnetze. Die örtliche Abwassersatzung sieht hier die geltenden Anforderungen vor mit denen du dich auseinandersetzen musst. Entsprechende Informationen muss du dir zwar bei deiner Kommune einholen, aber in der Regel müssen folgende Dokumente eingereicht werden. Es hilft sich auch vorher telefonisch zu erkundigen, denn gerade in ländlichen Gegenden können andere Zuständigkeiten vorherrschen, außerdem können bei kleineren Vorhaben Anforderungen ausgelassen werden. Manche schreiben auch eine Dichtheitsprüfung (DIN EN 1610) der Grundleitung vor bevor an den Schacht angeschlossen wird. Gefordert ist die Planung der Gebäude- und der Grundstücksentwässerung.

Lageplan: Im Grunde die Umgebung des Gebäudes zum Abgleich mit den behördlichen Karten.

Geschosspläne, Schnitte und Strangschema: Damit nachvollzogen werden kann, was entwässert wird und von wo.

Berechnung der Fallleitungsdimensionen: Um die maximale Belastung auf das Entwässerungsnetz abzuschätzen.

Der Überflutungsnachweis: Zu jedem Quadratmeter bebaute Fläche muss eine versickerungsfähige, z.B. eine Rasenfäche, gegenüber gestellt werden, damit es auf dem Grundstück nicht zur Überflutung kommt. Wenn dies aufgrund der Bebauungsdichte nicht möglich ist, muss für Ersatz gesorgt werden. Das wird durch Einleiten in die Kanalisation durch offene Gitter oder durch temporäres Speichern in Tanks oder Rigolen ermöglicht.

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Abwasserbehandlung

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Hinweis: Die hier gelisteten Behandlungen sind für Abwässer die innerhalb des Gebäudes anfallen sowie Regenwasser im kleinen Rahmen. Die Behandlung von Kanalwässern findet hier keine Anwendung.

Eine Nutzung, die das abzuführende Wasser in einem besonderen Maße belastet , ist dazu verpflichtet, dies vor der Einleitung in die Kanalisation zu behandeln. Die meisten nicht häuslichen Schmutzwässer z. B. besonders fetthaltige, wie sie in Großküchen entstehen, werden daher vorher von sogenannten Abscheidern gefiltert. Diese müssen an die anfallenden Mengen angepasst sein, was oft durch die Hersteller auf Anfrage geschieht. Diese liefern dir dazu auch gleich die passenden Ausschreibungstexte. Abscheider können im Gebäude oder im Außenbereich (dann nach KG 5 jeweils in einem Bodenschacht versenkt oder freistehend platziert werden, außerdem muss ein Fahrzeug der lokalen Abfallbeseitigung sich auf ca 15 Meter nähern können, um den Restfang abzupumpen. Ein Elektroanschluss, sowie ein Wasseranschluss zur Reinigung sollten in Reichweite sein. Die Anlage muss auch frostfrei bleiben und entflüftet werden.

Fettabscheider (DIN EN 1825, DIN 4040, BFR-Abwasser) kommen z. B. in der Gastronomie und Fleischindustrie zum Einsatz. Je nach Dichte der enthaltenen Feststoffe und Mengen an Reinigingsmitteln sind diese vom Hersteller an die vorherrschenden Bedingungen angepasst.

Leichtflüssigkeitabscheider (DIN EN 858) nach den Anwendungsbestimungen der DIN 1999-100 werden nutzungsbedingt in jene mit und ohne FAME-Anteil kategorisiert. Im Anhang der BFR-Abwasser sind solche ohne FAME (Flüssigkeiten pflanzlichen und tierischen Ursprungs), wie sie bei Tankstellen und Waschstraßen Anwendung finden, ebenso wie die mit FAME bei der Abwasserbehörde genehmigungspflichtig. Dadurch, dass die Flüssigkeiten unterschiedliche Dichten haben, trennen sie sich allein durch die Schwerkraft. Koaleszenzfilter können für eine zusätzliche Reinheit sorgen.

Sinkstoffabscheider trennen die unterschiedlich schweren Sedimente voneinander, indem das Wasser in mehreren Kammern nahezu stillsteht und sich dadurch die schweren Sinkstoffe absetzen.

