Diskussion:Latein/ Schreibweise und Aussprache des Lateinischen

Letzter Kommentar: vor 10 Jahren von Juetho in Abschnitt Aussprache des "C" als "K"

Autoren: 213.168.108.142, 217.237.92.49, 62.157.26.6, 62.224.81.113, Dreighton, Livius Penter,

Ein paar Fragen...

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Wäre es nicht warscheinlich, dass, wie im Italienischen und Spanischen, das R gerollt wurde? Und gibt es nicht auch Hinweise darauf, dass man später das c vor i und und / oder e wie s / z gesprochen hat? Und noch eine Frage: Ist das e in est (esse) wahrscheinlich ein kurzes oder langes, bzw. welche Aussprache ist weiter verbreitet?

EDIT: Sry die Frage mit dem c ist beantwortet und natürlich --Jayk 20:09, 20. Aug. 2008 (CEST)Beantworten

Wie bitte oe

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Zitat: Wird meistens als Diphthong ("ö") gesprochen... Wie bitte? Laut Meiser Historische Laut- und Formellehre der lateinischen Sprache Seite 59 war "oe" nach 3.Jh. v Chr. wohl historische Schreibung in der Aussprache zu "u" vereinfacht. Beispiel: altlateinisch *oinos -> unus. Es scheint mir wahrscheinlich, dass des Lesens kundige Latein-Muttersprachler diese Gruppe wie "u" aussprachen: poena /pu:na/ - punio Diphthongische Aussprache: also (älter lateinisch) "oi" etwa /oɪ̯/ Monophthongische Aussprache: also (schullateinisch) "ö" oder vermutlich (klassisch lateinisch) "u" Interessant wäre hier auch die Fragen nach

  • dem "dunklen" klassisch lateinischen "l" ( wie in englisch "building" ) über das ich - ich weiss nicht mehr wo gelesen habe,
  • und natürlich die Verwendung von "h" über die sich schon die lateinisch schreibenden Klassiker lustig gemacht haben

-- 217.81.162.50 10:14, 7. Sep. 2012‎ (Signatur nachgetragen von: Jürgen 12:12, 25. Feb. 2014 (CET) -- bitte künftig mit 4 Tilden ~~~~ selbst erledigen)Beantworten

Aussprache des "C" als "K"

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Ich denke, daß nach ca.2000 Jahren die exakte Aussprache nicht mehr rekonstruierbar ist, ein Streit über diese Frage daher eher als eine absurde Diskussion betrachtet werden muß.

Dennoch denke ich, daß es Argumente gibt, das "C" vor den Vokalen "I" und "E" als Zischlaut auszusprechen und vor anderen Vokalen als Knacklaut, denn in den modernen romanischen Sprachen wird vor "I" und "E" ein Zisch- oder Lispellaut gesprochen.

Als Argument für einen Knacklaut wird von Anhängern der "K"-Aussprache in Diskussionen gerne angeführt, daß im Altgriechischen das lateinische "C" in übernommenen Vokabeln oder Eigennamen als "K" (kappa) geschrieben wird. Ich vermute, daß der Grund für diese Angewohnheit der alten Griechen darin zu sehen ist, daß die Griechen manche Vokale in ihrer Aussprache diphthongisierten (was auch die Neugriechen noch tun), somit ein Zischlaut sehr unbequem auszusprechen gewesen wäre und daher "kappa" als schriftliche fixierte Ausspracheanweisung setzten. Zudem geschieht dies häufig, daß wenn in einer Sprache Wörter aus der anderen entlehnt werden, daß unbequem auszusprechende Laute durch Laute ersetzt werden, die den Sprechern der entlehnenden Sprache angenehm auszusprechen erscheinen.

So mag in 2000 Jahren beispielsweise ein Sprachforscher, der über die dann inzwischen schon toten germanischen Sprachen Deusch und Englisch philosophiert, sich ausdenken, daß die "TH" Laute, die uns als Lispellaute der englischen Sprache bekannt sind ja als Zischlaute oder Hauchlaute wie "H" als Knacklaute ausgesprochen wurden, da man ja Dokumente hat, daß Russen dies bei Lehnwörten aus dem Englischen oder Deutschen eben so handhabten. Auch z.B. sprechen moderne Italiener ungerne das im Deutschen häufig vorkommende "W" aus, so daß sie es beispielsweise als "Gue-" schreiben. Aus dem althochdeutschen Wort "werre" (=Krieg) wurde "la guerra" (ausgesprochen "gerra"). Es wird sicher kein Mensch auf die Idee verfallen wollen, zu behaupten, daß ein geschriebenes "W" des halb auch von den Deutschen als ein "G" gesprochen wird oder wurde.

Nun mag der versierte Romanist noch eingewendet haben, daß in ausgestorbenen balkanromanischen Sprachen das "C" durchgehend als "K" ausgesprochen wurde (ich rede hier insbesondere von dalmatinischen Dialekten), ich denke dies ließe sich durch verschiedene Erklärungen verständlich machen. Es gibt die Möglichkeit, daß im Rahmen der Ausbreitung der lateinischen Sprache sich Dialekte gebildet haben, die verschiedene Aussprachen und Schreibweisen bevorzugten, auch mag es sowohl bei der Ausbreitung des Lateinischen als auch bei Einwanderung anderer Völker in den romanischen Sprachraum durch Übernahme dortiger Gepflogenheiten Übernahmen von Gewohnheiten anderer Völker gegeben haben. Man mag bedenken, daß die frühesten Schriftdokumente balkanromanischer Sprachen aus einer Zeit stammen, als Westrom schon lange untergegangen war und Ostrom nur noch auf dem Papier existierte bzw. untergegangen war. Man sollte bedenken, daß der balkanromanische Bereich mit indoeuropiden Sprachen durchsetzt war, die ebenfalls untergegangen sind und der Balkan zunehmend slawisiert wurde und zeitweise auch zum osmanischen Reich gehörte und daß die Rumänen z.Z. damit beschäftigt sind, ihre Sprache von Slawismen zu befreien.

Ich gehe auch nicht davon aus, daß sich ein Kirchenlatein herausgebildet hat, das seinerseits die romanischen Sprachen beeinflußt hat, sondern daß es aus einem Hochlatein hervorgegangen ist und damit die hauptsächlich praktizierte Aussprache wiederspiegelt und aus einer gemeinsamen Vorstufe mit den romanischen Sprachen hervorgegangen ist. Auch mag man sich die Frage stellen, weshalb sich in allen modernen romanischen Sprachen eine wenn schon nicht einheitliche aber doch recht ähnliche Aussprache des "C" gehalten hat. Nach meiner persönlichen Auffassung kommt die Aussprache der modernen italienischen Hochsprache der des Lateinischen am nächsten und möglicherweise ist dieser Streit schon so alt wie die lateinische Sprache selbst. -- Pebock 11:53, 25. Feb. 2014‎ (Signatur nachgetragen von: Jürgen 12:12, 25. Feb. 2014 (CET) -- bitte künftig mit 4 Tilden ~~~~ selbst erledigen)Beantworten

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