Einführung in die Imkerei/ Einwinterung


Einwinterung

Einwinterung

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Fütterung

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Es ist ratsam, den Bienen einen Teil des Honigs zu belassen, um ihre Gesundheit im Winter oder in den Zwischentrachtzeiten zu stärken. Da den Bienen der überwiegende Teil des gesammelten Honigs jedoch genommen wird, müssen sie im Spätsommer, wenn die Haupttracht vorbei ist, eingefüttert werden. Dazu wird heute entweder Fertigfutter verwendet oder Zuckerwasser. Als Richtwert werden pro Volk zwischen 12 bis 20 kg Zucker benötigt. Einige Bioverbände wie z. B. Bioland verbieten ihren Produzenten den Einsatz von Fertigfutter oder Industriezucker (ökologisch produzierter Zucker ist allerdings erlaubt). Als Regel gilt, je später im Jahr man einfüttert, umso niedriger sollte der Wassergehalt der Lösung sein. In der Regel sollte man nach dem Abschleudern, also ca. Mitte Juli mit dem Auffüttern beginnen. Ableger, die auf einer Zarge einwintern sollten ca. 12 kg Zucker erhalten. Völker, die zweizargig eingefüttert werden erhalten 18 kg Zucker.


Man sollte nie zuviel Füttern, da dann das Futter schlecht werden kann. Also pro Futtergabe maximal 7L, was ein starkes Volk in 2 bis drei Tagen verarbeiten kann. Wenn das Volk schwächer ist lieber in kleinen Dosen auffüttern und öfter nachfüllen! Erst wieder Auffüllen, wenn der Futterbehälter leer ist!

Auch ist es vorteilhaft, wenn man die Auffütterung bis Ende Oktober anhalten läßt, damit möglichst lange die Bienen in der Brut gehalten werden. Allerdings sollte man den Großteil des Futters im Juli/August geben. Je nachdem, mit welchen Behältern man auffüllt sollte man natürlich beachten, wie viel man auf einen Schlag verfüttern kann, sonst steht einem das Futter natürlich rum. Immer nur soviel ansetzen, wie man sofort verfüttern kann. Wenn man nur zwei Völker füttern will und dazu Futtereimer mit 5l Fassungsvermögen pro Volk verwendet nur 10l Lösung ansetzen. Wenn man größere Futtertröge und Völker auf einer Zarge einwintern möchte, dann sollte man das Futter auf mindestens sechs Mal verteilen, weil ansonsten das Volk alles auf einen Schlag auffüllt und nicht genügend Platz für die Herbstbrut hat.

Futterarten

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Verhältnis
[1]
Zucker
[kg]
Wasser
[l]
fertige Lösung
[ml]
  1 1 1625
  1,5 1 1937
  2 1 2250


 
fertige Lösung
[l]
Zucker
[kg]
Wasser
[l]
1 0,775 0,52
2 1,55 1,03
3 2,32 1,55
4 3,10 2,07
5 3,87 2,58
10 7,74 5,16
15 11,62 7,74
20 15,49 10,33
25 19,36 12,91
30 23,23 15,49
35 27,10 18,07
40 30,98 20,65
45 34,58 23,23
50 38,72 25,81


Daneben gibt es eine ganze Reihe von Fertigfutterlösungen. Nicht alle sind für die Wintereinfütterung geeignet. Für die Winterfütterung sollte man Flüssigfutter verwenden, da Futterteige wesentlich langsamer von den Bienen aufgenommen werden und diese zusätzlich Wasser holen müssen. Das kann bei schlechter Witterung zu Problemen führen.
Die Uni Hohenheim hat in den letzten Jahren Versuche mit unterschiedlichen Futtermitteln gemacht (Futteranalyse)mit dem Ergebnis, dass die Völker auf allen Futterarten gut überwintern, dass aber auch eine ganze Menge offener Fragen bleiben. Die Futtermittel unterscheiden sich stark in ihrer Zusammensetzung. Für Diskussion sorgte in den letzten Jahren Futter auf Malz- oder Weizenbasis, das durch enzymatische Hydrolyse erzeugt wird. Es gibt bis jetzt keine Hinweise, dass diese Futterarten für die Bienen schlechter sind als andere. Es kann zu dieser Zeit also keine Aussage darüber getroffen werden, welches Futter das beste ist. In der nachfolgenden Tabelle sind Analysedaten der einzelnen Futter zusammengetragen. Zu beachten ist Natürlich, wieviel Nahrung in einem Liter/kg Futter enthalten ist. Über den Daumen gepeilt kann man sagen, dass ein Liter Futter ca. 0,7 kg Zucker enthält.