Stärke, wie sie in Pflanzen vorkommt, verkrustet in Abflussrohren. Lebensmittelhersteller können daher von einem Stärkeabscheider profitieren. Die Trennung beruht auf dem Schwerkraftprinzip wie beim Sinkstoffabscheider.

412 Wasserversorgung

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Rechtsnorm: Auflistung des Bundesumweltamtes

Regelwerk: Trinkwasserinstallationen (DIN 1988), Technische Regeln (DIN EN 806), Sanitärräume (VDI 6000 durch Architekt), Sinnbilder (DIN EN 1717)

 
Trinkwasserverlauf in der Gebäudeplanung

Trinkwassereinspeisung

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Regelwerk: Anschlusseinrichtung (DIN 18012)

Hilfe: Ratgeber Sicherungsarmaturen (Kemper)

Trinkwasser wird nur jenes Wasser genannt, das auch tatsächlich trinkbar ist. Beim örtlichen Wasserversorgungsunternehmen (WVU) muss zuerst die Versorgungsleitung angefragt werden. Hier muss auch gleich geklärt werden, ob ein bestimmtes Rohrmaterial erdverlegt (z. B. PVC-U nach DIN EN 1401 sowie DIN 16875-16878 zur Durchdringung von Kellerwänden etc.) zu verwenden ist oder andere besondere Bedingungen wie hohes Grundwasser (steht im Baugrundgutachten) gelten. Da diese meistens eine im erdreich verlegte Leitung ist, muss das Rohr entsprechend zertifiziert sein. Hinweisschilder (DIN 4067) kennzeichnen innerhalb als auch außerhalb Leitungen des Gebäudes. Die Leitung wird ohne Umwege in Richtung Trinkwasserhausanschluss (DVGW VP 601) geführt, oft auch in Mehrspartenausführung. Allgemeine Schutzanforderungen stehen in der DIN EN 1717. Die Überführung in ein anderes Rohr inklusive Abdichtung (DIN 18533) und der Anschluss an eine zentrale Trinkwasserversorgung (DIN 2000) oder einer Kleinanlage (DIN 2001) geschieht in einem vom Architekten vorgesehenen Raum, dieser darf nicht anderweitig "genutzt" werden. Hier findet sich die vom Versorger geforderte Zählermessstrecke beispielhaft bestehend aus: Hauptabsperrer (Absperrarmaturen DIN 3502, Kolbenschieber DIN 3500), dem Zähler (DIN 4064, Kaltwasser (DIN 19648)) selbst, einer Sicherungsarmatur für Wartungszwecke mit Entleerung, einer Sicherungseinrichtung (DIN 13433 + 13434) gegen Rückfließen z. B. Rückflussverhinderer (z. B. DIN EN 12729, DIN EN 13959) oder Rohrtrenner, eventuelle Rohrdruckausgleicher (Ausdehnungsgefäße generell nach DIN 4807, Druckbehälter nach DIN 4810) oder sogar Druckminderern nach DIN EN 1567 sowie qualitätssichernde Maßnahmen, wie Filterung (DIN EN 13443, DIN EN 17093) oder die Einpeisung von Zusätzen. Je nach Höhenunterschieden und bereits bestehendem Versorgungsdruck kann eine Druckerhöhungsanlage (DVGW W 551, W 617) von Nöten sein.

Zur Trinkwasserspeicherung kannst du in der KG 538 nachschauen.

Trinkwasseraufbereitung und Warmwasserbereitung

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Hilfe: Risiken der Nachbehandlung (Umweltbundesamt)

Eine Nachbehandelung wird nötig, wenn es nicht die Anforderungen zur Trinkwasserqualität erreicht oder droht diese im Laufe des Netzbetriebs zu verlieren. Mechanische Filter können manuell ausgetauscht werden oder sich automatisch reinigen - chemische müssen wieder aufgefüllt werden. Rückspülbare Filter haben den Vorteil, dass sie nicht jedesmal entsorgt werden müssen. Möglichkeiten können zusätzliche Filter (DIN 19628, DIN EN 13443, DIN EN 14652, DIN EN 14898) sein, die Prävention von Kalk (DIN 3607) aber auch die Hinzugabe von Stoffen z. B. zur Enthärtung oder um Korrosion (DIN EN 12502 für Metallene Werkstoffe) vorzubeugen. Dabei unterstützen auch Dosiergeräte (DIN EN 14812) durch automatisches Nachfüllen. Geschätzter Wasserverbrauch weiterleiten an: 420 Wärmeversorgung zur Auslegung der Warmwasserbereitung

Trinkwasserverteilung

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Dann wird auf die einzelnen Nutzungs- (/ Wohn-) einheiten mit wiederum eigenen Zählerstrecken verteilt, welche, wenn diese vorliegen, eine dezentrale Wassererwärmung je nach Abrechnungsart auch Wärmemengenzähler erhalten. Dies kann über Wohnungsstationen erfolgen, wenn nicht Durchlauferhitzer angesetzt sind. Die verschieden temperierten Medien müssen unterschiedliche Voraussetzungen erfüllen. Generell müssen alle Zapfstellen unbedingt gegen Rückfluss gesichert sein und die Probenahme z. B. für das Gesundheitsamt ermöglicht werden. Am Verbraucher ist außerdem durchzuschleifen, damit so kein Wasser still steht und sich damit keine Keime vermehren können. Genau das wird durch Wandscheiben ermöglicht, indem die Einzelzuleitung möglichst kurz gehalten wird.

Du musst darauf achten, dass Wärme nicht über springt z.B. durch Leitungsabstände und Dämmung, um Schädlinge wie Salmonellen fernzuhalten. Die Dämmung verhindert auch Tauwasserbildung (DIN EN ISO 13788), Einfrieren (VDI 2069) und muss bei Durchbrüchen gesondert beachtet werden (siehe späteres Kapitel). Die Verlegung der Leitung kann im Estrich, in Vor- und Wänden, in der Decke, aber auch sichtbar im Raum erfolgen; für jede Variante gibt es entsprechende Befestigungsmöglichkeiten, die vorher deiner Prüfung unterliegt. Gegen Brand gibt es in jedem Falle gewisse Vorkehrungen (hier wird später näher drauf eingegangen). Finde also vorher die Höhe des Estrichs heraus bzw. wie weit die Decke abgehängt werden darf. Die benötigte lichte Tiefe der Vorwände verkleinert außerdem die Raumnutzfläche, was zu weniger Mieteinnahmen führt, vergiss nicht, dass auch hier noch die Dämmung hinzukommt. Vermeide dabei die Leitung durch Tür- oder Fensterrahmen zu führen, natürlich kann auch nicht mit für die Statik relevanten Stützpfeilern oder mit anderen Gewerken kollidiert werden, bringe diese also so früh wie möglich in Erfahrung. Und um Korrosion vorzubeugen solltest du die Fließregel beachten, welche besagt, dass in Fließrichtung immer das edlere Metall dem unedlen folgt. Wenn das erledigt ist, kannst du dir ein Glas Trinkwasser zur Abkühlung gönnen!

Trockenbauwände und -decken werden vom Architekten ausgerichtet.

Trinkwasserverbraucher

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Armaturen (Terminologie DIN EN 736, Anforderungen DIN 3476) sind alle Bauteile, die den Wasserdurchfluss regeln. Sanitärarmaturen (DIN EN 200) sind Entnahmearmaturen. Welche Möbel am Ende verwendet werden, entscheidet der Objektplaner, der TGA legt die Ausrüstung aus und stimmt diese auf die erwartete Nutzung ab. Dementsprechend kann Ausrüstung so vielfältig sein, wie es unterschiedliche Bedürfnisse gibt.

Der Anschluss erfolgt nur noch am letzten Verbraucher durch eine Stichleitung, sonst wird durchgeschliffen. Wandscheiben vereinfachen die Anschlussmontage.

Badewanne und Dusche

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Es gibt zwei Varianten zur Montage von Bade- und Duschwannen: die Platzierung auf dem Rohfußboden mit Füßen, oder das Befestigen auf einen Rahmen, wenn Estrich bereits ausgelegt ist. Beide werden mit Schrauben auf Unebenheiten ausgerichtet und mit Schaumstoffband schallenkoppelt. Die Wanne hat für die Füße vorgefertigte Befestigungsmöglichkeiten, bei der Rahmenmontage wird sie verklebt. Wannenabdichtband verhindert, dass Wasser dem Bau schadet. Fugen am Wannenrand werden mit Silikon verfüllt.