Futterarten Handelsname Trockensubstanz Dextroseäquivalent Saccharose Fruktose Dextrose
Zuckerwasser Zucker 100%
Invertzucker Apiinvert
Ambrosia-Sirup
50% 50%
Maissirup Apiforte II/Butiforce 78 % 75 % 25% 32%
Weizensirup Apiforte I
Fortune Api HF 1575
75 % 66% 15%


Futterarten Glucose Maltose Maltotriose Höhere Zucker
Zuckerwasser
Invertzucker
Maissirup 23% 9% 11%
Weizensirup 22% 42% 8% 15%


Futterarten PH Brix Grad Brechungsindex Energie Dichte
Zuckerwasser
Invertzucker 1,4
Maissirup 4 .. 5 1,482 1309 kJ 1,4
Weizensirup 3,5 - 5 75 1,478


Zuckerwasser ansetzen

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Zucker einfüllen
 
Umrühren

Das Ansetzen von Zuckerwasser ist denkbar einfach: Warmes Wasser in einen Hobbock geben, Zucker dazugeben und umrühren.

Zur besseren Verarbeitung sollte das Wasser heiß sein (Es genügt aber heißes Wasser aus der Hauswasserleitung also ca. 50°C-60°C). Am einfachsten ist es immer einen Hobbock voll Futter zu machen: 18kg Zucker + 14l Wasser, ergibt 30l Lösung, die ca. 3/2 ist und den Hobbock ausfüllt. Fünf Liter der Lösung enthalten dann genau 3kg Zucker, was das Rechnen sehr einfach macht. Zuckerwasser muss innerhalb von 1 Woche von den Bienen verarbeitet sein, da das Futter ja auch schlecht werden kann! Also nur soviel machen wie man direkt füttert!

Einfüttern

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Futterzarge

Zu Beginn entfernt man das Königinnenabsperrgitter und setzt eine Leerzarge auf, in die man den Futtertrog einsetzt. Diesen Füllt man dann mit maximal 7l Flüssigfutter. Darauf legt man den Schwimmer. Über die Futterzarge legt man noch einen Zwischenboden, in dem man die Plexiglasscheibe aufsetzt und dann den Deckel oben auflegt.

Wichtig: Flugloch einengen um Räuberei zu verhindern!

Beim wieder auffüllen öffnen Sie den Deckel und die Plexiglasabdeckung. Entnehmen Sie den Schwimmer. Sollten sich tote Bienen im Behälter befinden dann entfernen Sie diese. Kontrollieren Sie, dass der Schwimmer und auch andere der Behälter sauber und bienenfrei sind und vor allem kein Schimmel sichtbar ist. Sollte Schimmel vorhanden sein wechseln Sie die betroffenen Teile und säubern Sie sie gründlich. Dann füllen Sie das Futter auf, legen die Schwimmer wieder drauf und Verschließen die Zarge wieder.


Stöcke wintersicher machen

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Um die Stöcke wintersicher zu machen muss man nur auf vier Dinge achten:

  • Stöcke gegen Regen und Schnee absichern
  • Stöcke isolieren
  • Für gute Lüftung sorgen
  • Das Eindringen von Tieren verhindern (Spitzmäuse, Stare, etc.).

In der Praxis heißt dass, das man über dem Brutnest die Plexiglasplatte auflegt und darüber einen Zwischenboden aufsetzt in den man eine Styroporeinlage einlegt. Darüber kommt der Deckel und darüber ein schwerer Stein. Das Flugloch wird soweit wie möglich eingeengt, so dass nur noch ca. 2 Bienen gleichzeitig raus- oder reinkönnen.