Waschtisch und Ausgussbecken

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Ein Vorwandsystem verschwindet mit höhenverstellbaren Füßen hinter der Abkofferung, kann daher sowohl auf Roh- sowie Fertigfußboden verschraubt werden. Halterungen unterstützen die Montage des Beckens über dem Gipskarton, wobei es auch fahrbare Varianten gibt, damit es Personen mit wenig Armweite selbstständig nutzen können. Rollstuhlfahrer müssen in barrierefreier Einrichtung mit den Beinen drunter fahren können. Warm- und Kaltwasseranschluss erfolgt über eine AP (Aufputz-) oder UP (Unterputz-) armatur.

Bei den Hähnen selbst sollte man darauf achten, dass eine Verwirbelung des Wassers mit Luft passiert. Eine automatische Einseifunterbrechung kann auch eingestellt sein oder überhaupt eine Sperre des Auslaufens, wenn sich keine Hand im Infrarotbereich des Sensors bewegt. Solche Funktionen benötigen allerdings eine funktionierende Stromversorgung entweder übers Stromnetz oder austauschbaren Batterien. Praktischerweise ließe sich das auch gut mit einer Hygienespülung kombinieren.

WC, Dusch-WC und Urinal

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Entsprechende Vorwandsysteme werden zwischen zwei Schienen einer Trockenbauwand montiert, üblicherweise mit Füßen höhenverstellbar (oder barrierefrei elektrisch höhenverstellbar) auf Roh- oder Fertigfußboden verschraubt, um nach Fertigstellung der Wand dem sichtbaren Badelement den nötigen Halt und die dann bereits fertiggestellten Anschlüsse und Abflüsse zur Verfügung zu stellen. WC Abflüsse sind zumeist noch in DN 110 ausgeführt, sind daher mit einem Übergangsstück an das Rohrnetz verbunden. Der 110er Abgangsbogen darf nur maximal in einem 45° geneigt sein, sonst wird das Abfließen stark beeinträchtigt, zumindest bei Wasser gefüllten Spülungen. Dazu gibt es auch verschiedene Ausführungen z. B. mit Wasser oder Druckluft abgeführt, manuell per Spültaster oder elektronisch automatisch gesteuert. Wenn hinterher alles verputzt ist, kann man hinter der Spültasterabdeckung noch an die Elektronik, falls vorhanden. Ein beweglich, biegbarer Schlauch wird an den Spülkasten befestigt, um die dort eingeleiteten Gerüche an das unbewegliche Abluftrohr (z. B. ein T-Stück in der Steigleitung oder Anschluss eines Einzelabluftgeräts) zu übergeben. Alternativ kann diese auch mit einem im Spülkasten integrierten Lüfter abgesaugt und weitergeleitet werden. Zu beachten sind außerdem die herausstechenden Stutzen auf der Vorderseite, zwei bis drei dienen der Befestigung des Sanitärobjekts, ein weiteres (mit einem Deckel vor Verunreinigung zu schützen) zur Versorgung mit Trinkwasser. Diese müssen aus der Gipsplatte des Trockenbauwand ausgespart werden. Oft werden auch improvisierrte Kanthölzer oder fertige Elemente mit Schichtholz zur zusätzlichen Stabilität vor allem aber im Zuge von Stützklappgriffen oder ähnlichem statt des Gipses angewandt. Diese können auch mit E-Tastern (Funksender mit Batterie) ausgestattet werden, was das Spülen per Knopf oder sogar entsprechend einer Programmierung ermöglicht. Kindergerechte WC-Ausführungen fallen nur entsprechend kleiner aus.

Außenzapfstellen

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Trinkwasserhygiene

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Es gibt einige Faktoren, die zur Verkeimung führen und das sind:

  1. stehendes Wasser
  2. Wasser zwischen 25 und 55 Grad Celsius
  3. verunreinigtes Wasser
  4. und Verunreinigung von außen durch Brüche im Netz

Warmwasserzirkulation

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Aus hygienischer Sicht kommt es nur in sehr kleinen Anlagen vor, dass keine Zirkulationsleitung benötigt wird, um das Warmwasser zum Verbraucher zu schicken. Wie der Name schon sagt, wird bei der Zirkulation (DVGW W551 + 553) das Warmwasser dauerhaft in einem Kreislauf mit einer Zirkulationspumpe durch die Leitung gepumpt. Dadurch erfolgt der Warmwasseraustritt schneller, da die Strecke vom Erwärmer bis zum Verbraucher stets gefüllt bleibt; das Wasser ist dort nämlich (fast) ständig in Bewegung. Geregelte Zirkulationsventile (DIN 35861) gleichen durch Mischen mit dem Warmwasser den Leitungskreis hydraulisch ab, während auf dem Weg zum Speicher ein Rückflussverhinderer eingesetzt ist. Ansonsten zählen sie zu den Warmwasserleitungen, wobei es leichte Unterscheidungen bei der Dämmung gibt.

Die Wahl der Pumpe erfolgt über die Pumpenkennlinie eines Q-H-Diagramms.

Spülplan

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Der Spülplan ist eine Anleitung für den Instandhalter des Gebäudes und gibt vor, wie die Verbaucher zu verwenden sind damit keine Stagnationsschäden entstehen. Das heißt zeitweise nicht genutzte Einrichtungen müssen in Gebrauch genommen werden, also kurz gesagt jemand wird damit verpflichtet die Hähne aufzudrehen. Damit ist der Eigentümer Schuld unzurechnungsfähig, wenn der Nutzer falsch nutzt. Je nach Regelwerk gelten andere Bestimmungen zu den Intervallen, in denen das durchzuführen ist. Die Arbeit kann einem durch automatische Spülgeräte zumeist am letzten Verbaucher (WC) abgenommen werden. Die Wassermenge wird dabei rechnerisch bestimmt, die gebraucht wird, um das gesamte Netz zu bereinigen.

Der Spülplan ist nicht zu verwechseln mit dem Spülbericht.

Temporäre Maßnahmen

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Inbetriebnahme

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Teilnetze, die später Wasser führen, werden während der Bauzeit vom Ausführenden gespült, um frühzeitig Leckagen ausfindig zu machen und die Leitungen von innen zu bereinigen (DIN EN 14336). Das ganze hält er in einem Spülbericht fest. Eine Druckprüfung ist nach DIN EN 806-4 durchzuführen. Zirkulationsleitungen müssen zudem entlüftet werden; dafür wird ein Flansch mit einem Schlauch an die Pumpe befestigt. Beim Aufdrehen der Absperrer zur vollen Strömungsgeschwindigkeit kann die Luft entweichen.

Die Errichtung und Inbetriebnahme sind zudem dem örtlichen Gesundheitsamt anzuzeigen. Weitere Pflichten ergeben sich mit der Beschaffenheit des Wassers nach Beprobung und bei einer hohen Volumennutzung.

Letztlich ist ein Übergabeprotokoll dem Bauherren zu übergeben.

Instandhaltung

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Instandhaltungs-Checklist
Maßnahme Bauteil Aufgabe Intervall Zuständigkeit
Inspektion Druckerhöhungsanlage
  • visuelle Kontrolle auf Zustand, Dichtheit, Monameterstände
  • Zustand Kompensatoren
  • Kontrolle d. Schaltspiels d. Pumpen & Laufruhe
0.5 a Betreiber
Wartung Druckerhöhungsanlage
  • Prüfung d. Funktion d. Druckwächter, -regler, Wassermangelsicherung / elektrische Schalteinrichtung
  • Kontrolle d. Motorschutzschalters / thermischer Motorschutz
  • Prüfung & Reinigung d. Vorbehälter
  • Funktionsprüfung bei Teil- & Spitzenentnahme, d. Absperreinrichtungen & RV
  • Prüfung d. Vordruckes
1 a Hersteller

413 Gasversorgung

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Rechtsnorm: Gaszugang (GasNVZ)

Regelwerk: Gasbeschaffenheit (DVGW G 260), Gasinstallation (DVGW G 600), Technische Regel (TRGI)

Lokale Gasversorger und Fernversorger sind heute in den Stadtgebieten üblich. Per Antrag erhältst du den Anschluss, der durch einen aus einem dritten Unternehmen stammenden Installateur hergestellt wird. Stadt- oder Ferngas kommt so bequem aus dem Hahn.

Immer seltener werden nämlich Gastanks eingebaut, welche von Fachunternehmen geliefert bzw. wiederaufgefüllt werden, obwohl sie die Unabhängigkeit vom Netz und damit von Preisschwankungen garantieren.

Gaseinspeisung

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Regelwerk: Hausanschluss (DVGW G 459), Anschlusseinrichtung (DIN 18012)

Die Einspeisung ▶️ beginnt mit einer Leitung des Netzbetreibers, die wie Trinkwasserleitungen meist im Erdreich liegen. Diese sind mit einem Absperrer mit Auszugssicherung und einem Isolierstück zur Erdung (DIN 3389) ausgeführt, denn zur Hauseinführung (DVGW VP 601) - auch in Mehrspartenausführung - reicht in der Regel der Niederdruck (50 - 100 mbar) aus.

Druckerhöhung (DVGW G 457 + 458) zwischengeschaltet. Strömungswächter (DIN 30652) sind Sicherungseinrichtungen, die die Versorgung im Leckagefall unterbrechen. Nach der Hauptabsperreinrichtung im Gebäude folgt ein Druckregler (DIN 33822) und ein auswechselbarer, geeichter Gaszähler. Gas nach Beschaffenheit des G 260 (DVGW) bzw. Prüfgas (DIN EN 437) hat den Vorteil, dass es keiner Nachbehandlung unterzogen werden muss; lediglich mit einer Schwankung in der Zusammensetzung ist zu rechnen. Nicht verwendete Anschlüsse müssen verplombt werden.

Brenngase

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Flüssiggas (Propan, Butan)

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Regelwerk: Anforderungen (DIN 51622), Technische Regeln (TRF)

Flüssiggas ist bei Raumtemperatur gasförmig, verflüssigt wird es erst, wenn man die Temperatur absenkt und es unter Druck setzt. Je nach Tankart kann es aber flüssig oder gasförmig gespeichert und transportiert werden. Bei der Verbrennung entsteht vergleichsweise wenig CO2.

Gasverteilung

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Zur Orientierung kannst du dich nach der Verlegung von Wasserleitungen richten.

Druckregelung (DIN 4811)

Ventile nach DIN 477, Schläuche nach DIN 4815

Gasverbrauchsgeräte entsprechen der EU-Verordnung über Geräte zur Verbrennung gasförmiger Brennstoffe (EU 2016/426) und haben außerdem ein DVGW bzw. VDE Prüfzeichen.

Die Aufstellräume mit Gaszufuhr müssen belüftet sein. Für Küchengeräte reicht die Möglichkeit einer manuell tätigbare Tür oder ein Fenster. Andere brauchen je nach Raumgröße einen mechanischen Mindestluftwechsel (DVGW G 626). Alternativ kann auch eine Abgasanlage (DIN 18160) oder unter bestimmten Umständen eine Abluftanlage (DIN 18017) das verbrauchte Medium abführen. Für Feuerstätten und Gaskochgeräte gelten außerdem die Ableger der Musterfeuerungsverordnung (siehe Feuerung). Bei der Unterquerung anderer Leitungen ist ein Schutzschlauch vorzusehen.

Inbetriebnahme

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Druck- und Dichtheitsprüfung, Anlegen einer Behälterakte

Instandhaltung

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Gastherme: jährliche Wartung ▶️

414 Feuerlöschanlagen

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Regelwerk: Auslegung (DIN 1988-600), Löschwasseranlagen (DVGW W 331), Löschwassereinrichtungen (DIN 14462), Beschilderung (DIN 4066 + 4067)

Hilfe: Auflistung der Normen und Richtlinien zum Brandschutz (Baunetzwissen)

Hinweis: Hier werden nur nasse, also wassergefüllte Anlagen behandelt. Trockene Feuerlöschanlagen werden in der KG 475 behandelt.

Sprinkleranlagen müssen erst ab einer bestimmten Größe des Gebäudes bzw. bei besonderer Nutzung ausgelegt werden. Die Planung erfolgt durch die VdS CEA 4001 Richtlinie (VdS).

Löschwassereinspeisung und Aufbereitung

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Löschwasserverteilung

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Anlagen mit offenen Düsen

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Sprühwasserlöschanlagen (DIN CEN/TS 14816), Fernbetätigte Füll- und Entleerungsstation (DIN 14463)

Direktanschlussstation (DIN 14464)

Ventile nach VG 85056

Hydrantenanlagen

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Regelwerk: Feuerlöschschlaucheinrichtung (DIN 14461), Allgemein (DIN 14462)

Unterflurhydranten (DIN 14339), Straßenkappen (DIN 4055)

Überflurhydranten (DIN 14384)

Wandhydranten

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